Kann die große Transformation gelingen?

Mit dem 1.1.2016 sind die Nachhaltigkeitsziele der Vereinten Nationen (Sustainable Development Goals – SDGs) in Kraft getreten. Um Wissen, Austausch und Engagement rund um die 17 globalen Ziele zu fördern, veranstaltete oikos Vienna gemeinsam mit dem Kompetenzzentrum für Nachhaltigkeit der Wirtschaftsuniversität Wien (WU) und der Initiative Wachstum im Wandel des Lebensministeriums am 8. Juni 2017 die Global Goals Konferenz. Diese bestach neben den spannenden inhaltlichen Inputs vor allem durch ihr vielseitiges interaktives Programm, das sich die Konferenzteilnehmer*innen nach ihren persönlichen Interessen zusammenstellen konnten. Die modernen und hellen Räumlichkeiten der Wirtschaftsuniversität eigneten sich hervorragend, um die teilweise zeitgleich stattfindenden Workshops abzuhalten. Den abendlichen Abschluss der Konferenz bildeten der Vortrag und die Podiumsdiskussion mit Dr. Christoph Müller, in denen die SDGs als Chance für Österreich diskutiert wurden.

Fred Luks vom Kompetenzzentrum für Nachhaltigkeit moderierte durch die Konferenz.

Eröffnung

Julia Schwarzbauer von oikos Vienna eröffnete die Konferenz mit freundlichen Grußworten und leitete schließlich zu Fred Luks vom Kompetenzzentrum für Nachhaltigkeit über, der das Publikum mit seinen Denkanstößen in die Thematik einführte. Anders als bei der vom österreichischen Wirtschaftswissenschaftler Karl Polanyi beschriebenen „Great Transformation“, die den Wandel der vergangenen Jahrhunderte hin zum Kapitalismus beschreibt, geht es bei der anstehenden sozio-ökologischen Transformation nicht um die Analyse eines fortgeschrittenen Prozesses, sondern um die aktive Gestaltung der Zukunft. Die Transformation ist tatsächlich ein zentraler Begriff in der „Agenda 2030 für nachhaltige Entwicklung“ der Vereinten Nationen. Auch wenn die SDGs mit ihrer ambitionierten angestrebten Erreichung in 13 Jahren unter anderem als „Fake Goals“ kritisiert werden, machen sie doch Lust auf Veränderung und stellen mit ihrer Transformationsagenda ein Narrativ für eine friedvolle und nachhaltige globale Entwicklung dar.

Der Festsaal sowie der Clubraum der Wirtschaftsuniversität boten Platz und Equipment für die vielseitigen Programmpunkte.

Get active!

Von nachhaltiger Stadtentwicklung und verantwortungsbewusstem Konsum über die Themen Bildung und Ungleichheiten bis hin zu den SDGs im unternehmerischen sowie politischen Kontext – das vielfältige Workshop-Angebot  hatte wohl für jeden Geschmack etwas zu bieten. Die Workshop-Sessions wurden von den vielen fleißigen helfenden Händen von oikos Vienna gemeinsam mit Vertreter*innen aus Wirtschaft, Wissenschaft und dem Nonprofit-Sektor gestaltet. Im Workshop zu „Bildung und Ungleichheiten“ – Themen die durch die SDGs 4, 5 und 10 behandelt werden – präsentierten vier Expert*innen ihre Arbeitsschwerpunkte und luden ein, in Kleingruppen tiefer ins Detail zu gehen, um konkrete Herausforderungen und Transformationspfade zu identifizieren.

Akteure aus Wirtschaft, Wissenschaft und dem NGO-Bereich konfrontierten das Publikum mit ihren Arbeitsschwerpunkten.

In Kleingruppen beschäftigten sich die Teilnehmer*innen mit gesellschaftlichen Herausforderungen, wie hier bei Toni Kronke von Teach for Austria.

Entwicklungshilfe an österreichischen Schulen

Toni Kronke von Teach for Austria erzählte in einer der Arbeitsgruppen wie er als im globalen Süden tätiger Kulturwissenschafter schließlich an Brennpunktschulen in Deutschland und Österreich gelandet ist, um mit Kindern sozioökonomisch schwächer gestellter Familien zu arbeiten. Denn der Schritt von Neuen Mittelschulen zu weiterführenden Ausbildungen ist oft ein sehr schwerer. Bildungs- und Chancengerechtigkeit bleiben dabei unverwirklichte Ansprüche.
Die „Fellows“ von Teach for Austria sollen nach ihrer intensiven Vorbereitungs- und Praxisphase, in der sie für zwei Jahre als Lehrpersonen an sogenannte Problemschulen fungieren, eine Lobby für zurückgelassene junge Menschen bilden. Dabei geht es durch die Einnahme einer Vorbildfunktion neben der reinen Wissensvermittlung vorranging um das Aufzeigen von Perspektiven. Die Rolle der Lehre wird dabei überdacht und der Fokus auf die Persönlichkeitsentwicklung der Kinder und Jugendlichen gelegt. Es geht darum eine Haltung des „Ich versuch das mal“ statt des „Ich kann das nicht“ zu etablieren, um eine frühe Segregation zu verhindern und der Kreativität und den Potentialen der Schüler*innen zur Entfaltung zu verhelfen.

