Ich tu's

Die Klimaschutzinitiative des UBZ ist in vielen Steirischen Schulen unterwegs. Die Expert*innen versuchen komplexe Themen jugendfreundlich zu vermitteln. Bewusstseinsbildung für eine nachhaltige Entwicklung wird von den Kindern sehr gut aufgenommen. Einer allgemeinen Einführung zum Thema Klimaschutz und zur Klimatologie folgte auch ein politisches Statement: „Wir müssen aktiv werden!“

Alle nur Theater?

In einem partizipativen Theater wurde den Schüler*innen mit verschiedenen Methoden begegnet. Sie sollten sich gegenseitig stützen, um ein dynamisches Gleichgewicht zu erzeugen. Sie sollten der Hand der anderen Person folgen, um Vertrauen zu fördern. Sie setzen sich im Rahmen eines „Forumtheaters“ in Szene, erfanden ihre eigenen Ausdrucksarten und versuchten sich zum Thema Klimawandel zu artikulieren. Die Fragestellung war: Was tue ich ganz bewusst, das negative Auswirkungen für den Planeten hat?

interACT

Einschreiten lautet das Motto von interACT. Sei es beim Theater oder in Form einer lebendigen Zivilgesellschaft. Seit 3 Jahren macht die Theatergruppe nun den Klimaschutzworkshop. Sie beschäftigen sich allerdings auch ganzheitlicher mit Gesellschaftspolitik und thematisieren auch den öffentlichen Raum oder Grünflächen. Alleinstellungsmerkmal ist der Grad an Partizipation. Das Publikum ist nie nur so dabei, sondern nimmt Einfluss auf den Verlauf der Theaterstücke. interACT will auf die Beziehungen im System aufmerksam machen und das „Diktat des Wachstums“ abwerfen.

http://www.interact-online.org/

Geschichten erzählen und die Welt hinterfragen

3 der Schüler*innen konnten sich freiwillig melden um sich vor versammelter Klasse vorne hinzusetzen. Dann erzählten sie Geschichten, welche vorangegangene Fragestellung beantwortet. Der Rest der Klasse durfte dann Vorschläge für einen Titel der Geschichte einbringen. Es waren die kleinen Dinge des Lebens, welche zum Ausdruck kamen: Stromverschwendung, Entsorgung und Fair Trade. Das beschäftigte die 3 Freiwilligen. So wurde spielerisch versucht, den Kindern komplexe Verhältnisse mit einfachen, alltäglichen Fragestellungen zu begegnen.

Fakten und Zahlen aus der Steiermark

Seit 2010 wurde vom UBZ im Rahmen der „Ich tu´s“-Projekttage mit rund 700 Klassen zum Thema Klimaschutz gearbeitet. Dabei wurden mit rund 15.000 Schüler*innen mehrstündige Workshops rund um Klima, Klimawandel und Klimaschutz durchgeführt. Das Land Steiermark finanziert dieser Tage zu 100% die Aktivitäten im Rahmen der „Ich tu´s“-Klimaschutzinitiative.

Die Kooperation mit interACT war eher die Ausnahme. Das UBZ ist auch in der Erwachsenenbildung tätig (Fortbildung für Lehrende), macht aber auch Kurse für Universitäten und die Pädagogische Hochschule.

www.ubz-stmk.at/klima

Fotocredit: Land Steiermark

Ein Beitrag von Nachhaltigkeits-Reporter Dominik Huter.

Entwicklung innovativer Geschäftsmodelle - Fachschule Gröbming

Die Fachschule für Land- und Ernährungswirtschaft Gröbming nimmt schon seit einigen Jahren mit jeweils verschiedenen Unternehmungen an den Aktionstagen Nachhaltigkeit teil und ist sozusagen schon ein Veteran diesbezüglich. Dieses Jahr präsentiert die Schule ein ganz innovatives Produkt – eine fertige Suppe im Glas, welche unter den Gesichtspunkten der Nachhaltigkeit selbst hergestellt wird. Ursprünglich sollte mir das „Innovative Geschäftsmodell“ im Rahmen eines Schulfests präsentiert werden. Da dieses jedoch auf ein Datum außerhalb der Aktionstage Nachhaltigkeit verschoben wurde, fand Frau Direktor Josefa Giselbrecht eine einfache Lösung für dieses Problem. Sie lud mich kurzerhand für eine Sondervorstellung der Zubereitung der Suppe im Glas ein, sodass ich die nötigen Fakten für einen Bericht darüber doch noch sammeln konnte.

