Wanderung zum majestätischen Talbachwasserfall

Am Rande des Ortsteil Laimach der Zillertaler Gemeinde Hippach, ist der Talbachwasserfall über einen zumeist flachen Wanderweg zu erreichen. Der Wasserfall ist ein wunderbares, nicht weit oberhalb der Talsohle gelegenes Naturschauspiel, das auf dem Weg dorthin zu einigen botanischen Erkundungen und Momenten der Besinnung einladet. Eine kleine Gruppe machte sich an einem herrlichen Maitag vom Bahnhof aus entlang des Zillers auf den Weg. Der sich in inmitten des Tales hindurchwindende Fluss ist zu früheren Zeiten bei starkem Wasserschwall teilweise auch über die Ufer getreten und hat Menschen mitgerissen. An jenem Tag fließt der Fluss weithin gemächlich, der zudem den Grenzverlauf zwischen den Diözesen Innsbruck und Salzburg bildet, ersichtlich an den jeweiligen roten bzw. grünen Türmen der Ortskirchen.

Gefährliche Pflanzen am Wegesrand

Und so können die diversen Pflanzen an der Ziller-Promenade in aller Ruhe begutachtet werden. Etwa die Knoblauchsrauke, eine der ersten Kräuter im Frühling und zudem eine der schmackhaftesten. Oder der giftige Bärenklau, der prinzipiell bis zu vier Meter hoch wachsen kann und relativ häufig in Westösterreich anzutreffen ist. Jedoch sollte um diese Pflanzenart unbedingt ein weiter Bogen gemacht werden. Wer die Blätter anfasst oder die Stängel umknickt, kann mit phototoxischen Substanzen in Berührung kommen. Mit verheerenden Auswirkungen, wie beispielsweise hochgradigen Verbrennungen.

Waldsaga

Vom Ufer auf den Wanderweg abgebogen, konnte die Gruppe unter der Geräuschkulisse der nahen Kuckucke, von der Saga eines Heilspraktikers aus der umliegenden Ortschaft Schwendau, erfahren. Dieser soll mit brachialen Methoden etwa verstummte Kinder wieder zum Sprechen gebracht haben, indem er sie in eben diesem Waldstück an einen Baumstamm fesselte und mit der Axt zum Schlag ausholte. Woraufhin die Kinder abrupt ihre Stimmen wiedererlangt haben sollen. Nach dieser mystisch angehauchten Erzählung wurde dann ganz gegenwärtig das zum Teil bestehende Problem des Wildverbisses erläutert. Durch diesen werden Bäume geschädigt und wachsen langsamer.

Ein Bericht von Nachhaltigkeits-Reporter Franz-Josef Hausberger.

Fotocredit: © FJH

 

Klimaquiz @ Linz

Der Klimawandel und seine verheerenden Folgen gelten längstens als wissenschaftlich belegtes Phänomen. Welche Daten und Fakten dazu jedoch relevant und wichtig sind und welche Auswirkung Handlungen jedes Einzelnen haben, versuchte Norbert Rainer den Teilnehmer/innen des Klimaquiz näher zu bringen. Am 5. Juni fand deshalb das Klimaquiz im Kepler Salon im Stadtzentrum von Linz statt.

Norbert Rainer und Elfie Schulz beim Klimaquiz.

Norbert Rainer gilt, dank seiner Erfahrung, im Bereich Klimaschutz als Experte auf diesem Gebiet. Er studierte Diplomgeographie, arbeitete an verschiedenen Projekten im Zuge der Klimarettungsinitiative und bringt jahrelange Berufserfahrung beim Klimabündnis OÖ mit. Seit 2014 ist er stellvertretender Geschäftsführer des Klimabündnisses Österreich.

Das Klimaquiz war so aufgebaut, dass Norbert Rainer zum Teil wichtige Daten und Fakten präsentierte und immer wieder die Teilnehmer/innen für Fragen und Schätzungen miteinbezog.

Am Bildschirm ist die CO2 Konzentration der letzten Jahrtausende zu sehen.

Zuerst wurden Grundlagen der Atmosphäre und des CO2 Gehalts präsentiert. Bei der Betrachtung des zeitlichen Verlaufs der CO2 Konzentration wird ersichtlich, dass die Atmosphäre zurzeit die höchste CO2 Konzentration seit mehreren hunderttausenden Jahren aufweist. Vor allem der Anstieg der letzten hundert Jahre zeigt den Zusammenhang mit der Verbrennung fossiler Rohstoffe.

Um die Problematik der sogenannten Klimakiller besser zu verstehen, ging Norbert Rainer zuerst kurz auf die Grundlagen der Atmosphärenzusammensetzung ein. Als Klimakiller bezeichnete er jene Gase, welche ein besonders hohes Treibhausgaspotential besitzen und somit einen starken Einfluss auf die Erwärmung der Atmosphäre haben.

