Mini-Interview mit Franz Prettenthaler und Marianne Hofer, Joanneum Research Forschungsgesellschaft mbH

_PRM2219

>> Was bedeutet Nachhaltige Entwicklung für Sie?

Nachhaltige Entwicklung bedeutet mit Menschen fair und mit der Umwelt ressourcenschonend umzugehen.

>> Wer sind Ihre Helden und Heldinnen der Nachhaltigkeit?

Die Held/innen der Nachhaltigkeit sind all jene, die für andere die oft gar nicht so verschlungenen und recht ebenen Wege zu mehr Nachhaltigkeit und Fairness sichtbar und (er)lebbar machen.

>> Was motiviert Sie, für die Aktionstage Nachhaltigkeit einzutreten?

Die „Aktionstage Nachhaltigkeit“ sind eine tolle Plattform um die bunte Vielfalt an Nachhaltigkeit die es in Österreich schon gibt, zu präsentieren und um auch andere mit diesen Ideen und Aktionen zum Umdenken und mehr nachhaltigen Handeln zu bewegen.

Die JOANNEUM RESEARCH Forschungsgesellschaft mbH ist mit den Ländern STEIERMARK und TIROL Organisatorin der Aktion „friends of FAIR FASHION“.

 

CSR-Landkarte des Landes Steiermark

CSR – was ist das denn eigentlich? Hierbeihandelt es sich Corporate Social Responsibility, dem englischen Fachbegriff füreine Handlungsweise im Unternehmen, die soziale Gerechtigkeit und ökologische Verantwortung mit ökonomischen Zielen verbindet.

Problemfelder wie Urbanisierung,Ressourcenknappheit und Veränderungen der Umwelt zeigen Grenzen des Wachstumsauf. Deshalb liegt es in unserer Verantwortung nachhaltig zu handeln, um „dieBedürfnisse der Gegenwart zu befriedigen, ohne zu riskieren, dass zukünftigeGenerationen ihre eigenen Bedürfnisse nicht befriedigen können“ (BrundtlandReport 1987).

Den Nachhaltigkeitsgedanken haben bereits viele Unternehmen in der Steiermark verinnerlicht und tragen positiv zum Gemeinwohl bei. Trotz vieler Auszeichnungen wie dem Energy Globe oder dem Trigos Preis,werden die Aktivitäten dieser erfolgreichen Vorreiter von der Öffentlichkeit oft nicht explizit wahrgenommen. Grund genug für Abteilung 14 fürAbfallwirtschaft und Nachhaltigkeit des Landes Steiermark die Pioniere vor denVorhang zu holen. Mit Hilfe einer interaktiven GIS Karte (GIS =Geoinformationssystem) findet man Unternehmen, die mit innovativen Projekten die Inhalte von CSR umgesetzt haben. Durch einfaches anklicken eines rotenStandortpunktes auf der Karte erfährt man Hintergrundinformationen zumUnternehmen wie beispielsweise Zertifikate und Auszeichnungen. Aktuell sind 492Betriebe verzeichnet, durch eine jährliche Aktualisierung wird die Karte aber zweifellosweiterhin an roten Punkten gewinnen, denn gelebte Nachhaltigkeit findet inimmer mehr Unternehmen Anklang. Wichtig ist, dass Aktivitäten sichtbar gemachtwerden und interessierte Betriebe dadurch Zugriff auf die Erfahrungen derVorreiter haben.

Die Initiative einer CSR orientierten Handlungsweise geht aber nicht immer nur von den Unternehmen selbst aus. Der Anspruch Seitens der Stakeholder (KundInnen) wird kontinuierlich stärker. Deshalbist wichtig, dass Betriebe ihre Stakeholder auf dem Laufenden halten – tue Gutes und rede darüber!

Wirtschaftlicher Erfolg,der Schutz der Umwelt und das soziale Handeln, die sogenannten drei Säulen derNachhaltigkeit (Tripple Bottom Line), stellen keinen Gegensatz dar – nein, CSR isteine ganzheitliche Handlungsweise, die von Verantwortung, Ganzheitlichkeit undWeiterentwicklung geprägt ist.

Erfolgreich wirtschaften und verantwortungsvoll handeln!

 

Ideenwettbewerb: Produkte aus alten Mülltonnen

Den folgenden Bericht verfasste NH-Reporter Dominik im Jahr 2013:

Welche Produkte können aus den Materialien gebrauchter Mülltonnen gewonnen werden? Wie können aus diesem Rohstoff noch einmal nützliche oder dekorative Gegenstände entstehen?13_Stmk_muellrecycling1 Diese Fragen standen im Mittelpunkt der Aktion „Ideenwettbewerb: Produkte aus alten Mülltonnen“. Dieser internetbasierte Wettbewerb wurde im Rahmen der Aktionstage Nachhaltigkeit vom 4. bis 10. Oktober im Auftrag des Abfallwirtschaftsverbandes Radkersburg und der Lebenshilfe Radkersburg initiiert, um neue Anregungen für die Weiterverwendung gebrauchter Mülltonnen zu sammeln und mehr Menschen auf das Thema der Wiederverwendung von Rohstoffen aufmerksam zu machen. Die beste Idee wird nach Ende der Einsendefrist mit einer hochwertigen Vogelfutterstelle „Pick up XL", gefertigt aus recycelten Materialien, belohnt. Wie ich von den Initiatoren dieser Aktion erfahren konnte, gab es zum Zeitpunkt meines Besuches bereits einige vielversprechende Einsendungen.