Idee und Motivation

Als eine der Organisatorinnen der Global Goals Konferenz liegt Julia Schwarzbauer von oikos Vienna vor allem das Schaffen von Bewusstsein zur ökosozialen Transformation und den SDGs am Herzen. Neben diesem pragmatischen Zugang will die Studierendenorganisation intern aber auch kritische Aspekte der nachhaltigen Entwicklung diskutieren. Julia Schwarzbauer sieht die hochstilisierten SDGs als wichtigen Handlungsrahmen sowohl für Politik als auch für Unternehmen. Die Konferenz selbst sei eine Chance zum interdisziplinären Austausch der Teilnehmer*innen und involvierten Akteur*innen. Dieser ermögliche es, sich über gewohnte gesellschaftliche Kreise und Denkmuster hinaus von engagierten Persönlichkeiten inspirieren zu lassen und über eigene Haltungen zu reflektieren. Jetzt ist die Zeit zu handeln, denn „Future is now!“.

In den vielen Workshops wurde über Ursachen und Lösungen globaler Herausforderungen diskutiert.

Ein Beitrag von Nachhaltigkeits-Reporter Hannes Reitberger.

Fotocredit: MA 22

Nachhaltiges Einkaufen bei "Einer für alle" Liezen

Das Unternehmen pro mente steiermark nahm heuer über den gesamt Aktionszeitraum hinweg mit seinen Läden an den Nachhaltigkeitstagen teil. So verteilen die Nahversorgungsgeschäfte an jeden Kunden ein Flugblatt mit wertvollen Tipps für nachhaltiges Einkaufen und mit Rezeptideen zur optimalen Resteverwertung. An dieser Aktion nahmen die „Einer für alle“-Nahversorger aus Kapfenberg, Liezen und Weiz teil. Um mir selbst davon einen Überblick zu verschaffen besuchte ich nach Rücksprache mit der Filialleiterin kurzerhand den Laden in Liezen.

Flugblatt für jeden Kunden

Nach der Ankunft im Geschäft wurde ich von der Leiterin herzlich begrüßt und schnell durch das Geschäft geführt, den anwesenden Mitarbeitern vorgestellt und mit den wichtigsten Details der Aktion vertraut gemacht. Danach wurde mir das aktuelle Flugblatt mit den Tipps gezeigt, welches jeder Kunde zum Einkauf dazu erhält. Auf der Vorderseite fanden sich Praxistipps für nachhaltiges Einkaufen, wie zum Beispiel: „Gehen Sie nicht hungrig einkaufen“; „Schreiben Sie sich einen Einkaufszettel“; „Überprüfen Sie abgelaufene Ware darauf ob diese noch essbar ist und werfen Sie diese nicht gleich weg“; „Achten Sie auf die geeignete Lagerung ihrer Lebensmittel“. Die Tipps mögen auf den ersten Blick zwar einfach, plausibel und ohnehin klar erscheinen, ihre Umsetzung und Wirkung ist es jedoch ebenso und wenn sich mehr Menschen daran halten würden, würden weit weniger Lebensmittel im Abfall landen.  Auf der Rückseite sind auch noch zwei Rezepte für die Verwertung von Resten zu finden. Ein Rezept für ein Wurstgröstl und ein Armer-Ritter-Kuchen mit Früchten stehen hier am „Speiseplan“. Die Rezepte stammen vom Bistro SuppKultur, einem weiteren Laden von pro mente steiermark.

Nachhaltig das ganze Jahr lang

Die „Eine für alle“-Läden zeichnen sich hinsichtlich Nachhaltigkeit jedoch nicht nur durch die Teilnahme an den Aktionstagen aus. Die Geschäfte können als sozialer Nahversorger angesehen werden. Auf Angestelltenseite helfen sie dabei Menschen mit psychischen Problemen durch Arbeitstraining bzw. Anstellungen den Wiedereinstieg ins Arbeitsleben zu erleichtern. Auf Kundenseite richtet sich die Zielgruppe speziell auf einkommensschwache Personen bzw. Haushalte. Menschen aus der Region, welche ein bestimmtes Mindesteinkommen nicht überschreiten, können sich eine spezielle Vorteilskarte ausstellen lassen. Diese Karte bietet ihnen dann einige lebenserleichternde Begünstigungen. Neben Informationen über Angebote und Extras per SMS und einem Treuepass bietet die Karte auf alle Artikel im Geschäft Rabatt.

Ein weiterer besondere Service der „Eine für alle“-Nahversorger ist die Lebensmittelzustellung. Nach Bestellung vor Ort oder per Telefon werden die Waren direkt zum Kunden nach Hause geliefert. Bezahlt wird bei Übergabe der Ware, gleichzeitig kann allfälliges Leergut zurückgegeben werden. Dieser Service ist für das Stadtgebiet verfügbar und ab einem Einkauf von zehn Euro kostenlos. Zusätzlich dazu werden auch Botendienste, zum Beispiel zu Post oder Apotheke, angeboten. Ein solcher Service kommt vorallem mobileingeschränkten Menschen zugute. Außerdem wird eine Büchertauschbörse inklusive Sitzecke, ein Wäsche- und Bügelservice, eine Änderungsschneiderei und ein „FAIR(Ständer)“ angeboten. Bei diesem Ständer können die Kunden bei Bedarf kostenlos Mäntel oder Jacken entnehmen. Jene die helfen wollen können selbige Kleidungsstücke dort aufhängen.