Schockierende Bilder des Gletscherrückgangs in Österreich zeigten die bereits sichtbaren Auswirkungen des Klimawandels. Um ein Gefühl dafür zu bekommen, wie unterschiedlich der Ausstoß von Emissionen weltweit ist, wurde der Vergleich eines in Indien und in Österreich lebenden Menschen aufgestellt. Wobei die ungerechte Verteilung deutlich erkennbar wird.

Teilnehmer/innen diskutierten aktiv mit.

Elfie Schulz vom Kepler Salon und Norbert Rainer vom Klimabündnis Oberösterreich.

Schätzspiele, wie beispielsweise zum Energieverbrauch im Alltag, zeigten in welchen Bereichen wir besonders viel benötigen. Als besonders energieaufwendig stellte sich das Erwärmen von Wasser heraus. Die Teilnehmer/innen waren sehr erstaunt über die neuen Kenntnisse, welche sie gewonnen hatten und nahmen deshalb an der angeregten Diskussion teil.

Norbert Rainer versuchte aber nicht nur die Teilnehmer/innen mit diesen Zahlen zu schockieren, sondern auch aufzuzeigen, wie jede/r Einzelne Einfluss darauf haben kann. Als besonders effektive Stellschrauben gelten die Reduktion des Fleischkonsums und die Vermeidung des Flugverkehrs.

Für kürzere Strecken, die ungefähr 50 % unserer zurückgelegten Strecken ausmachen, hatte Norbert Rainer das Radfahren als sinnvolle Lösung angepriesen. Außerdem stellte er auch noch alternative Formen von Geldanlagen und den Happy Planet Index zur Bewertung wirtschaftlichen Erfolges vor und deckte somit wichtige Elemente der Klimawandeldebatte ab.

Als Gastgeberin des Kepler Salons und Begleiterin am Podium, wurde Norbert Rainer von Elfie Schulz unterstützt. Wie gewöhnlich war im Kepler Salon freier Eintritt und er bot eine angenehme Atmosphäre. Bei der Bar im Nebenraum konnten die Teilnehmer/innen eben Gehörtes diskutieren.

Die Quintessenz dieses Abends war auf jeden Fall, dass es dringend notwendig ist, Maßnahmen gegen den Klimawandel zu setzen und dass vor allem jeder und jede Einzelne einen wesentlichen Beitrag dazu leisten kann.

Ein Beitrag von Nachhaltigkeits-Reporter David Dorfner.

Fotocredit: © Land Oberösterreich / Oö. Zukunftsakademie.

Just Rust in Rust

Den Namen von Weinbauer Gerhard Just aus Rust merkt man sich schnell. Bei seinen Rundgängen um den eigenen Betrieb erzählt er von den Anfängen seines Hauses und wie am Neusiedlersee Nachhaltigkeit gelebt wird.

Geschichtsstunde

Vor langer Zeit erwarb ein gewisser Carl von Lambrecht, seinerseits ein Bankier, in Rust ein Weingut. Seine Tochter heiratete später Konteradmiral Leopold Sellner, in Rust als „der alte Admiral“ bekannt. Dessen Sohn Kurz übernahm vor Beginn des 1. Weltkrieges das Anwesen und schloss 1945 einen Pachtvertrag mit der Familie Just. 1952 wurde das Anwesen von der Familie gekauft. Dies war der Großvater von Gerhard Just. Noch heute zeigt der Balkon einen Lieblingsplatz des „alten Admirals“ und auch ein besonderer Wein wird hergestellt.

"Wir schneiden nachhaltig"

Den Nachhaltigkeitsgedanken lebt Gerhard Just bereits bei seinem Haus. „Das Haus wird ständig renoviert, dicke Wände, gute Fenster, Zwischendecke, Pellets-Heizung.“, es soll keine Energie verschwendet werden. Tochter Daria erklärte die Methoden in der Landwirtschaft: „Wir schneiden nachhaltig, also wir versuchen nichts auszureißen.“

Humus ist wichtig

Außerdem werden nicht alle Geräte sofort weggeschmissen, sondern repariert. „Die Erhaltung der Bodenfruchtbarkeit, vor allem der Humus ist da sehr wichtig, ist eines der Ziele.“, zählte Gerhard Just einige ihm wichtige Methoden für Nachhaltigkeit auf. Auch die Dauerbegrünung sei wichtig. Unkraut wird nicht chemisch, sondern mechanisch gemäht. „Hier wird nicht gespritzt!“, strich Just noch hervor.

"Ganz Rust ist nachhaltig"

Für Gerhard Just ist er jedoch nicht der einzige in der Ortschaft. „Ganz Rust ist nachhaltig. Wir versuchen alles positiv anzunehmen.“, erklärte der Weinbauer. Pestizide sind hier fehl am Platz.