Nachhaltige Suppe

Nach dem Eintreffen bei der Schule wurde ich herzlich von der Direktorin begrüßt. Bei einem Kaffee wurden mir sogleich die ersten Infos über das „Suppenprojekt“ mitgeteilt. Suppe im Glas ist ein innovatives Produkt, bei dem nur biologische Zutaten aus der Region verwendet werden. Die Suppen enthalten keine tierischen Produkte und die verschieden Variationen werden je nach saisonaler Verfügbarkeit des enthaltenen Gemüses hergestellt. Die fertige Suppe wird dann in Pfandgläsern an den örtlichen Bauernladen verkauft wo diese dann der Kundschaft zum Kauf angeboten wird. Der Lieferumfang erfolgt alle zwei Wochen und liegt bei ca. 40 Gläsern mit einem Inhalt von 0,25l und 0,5l. Eine höhere Produktion ist aufgrund der Kapazitäten in der Schule nicht möglich.

Live Kochshow

Nach den einführenden Informationen ging es auch schon weiter in die schuleigene Küche. Dort konnte ich die Zubereitung einer solchen Suppe, durchgeführt von zwei Schülerinnen unter der Aufsicht einer Lehrerin, aus erster Hand begutachten. Bei der Herstellung wird auf einen nachhaltigen Umgang mit den Zutaten wertgelegt. Die Suppe wird ausnahmslos mit selbst verarbeiteten Produkten produziert. Dabei kommt regionales, biologisches Gemüse, teils aus den schuleigenen Gärten geerntet, zum Einsatz. Gemüsereste und Schalen werden zur Erzeugung  des Gemüsefonds verwendet, welcher wiederum selbst ein Bestandteil des Endprodukts ist. Zur geschmacklichen Abrundung werden selbsthergestellte Kräutersalze und Gemüsewürze beigefügt.

Kostprobe

Nach dieser live Kochshow erhalte ich im Rahmen des Mittagessens auch eine Kostprobe zweier solcher Suppen. Von den Schülerinnen wird mir eine Tomaten-Linsen Suppe und eine Pastinaken-Kartoffel Suppe serviert. Die Besonderheit daran – beide Suppen werden in einem Teller serviert und vermischen sich aufgrund ihrer selben Konsistenzen nicht. Geschmacklich suchen beide Variationen ihres gleichen. Selten wird man in Supermärkten oder Restaurants Suppen finden die so einen fruchtigen, kräftigen und gleichzeitig natürlichen Geschmack bieten.

Suppe mit Variation

Nach dem Mittagessen kann ich noch die Abfüllung in die Gläser begutachten. Diese wird ebenfalls in der Schulküche erledigt. Durch eine anschließende Pasteurisierung bei 85° C über 25 min hinweg wird die Suppe haltbargemacht. Obwohl das Produkt keine Konservierungsstoffe enthält ist es bei Kühler Lagerung bis zu sechs Wochen haltbar. An dem Suppenprojekt sind Schülerinnen aus allen Schulstufen beteiligt, von Kochen bis zur Preis- und Kostenkalkulation stehen dabei die unterschiedlichsten Aufgaben am Programm. Auch über potentielle Zielgruppen wurde sich vorab Gedanken gemacht. Dabei kam man zum Ergebnis, dass sich dieses innovative Produkt vorallem als Babynahrung, für Singlehaushalte und für Selbstversorger eignet.  Auch die Etiketten der Pfandgläser werden selbst designend. Darauf sind neben dem Mindesthaltbardatum auch alle enthaltenen Zutaten zu finden. Derzeit sind folgende Suppenvariationen im Sortiment erhältlich Rohnen-Zwetschken, Pastinaken-Kartoffel, Tomaten-Linsen, Süßkartoffel-Ingwer und Fasten. Derzeit nicht im Sortiment erhältlich aber auch schon produziert wurden eine Spargel- und eine Frühlingskräutersuppe.

Erfolgreiche Marktforschung

Im Zusammenhang mit einer Kostprobe für potentielle Käufer wurde im März auch ein Fragebogen ausgegeben um herauszufinden wie das Produkt ankommt. Dabei wurden Fragen zum Geschmack, der Idee selbst, zur Saisonbezogenheit der Variationen und über einen möglichen Kauf gestellt.  Die Rückmeldungen dazu waren wenig überraschend durchwegs positiv. Auch mein persönlicher Eindruck von den Suppen und deren Herstellung ist durchwegs positiv. Nach einem Informativen und vorallem köstlichen Mittag verließ ich am Nachmittag die Schule wieder, nicht ohne zum Abschied noch zwei Gläser Suppe mit auf dem Weg bekommen zu haben.