Dieser Ideenwettbewerb entstand im Rahmen von „sozial produziert“, einem Projekt, welches mit Wirtschafts- und Sozialbetrieben kooperiert, um Win-Win-Situationen für Wirtschaft, Gesellschaft und Umwelt zu schaffen. Reststoffe, wie sie beispielsweise bei Produktionsprozessen der beteiligten Unternehmen anfallen, werden den Sozialbetrieben zur Weiterverarbeitung überlassen. Auf Basis dieser Reststoffe werden anschließend innovative Produkte entwickelt und produziert. „sozial produziert“ bietet hierbei Vermittlungstätigkeiten, sowie diverse Beratungs- und Hilfestel13_stmk_muellrecyclinglungsleistungen an.

Auf diese Weise konnten in der Vergangenheit bereits zahlreiche innovative Produkte geschaffen werden. Die Produktpalette reicht hierbei von Vogelhäuschen und Schneeschaufeln aus alten Mülltonnen über Tragetaschen aus Stoffen für Liegestühle bis hin zu USB-Sticks mit dekorativer Holzummantelung, die aus Reststoffen aus der Parkettherstellung gewonnen wurde. „sozial produziert“ versucht hierbei auch verstärkt, sich als nachhaltige Marke zu etablieren und das notwendige Vertrauen weiterer Unternehmen zu gewinnen, das Projekt zu unterstützen.

Zusammenfassend lässt sich sagen, dass es sich hierbei um ein Projekt handelt, das in allen Bereichen der Nachhaltigkeit Wirkung zeigt – sozial, umweltbezogen und wirtschaftlich. Der Ideenwettbewerb bot interessierten Personen die Möglichkeit, selbst nachhaltig aktiv zu werden und sich über ein großartiges Projekt zu informieren. Ich möchte an dieser Stelle die Gelegenheit nutzen, um dem Gewinner dieses Wettbewerbs zu gratulieren. 

https://www.nachhaltigesoesterreich.at/?post_type=aktion&p=1356&Jahr=37

Tag der offenen Backofentüre

Den folgenden Bericht schrieb NH-Reporterin Petra im Jahr 2013:

Gesundes und bewusstes Essen stand im Mittelpunkt beim „Tag der offenen Backofentüre“ in der Frischen KochSchule in Leoben. Am Vormittag des 07. Oktobers hatten drei Schulklassen die Möglichkeit, mit LAbg.Ing.in Eva Lipp gesunde Brötchen einmal selbst zu backen und leckere Aufstriche zu kreieren. Am Nachmittag waren dann die Erwachsenen gefragt, als es darum ging, traditionelle Brotlaibe im Lehmbackofen zu backen.

Die insgesamt 60 Schulkinder von der ersten bis zur vierten Schulstufe, die jeweils mit zwei LehrerInnen pro Schulklasse in die KochSchule gekommen sind, hatten eine große Freude an der Arbeit in der Küche und waren mit Feuereifer dabei – nicht nur beim Backen sondern auch danach bei der Jause. Gegessen wurde von den Kindern alles, was sie selbst zubereitet hatten. Das waren kleine Brötchen, gefüllte „Stangerl“ mit Schinken und Käse und zwei verschiedene Sorten Aufstrich.

Frau Ulrich, eine der LehrerInnen der Schulkinder, war auch sehr begeistert von dieser Aktionstage Aktion. Sie sagt, dass Kinder durch solche Veranstaltungen wahnsinnig viel mit nach Hause nehmen: „Hier sehen die Kinder einmal, wie aus Mehl und noch ein paar anderen Zutaten Brot gebacken wird. In der Schule hatten wir das Thema auch schon vorher – wie wird aus einem Getreidekorn einmal ein Laib Brot? Heute ist es ja oft so, dass die Lebensmittel nur mehr fix fertig im Geschäft gekauft werden und zu Hause wird nichts mehr selbst gemacht. Wenn die Kinder dann sehen, wie spannend es ist, selbst Lebensmittel herzustellen, regen Sie so auch zu Hause Ihre Eltern an, das auch zu machen.“

Der Brotbackofen im Freien war für die Kinder natürlich auch ein Highlight an diesem Tag. Die Kinder haben sonst kaum eine Möglichkeit, ein offenes Feuer zu sehen und das ursprüngliche Brotbacken zu erleben. An diesem Tag jedoch konnten sie es alle begeistert bestaunen.

Am Nachmittag kamen dann zwölf Erwachsene in die Frische KochSchule, um sich vorwiegend, aber nicht nur, über den Bau eines Lehmbackofens zu informieren. Weiters standen die Teigbereitung, die Zutaten, der Natursauerteig und das Heizen des Ofens im Mittelpunkt. Dabei ist es insbesondere um das Erreichen der richtigen Backhitze gegangen. Das fertig gebackene Brot durften die Gäste dann natürlich auch mit nach Hause nehmen, um die Familie von dem leckeren selbst gebackenen Brot zu kosten.

Frau LAbg.Ing.in Eva Lipp über ihre Aktionstage Aktion: „Ich bin überzeugt, dass man mit diesem Tag wieder eine große Bewusstseinsbildung machen konnte. Lebensmittel sind kostbar und darauf müssen wir immer wieder hinweisen!“

https://www.nachhaltigesoesterreich.at/?post_type=aktion&p=1381&Jahr=37