"No Sex for Butterflies"

In Rust wird dafür ein anderes Projekt umgesetzt um Schädlinge zu vertreiben. „Es gibt Duftstreifen die angeklebt werden und dadurch kommt eine Duftglocke über die Reben.“, erklärte Gerhard Just. Diese biologische Bekämpfung verwirrt den sonst gefährlichen Traubenwickler und sorgt so für tolle Ernten.

Ein Beitrag von Nachhaltigkeits-Reporter David Marousek.

Fotocredit: Land Burgenland

EMAS-Konferenz 2017 „circular economy“

Am Mittwoch den 7. Juni lud das Bundesministerium für Land- und Forstwirtschaft, Umwelt und Wasserwirtschaft (BMLFUW) zur diesjährigen EMAS-Konferenz in den Festsaal der Wirtschaftsuniversität (WU) Wien ein. EMAS ist die Abkürzung für "Eco-Management and Audit Scheme" – dabei handelt es sich um ein Instrument der Europäischen Union zur kontinuierlichen Verbesserung des Umweltmanagements diverser Unternehmen und Organisationen. Heuer drehte sich alles um die „circular economy“ oder auch Kreislaufwirtschaft – wie sie auf Deutsch oft genannt wird. Der folgende Artikel gibt einen Einblick in die abwechslungsreichen Programmpunkte und Persönlichkeiten der Konferenz, die ein buntes Publikum aus EMAS-Organisationen, öffentlicher Verwaltung, Umweltberater*innen und Studierenden ansprach.

Zahlreiche Teilnehmer*innen aus verschiedenen Bereichen füllten den Festsaal der Wirtschaftsuniversität Wien

Der Appell eines Pioniers

Nach den offiziellen Begrüßungsworten betrat ein österreichisches Urgestein der Kreislaufwirtschaftszene die Bühne. Sepp Eisenriegler ist Geschäftsführer vom Reparatur- und Service-Zentrum R.U.S.Z – dem größten unabhängigen Reparaturbetrieb für E-Geräte. Außerdem hat er das ReparaturNetzWerk Wien ins Leben gerufen, veranstaltet ein wöchentliches Reparatur-Cafe und engagiert sich darüber hinaus auf verschiedenen Wegen für ein anderes, in Kreisläufen funktionierendes Wirtschaften. Mit dem provokanten Titel „Circular Economy: Die geplante Obsoleszenz des Kapitalismus“ machte er in seinem Vortrag auf die Mensch und Natur ausbeutende Praxis internationaler profitorientierter Unternehmen aufmerksam. Diese stellen kurzlebige, billige und von den Konsumenten des globalen Nordens wenig wertgeschätzte Produkte her, die schließlich auf problematischen Mülldeponien in den ärmsten Ländern der Welt landen. Die Leidenschaft, die Sepp Eisenriegler bei seinen Ausführungen ausstrahlt, ist im ganzen Raum spürbar. Gleichzeitig ist er sich auch des Einflusses der Sprache bewusst, wenn er für den Gebrauch des englischen Begriffs „circular economy“ plädiert, um einer Verwechslung mit der im österreichischen Abfallgesetz erwähnten Kreislaufwirtschaft vorzubeugen.

Stefan Giljum, Sepp Eisenriegler und Fred Luks diskutieren die Fragen des Publikums

Design für die Zukunft?

Denn „circular economy“ bedeutet weit mehr als das Recyceln oder Upcyceln von Produkten. Sonja Eser hat bereits im Jahr 2003 das Unternehmen „SinnenWandel“ für zukunftsfähiges Wirtschaften gegründet. Einer ihrer Schwerpunkte ist das „circular design“, bei dem es darum geht, Wirtschaftsprozesse bereits in der Planung als Kreisläufe zu verstehen, um so dem Anspruch gerecht zu werden, langlebige, reparaturfähige, hochwertige und im Kern nachhaltige Produkte zu entwerfen. Sie ist überzeugt, dass wenn sogenannte „cradle to cradle“-Produkte (deutsch: von der Wiege zur Wiege) auf dem Markt präsenter werden, sich auch Konsumenten für diese neue Form des Wirtschaftens, bei der es mehr um Nutzung und weniger um Eigentum geht, begeistern lassen.