Langfristiger Erfolg

Im Geschäft wird auch allgemein darauf Wert gelegt, dass die angebotenen Produkte soweit wie möglich von regionalen Betrieben stammen. Der Laden in Liezen, unter der Dachmarke „Nah und Frisch“, besteht seit Jänner 2010. Somit ist bewiesen, dass sich ein Nahversorger sowohl sozial, ökologisch und ökonomisch nachhaltig führen lässt, als auch sich langfristig etablieren kann.   

Ein Beitrag von Nachhaltigkeits-Reporter Benjamin Pauscher.

Fotocredit: Land Steiermark

Frühstück im Weltladen in St. Johann im Pongau

Wann habt ihr das letzte Mal gefrühstückt? Laut einer Studie des Marktforschungsinstituts Spektra frühstücken ¾ der ÖsterreicherInnen werktags und sogar 84% am Wochenende. Aber was wird zum Frühstück gegessen und wie wird es eingenommen? Am liebsten frühstücken die ÖsterreicherInnen in Gemeinschaft mit der Familie, wobei man sich am Wochenende nicht nur mehr Zeit fürs Frühstücken nimmt, sondern auch eine größere Vielfalt auf den Tisch kommt. Bei den Getränken ist zunächst der Kaffee die konstante Größe: 72% bzw. 75%  der ÖsterreicherInnen konsumieren laut Studie am Morgen Kaffee. Am Sonntag finden zusätzlich fertige sowie frisch gepresste Fruchtsäfte ihren Weg auf den Frühstückstisch. Zum Standardfrühstück der ÖsterreicherInnen gehören Butter und Brot, sonntags auch anderes Gebäck wie Semmel, Toast oder Croissant, Wurst/Fleisch, Käse, Mehlspeisen, Obst sowie das gute Frühstücksei. Und wie steht es nun um die Nachhaltigkeit des typischen österreichischen Frühstücks bzw. welche Produkte kann ich verwenden, wenn ich auf Nachhaltigkeit und soziale Gerechtigkeit Wert lege?

Am Pfingstsamstag, 3. Juni, fand in St. Johann im Pongau das jährliche „Frühstück im Weltladen“ statt, bei dem sowohl Gaumen als auch Gemeinschaft, Nachhaltigkeit und Solidarität mit Menschen aus den Entwicklungsländern nicht zu kurz kamen.

Der Weltladen St. Johann

Der Weltladen St. Johann wird vom gleichnamigen, gemeinnützigen Verein seit 1984 betrieben.  Die ca. 25 sehr engagierten Mitglieder stemmen die Anforderungen mit 3 geringfügig Beschäftigten souverän. Natürlich wären aber weitere MitarbeiterInnen herzlich willkommen.  

Die anwesenden Mitglieder des Vereins "Weltladen St. Johann"

Nicht nur Weltladen

Mit zahlreichen Veranstaltungen wollen die engagierten Vereinsmitglieder nicht nur den Fair-Trade-, sondern generell den Nachhaltigkeitsgedanken unter die Leute bringen. So sind die frischen Sachen beim Frühstück (Milch, Wurst, Käse) vom nahegelegenen Bauernmarkt, wo Produkte der Region vermarktet werden. Außerdem ist der Verein Mitglied beim Umweltkreis der Gemeinde St. Johann. Ebenso wichtig ist die Zusammenarbeit mit den Schulen, wo – auch in Kooperation mit anderen Organisationen (z.B. Südwind) Workshops angeboten werden, denn was Hänschen nicht lernt ….

Nachhaltigkeit

„Nachhaltigkeit, das ist für mich die Verantwortung für die nachkommenden Generationen“, sagt Vereinskassier Peter Moser, der zu den Gründungsmitgliedern gehört. „Und natürlich wirkt fairer Handel auch gegen Fluchtbewegungen. Wir können Menschen in anderen Ländern nicht ihre Lebensgrundlage entziehen und uns dann darüber beschweren, dass sie zu uns kommen.“

Sortiment

Geschäftsführerin Maria Wagner hat das angebotene Sortiment sehr gut gewählt. Fair-Trade-Produkte von verschiedenen Anbietern finden sich hier genauso wie regionale Produkte. Angeboten werden neben Lebensmitteln auch Kunsthandwerk und Kleidung.

Ein kleiner Ausschnitt aus dem reichhaltigen Sortiment.

Öffnungszeiten

Von Montag bis Freitag 09.00 – 12.00 sowie 14.00 bis 18.00 Uhr und samstags von 09.00 – 12.00 Uhr kann sich jede/r selbst ein Bild vom attraktiven Angebot machen.