Fotocredit: Land Steiermark

Ein Beitrag von Nachhaltigkeits-Reporter Benjamin Pauscher.

Botanische Exkursion zu den Flaumeichenwäldern am Admonter Kogel

Am letzten Tag der Aktionstage Nachhaltigkeit stand noch eine echte Highlight-Veranstaltung am Programm. Die Naturpark Akademie Steiermark lud zur botanischen Exkursion am Admonter Kogel im Norden von Graz um den dortigen Flaumeichenwald und dessen einzigartige Flora zu begutachten.

Schutzgebiet im Stadtgebiet Graz

Schon eine Viertelstunde vor Beginn der Wanderung fanden sich die ersten Teilnehmer am Treffpunkt unweit des Admonter Kogels ein. Ihre Anzahl sollte in kurzer Zeit auf eine Zahl von knapp 20, allesamt mit Wanderschuhen ausgerüstet, angewachsen sein. Als Experte und Wanderführer fungierte der Botaniker Mag. Gerwin Heber. Die organisatorische Leitung hatte Frau Mag.a Beatrice Safran-Schöller von der Naturpark Akademie inne. Nach einigen einführenden Worten startete die Gruppe, bei hochsommerlichen Temperaturen, pünktlich um 15.00 Uhr Richtung Admonter Kogel. Am Fuße des kleinen Bergs betraten wir dann dass Natura 2000 Europaschutzgebiet „Flaumeichenwälder im Grazer Bergland“, welches an dieser Stelle gleichzeitig als Klettergarten genutzt wird. Das Schutzgebiet liegt zwischen mehreren verschieden naturräumlichen Landschaften. Im Osten liegt das dem Alpenvorland zugehörige oststeirische Riedelland, im Südosten das Grazer Feld mit dem Stadtgebiet von Graz und im Südwesten das westliche Grazer Bergland. Diese spezielle Lage ist Mitverantwortlich für die Biodiversität rund um den Admonder Kogel.

Durch den Klettergarten

Auf einem schmalen, dichtbewachsenen Steig ging es gleich von Beginn weg bergauf. Bereits hier stoppte Herr Mag. Herber immer wieder um auf die einzigartigen Bäume, Sträucher, Gräser und Blumen einzugehen die dort zu finden waren. Darunter befanden sich auch bereits die ersten namengebenden Flaumeichen, teilweise auch in hybrider Form. Schon hier kann geschlussfolgert werden, dass die Fauna in diesem Gebiet äußerst vielfältig und einzigartig ist. Beeindruckend waren auch die Steilwände entlang des Weges, welche bei Kletteren sehr beliebt sind und auch dementsprechend stark frequentiert waren.

Auf der Türkenschanze

Nach Verlassen des Klettergartens erreicht unsere Gruppe zur „Halbzeit“ der Exkursion schließlich die so genannte „Türkenschanze“, ein kleines Plateau oberhalb der Steilwände. Der Name dieser Anhöhe stammt, wenig überraschend, aus der Zeit der Türkenbelagerung. Hier wird erstmals Rast gemacht und durch geschnauft. Die Pause nutzt Mag. Herber um sein umfangreiches botanisches Fachwissen über jenes Gebiet an die Gruppe weiter zu geben. Neben den Flaumeichen und weiteren Pflanzen gilt es an dieser Stelle die grandiose Aussicht auf die Stadt Graz zu bestaunen. Nach dem sich unsere Gruppe wieder abmarschbereit gemacht hat geht es über einen Pfad hoch zur Forststraße. Dort wird uns das Hauptproblem des Schutzgebiets dargelegt. Das milde Klima und der sonnige Hang, welche auch die Flaumeichen begünstigen, fördern gleichzeitig auch das Wachstum und die Ausbreitung von eingeschleppten Neophyten. Diese Pflanzen, wie zum Beispiel der Götterbaum, verdrängen nach und nach die heimische Fauna. Am dortigen Straßenrand sind diese Wucherungen gut erkennbar.