Studierende der WU hatten die Möglichkeiten die Unternehmer*innen auszufragen

Herausforderungen der Kreislaufwirtschaft

Stefan Giljum vom Institut für „Ecological Economics“ der WU spannte den Bogen von den Trends des globalen Ressourcenverbrauchs – dieser hat sich seit 1970 verdreifacht – hin zu den Herausforderungen der Umsetzung in der europäischen und österreichischen Wirtschaft. Der 2015 beschlossene Aktionsplan der EU für die Kreislaufwirtschaft etwa sieht die Kreislaufwirtschaft als Chance lokale Arbeitsplätze zu schaffen und den sozialen Zusammenhalt zu fördern, aber auch, um bei verringertem Ressourcenverbrauch wettbewerbsfähiger zu sein.  Erfolgsfaktoren sind schließlich das Setzen klarer Ziele in einem konsistenten Politikrahmen, in dem auch notwendige strukturelle Veränderungen thematisiert werden.

Verschiedene Unternehmen stellen in kurzen Impulsvorträgen ihren Beitrag im Bereich Umweltmanagement vor

Best of “circular economy”

Zwischen den Vorträgen gab es auch immer wieder Platz für Vorreiter*innen der Kreislaufwirtschaft, die in 5-minütigen Impulsvorstellungen versuchten ihre Erfolgsgeschichten und Erfahrungen auf den Punkt zu bringen. Studierende der WU hatten im Anschluss zudem die Gelegenheit, mit ihren Fragen noch mehr zu den verschiedenen Unternehmungen zu erfahren.
Nachdem sich die Teilnehmer*innen am köstlichen, vegetarischen und mit dem Fahrrad gelieferten Mittagsbuffet von „Rita bringt’s“ gelabt hatten, stellte die Verleihung der EMAS-Preise 2017 den Hauptprogrammpunkt des Nachmittages dar. Unter der gewohnt professionellen und stilvollen Moderation von Fred Luks, überreichte Bundesminister Andrä Rupprechter höchstpersönlich die Urkunden und Preise an die innovativen Unternehmer*innen. Trotz der vielen offenen Fragen und Herausforderungen bei der Umsetzung ist die Kreislaufwirtschaft eine konkrete und positiv-stimmende Idee, wie ökonomische Nachhaltigkeit auf einem begrenzten Planeten gelebt werden kann.

Bundesminister Andrä Rupprechter überreichte die EMAS-Preise und Urkunden an engagierte Unternehmer*innen

Fotocredit: MA22

Ein Beitrag von Nachhaltigkeits-Reporter Hannes Reitberger.

Trockenrasen soll Lebensräume schaffen

In der nordburgenländischen Ortschaft Oslip wurde bei herrlichem Sommerwetter das Projekt „Trockenrasen“ vorgestellt.

 Circa 20 TeilnehmerInnen fanden sich ein als Landesrätin Astrid Eisenkopf mit Bürgermeister Stefan Bubich und Vize-Bürgermeister Paul Walzer zur Vorstellung des Geländes und anschließender Fortbildung luden. Mit dabei waren auch Dr. Julia Kelemen-Finan und DI Thomas Holzer von der Naturschutzakademie.

Politik wird in Pflicht genommen

Als Trockenrasen wird eine besondere Form von Biotop bezeichnet, in der zahlreiche Lebewesen und Pflanzen eine Heimat finden. Dabei versuchte Frau Kelemen-Finan an die Gemeinde zu appellieren: „Der Trockenrasen in Oslip kann nur durch Hilfe der Gemeinde und des Landes gepflegt werden.“ Wichtig werde es, dass die „Leute den Wert erkennen.“

Bürgermeister Stefan Bubich stimmte ihr zu und gab „von Seiten der Gemeinde jede Unterstützung.“

Auch sein Vize stieß ins selbe Horn und wünschte sich, „dass nicht nur die Kinder begeistert sind, sondern auch die ältere Generation.“

Volksschul-Direktorin begeistert

Ebenfalls als Teilnehmerin anwesend war Oslips Volksschuldirektorin Ljuba Palatin-Wild. Die Pädagogin machte klar, wie toll ein Trockenrasen für Kids sein kann. Auch wenn die Jugend von heute wohl selten das Handy weglegt, in der freien Natur fühlen sich alle wohl. Überhaupt hatten zahlreiche TeilnehmerInnen einen pädagogischen Hintergrund, denn der Trockenrasen eignet sich perfekt für Exkursionen an der frischen Luft.

 

Evolution hautnah erleben

Als Beispiel wurden außerdem Gläser mitgebracht. In diesen Behältern wurden sowohl Raupen, als auch Schmetterlinge gezeigt, die von Oslips SchülerInnen mühevoll gehegt und gepflegt wurden. Sobald aus einer kleinen Raupe ein Kokon und in weiterer Folge ein Schmetterling wird, gehen die SchülerInnen mit ihnen auf die Wiese und entlassen sie in ihr neues, natürliches Paradies.

