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Klima & Corona: Ein Planet – zwei Krisen

Der Blick aus dem Weltraum auf unseren Planeten erfüllt uns mit Ehrfurcht. Er verdeutlicht die globale Dimension der beiden vorherrschenden existenziellen Krisen unserer Zeit – der Klima- wie der Corona-Krise. Diese globale Dimension ist nur eine von vielen weiteren Gemeinsamkeiten von Klima & Corona, auf die im folgenden Blogartikel eingegangen wird, um abschließend zu zeigen was es braucht, um die richtigen Schlüsse daraus zu ziehen.

Beide Krisen machen vor nationalen Grenzen nicht Halt.

Beide Krisen zeigen der Menschheit die unerbittliche Gültigkeit der Naturgesetze.

Beide Krisen zeigen, wie verletzlich und verwundbar wir als Gesellschaft und als Individuen sind.

Für beide Krisen hat der Mensch keine Sensoren. Viren und Treibhausgase sind unsichtbar und somit für den Menschen schwer zu begreifen.

Schwer zu begreifen sind auch exponentielles Wachstum (in Bezug auf die Ausbreitung des COVID-19 Virus) sowie Kipppunkte (in Bezug auf die Klimakrise), die einmal erreicht, nicht wieder umzukehren sind und plötzlich drastische klimatische Veränderungen nach sich ziehen.

Kennen Sie die Legende vom Reis auf dem Schachbrett?Wenn sich ein einziges Reiskorn von einem Feld auf das nächste immer verdoppelt – wie viele Reiskörner müssten auf die 64 Schachfelder? Lösung am Ende des Artikels

Foto: Maren Winter | iStock
 

Wenn sich ein einziges Reiskorn von einem Feld auf das nächste immer verdoppelt – wie viele Reiskörner müssten auf die 64 Schachfelder? Lösung am Ende des Artikels

Klima & Corona haben aber nicht nur viele Gemeinsamkeiten, sie beeinflussen bzw. bedingen einander und hängen eng mit unserer Lebensweise zusammen. So zerstört etwa die Abholzung des Regenwaldes natürliche Habitate zahlreicher wildlebender Tierarten und setzt diese unter Stress. Sie müssen abwandern und suchen neue Lebensräume auf, die immer näher an der menschlichen Zivilisation liegen. Stress macht nicht nur Menschen, sondern auch Tiere anfälliger für Krankheiten, die dann wiederum leichter übertragen werden. Die Abholzung des Regenwaldes hat gleichzeitig auch Auswirkungen auf das Klima und trägt maßgeblich zum Temperaturanstieg auf der Erde bei. Die Klimaerwärmung wiederum befeuert alljährliche Brände auf der Südhalbkugel (selbst aus dem Weltall sichtbar), die weiters zur Zerstörung von Flora und Fauna beitragen.

WissenschafterInnen gehen davon aus, dass rund 30 Prozent der Infektionskrankheiten auf Landnahme wie Abholzung des Regenwaldes zurückgehen.

Je mehr Tiere zusammen auf einer kleinen Fläche gehalten werden, desto leichter können Viren zirkulieren und desto größer ist die Wahrscheinlichkeit, dass sie früher oder später auf den Menschen überspringen“, so der Virologe Peter Rottier, der 40 Jahre lang Coronaviren erforschte.

Diese Beispiele zeigen, wie wichtig ein funktionierendes Zusammenspiel zwischen Ökologie, Ökonomie und Sozialem ist. Die Gesundheit von Mensch und Planet ist Lebensgrundlage.

Doch in jeder Krise steckt auch eine Chance, wenn wir entsprechende Schlüsse daraus ziehen und handeln.

Beide Krisen entstanden im Zutun des Menschen, beide Krisen können von Menschenhand bekämpft werden. Jede und jeder Einzelne hat Einfluss auf das Ganze. Wer achtlos das Virus weitergibt, gefährdet das Leben unserer Großeltern. Wer achtlos CO2 freisetzt, gefährdet das Leben unserer Enkel. Mit einer globalen und national solidarischen Haltung können wir die Krisen besser bewältigen.

Mit den globalen Zielen, mit globalen Anstrengungen gestalten wir gemeinsam unsere Zukunft. Die Umsetzung der Agenda 2030 kann der Schlüssel aus der Krise sein und unser Kompass für die notwendige Transformation unserer Gesellschaft.

Lösung: 18,4 Trillionen Reiskörner. Das entspricht der globalen Reisernte von 873,22 Jahren.