Querfeldein zurück

Nach dem die Forststraße noch einige Meter bergauf verfolgt wird geht es auch schon wieder zurück zum Ausgangspunkt. Dabei geht es durch das Dickicht des Eichenmischwaldes gradewegs bergab. Auch auf dem etwas kürzeren Rückweg gibt es noch zahlreiche Pflanzen zu begutachten. Die Wanderung zeigte auch gut den Einklang zwischen Touristen, wie Radfahrer und Kletterer, und dem natürlichen Lebensraum eines Naturschutzgebiets, sowie dessen negative Effekte am Beispiel achtlos liegengelassenen Mülls im Wald. Zurück am Parkplatz trennen sich die Wege der Gruppe wieder. Ein Blick auf die Uhr zeigt, dass die Exkursion etwas länger als geplant gedauert hat. Die umfangreichen und äußerst informativen Ausführungen von Mag. Heber über das Pflanzenreich der Flaumeichenwälder waren aber jegliche Verspätung wert.

Ein Bericht von NH-Reporter Benjamin.

Fotocredit: © Land Steiermark

Nachhaltigkeitstag der Uni Graz

Die Universität Graz nimmt ihre Rolle in der Welt wahr und versucht Nachhaltigkeit zu ihrem Schwerpunkt zu machen. Der Nachhaltigkeitstag ist dabei erst der Anfang. Auch in Infrastruktur und dem täglichen Betrieb will die Uni nachhaltige Maßnahmen setzen und sich im internationalen Umfeld klar als zukunftsfähige Hochschule positionieren.

schubertNEST - DO IT YOURSELF

Das schubertNEST begeisterte viele junge Menschen mit ihrem Workshop DIY Haushaltsprodukte und Kosmetika: Waschmittel, Hautcremes, Deodorants, Zahnpasta etc. konnte hier gratis mit zur Verfügung gestellten Ressourcen hergestellt und mit nach Hause genommen werden. Die Initiatoren des schubertNEST wollen dadurch darauf aufmerksam machen, dass man eigentlich viele Produkte selber produzieren kann, und das nachhaltig, ohne Mikroplastik oder andere unnötige Chemikalien. Das Stichwort lautet Selbstbestimmung (engl. empowerment).

Seedkollektiv - Seedbombs everywhere!

Eine Besonderheit im Programm stellten die interaktiven Workshops dar. Der Ansatz des Seedkollektivs stieß dabei auf große Begeisterung. Das Prinzip könnte simples nicht sein: nimm ein paar Samen und ein wenig Erde, Forme damit eine Kugel und wirf sie an einen Ort deiner Wahl, Vorzugsweise auf eine Fläche, die sich für Pflanzenbewuchs eignet. Nach einiger Zeit sollte dann der Samen – so das Ziel – aufgehen und du hast eine Pflanze in der Stadt zum Leben erweckt. Auch hier geht es um Selbstbestimmung in Bezug auf die Nachhaltige Stadt und eine Sensibilisierung zum Thema Pflanzen im städtischen Raum. Der Anblick war großartig, als mir plötzlich 15 Menschen mit „Erdkugeln“ in den Händen entgegen kamen.

Nachhaltige Mobilität für weniger Feinstaubprobleme

Im Innenhof der Universität wurde ein Radlcheck durchgeführt. Dafür konnte man sich schon vor dem Nachhaltigkeitstag anmelden. Die Warteliste war so lang, dass sogar spontan Gekommene weggeschickt werden mussten. Das zeigt: Fahrradfahren hat Potential, vor allem an der Uni, und Angebote werden von den Studierenden gerne wahrgenommen. Daneben konnte man noch die „Uni-Fahrräder“ der Karl-Franzens-Universität und Elektro-Autos Probe fahren.

Wissen ist Macht

Während draußen der Trubel groß war ging es in den Hallen der Aula ruhiger und konzentrierter zu. Vorträge von Uniprofessoren der Chemie, Geographie, Systemwissenschaften und Wirtschaft sorgten den ganzen Nachmittag über für Input. Umwelt und globaler Wandel, Grundlagen für Designprinzipien, Grüne Chemie durch Biokatalyse, Energieverhalten und Nachhaltiges Waldmanagement waren Themen denen Vorträge gewidmet wurden. Die Wissenschaft betont schon lange, dass Lösungen bereits auf dem Tisch liegen, diese nur von Politik und Wirtschaft umgesetzt werden müssten.