 

Experten erklären Flora und Fauna

Anschließend durften Interessierte mit den beiden Natur-Experten Julia Kelemen-Finan und Thomas Holzer entlang der Osliper Trockenrasen wandern. Aufgrund der hohen Temperaturen wurde zwar von einem Schatten zum nächsten gehuscht, dabei wurde jedoch immer eine besondere Pflanze oder ein auffälliges Tier im Gebüsch entdeckt. Mit dabei waren auch altersgerechte Materialien für Lehrkörper wie zum Beispiel Pflanzen-Suchtafeln.

Nicht nur Oslip steht auf Biodiversität

Doch das ambitionierte Projekt hörte in Oslip nicht auf. Auch im mittelburgenländischen Ort Rechnitz wurden (Halb-)Trockenrasen angelegt und Lehrkörper informiert. Wie in Oslip ist auch die Rechnitzer Volksschule an diesem Projekt beteiligt. Mit der Volksschule Rohrbach bei Mattersburg und der neuen Mittelschule Purbach sind außerdem noch zwei weitere Schulen involviert. Das Projekt hat eine Laufzeit bis 2019. Jedoch kann nur ein Erfolg erzielt werden, wenn wie Landesrätin Astrid Eisenkopf appellierte: „Naturschutz kann nur dann gelingen, wenn er auf allen Ebenen umgesetzt wird – von global über regional bis lokal – und wenn wir alle gemeinsam an einem Strang ziehen.“

Ein Beitrag von Nachhaltigkeits-Reporter David Marousek.

Fotocredit: © Land Burgenland

Botanische Exkursion zu den Flaumeichenwäldern am Admonter Kogel

Am letzten Tag der Aktionstage Nachhaltigkeit stand noch eine echte Highlight-Veranstaltung am Programm. Die Naturpark Akademie Steiermark lud zur botanischen Exkursion am Admonter Kogel im Norden von Graz um den dortigen Flaumeichenwald und dessen einzigartige Flora zu begutachten.

Schutzgebiet im Stadtgebiet Graz

Schon eine Viertelstunde vor Beginn der Wanderung fanden sich die ersten Teilnehmer am Treffpunkt unweit des Admonter Kogels ein. Ihre Anzahl sollte in kurzer Zeit auf eine Zahl von knapp 20, allesamt mit Wanderschuhen ausgerüstet, angewachsen sein. Als Experte und Wanderführer fungierte der Botaniker Mag. Gerwin Heber. Die organisatorische Leitung hatte Frau Mag.a Beatrice Safran-Schöller von der Naturpark Akademie inne. Nach einigen einführenden Worten startete die Gruppe, bei hochsommerlichen Temperaturen, pünktlich um 15.00 Uhr Richtung Admonter Kogel. Am Fuße des kleinen Bergs betraten wir dann dass Natura 2000 Europaschutzgebiet „Flaumeichenwälder im Grazer Bergland“, welches an dieser Stelle gleichzeitig als Klettergarten genutzt wird. Das Schutzgebiet liegt zwischen mehreren verschieden naturräumlichen Landschaften. Im Osten liegt das dem Alpenvorland zugehörige oststeirische Riedelland, im Südosten das Grazer Feld mit dem Stadtgebiet von Graz und im Südwesten das westliche Grazer Bergland. Diese spezielle Lage ist Mitverantwortlich für die Biodiversität rund um den Admonder Kogel.

Durch den Klettergarten

Auf einem schmalen, dichtbewachsenen Steig ging es gleich von Beginn weg bergauf. Bereits hier stoppte Herr Mag. Herber immer wieder um auf die einzigartigen Bäume, Sträucher, Gräser und Blumen einzugehen die dort zu finden waren. Darunter befanden sich auch bereits die ersten namengebenden Flaumeichen, teilweise auch in hybrider Form. Schon hier kann geschlussfolgert werden, dass die Fauna in diesem Gebiet äußerst vielfältig und einzigartig ist. Beeindruckend waren auch die Steilwände entlang des Weges, welche bei Kletteren sehr beliebt sind und auch dementsprechend stark frequentiert waren.

Auf der Türkenschanze

Nach Verlassen des Klettergartens erreicht unsere Gruppe zur „Halbzeit“ der Exkursion schließlich die so genannte „Türkenschanze“, ein kleines Plateau oberhalb der Steilwände. Der Name dieser Anhöhe stammt, wenig überraschend, aus der Zeit der Türkenbelagerung. Hier wird erstmals Rast gemacht und durch geschnauft. Die Pause nutzt Mag. Herber um sein umfangreiches botanisches Fachwissen über jenes Gebiet an die Gruppe weiter zu geben. Neben den Flaumeichen und weiteren Pflanzen gilt es an dieser Stelle die grandiose Aussicht auf die Stadt Graz zu bestaunen. Nach dem sich unsere Gruppe wieder abmarschbereit gemacht hat geht es über einen Pfad hoch zur Forststraße. Dort wird uns das Hauptproblem des Schutzgebiets dargelegt. Das milde Klima und der sonnige Hang, welche auch die Flaumeichen begünstigen, fördern gleichzeitig auch das Wachstum und die Ausbreitung von eingeschleppten Neophyten. Diese Pflanzen, wie zum Beispiel der Götterbaum, verdrängen nach und nach die heimische Fauna. Am dortigen Straßenrand sind diese Wucherungen gut erkennbar.

