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Botanische Exkursion zu den Flaumeichenwäldern am Admonter Kogel

Am letzten Tag der Aktionstage Nachhaltigkeit stand noch eine echte Highlight-Veranstaltung am Programm. Die Naturpark Akademie Steiermark lud zur botanischen Exkursion am Admonter Kogel im Norden von Graz um den dortigen Flaumeichenwald und dessen einzigartige Flora zu begutachten.

Schutzgebiet im Stadtgebiet Graz

Schon eine Viertelstunde vor Beginn der Wanderung fanden sich die ersten Teilnehmer am Treffpunkt unweit des Admonter Kogels ein. Ihre Anzahl sollte in kurzer Zeit auf eine Zahl von knapp 20, allesamt mit Wanderschuhen ausgerüstet, angewachsen sein. Als Experte und Wanderführer fungierte der Botaniker Mag. Gerwin Heber. Die organisatorische Leitung hatte Frau Mag.a Beatrice Safran-Schöller von der Naturpark Akademie inne. Nach einigen einführenden Worten startete die Gruppe, bei hochsommerlichen Temperaturen, pünktlich um 15.00 Uhr Richtung Admonter Kogel. Am Fuße des kleinen Bergs betraten wir dann dass Natura 2000 Europaschutzgebiet „Flaumeichenwälder im Grazer Bergland“, welches an dieser Stelle gleichzeitig als Klettergarten genutzt wird. Das Schutzgebiet liegt zwischen mehreren verschieden naturräumlichen Landschaften. Im Osten liegt das dem Alpenvorland zugehörige oststeirische Riedelland, im Südosten das Grazer Feld mit dem Stadtgebiet von Graz und im Südwesten das westliche Grazer Bergland. Diese spezielle Lage ist Mitverantwortlich für die Biodiversität rund um den Admonder Kogel.

Durch den Klettergarten

Auf einem schmalen, dichtbewachsenen Steig ging es gleich von Beginn weg bergauf. Bereits hier stoppte Herr Mag. Herber immer wieder um auf die einzigartigen Bäume, Sträucher, Gräser und Blumen einzugehen die dort zu finden waren. Darunter befanden sich auch bereits die ersten namengebenden Flaumeichen, teilweise auch in hybrider Form. Schon hier kann geschlussfolgert werden, dass die Fauna in diesem Gebiet äußerst vielfältig und einzigartig ist. Beeindruckend waren auch die Steilwände entlang des Weges, welche bei Kletteren sehr beliebt sind und auch dementsprechend stark frequentiert waren.

Auf der Türkenschanze

Nach Verlassen des Klettergartens erreicht unsere Gruppe zur „Halbzeit“ der Exkursion schließlich die so genannte „Türkenschanze“, ein kleines Plateau oberhalb der Steilwände. Der Name dieser Anhöhe stammt, wenig überraschend, aus der Zeit der Türkenbelagerung. Hier wird erstmals Rast gemacht und durch geschnauft. Die Pause nutzt Mag. Herber um sein umfangreiches botanisches Fachwissen über jenes Gebiet an die Gruppe weiter zu geben. Neben den Flaumeichen und weiteren Pflanzen gilt es an dieser Stelle die grandiose Aussicht auf die Stadt Graz zu bestaunen. Nach dem sich unsere Gruppe wieder abmarschbereit gemacht hat geht es über einen Pfad hoch zur Forststraße. Dort wird uns das Hauptproblem des Schutzgebiets dargelegt. Das milde Klima und der sonnige Hang, welche auch die Flaumeichen begünstigen, fördern gleichzeitig auch das Wachstum und die Ausbreitung von eingeschleppten Neophyten. Diese Pflanzen, wie zum Beispiel der Götterbaum, verdrängen nach und nach die heimische Fauna. Am dortigen Straßenrand sind diese Wucherungen gut erkennbar.

Querfeldein zurück

Nach dem die Forststraße noch einige Meter bergauf verfolgt wird geht es auch schon wieder zurück zum Ausgangspunkt. Dabei geht es durch das Dickicht des Eichenmischwaldes gradewegs bergab. Auch auf dem etwas kürzeren Rückweg gibt es noch zahlreiche Pflanzen zu begutachten. Die Wanderung zeigte auch gut den Einklang zwischen Touristen, wie Radfahrer und Kletterer, und dem natürlichen Lebensraum eines Naturschutzgebiets, sowie dessen negative Effekte am Beispiel achtlos liegengelassenen Mülls im Wald. Zurück am Parkplatz trennen sich die Wege der Gruppe wieder. Ein Blick auf die Uhr zeigt, dass die Exkursion etwas länger als geplant gedauert hat. Die umfangreichen und äußerst informativen Ausführungen von Mag. Heber über das Pflanzenreich der Flaumeichenwälder waren aber jegliche Verspätung wert.

Ein Bericht von NH-Reporter Benjamin.

Fotocredit: © Land Steiermark