 

Weltladenfrühstück

Das Weltladenfrühstück, das immer Ende Mai/Anfang Juni stattfindet, geht nun ins 5. Jahr. Neben Vereinsmitgliedern und StammkundInnen lockt es jedes Mal auch ein paar Neugierige an, die sich beim fair/regionalen Frühstück über die Hintergründe informieren können.

Auch Kinder sind dem leckeren bio-fairen Frühstück nicht abgeneigt.

Das Frühstück war lecker, die Gespräche interessant, und wenn ich wieder einmal in der Gegend bin, schaue ich sicher vorbei.

Ein Beitrag von Nachhaltigkeits-Reporterin Aglavaine Lakner

Fotocredit: Land Salzburg

Entwicklung innovativer Geschäftsmodelle - Fachschule Gröbming

Die Fachschule für Land- und Ernährungswirtschaft Gröbming nimmt schon seit einigen Jahren mit jeweils verschiedenen Unternehmungen an den Aktionstagen Nachhaltigkeit teil und ist sozusagen schon ein Veteran diesbezüglich. Dieses Jahr präsentiert die Schule ein ganz innovatives Produkt – eine fertige Suppe im Glas, welche unter den Gesichtspunkten der Nachhaltigkeit selbst hergestellt wird. Ursprünglich sollte mir das „Innovative Geschäftsmodell“ im Rahmen eines Schulfests präsentiert werden. Da dieses jedoch auf ein Datum außerhalb der Aktionstage Nachhaltigkeit verschoben wurde, fand Frau Direktor Josefa Giselbrecht eine einfache Lösung für dieses Problem. Sie lud mich kurzerhand für eine Sondervorstellung der Zubereitung der Suppe im Glas ein, sodass ich die nötigen Fakten für einen Bericht darüber doch noch sammeln konnte.

Nachhaltige Suppe

Nach dem Eintreffen bei der Schule wurde ich herzlich von der Direktorin begrüßt. Bei einem Kaffee wurden mir sogleich die ersten Infos über das „Suppenprojekt“ mitgeteilt. Suppe im Glas ist ein innovatives Produkt, bei dem nur biologische Zutaten aus der Region verwendet werden. Die Suppen enthalten keine tierischen Produkte und die verschieden Variationen werden je nach saisonaler Verfügbarkeit des enthaltenen Gemüses hergestellt. Die fertige Suppe wird dann in Pfandgläsern an den örtlichen Bauernladen verkauft wo diese dann der Kundschaft zum Kauf angeboten wird. Der Lieferumfang erfolgt alle zwei Wochen und liegt bei ca. 40 Gläsern mit einem Inhalt von 0,25l und 0,5l. Eine höhere Produktion ist aufgrund der Kapazitäten in der Schule nicht möglich.

Live Kochshow

Nach den einführenden Informationen ging es auch schon weiter in die schuleigene Küche. Dort konnte ich die Zubereitung einer solchen Suppe, durchgeführt von zwei Schülerinnen unter der Aufsicht einer Lehrerin, aus erster Hand begutachten. Bei der Herstellung wird auf einen nachhaltigen Umgang mit den Zutaten wertgelegt. Die Suppe wird ausnahmslos mit selbst verarbeiteten Produkten produziert. Dabei kommt regionales, biologisches Gemüse, teils aus den schuleigenen Gärten geerntet, zum Einsatz. Gemüsereste und Schalen werden zur Erzeugung  des Gemüsefonds verwendet, welcher wiederum selbst ein Bestandteil des Endprodukts ist. Zur geschmacklichen Abrundung werden selbsthergestellte Kräutersalze und Gemüsewürze beigefügt.

Kostprobe

Nach dieser live Kochshow erhalte ich im Rahmen des Mittagessens auch eine Kostprobe zweier solcher Suppen. Von den Schülerinnen wird mir eine Tomaten-Linsen Suppe und eine Pastinaken-Kartoffel Suppe serviert. Die Besonderheit daran – beide Suppen werden in einem Teller serviert und vermischen sich aufgrund ihrer selben Konsistenzen nicht. Geschmacklich suchen beide Variationen ihres gleichen. Selten wird man in Supermärkten oder Restaurants Suppen finden die so einen fruchtigen, kräftigen und gleichzeitig natürlichen Geschmack bieten.

Suppe mit Variation

Nach dem Mittagessen kann ich noch die Abfüllung in die Gläser begutachten. Diese wird ebenfalls in der Schulküche erledigt. Durch eine anschließende Pasteurisierung bei 85° C über 25 min hinweg wird die Suppe haltbargemacht. Obwohl das Produkt keine Konservierungsstoffe enthält ist es bei Kühler Lagerung bis zu sechs Wochen haltbar. An dem Suppenprojekt sind Schülerinnen aus allen Schulstufen beteiligt, von Kochen bis zur Preis- und Kostenkalkulation stehen dabei die unterschiedlichsten Aufgaben am Programm. Auch über potentielle Zielgruppen wurde sich vorab Gedanken gemacht. Dabei kam man zum Ergebnis, dass sich dieses innovative Produkt vorallem als Babynahrung, für Singlehaushalte und für Selbstversorger eignet.  Auch die Etiketten der Pfandgläser werden selbst designend. Darauf sind neben dem Mindesthaltbardatum auch alle enthaltenen Zutaten zu finden. Derzeit sind folgende Suppenvariationen im Sortiment erhältlich Rohnen-Zwetschken, Pastinaken-Kartoffel, Tomaten-Linsen, Süßkartoffel-Ingwer und Fasten. Derzeit nicht im Sortiment erhältlich aber auch schon produziert wurden eine Spargel- und eine Frühlingskräutersuppe.