Initiativenmesse

Um die erworbene Motivation in Workshops oder das Wissen aus den Forschungsvorträgen nutzen zu können hilft es extrem sich zu vernetzen oder gar sich einer Initiative anzuschließen. Aus diesem Grund gab es eine Initiativenmesse, bei der sich verschiedene ausgewählte Initiativen mit einem nachhaltigen Selbstverständnis präsentieren konnten. Amnesty International, Bank für Gemeinwohl, Oikos, SOL, System Change Not Climate Change waren nur einige der Initiativen.

Verleihung des Preises vom Ideenwettbewerb

Nach dem vegetarischen (oder vielleicht sogar veganen) Abend-Buffet gab es die Verleihung des Preises vom Ideenwettbewerb. Studierende hatten so die Gelegenheit selber zu partizipieren und ihre Ideen für eine nachhaltige Uni vor ein Komitee zu bringen.

Im Anschluss wurde noch der Film Tomorrow – Graz ist voller Lösungen gezeigt. Dieser sollte die Menschen mit Hoffnung und Motivation nach Hause schicken, um beginnende mit nächstem Tag nachhaltig aktiv zu werden.

Ein Bericht von NH-Reporter Dominik.

Fotocredit: © Land Steiermark


„Morgen und Anderswo“ Ich habe genug!

Ein paar Kilometer vom Zentrum der steirischen Hauptstadt trifft sich regelmäßig eine Gruppe von Menschen, welche an die absolute Notwendigkeit einer nachhaltigen Entwicklung glauben. In einem privaten Haus fand also das Treffen von SOL Graz und die Präsentation der aktuellen Kampagne „Morgen und anderswo“ statt. Jeder Programmpunkt brachte einen kleinen Ortswechsel mit sich, sodass teils im Garten und teils drinnen bei Essen und Trinken etwas besprochen wurde.

SOL steht für Solidarität, Ökologie und Lebensstil.

„Das 21. Jahrhundert erfordert einen neuen Lebensstil“, so beginnt der Text über das Selbstverständnis des Vereins. Eine Kommunikation auf Augenhöhe ist den Mitgliedern sehr wichtig. Vorleistungen sind zur Mitarbeit nicht wichtig, rein die Motivation für das Engagement für eine bessere Welt für alle ist essentiell.

„Morgen und anderswo“

Diese Kampagne wurde beim Treffen im Garten unter einem blühenden Busch vorgestellt. Es geht darum kleine Taten auszuführen, um so einen Beitrag für eine nachhaltige Entwicklung zu leisten. Denn es sind die kleinen Taten jedes und jeder Einzelnen, die zählen im Kampf gegen Klimawandel, Hunger & Armut oder Wasserknappheit. SOL hat eine bewusste Bekennung zu etwas, das man „Generationengerechtigkeit“ nennt und im Endeffekt nur bedeutet, dass wir heute nicht auf Kosten zukünftiger Generationen leben dürfen. Doch genau das tun wir durch die übermäßige Ausbeute der natürlichen Ressourcen.

In Graz und ganz Österreich

Der Verein in Graz ist schon 8 Jahre aktiv und nutzt die Aktionstage Nachhaltigkeit als Anlass, die 1-jährige Pause zu überwinden und sich wieder besser zu vernetzen und frischen Wind rein zu bringen. Die Mitglieder stellten ihre spannenden Ideen und auch bereits laufende Projekte vor oder hielten sich auf dem aktuellen Stand und planten gemeinsame Exkursionen.

Fortbildungen

Es gibt einen offiziellen SOL-Kurs den man machen kann. Hier geht es allein um Theorie. Die Fragestellungen und Inhalte sind nach den Maximen der Solidarität und Ökologie aufgearbeitet.

Nicht plappern, tun!

Es geht den Menschen im Verein um die Änderung der eigenen Lebensweise und Bewusstseinsbildung anderer Menschen! Denn nur so kann es gelingen die Zukunft zu ändern, wenn wir unseren Lebensstil anpassen, und das am besten heute noch: nachhaltiger Konsum auf allen Ebenen. Weniger kaufen für den Müll und stattdessen erfüllende Inhalte. „Garteln“, Fair-Trade-Kleidung und gute Ernährung. Nachhaltigkeit ist das oberste Ziel. Das ist das 21. Jhd., da sind sich die SOL-Menschen sicher…

Das Treffen ist in sehr gemütlichem Rahmen verlaufen und als Reporter habe ich mich sehr wohl und willkommen gefühlt. Mir wurde sofort Essen und Trinken angeboten. Die Kommunikation unter den Mitgliedern läuft unkompliziert und beim Treffen erfährt man von vielen spannenden Dingen. Auf nachhaltig.at kannst du dir selbst ein Bild machen oder das Angebot von SOL erkunden. Dort sind alle nötigen Informationen und auch Kontakte, falls du schon bereit bist den ersten kleinen Schritt für eine grandiose Zukunft zu tun.

