Logo: Nachhaltiges Österreich
Menü
< zur Blog Übersicht

Humana – Secondhand wird Bildung

Fashion und Nachhaltigkeit – ein Widerspruch?

In unseren wohlgefüllten Kleiderschränken verstecken sich nicht nur die neuesten Schnäppchen und der heißgeliebte Kuschelpullover, sondern auch eine Menge an Ressourcen, die für die Produktion unserer heiß geliebten Stücke benötigt werden. Die Textilien werden oft in Fabriken unter fatalen Arbeitsbedingungen produziert und der Anbau von Baumwolle ist äußerst wasserintensiv. Für ein T-Shirt werden ca. vier Tonnen Rohstoffe benötigt. Das ist das Gewicht eines ausgewachsenen Elefanten. Und meistens landet das T-Shirt nach einer Saison im Müll oder im hintersten Eck des Kleiderschranks und wird schnell durch ein neueres Modell ersetzt.

Diesem Problem nimmt sich Humana an, sammelt alte Kleidungsstücke und verkauft sie als Secondhand-Mode in ihren 11 Shops in ganz Österreich. In den Humana Shops findet man von Vintage Pullovern bis zum Petticoat alles, was sich das Fashionherz wünscht. 100% des Erlöses aus dem Verkauf geht an soziale Projekte in Länder des globalen Südens, bei denen die Bildung im Vordergrund steht. Humana hat es sich zum Ziel gemacht dafür zu sorgen, dass ausrangierte Kleidung nicht mehr auf dem Müll landet, sondern wiederverwendet wird. Durch die finanzielle Unterstützung von Bildungsprojekten soll außerdem zu einer humanen Welt beigetragen werden. Fashion und Nachhaltigkeit muss also nicht unbedingt ein Widerspruch sein.

 

People to People

Unter dem Namen People to People werden die Programme und Initiativen zusammengefasst, die von Humana mit dem eingenommenen Geld unterstützt werden. HUMANA Österreich unterstützt verschiedene Projekte in Mosambik, Angola, Indien und der Republik Südafrika. Darunter zum Beispiel das Farmerclubs Projekt in Indien, bei dem speziell Frauen dazu ausgebildet werden landwirtschaftliche Tätigkeiten auszuüben, die normalerweise von Männern verrichtet werden. So werden ihnen neue Einkommensmöglichkeiten eröffnet und zur Gleichstellung der Geschlechter beigetragen. Außerdem werden verschiedene Lehrerbildungsakademien unterstützt wie auch in Mosambik, wo in Nhamatanda in einem einjährigen Programm Volksschullehrer an Fortbildungen teilnehmen, mit dem Ziel vor allem in ländlichen Regionen zu unterrichten.

Humana Shop in Graz

Über eine Auswahl der vielen People to People Projekte erfährt man beim Besuch des Humana Shops in der Annenstraße in Graz. Mit Plakaten und Flyern, auf denen die wichtigsten Informationen zusammengefasst sind, wird der Konsument darüber informiert, wo denn das Geld, das er gerade für die gebrauchte Sixties Lederjacke ausgegeben hat, landet. So soll das Bewusstsein der Konsumenten gestärkt werden und transparent dargestellt werden, was mit dem eingenommenen Geld aus dem Verkauf passiert. Mit dem „Vintage Oida“ Button kann man auch gleich seine neu erworbenen Stücke aufpeppen und ein Zeichen setzen.

 

Das Ziel: Zero Waste

Die Idee von Humana ist, dass auch am Ende der Lebensdauer der gebrauchten Kleidung kein Müll entsteht. Doch was passiert mit dem Secondhand T-Shirt wenn es einmal kaputt ist und nicht mehr getragen werden kann? Die Antwort von Humana ist Recycling. Textilien, die nicht mehr als Kleidung getragen werden können, können für die Produktion von Putzfetzen verwendet werden, oder für die Innenauskleidung von Autos. Es wurde auch ein Forschungsprojekt mit der Technischen Universität Wien durchgeführt, wie die Faserreste in der Herstellung von Baustoffen verwendet werden könnten.

Wenn du jetzt Lust bekommen hast, mal im Humana Shop nach neuen alten Lieblingsstücken zu stöbern, komm vorbei in der Annenstraße 7, wo du auch gerne beraten wirst.

 

 

Ein Bericht von Nachhaltigkeitsreporterin Julia Reichel

Fotocredit: © Land Steiermark