Erfolgreiche Marktforschung

Im Zusammenhang mit einer Kostprobe für potentielle Käufer wurde im März auch ein Fragebogen ausgegeben um herauszufinden wie das Produkt ankommt. Dabei wurden Fragen zum Geschmack, der Idee selbst, zur Saisonbezogenheit der Variationen und über einen möglichen Kauf gestellt.  Die Rückmeldungen dazu waren wenig überraschend durchwegs positiv. Auch mein persönlicher Eindruck von den Suppen und deren Herstellung ist durchwegs positiv. Nach einem Informativen und vorallem köstlichen Mittag verließ ich am Nachmittag die Schule wieder, nicht ohne zum Abschied noch zwei Gläser Suppe mit auf dem Weg bekommen zu haben.

Fotocredit: Land Steiermark

Ein Beitrag von Nachhaltigkeits-Reporter Benjamin Pauscher.

Einkoch Action - Nix vakuma lossn

Wir leben in einer Zeit, in der uns Lebensmittel im Überfluss zur Verfügung stehen. Viele wissen nicht mehr wie Lebensmittel haltbargemacht werden, oder wie man Altes doch noch verwenden kann. Doch aufgrund einer steigenden Weltbevölkerung und knapper werdenden Ressourcen gewinnt dies wieder zunehmend an Bedeutung.

Katrin Pesendorfer und Anja Mayrwöger in dem kleinen Bio- und Kunstladen

Katrin Pesendorfer und Anja Mayrwöger wollten im Rahmen des Projekts „Nix vakuma lossn“, mit der Einkoch.Action am 6.Juni in Freistadt auf Lebensmittelverschwendung aufmerksam machen. Teilnehmer/innen wurden dazu eingeladen, eigene überschüssige Lebensmittel, die ansonsten nicht verwendet oder im Müll laden würden, mitzunehmen. Es wurden Schnittlauch aus dem eigenen Garten, altes Brot, Mangold, Petersilie und Rhabarber mitgebracht. Bei dem gemeinsamen Brainstorming wurden Ideen für die Verarbeitung der Zutaten diskutiert.

Das Brot wurde auf traditionelle Weise zu einer Art Brotsuppe zubereitet. Dies war eine sehr günstige Art, zu Zeiten, in denen Lebensmittel für viele Menschen Mangelware waren, hartes Brot wieder genießbar zu machen. Das Brot wurde mit einer Gemüsebrühe, angebratenen Zwiebeln und reichlich Schnittlauch aufgewertet.

Hier wird die Rhabarber-Erdbeermarmelade abgefüllt

Der Rhabarber wurde zusammen mit Erdbeeren zu einer Marmelade verarbeitet und somit haltbar gemacht. Aus der Petersilie wurde mit Nüssen und reichlich Öl ein Pesto gezaubert. Dieses wurde jedoch zu einem Großteil bereits vor Ort genossen.

Beim Zubereiten der Gerichte konnten sich die Teilnehmer/innen austauschen und gemeinsames Wissen und Erfahrungen teilen. Besonders interessant ist der Zugang der Generation, welche einen anderen Umgang mit Lebensmittel in ihrer Kindheit erlebte. Viel nützliches Wissen, über die Möglichkeit Lebensmittel haltbar zu machen oder Abfälle weiterzuverwenden, ist dabei auszusterben.

Ein Hausmittel für Rhabarber ist beispielsweise, aus dem Stängel zusammen mit Wasser eine Haarspülung zu kochen. Dadurch können die Haare aufgehellt werden. Die Gemüsesuppe wurde zum Beispiel mit Resten des verwendeten Gemüses zubereitet. Stücke der Zwiebel oder die Enden von Lauch und Karotten eigenen sich hierfür. Und als kleiner Tipp, immer wenn dieser vermeintliche Kompost anfällt, diesen einfach gleich in das Gefrierfach geben, dann bleibt das Gemüse bis zu seiner Verwendung frisch.

Die gesamte Kochrunde sitzt bei Tisch

Zum krönenden Abschluss konnten die Teilnehmer/innen die Köstlichkeiten gemeinsam verspeisen und erleben was daraus noch gewonnen werden konnte. Die Einkoch.Action förderte die Bewusstseinsbildung bezüglich des nachhaltigen Umgangs mit Lebensmittel und somit auch ganz besonders das SDG „Verantwortungsvolle Konsum und Produktionsmuster“. Wer zukünftig auch bei einer Einkoch.Action dabei sein möchte, kann auf der Facebookseite von „Nix vakuma lossn“ nachsehen, wann wieder eine stattfindet.