Ein Bericht von NH-Reporter Dominik.

Fotocredit: © Land Steiermark

 

TRIGOS Gala

Seit einigen Jahren gibt es bereits die Verleihung des TRIGOS. Dieser Preis zeichnet nachhaltige Unternehmen aus. TRIGOS wird von einer ganzen Reihe an Unternehmen getragen, gewinnorientierte als auch non-profit-Organisationen. Die Träger sind sehr breit gefächert, ebenso die Unternehmen, welche den Preis gewinnen können.

Verantwortung übernehmen

Zu Beginn der Gala wurde auf die speziellen Herausforderungen unserer Zeit und der näheren Zukunft hingewiesen: Klimaschutz muss lokal konsequent umgesetzt werden; Verantwortung liegt bei Unternehmen, aber auch bei der Zivilgesellschaft; die Bewältigung der Migration und ein menschlicher Umgang mit Asylsuchenden ist wichtig; die Digitalisierung wird die Arbeitswelt komplett verändern; alle diese und noch weitere Probleme kommen aktuell auf uns zu. Diesen müssen wir uns stellen, auch auf unternehmerischer Ebene. Beim TRIGOS geht es darum jene Unternehmen auszuzeichnen, welche Verantwortung bereits übernommen haben.

CSR in die Masse tragen

Doch was bedeutet das überhaupt? Corporate Social Responsibility wurde in den letzten zum Leitbegriff für nachhaltige Unternehmen. Das Ziel des TRIGOS ist es unter anderem dieser CSR mehr Aufmerksamkeit zu widmen, Öffentlichkeit zu generieren, speziell in der unternehmerischen Schicht. Dem TRIGOS Komitee geht es dabei um ganzheitliches CSR Management statt einzelnen Maßnahmen. Spannende Projekte werden vorgestellt, und eines gibt es hier ganz sicher nicht: Stillstand.

Bewertung

Eine Jury wählt die Gewinner*innen. Die Mitglieder bestehen aus jeweils einem Mitglied aus den teilnehmenden Organisationen. In den Jurysitzungen werden Sichtweisen ausgetauscht und demokratische Mehrheitsentscheidungen bestimmen dann die Sieger*innen. Die Entscheidungen können manchmal recht knapp hergehen und fallen manchmal sehr eindeutig aus.

Für die Trägerorganisationen von TRIGOS und weitere Informationen: http://www.trigos.at/trigos/trigosregional/steiermark

Bewertung

Eine Jury wählt die Gewinner*innen. Die Mitglieder bestehen aus jeweils einem Mitglied aus den teilnehmenden Organisationen. In den Jurysitzungen werden Sichtweisen ausgetauscht und demokratische Mehrheitsentscheidungen bestimmen dann die Sieger*innen. Die Entscheidungen können manchmal recht knapp hergehen und fallen manchmal sehr eindeutig aus.

Für die Trägerorganisationen von TRIGOS und weitere Informationen: http://www.trigos.at/trigos/trigosregional/steiermark

Gewinner

Darüber hinaus wurden in der Steiermark zwei Sonderpreise vergeben:

Green Event

Zum ersten Mal dieses Jahr durfte sich der TRIGOS in der Steiermark als Green Event bezeichnen. Alle Auflagen wurden eingehalten, um das Umweltsiegel zu erhalten. Der Standort Alte Universität eignet sich besonders dafür, da dieser mit Green Events bereits Erfahrung hat.

Musik und Buffet

Begleitet wurde der Abend von einer traditionellen Musik. Die vier Musiker in Tracht spielten Hackbrett, Saxophon, Klarinette, Keyboard oder Gitarre und gaben dem Event so einen würdigen Klang. Die Verpflegung durch das Catering war recht aufwendig organisiert. Regionale Weine und regionales Fleisch wurden zum Verzehr an alle Gäste vergeben.

Ein Bericht von NH-Reporter Dominik.