Querfeldein zurück

Nach dem die Forststraße noch einige Meter bergauf verfolgt wird geht es auch schon wieder zurück zum Ausgangspunkt. Dabei geht es durch das Dickicht des Eichenmischwaldes gradewegs bergab. Auch auf dem etwas kürzeren Rückweg gibt es noch zahlreiche Pflanzen zu begutachten. Die Wanderung zeigte auch gut den Einklang zwischen Touristen, wie Radfahrer und Kletterer, und dem natürlichen Lebensraum eines Naturschutzgebiets, sowie dessen negative Effekte am Beispiel achtlos liegengelassenen Mülls im Wald. Zurück am Parkplatz trennen sich die Wege der Gruppe wieder. Ein Blick auf die Uhr zeigt, dass die Exkursion etwas länger als geplant gedauert hat. Die umfangreichen und äußerst informativen Ausführungen von Mag. Heber über das Pflanzenreich der Flaumeichenwälder waren aber jegliche Verspätung wert.

Ein Bericht von NH-Reporter Benjamin.

Fotocredit: © Land Steiermark

Die Spitzenbachklamm – Einblick in geologische Vorgänge

Am 27.5.2017 trifft sich bei Kaiserwetter eine kleine aber motivierte Gruppe vor dem Gemeindeamt am Hauptlatz von St.Gallen. Die Naturparkakademie Steiermark lädt an diesem Vormittag zu einem ganz speziellen Seminar. Eine Wanderung mit Einblicken in die geologischen Vorgänge steht am Programm. Unter der Führung von Herrn Gulas, der als Betreuer fungiert, und Herr Dr. Kollmann, der als Referent auftritt, wird pünktlich um 9.00 der Weg zur Spitzenbachklamm in Angriff genommen. Ziel der Rundwanderung ist die geologischen Formationen und unterschiedlichen Gesteine im Natur- und Geopark Steirische Eisenwurzen zu begutachten.  

Ab ins Grüne – der Aufbruch zur Rundwanderung

Nach einer kurzen Einführung nach Eintreffen aller Teilnehmer und der Übergabe eines Handouts über die Inhalte der bevorstehenden Wanderung geht es auch schon los. Flotten Schrittes wird das Ortszentrum hinter sich gelassen. Schon beim Weg in die Klamm findet Dr. Kollmann immer wieder Zeit die entlang der Route zum Vorschein tretenden Gesteinsschichten und Ablagerungen mit seinem geologischen Fachwissen kurz zu erläutern. Bereits hier, nach wenigen Metern der Wanderung, ist der einzigartige Antlitz der Pflanzenwelt des Natur- und Geoparks Steirische Eisenwurzen erkennbar: Ringsum wo das Auge hinfällt blühende Blumen, Sträucher, Bäume und grüne Wiesen. Durch die einfallende Vormittagssonne scheint alles noch farbenfroher als es schon von Haus aus ist.

Dem Spitzenbach entlang der Klamm entgegen    

Bei einem kurzen Abstecher durch einen Waldweg und über einen kleinen Bach zeigt Dr. Kolllmann eine versteckte Hölle. Ein erstes kleines Highlight des Ausflugs. Im weiteren Verlauf der Wanderung hält Dr. Kollmann immer wieder an um auf die sichtbaren geologischen Besonderheiten der Umgebung hinzuweisen. So beschreibt er unteranderem den gut erkennbaren Gesteinsdeckenbau der Kalkalpen, die am Wegrand liegenden Gesteinsablagerungen und die ebenfalls in der Landschaft gut ersichtlichen Deckengrenzen. So vergeht der kurzweilige Vormittag recht rasch. Denn Anstrengungen durch die steigenden Temperaturen und den ansteigenden Weg wird durch diese Pausen und den Schatten der Bäume entlang des Grabens Einhalt geboten. Auch an Trinkwasser mangelt es nicht. Mit dem gut zugänglichen Spitzenbach hat man einen ständigen Lieferanten an glasklarem Frischwasser. Das Rauschen des entgegenfließenden Baches ist hier das einzige Geräusch, welches man aus der Umwelt vernimmt. Kein Handyleuten, keine Motorgeräusche und kein Stadtlärm – an dieser Stelle steht nur die Natur im Vordergrund.

