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Welttag für menschenwürdige Arbeit! - Ein Aufruf zur Solidarität

Die Aktionstage Nachhaltigkeit 2013 und 2014 wurden von Nachhaltigkeits-ReporterInnen und Reportern begleitet. Den folgenden Bericht schrieb NH-Reporterin Anna im Jahr 2013:

Fragen der Arbeitsbedingungen und ArbeitnehmerInnenrechte, nicht nur in Österreich sondern auf der ganzen Welt, stellen einen wichtigen Teil sozialer Nachhaltigkeit dar. Darauf machte die Veranstaltung des Österreichischen Gewerkschaftsbundes (ÖGB), weltumspannend arbeiten - der entwicklungspolitische Verein des ÖGB in Zusammenarbeit mit Südwind, einer entwicklungspolitische Nichtregierungsorganisation, die sich für nachhaltige globale Entwicklung, Menschenrechte und faire Arbeitsbedingungen weltweit einsetzt, aufmerksam.

Ortswechsel ins subtropisch heiße Katar, das im Zuge der bevorstehenden Fußballweltmeisterschaft 2022 tausenden ArbeitsmigrantInnen, unter anderem aus Nepal und Indien, Wohnort und Arbeitsstätte geworden ist. Die Bedingungen die jedoch in Katar auf die ArbeiterInnen warten sind katastrophal! Durch unzureichend gesicherte Arbeitsumgebungen kommt es täglich zu schweren Verletzungen und auch tödlichen Unfällen auf den Großbaustellen des Landes. Zudem kämpfen viele der ArbeiterInnen mit den hohen Temperaturen und ihrer ausweglosen Situation.

Denn wer in Katar arbeiten will, braucht auf Grund des vorherrschendenden Kafala Systems einen landesinternen Sponsor, meist der zukünftige Arbeitgeber, der sich um Visa-Angelegenheiten kümmert und für den Aufenthaltsstatus der Arbeiterinnen und Arbeiter verantwortlich ist. Durch diese Abhängigkeit sind die ArbeitnehmerInnen ihren ArbeitgeberInnen ausgeliefert und können nicht einmal ohne deren Erlaubnis das Land wieder verlassen. In Arbeitslagern auf engstem Raum zusammenlebend bleibt den ArbeiterInnen somit keine Chance ihre Situation zu verbessern, denn auch das Vernetzen und Organisieren zu Gewerkschaften ist verboten. Über die menschenunwürdigen Bedingungen in Katar berichtete an diesem Abend Ramesh Badal, Anwalt und Mitglied der nepalesischen Gewerkschaft GEFONT.

Um ein Bewusstsein für die Missstände zu schaffen und Druck auf die FIFA, die sich bisher nicht für die Zustände in Katar verantwortlich fühlt, auszuüben engagiert sich auch Abdeslam Ouaddou, Spitzenfußballer und ehemaliger Spieler bei Katar SC, für diese Kampagne. Abdeslam erfuhr am eigenen Leib was es bedeutet im Kafala System gefangen zu sein und somit Opfer moderner Sklaverei zu werden.

Im Anschluss daran rief Gernot Zirngast, Vorsitzender der Vereinigung der Fußballe zur Solidarität auf und stellte eindeutig klar, dass der Sport sich nicht seiner Verantwortung entziehen kann. Eine eindeutige Ansage an die FIFA nicht länger den Unternehmen für die prekären Umstände die Verantwortung zuzuschieben, sondern selbst aktiv zu werden.

Als Vertreter des internationalen Gewerkschaftsbundes (IGB) ergriff zum Schluss Tim Noonan das Wort und sprach über nächste Schritte sowie Ideen um die Situation der ArbeiterInnen in Katar zu verbessern.

Wie man nun als Bürgerin und Bürger sein Leben sozial nachhaltiger gestalten kann? Dazu lautet die klare Antwort des Abends: Politisches Engagement. Und das nicht nur durch Kaufentscheidungen im Supermarkt für fair und nachhaltig produzierte Produkte, sondern auch durch aktives Mitwirken wie zum Beispiel durch das Unterstützen von Petitionen und Projekten.

www.rerunthevote.org

https://www.nachhaltigesoesterreich.at/?post_type=aktion&p=1519&Jahr=37