Fotocredit: © Land Steiermark

 

Die Spitzenbachklamm – Einblick in geologische Vorgänge

Am 27.5.2017 trifft sich bei Kaiserwetter eine kleine aber motivierte Gruppe vor dem Gemeindeamt am Hauptlatz von St.Gallen. Die Naturparkakademie Steiermark lädt an diesem Vormittag zu einem ganz speziellen Seminar. Eine Wanderung mit Einblicken in die geologischen Vorgänge steht am Programm. Unter der Führung von Herrn Gulas, der als Betreuer fungiert, und Herr Dr. Kollmann, der als Referent auftritt, wird pünktlich um 9.00 der Weg zur Spitzenbachklamm in Angriff genommen. Ziel der Rundwanderung ist die geologischen Formationen und unterschiedlichen Gesteine im Natur- und Geopark Steirische Eisenwurzen zu begutachten.  

Ab ins Grüne – der Aufbruch zur Rundwanderung

Nach einer kurzen Einführung nach Eintreffen aller Teilnehmer und der Übergabe eines Handouts über die Inhalte der bevorstehenden Wanderung geht es auch schon los. Flotten Schrittes wird das Ortszentrum hinter sich gelassen. Schon beim Weg in die Klamm findet Dr. Kollmann immer wieder Zeit die entlang der Route zum Vorschein tretenden Gesteinsschichten und Ablagerungen mit seinem geologischen Fachwissen kurz zu erläutern. Bereits hier, nach wenigen Metern der Wanderung, ist der einzigartige Antlitz der Pflanzenwelt des Natur- und Geoparks Steirische Eisenwurzen erkennbar: Ringsum wo das Auge hinfällt blühende Blumen, Sträucher, Bäume und grüne Wiesen. Durch die einfallende Vormittagssonne scheint alles noch farbenfroher als es schon von Haus aus ist.

Dem Spitzenbach entlang der Klamm entgegen    

Bei einem kurzen Abstecher durch einen Waldweg und über einen kleinen Bach zeigt Dr. Kolllmann eine versteckte Hölle. Ein erstes kleines Highlight des Ausflugs. Im weiteren Verlauf der Wanderung hält Dr. Kollmann immer wieder an um auf die sichtbaren geologischen Besonderheiten der Umgebung hinzuweisen. So beschreibt er unteranderem den gut erkennbaren Gesteinsdeckenbau der Kalkalpen, die am Wegrand liegenden Gesteinsablagerungen und die ebenfalls in der Landschaft gut ersichtlichen Deckengrenzen. So vergeht der kurzweilige Vormittag recht rasch. Denn Anstrengungen durch die steigenden Temperaturen und den ansteigenden Weg wird durch diese Pausen und den Schatten der Bäume entlang des Grabens Einhalt geboten. Auch an Trinkwasser mangelt es nicht. Mit dem gut zugänglichen Spitzenbach hat man einen ständigen Lieferanten an glasklarem Frischwasser. Das Rauschen des entgegenfließenden Baches ist hier das einzige Geräusch, welches man aus der Umwelt vernimmt. Kein Handyleuten, keine Motorgeräusche und kein Stadtlärm – an dieser Stelle steht nur die Natur im Vordergrund.

Geologische Highlights

Wahrlich beeindruckend sind dann die riesigen steilen Felswände der Klamm. Links und rechts entlang der Forststraße erheben sich die gigantisch wirkenden Schichten aus Dolomitgestein. Auch hier verweist Dr. Kollmann wieder auf die Brüche und die daraufhin erfolgten Bewegungen des Gesteins. Sie sind verantwortlich für die Bildung von Vorsprünge bzw. Rinnen. Auch die formbildenden Verwitterungen an den Ablagerungen sind aus den hervortretenden Gesteinen immer wieder gut erkennbar.    

Mittagspause bei der Teufelskirche

Um die Mittagszeit ist die Hälfte des Weges geschafft und die Spitzenbachklamm durchquert. Es geht abermals bergauf zur sogenannten Teufelskirche. Während dieses Bergaufmarsches bietet sich ein unwiderstehlicher Ausblick auf die darunterliegende Spitzbachklamm bzw. auf dessen steile Felswände. Auf einer Seehöhe von 930 m erreicht die Gruppe schließlich die zuvor erwähnte Teufelskirche. Sie entstand durch im Wasser gelöste Kohlensäure und die darauffolgenden Gesteinsverwitterung, wie Dr. Kollmann mitteilt. Die Teufelskirsche ist nämlich eine Höhle, welche sich durch fensterartige Durchbrüche zur Außenwelt hin an der Höhlendecke auszeichnet. Zur Höhle selbst, die auch als Höhlenruine bezeichnet wird, gibt es auch eine Sage, welche Vorort auf einer Holztafel verewigt ist. Der Inhalt der Sage wird an dieser Stelle nicht verraten. Wer sie erfahren will muss die Teufelskirche im Natur- und Geopark Steirische Eisenwurzen schon persönlich aufsuchen.