Fotocredit: © Land Oberösterreich/Oö. Zukunftsakademie

Ein Beitrag von Nachhaltigkeits-Reporter David Dorfner.

Volxküche und Kleidertausch im Freizeit- und Kulturzentrum MARK

Das MARK in der Hannakstraße in Salzburg Sam

Das Freizeit- und Kulturzentrum MARK hat eine lange Geschichte hinter sich. Es existiert seit 1966, hat sich seither aber von einem klassischen Jugendzentrum der Erzdiözese Salzburg hin zu einem Verein für kulturelle und soziale Arbeit entwickelt. Konstant blieb der Leitspruch „Für Offenheit, Toleranz und Solidarität!“. Beim Verein MARK.freizeit.kultur geht es darum, einen Raum zu schaffen, wo jeder und jede unabhängig von ethnischer oder sozialer Herkunft, sich ausprobieren kann. Die Angebote richten sich an die NutzerInnen, die auch motiviert werden, selbst Initiativen zu entwickeln, um ihre Freizeit sinnvoll zu gestalten. Die aktive Teilnahme ist erwünscht aber nicht verpflichtend. 3 dieser initiativen Angebote habe ich für euch besucht und möchte sie euch im Folgenden vorstellen.

Die Köchinnen des Abends nach vollbrachtem Werk

Die Volxküche bietet jeden Donnerstag ein günstiges veganes Abendessen

Jeden Donnerstag findet im MARK  die Volxküche statt, wo sich jeder und jede um 2,50 satt essen kann- mit Bonuskarte ist jedes 6. Essen sogar gratis. Koordiniert und unterstützt werden die freiwilligen KöchInnen von Alexandra Brundl, einer der 4 hauptamtlichen MitarbeiterInnen. Gekocht wird für ca. 30 Personen, was übrig bleibt wird eingefroren und verwendet, wenn ein andermal zu wenig geplant wurde, denn man weiß ja nie genau, wie viele Personen kommen. Die einzige Vorgabe beim Kochen ist, dass es ein veganes Gericht sein muß, und natürlich soll das Ganze auch finanziell nicht völlig aus dem Ruder laufen.

„Manchmal werden auch Lebensmittel verkocht, die aus dem Müll gerettet wurden“, erzählt Geschäftsführer Gerd Pardeller, und außerdem ist ein Nachbarschaftsgarten hinter dem Zentrum in Planung, wo dann auch ein Teil des gemeinschaftlich angebauten Gemüses für die Volxküche verwendet werden soll.

Heute kochen 3 Vertreterinnen der GRAS (grünalternative StudentInnen). Hauptköchin Isabella Langer hat vor ihrem Soziologiestudium eine Kochlehre in einem veganen Restaurant absolviert. Der Afrikanische Erdnusseintopf (für Allergiker gibt es auch einen ohne Erdnüsse), den sie mit Hilfe ihrer beiden Kolleginnen gezaubert hat, schmeckt jedenfalls lecker.

Das Kochen und gemeinsame Essen soll Menschen zusammenbringen. Dass es auch Menschen verschiedener Kulturen zusammenbringt, dafür sorgt eine Zusammenarbeit mit einer Einrichtung für unbegleitete, minderjährige Flüchtlinge. Jeden 1. Donnerstag im Monat kochen Jugendliche aus Hayat Vogelweide.

Auch Elisabeth, die sich vegan ernährt, kommt regelmäßig ins MARK zur Vokxküche und nutzt auch den Kleidertausch, „um ihre Garderobe aufzustocken“.

Kleidertausch

Wie jeden 1. Mittwoch und Donnerstag im Monat hat sich auch heute die Cafébar des MARK in einen begehbaren Kleiderschrank verwandelt. Wer T-Shirts, Hosen, Kleider, Röcke oder auch Schuhe und Accessoires besitzt, die er/sie nicht mehr brauch oder will, kann diese Dinge ab 17.30 Uhr vorbeibringen. Ab 19.00 Uhr besteht dann Möglichkeit, in den Sachen zu wühlen und passende Fundstücke mit nach Hause zu nehmen. Nehmen darf jede/r, niemand muss dabei zwingend auch etwas abgeben. Was übrig bleibt wird zum Teil fürs nächste Mal aufgehoben, zum Teil gespendet

Alessa ist heute zum 4. Mal beim Kleidertausch und hat bisher jedesmal etwas Passendes gefunden.

Dieses Mal war es für mich zeitlich nicht möglich, aber vielleicht schaue ich ja bald wieder vorbei, ob sich auch für mich etwas findet, denkt eure NH-Reporterin Aglavaine Lakner.

P.S.: Es folgt in Kürze ein weiterer Bericht über die 3. Veranstaltung, die an diesem Abend im MARK stattfand. Lasst euch überraschen, was sich hinter dem Titel „Bike kitchen“ verbirgt.

Ein Bericht von Nachhaltigkeits-Reporterin Aglavaine Lakner.