Geologische Highlights

Wahrlich beeindruckend sind dann die riesigen steilen Felswände der Klamm. Links und rechts entlang der Forststraße erheben sich die gigantisch wirkenden Schichten aus Dolomitgestein. Auch hier verweist Dr. Kollmann wieder auf die Brüche und die daraufhin erfolgten Bewegungen des Gesteins. Sie sind verantwortlich für die Bildung von Vorsprünge bzw. Rinnen. Auch die formbildenden Verwitterungen an den Ablagerungen sind aus den hervortretenden Gesteinen immer wieder gut erkennbar.    

Mittagspause bei der Teufelskirche

Um die Mittagszeit ist die Hälfte des Weges geschafft und die Spitzenbachklamm durchquert. Es geht abermals bergauf zur sogenannten Teufelskirche. Während dieses Bergaufmarsches bietet sich ein unwiderstehlicher Ausblick auf die darunterliegende Spitzbachklamm bzw. auf dessen steile Felswände. Auf einer Seehöhe von 930 m erreicht die Gruppe schließlich die zuvor erwähnte Teufelskirche. Sie entstand durch im Wasser gelöste Kohlensäure und die darauffolgenden Gesteinsverwitterung, wie Dr. Kollmann mitteilt. Die Teufelskirsche ist nämlich eine Höhle, welche sich durch fensterartige Durchbrüche zur Außenwelt hin an der Höhlendecke auszeichnet. Zur Höhle selbst, die auch als Höhlenruine bezeichnet wird, gibt es auch eine Sage, welche Vorort auf einer Holztafel verewigt ist. Der Inhalt der Sage wird an dieser Stelle nicht verraten. Wer sie erfahren will muss die Teufelskirche im Natur- und Geopark Steirische Eisenwurzen schon persönlich aufsuchen.

Rückweg über die Hochebene Kohlmann

Nach einer kurzen Pause an diesem höchsten Punkt der Rundwanderung, geht es nun wieder bergab in Richtung St.Gallen. Am Weg hinab wird der Bauernhof Kohlmann passiert, welcher auf einer Hochebene liegt, die von Schottern aus einer bis zu 500.000 Jahren zurückliegenden Eiszeit gebildet wird. Dort wird noch kurz halt gemacht und den letzten Ausführungen von Dr. Kollmann gelauscht, ehe die Rundwanderung wieder am Ausgangspunkt im Zentrum von St. Gallen endet. Eines ist gewiss, der Star dieses Seminars war definitiv die überwältigende Landschaft des Natur und Geoparks Steirische Eisenwurzen.

Die Wanderung durch den Natur- und Geopark ist vor allem ein gutes Beispiel für das was das Konzept der Nachhaltigkeit zu bewahren versucht. Nämlich die Natur mit ihren einzigartigen Pflanzen und Tieren. Bei der Wanderung durch Jahrtausende altes Gestein wird einem erst bewusst das man hier nur Gast ist auf dieser Welt.

Bericht von NH-Reporter Benjamin.

Fotocredit: © Land Steiermark

Step by Step mit dem Plastik weg!

Step by Step mit dem Plastik weg! Das dachten sich Verena und Marlis aus Steyr. Die beiden Freundinnen interessieren sich beide für das Thema Nachhaltigkeit und möchten sich aktiv für eine saubere Umwelt in ihrer Gemeinde einsetzen. Auf ihrem Blog SINNSTUBE STEYR berichten sie über ihre Versuche im Alltag ohne Plastik auszukommen, plastikfrei einzukaufen und somit ein bewussteres Leben zu führen und unsere Ressourcen zu schonen.
 
Gespannt, ob es auch in ihrer Gemeinde Steyr Gleichgesinnte gibt, die sich zu diesem Thema austauschen und informieren möchten sowie auf der Suche nach plastikfreien Alternativen sind, haben sie den ersten Stammtisch für ein plastikfreieres Leben organisiert.
 
Als ich am 2. Juni nach Steyr fahre betrete ich das City Kino, das bereits gefüllt mit Menschen ist, die sich alle für ein nachhaltigeres Leben ohne Plastik interessieren. Es gibt Kuchen, der, wie mir die Veranstalterin später erzählt, nur aus Lebensmittel gebacken ist, die nicht in Plastik verpackt waren. Ein plastikfreier Kuchen sozusagen. Es herrscht eine gemütliche Atmosphäre. Die Menschen erfreuen sich an den Süßspeisen, unterhalten sich und sind gespannt auf den Abend.

Zu Beginn des Stammtischs wollen Verena und Marlis ein bisschen mehr über die Gäste wissen. Mittels eines kurzen Auflockerungsspiels erfahren wir, dass einige sich bereits sehr intensiv mit dem Thema Plastikvermeidung beschäftigt haben und andere sich kaum Gedanken gemacht haben, aber sich gerne informieren möchten.
 