Rückweg über die Hochebene Kohlmann

Nach einer kurzen Pause an diesem höchsten Punkt der Rundwanderung, geht es nun wieder bergab in Richtung St.Gallen. Am Weg hinab wird der Bauernhof Kohlmann passiert, welcher auf einer Hochebene liegt, die von Schottern aus einer bis zu 500.000 Jahren zurückliegenden Eiszeit gebildet wird. Dort wird noch kurz halt gemacht und den letzten Ausführungen von Dr. Kollmann gelauscht, ehe die Rundwanderung wieder am Ausgangspunkt im Zentrum von St. Gallen endet. Eines ist gewiss, der Star dieses Seminars war definitiv die überwältigende Landschaft des Natur und Geoparks Steirische Eisenwurzen.

Die Wanderung durch den Natur- und Geopark ist vor allem ein gutes Beispiel für das was das Konzept der Nachhaltigkeit zu bewahren versucht. Nämlich die Natur mit ihren einzigartigen Pflanzen und Tieren. Bei der Wanderung durch Jahrtausende altes Gestein wird einem erst bewusst das man hier nur Gast ist auf dieser Welt.

Bericht von NH-Reporter Benjamin.

Fotocredit: © Land Steiermark

fairgoods - Deine Messe für nachhaltigen Lebensstil

Am 4. und 5. Juni war es soweit und es fand in der Grazer Seifenfabrik die Veggienale und fairgoods, die Messe für nachhaltigen Lebensstil statt. Dort wirden die “besten grünen Produkte”, Ideen und Trends und alles für einen gesunden, veganen nd nachhaltigen Lebensstil vorgestellt
 
Es wurde grüne Mode, ethische Finanzen, bio-vegane Ernährung, Gemeinwohl-Ökonomie, Upcycling, neue Mobilität, Fairer Handel und erneuerbare Energien präsentiert. Man konnte an eine Umfrage der Universität Graz teilnehmen, sich über die Zukunft des Essens informieren oder sich einen “green Job” angeln.

Ein Highlight war die Diskussion zwischen Niko Rittenau, einem Koch und Ernährungscoach und Tina Wimsberger, die die Kampagne Graz-isst-Graz leitet. Thematisiert wurde vor allem wie wir uns zukünftig gesund und nachhaltig ernähren können. Einigkeit herrschte vor allem dabei, dass das grundsätzliche Bewusstsein dafür gestärkt werden soll und, dass Ernährung stark mit Bildung zusammenhängt.

#daswarendieAktionstageNachhaltigkeit2016
 

Fotocredit: Land Steiermark

Mini-Interview mit Franz Prettenthaler und Marianne Hofer, Joanneum Research Forschungsgesellschaft mbH

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>> Was bedeutet Nachhaltige Entwicklung für Sie?

Nachhaltige Entwicklung bedeutet mit Menschen fair und mit der Umwelt ressourcenschonend umzugehen.

>> Wer sind Ihre Helden und Heldinnen der Nachhaltigkeit?

Die Held/innen der Nachhaltigkeit sind all jene, die für andere die oft gar nicht so verschlungenen und recht ebenen Wege zu mehr Nachhaltigkeit und Fairness sichtbar und (er)lebbar machen.

>> Was motiviert Sie, für die Aktionstage Nachhaltigkeit einzutreten?

Die „Aktionstage Nachhaltigkeit“ sind eine tolle Plattform um die bunte Vielfalt an Nachhaltigkeit die es in Österreich schon gibt, zu präsentieren und um auch andere mit diesen Ideen und Aktionen zum Umdenken und mehr nachhaltigen Handeln zu bewegen.

Die JOANNEUM RESEARCH Forschungsgesellschaft mbH ist mit den Ländern STEIERMARK und TIROL Organisatorin der Aktion „friends of FAIR FASHION“.