Fotocredit: © Land Salzburg

Flohmarkt von Nachbar/innen für Nachbar/innen im Nachbarschaftszentrum Leopoldstadt

Am 2. Juni 2017 besuchte ich den Nachbarschaftsflohmakt im Nachbarschaftszentrum Leopoldstadt. Ich wurde sofort von Iris Heinrich willkommen geheißen, einer der vier hier hauptamtlich arbeitenden Frauen. Wir plauderten über die Arbeit des Nachbarschaftszentrums und über die Initiative dieses Flohmarkts. Natürlich stöberte ich auch selbst beim Flohmarkt herum und sprach mit den VerkäuferInnen.

Das Nachbarschaftszentrum ist für alle da!

Auch wenn die zugeteilten Bezirke der 1.,2 und 20. Bezirk sind, kann jeder – auch aus Niederösterreich – bei den Aktivitäten vom Nachbarschaftszentrum mitmachen. Die MitarbeiterInnen haben ein offenes Ohr für alle Anliegen von Kindern, Jugendlichen und Erwachsenen. Sei es, ob jemand in einer akuten Lebenskrise steckt oder sich in der Großstadt Wien einsam fühlt und sozialen Anschluss sucht. Das Nachbarschaftszentrum führt Gespräche, leitet bei Bedarf weiter, entwirft gemeinsam Haushaltspläne und bietet eine sehr große Bandbreite an Aktivitäten an. So gibt es für Kinder Kasperltheater, Backstuben, Impro-Theater, Lernclubs, für Eltern Babyshiatsu, Sing und – Tanzgruppen und für Erwachsene ein vielfältiges Sportprogramm, Cafés oder Deutsch-Konversationsgruppen. Das Angebot ist bedarfsorientiert und 65 ehrenamtliche MitarbeiterInnen gestalten mit. Das Schöne daran ist, dass auch jeder ehrenamtlich mitarbeiten kann. Es benötigt keine spezielle Ausbildung und oft hilft es Menschen, wenn sie sich engagieren können und das Gefühl haben, gebraucht zu werden. So gibt es eine Dame, der es vor drei Jahren psychisch sehr schlecht ging. Heute leitet sie selbst ein Malatelier im Nachbarschaftszentrum und kann hier aufblühen. Vor drei Jahren wäre das noch undenkbar gewesen - ein schöner Erfolg!

Flohmarkt von NachbarInnen für NachbarInnen

Die gesammelten Kleider und Materialspenden werden nicht nur direkt weitergegeben, sondern auch regelmäßig bei einem Flohmarkt verkauft.

Anlässlich des Tages der Nachbarschaft und der Nachhaltigkeit wurde der dieses Mal anders organisiert. Die NachbarInnen konnten diesmal selbst ihre Waren an andere NachbarInnen verkaufen.

Verkauft wurde alles mögliche – von Büchern, Spielzeug, Kleidung, Umstandsmode bis über Uhren, Schmuck und Geschirr. Zwei ältere Damen verkauften zum ersten Mal an einem Flohmarkt ihre Sachen. Selber gingen sie so zwei bis dreimal im Jahr zu Flohmärkten, nahmen sich dafür Zeit und stöberten herum. Sie erzählten mir, dass man meist lange suchen muss, aber dann findet man doch etwas Passendes. Dieses Mal haben sich die beiden zusammengeschlossen und verkauften ihre Sachen. Sie hatten viel schöne Kleidung mit sehr guter Quailtät, die ihnen allerdings nicht mehr passt, mitgenommen. Wegschmeißen wollten sie ihre schönen Stücke auf keinen Fall, denn darum wäre es viel zu schade gewesen. Daher hoffen sie, dass jemand anderer nun Freude daran findet.

Auch das Integrationshaus verkaufte selbstgemachte Rucksäcke, Schmuck, Schürzen, Hauben, …. Diese werden in ihren bunt gemischten Frauengruppen hergestellt, die sich 1 bis 2x in der Woche treffen. So sind die Sommerhauben von einer über 70jährigen Afrikanerin gehäkelt worden. Mittlerweile gibt es auch eine motivierte Mädchengruppe, die eifrig am Werken ist. Das Material, das sie verwenden ist zum teils gespendet, teils neu gekauft und viel Gebrauchtes wird auch wieder upgecyclet.

Ein Bericht von NH-Reporterin Julia.

Fotocredit: © MA 22

TRIGOS Gala

Seit einigen Jahren gibt es bereits die Verleihung des TRIGOS. Dieser Preis zeichnet nachhaltige Unternehmen aus. TRIGOS wird von einer ganzen Reihe an Unternehmen getragen, gewinnorientierte als auch non-profit-Organisationen. Die Träger sind sehr breit gefächert, ebenso die Unternehmen, welche den Preis gewinnen können.

Verantwortung übernehmen

Zu Beginn der Gala wurde auf die speziellen Herausforderungen unserer Zeit und der näheren Zukunft hingewiesen: Klimaschutz muss lokal konsequent umgesetzt werden; Verantwortung liegt bei Unternehmen, aber auch bei der Zivilgesellschaft; die Bewältigung der Migration und ein menschlicher Umgang mit Asylsuchenden ist wichtig; die Digitalisierung wird die Arbeitswelt komplett verändern; alle diese und noch weitere Probleme kommen aktuell auf uns zu. Diesen müssen wir uns stellen, auch auf unternehmerischer Ebene. Beim TRIGOS geht es darum jene Unternehmen auszuzeichnen, welche Verantwortung bereits übernommen haben.