Bei der Frage, ob es auch wichtig sei, dass die Politik eingreift oder ob nur wir, als Konsumenten und Konsumentinnen, die Verantwortung tragen, startet eine rege Diskussion. Mir wird bewusst, dass dieses Thema viele Emotionen hervorruft und sich manche machtlos fühlen und mehr Unterstützung von der Politik erwarten. Doch an diesem Abend wurde der Fokus auf den eigenen Lebensstil gelegt, diesen zu reflektieren und Verantwortung als Abnehmer und Abnehmerinnen zu übernehmen sowie Bewusstsein für das Thema zu generieren.
 
Aber warum wollen wir eigentlich Plastik vermeiden? Was ist so schlimm daran, Produkte in Plastikverpackungen oder Objekte aus Kunststoff zu produzieren bzw. zu kaufen?
 
Plastik ist vor allem für unsere Umwelt eine Gefahr. Der Werkstoff ist nicht biologisch abbaubar. Der Verwitterungsprozess dauert teilweise Jahrhunderte (z.B. PET – Flasche 450 Jahre, Plastiksackerl 100 Jahre) und es entstehen kleine Fragmente, sogenanntes Mikroplastik, das durch das Abwasser in die Umwelt und somit ins Ökosystem kommt. Mikroplastik befindet sich übrigens auch in zahlreichen Kosmetikprodukten, wie Peelings und Zahnpasta. Aber auch für unsere Gesundheit ist Plastik ein großes Risiko. Vor allem nehmen wir es durch Lebensmittel auf, die in Kunststoff verpackt sind. Laut einer Studie der Universität Bonn haben 90% der Menschen Plastik im Blut.

In einem sogenannten World Café, eine Workshop-Methode, die es größeren Menschenmenge ermöglicht sich in Kleingruppen über ihre Sichtweisen und Ideen auszutauschen, wurden die Teilnehmenden aufgefordert, über ihren eigenen Plastikverbrauch zu diskutieren und neue Ideen und Tipps zur sinnvollen Vermeidung einzubringen.

Eine angeregte Diskussion entstand über alltäglichen Plastikmüll, der bei uns allen – insbesondere beim Einkauf von verpackten Lebensmitteln – anfällt. Der eine schlägt vor, sich im Supermarkt den Käse in die mitgebrachte Tupperware geben zu lassen, jemand anderes schwört auf Einmachgläser zum Einfrieren.

Auch Verena und Marlis geben uns noch Tipps für den Alltag, wie wir ohne großen Aufwand viel Plastik einsparen können: Stoffsackerl zum Einkaufen mitnehmen, wiederverwendbare Trinkflasche, bei Hofläden einkaufen, die ihre Lebensmittel oft in Gläser abfüllen sowie Kosmetikartikel ohne Mikroplastik kaufen. Die Umweltorganisation Greenpeace hat diesbezüglich einen Ratgeber herausgebracht, in jenem alle Produkte mit Mikroplastik aufgelistet werden und die daher zu meiden sind. Auch aus dem Publikum kamen weitere interessante Vorschläge, wie zum Beispiel auf Flipchart-Marker zu verzichten und stattdessen Ölmalfarben zu verwenden.
Die Veranstaltung hat mir wieder bewusst gemacht, wie sehr Plastik unseren Alltag dominiert und dass ich mich als Konsumentin aktiv dagegen entscheiden kann.
 
Alle Fotos: © OÖ Zukunftsakademie/Land OÖ
 
 
Bericht von NH-Reporterin Lisa

*Umwelt- und Klimaglücksrad*

Erstmals beteiligen sich heuer auch die Mobilitätszentrale Burgenland und das RMB an den Aktionstagen Nachhaltigkeit. Bei einem Umwelt- und Klimaglücksrad am Domplatz vor dem Büro der Mobilitätszentrale hatten Passanten die Möglichkeit, nach richtiger Beantwortung von Fragen zur Nachhaltigkeit durch Drehen am Glücksrad attraktive Preise zu gewinnen. Zahlreiche SchülerInnen, aber auch Erwachsene nutzten die Gelegenheit, ihr Wissen unter Beweis zu stellen und erhielten Informationen zu den Aktionstagen.

„Nachhaltigkeit ist die Brücke für eine bessere Zukunft, Engagement für die Umwelt ein Gebot der Stunde. Die Aktionstage sind eine gute Möglichkeit, das Thema insbesondere bei den Jugendlichen in den Mittelpunkt zu rücken“, erklärte Umweltlandesrätin Mag.a Astrid Eisenkopf heute, Donnerstag, beim Besuch am Aktionsstand der Mobilitätszentrale am Domplatz in Eisenstadt. Neben dem alljährlich stattfindenden Wettbewerb für Schulen stehen auch Wanderungen, Workshops und vieles mehr auf dem Programm.