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Flohmarkt von Nachbar/innen für Nachbar/innen im Nachbarschaftszentrum Leopoldstadt

Am 2. Juni 2017 besuchte ich den Nachbarschaftsflohmakt im Nachbarschaftszentrum Leopoldstadt. Ich wurde sofort von Iris Heinrich willkommen geheißen, einer der vier hier hauptamtlich arbeitenden Frauen. Wir plauderten über die Arbeit des Nachbarschaftszentrums und über die Initiative dieses Flohmarkts. Natürlich stöberte ich auch selbst beim Flohmarkt herum und sprach mit den VerkäuferInnen.

Das Nachbarschaftszentrum ist für alle da!

Auch wenn die zugeteilten Bezirke der 1.,2 und 20. Bezirk sind, kann jeder – auch aus Niederösterreich – bei den Aktivitäten vom Nachbarschaftszentrum mitmachen. Die MitarbeiterInnen haben ein offenes Ohr für alle Anliegen von Kindern, Jugendlichen und Erwachsenen. Sei es, ob jemand in einer akuten Lebenskrise steckt oder sich in der Großstadt Wien einsam fühlt und sozialen Anschluss sucht. Das Nachbarschaftszentrum führt Gespräche, leitet bei Bedarf weiter, entwirft gemeinsam Haushaltspläne und bietet eine sehr große Bandbreite an Aktivitäten an. So gibt es für Kinder Kasperltheater, Backstuben, Impro-Theater, Lernclubs, für Eltern Babyshiatsu, Sing und – Tanzgruppen und für Erwachsene ein vielfältiges Sportprogramm, Cafés oder Deutsch-Konversationsgruppen. Das Angebot ist bedarfsorientiert und 65 ehrenamtliche MitarbeiterInnen gestalten mit. Das Schöne daran ist, dass auch jeder ehrenamtlich mitarbeiten kann. Es benötigt keine spezielle Ausbildung und oft hilft es Menschen, wenn sie sich engagieren können und das Gefühl haben, gebraucht zu werden. So gibt es eine Dame, der es vor drei Jahren psychisch sehr schlecht ging. Heute leitet sie selbst ein Malatelier im Nachbarschaftszentrum und kann hier aufblühen. Vor drei Jahren wäre das noch undenkbar gewesen - ein schöner Erfolg!

Flohmarkt von NachbarInnen für NachbarInnen

Die gesammelten Kleider und Materialspenden werden nicht nur direkt weitergegeben, sondern auch regelmäßig bei einem Flohmarkt verkauft.

Anlässlich des Tages der Nachbarschaft und der Nachhaltigkeit wurde der dieses Mal anders organisiert. Die NachbarInnen konnten diesmal selbst ihre Waren an andere NachbarInnen verkaufen.

Verkauft wurde alles mögliche – von Büchern, Spielzeug, Kleidung, Umstandsmode bis über Uhren, Schmuck und Geschirr. Zwei ältere Damen verkauften zum ersten Mal an einem Flohmarkt ihre Sachen. Selber gingen sie so zwei bis dreimal im Jahr zu Flohmärkten, nahmen sich dafür Zeit und stöberten herum. Sie erzählten mir, dass man meist lange suchen muss, aber dann findet man doch etwas Passendes. Dieses Mal haben sich die beiden zusammengeschlossen und verkauften ihre Sachen. Sie hatten viel schöne Kleidung mit sehr guter Quailtät, die ihnen allerdings nicht mehr passt, mitgenommen. Wegschmeißen wollten sie ihre schönen Stücke auf keinen Fall, denn darum wäre es viel zu schade gewesen. Daher hoffen sie, dass jemand anderer nun Freude daran findet.

Auch das Integrationshaus verkaufte selbstgemachte Rucksäcke, Schmuck, Schürzen, Hauben, …. Diese werden in ihren bunt gemischten Frauengruppen hergestellt, die sich 1 bis 2x in der Woche treffen. So sind die Sommerhauben von einer über 70jährigen Afrikanerin gehäkelt worden. Mittlerweile gibt es auch eine motivierte Mädchengruppe, die eifrig am Werken ist. Das Material, das sie verwenden ist zum teils gespendet, teils neu gekauft und viel Gebrauchtes wird auch wieder upgecyclet.

Ein Bericht von NH-Reporterin Julia.

Fotocredit: © MA 22