CSR in die Masse tragen

Doch was bedeutet das überhaupt? Corporate Social Responsibility wurde in den letzten zum Leitbegriff für nachhaltige Unternehmen. Das Ziel des TRIGOS ist es unter anderem dieser CSR mehr Aufmerksamkeit zu widmen, Öffentlichkeit zu generieren, speziell in der unternehmerischen Schicht. Dem TRIGOS Komitee geht es dabei um ganzheitliches CSR Management statt einzelnen Maßnahmen. Spannende Projekte werden vorgestellt, und eines gibt es hier ganz sicher nicht: Stillstand.

Bewertung

Eine Jury wählt die Gewinner*innen. Die Mitglieder bestehen aus jeweils einem Mitglied aus den teilnehmenden Organisationen. In den Jurysitzungen werden Sichtweisen ausgetauscht und demokratische Mehrheitsentscheidungen bestimmen dann die Sieger*innen. Die Entscheidungen können manchmal recht knapp hergehen und fallen manchmal sehr eindeutig aus.

Für die Trägerorganisationen von TRIGOS und weitere Informationen: http://www.trigos.at/trigos/trigosregional/steiermark

Bewertung

Eine Jury wählt die Gewinner*innen. Die Mitglieder bestehen aus jeweils einem Mitglied aus den teilnehmenden Organisationen. In den Jurysitzungen werden Sichtweisen ausgetauscht und demokratische Mehrheitsentscheidungen bestimmen dann die Sieger*innen. Die Entscheidungen können manchmal recht knapp hergehen und fallen manchmal sehr eindeutig aus.

Für die Trägerorganisationen von TRIGOS und weitere Informationen: http://www.trigos.at/trigos/trigosregional/steiermark

Gewinner

Darüber hinaus wurden in der Steiermark zwei Sonderpreise vergeben:

Green Event

Zum ersten Mal dieses Jahr durfte sich der TRIGOS in der Steiermark als Green Event bezeichnen. Alle Auflagen wurden eingehalten, um das Umweltsiegel zu erhalten. Der Standort Alte Universität eignet sich besonders dafür, da dieser mit Green Events bereits Erfahrung hat.

Musik und Buffet

Begleitet wurde der Abend von einer traditionellen Musik. Die vier Musiker in Tracht spielten Hackbrett, Saxophon, Klarinette, Keyboard oder Gitarre und gaben dem Event so einen würdigen Klang. Die Verpflegung durch das Catering war recht aufwendig organisiert. Regionale Weine und regionales Fleisch wurden zum Verzehr an alle Gäste vergeben.

Ein Bericht von NH-Reporter Dominik.

Fotocredit: © Land Steiermark

 

Thomas Hruschka zum Thema Nachhaltige Entwicklung

Das Konzept der Nachhaltigen Entwicklung bedingt das Verlassen der gewohnten „Themensilos“ nach denen unsere Gesellschaft strukturiert ist. Nachhaltigkeit kann nicht nur im Schulfach Biologie unterrichtet, nicht allein auf naturwissenschaftlichen Fakultäten erforscht oder ausschließlich  im Umweltministerium verwaltet oder von ihm  implementiert werden. Nachhaltigkeit ist schlicht der Ansatz, der alle Lebensbereiche erfasst. Das muss sich letztlich auch in der Strukturierung unserer Gesellschaft abbilden.

Dem entsprechend betrifft ein persönlicher und auch gelebter nachhaltiger Lebensstil alle Lebensbereiche, vom Wohnen und Konsum über die Energieversorgung  bis zur Mobilität. Es bedingt eine neue Sicht auf bekannte Themen und das Beschreiten neuer Wege abseits der gewohnten Pfade. Sich danach zu orientieren ist umfassend,  kann aber auch lustvoll sein. Ich liebe mittlerweile die tägliche Zeit zum Lesen auf dem Weg zur Arbeit im Zug und was kann schöner sein, als am Samstag einfach auf dem Kremser Bauernmarkt fürs Wochenende saisonale Produkte aus der Region direkt bei den ProduzentInnen zu kaufen und das Ganze auch noch mit einem Plausch zu verbinden? Nachhaltigkeit auf persönlicher Ebene bedeutet für mich oft zu einer erfrischenden Klarheit und Einfachheit zurück zu kehren.

Auf dieser Ebene sehe ich auch den besonderen Wert der Aktionstage Nachhaltigkeit. Diese Plattform ist Bühne und Inspirationsraum für vielfältiges nachhaltiges Leben. Das macht Lust auf mehr. 

Die von den Vereinten Nationen beschlossene Agenda 2030 für nachhaltige Entwicklung mit Ihren 17 globalen Zielen bildet einen ausgezeichneten Rahmen, sowohl für die Politik und Verwaltung als auch für die persönliche Orientierung. Auch hier gilt: keines der Ziele kann hervorgehoben, keines kann für alleinstehend angestrebt werden. Es ist die Ganzheit, die im Blickfeld bleiben muss.

Thomas Hruschka