AKTIONSTAGE HIGHLIGHT - Denk:Schmiede am Fluss - Raum für Vernetzung, Beratung und Dialog

Menschen bzw. Organisationen beginnen wieder verstärkt, sich Gedanken über Ressourcen zu machen – aus der freien Wahl oder auch aus der Not. Das Bedürfnis Ressourcen zu bündeln, Synergien zu schaffen bzw. zu nutzen und neue Kooperationen einzugehen, um die ländliche Region nachhaltig zu gestalten, steigt wieder, ebenso das Bedürfnis nach Gemeinschaft, ohne die eigene Individualität aufgeben zu müssen.

Im Ortsteil Alt-Scharnstein findet eine umfassende Revitalisierung des historischen Zentrums am Almfluss durch einen Architekten statt. Die Denk:Schmiede am Fluss hilft als regionaler Vernetzungs-, Beratungs- und Dialogsraum im Almtal mit, das denkmalgeschützte Herrenhaus Geyerhammer wiederzubeleben und neu zu gestalten.

Nachdem kooperatives Arbeiten ein Wert ist, der für den Verein Denk:Schmiede am Fluss wichtig ist, hat der Vorstand Vertreter_innen der Gemeinde, Politik, Agenda21, der Wirtschaft und Bürgerinnen bzw. Bürger aus der Region eingeladen, den Aufbau mitzugestalten. Das Wunderbare daran war es, dass sich viele Menschen aus den unterschiedlichsten Bereichen für die Design-Thinking Workshops angemeldet haben.

© Denk:Schmiede am Fluss
© Denk:Schmiede am Fluss


Die Gestaltungsfrage, mit der wir uns in den Workshops genauer auseinandersetzten, lautete: „Wie kann die Denk:Schmiede ein für die Region zugänglicher Ort werden und sich langfristig und unabhängig als Lebensraum für Vernetzung, Innovation, Beratung und (Bürgerinnen & Bürger)Engagement etablieren?“

 

  1. Workshop: Verständnis & Empathie (April 2019)
    © Denk:Schmiede am Fluss
    © Denk:Schmiede am Fluss

Nachdem die Teilnehmerinnen und Teilnehmer zur Denk:Schmiede am Fluss einen unterschiedlichen Wissensstand hatten, wurde ein gemeinsames Verständnis für die Herausforderung geschaffen und vorhandenes Wissen in der Gruppe strukturiert. Daraus entwickelte sich auch ein Gemeinschaftsgefühl innerhalb der Gruppenmitglieder. In der zweiten Phase dieses Workshops ging es darum Empathie für die Zielgruppe zu entwickeln. Genauer gesagt: zu ergründen, um was es wirklich geht. Während dieses Workshops definierten die Bürgerinnen und Bürger externe bzw. interne Faktoren, die das Bestehen der Denk:Schmiede am Fluss beeinflussen, potentiellen Nutzer_innen, Herausforderungen und Chancen. 

 
© Denk:Schmiede am Fluss
© Denk:Schmiede am Fluss

Die angewandten Methoden waren sehr unterschiedlich und tricksten auch immer wieder den Verstand aus, z.B. verzwickte Fragen-Spiel: In einer Kleingruppe wirft eine Person eine Frage ein, die anderen dürfen nur mit einer Frage darauf antworten. So vertiefen sich die Gedanken bzw. Fragen. Am Ende hat sich die Ausgangsfrage zur einer Frage nach der Übung transformiert, die mehr Neutralität bzw. Leichtigkeit beinhaltet. Durch diese Gegenfragen änderten und/oder vertieften sich die eigene Perspektiven, denn jede Gegenfrage forderte dich auf, zu überdenken, oder machte dich einfach sprachlos, da die Frage zuerst einmal sickern „musste“.

 

  1. Workshop: Empathie, Fokus & Ideen (Mai 2019)

    © Denk:Schmiede am Fluss
    © Denk:Schmiede am Fluss

    Zwischen ersten und zweiten Workshop lagen drei Wochen. In dieser Zeit hatten die Teilnehmerinnen und Teilnehmer die Aufgabe, mit 2 bis 3 Personen des eigenen Umfelds über die Denk:Schmiede zu reden. Diese Aufgabe stellte sich als eine Herausforderung da, weil sich herauskristallisierte, dass es den einzelnen Personen selber noch nicht so klar ist, was die Denk:Schmiede ist. Genauer gesagt: Innerlich weiß ich es. Doch ich kann es noch nicht so in Worten fassen, dass es einer externen Person klar ist, wofür die Denk:Schmiede am Fluss steht. Das war ein spannender Moment im Prozess.

Der zweite Workshop begann mit einem Spaziergang in der Natur, um sich Assoziationen und Wahrnehmungen aus der Umgebung der Denk:Schmiede für diese zu holen. Die Natur lebt uns Vieles vor, woraus wir uns Ideen für das Eigene holen können.

Der nächste wichtige Teil dieses Workshops war die Erstellung der Personas. Hier kreierten wir in fünf Kleingruppen fiktive potentielle Nutzerinnen und Nutzer. Die vorgegebenen Punkte waren:

Diese Methode hat bei den teilnehmenden Menschen vieles bewegt, da plötzlich zukünftige Nutzerinnen und Nutzer real bzw. greifbar wurden. Zudem hatten wir dabei großen Spass. 

Aus dieser neuen Energie heraus setzten wir uns noch einmal mit der Gestaltungsfrage auseinander: Wie kann die Denk:Schmiede ein für die Region zugänglicher Ort werden und sich langfristig und unabhängig als Lebensraum für Vernetzung, Innovation, Beratung und (Bürgerinnen & Bürger)Engagement etablieren? Aus der eigenen Perspektive und aus der der Personas konkretisierten sich schon erwähnte Ideen bzw. kamen neue dazu.

 

 

  1. Workshop: Prototyp & Test (Juni 2019)
© Verein Denk:Schmiede am Fluss
© Verein Denk:Schmiede am Fluss

Mit Wehmut und Freude trafen wir uns Ende Juni zum dritten und vorerst letzten Workshop. Dieses Mal ging es darum, aus all dem Reichtum an Informationen, Perspektiven und Ideen Prototypen der Denk:Schmiede zu schaffen.

Dazu standen die unterschiedlichsten Materialien zur Verfügung – auch z.B Lego zum Bauen. Wunderbar war, zu erleben, wie offen und doch konkret die Gruppen im Schaffen waren. Aus all den Ideen und Punkten, die in den einzelnen Workshops gesammelt wurden, kristallisierten sich nun konkrete Prototypen heraus, die nun in den nächsten Monaten getestet werden.

Der Verein Denk:Schmiede am Fluss steht nun vor der Herausforderung diese tolle Ideen und die engagierten Menschen über den Sommer in den Herbst mitzunehmen. Doch die aktiv Ausführenden haben nun das Gefühl, dass es sehr gute Ansätze bzw. einen wertvollen Leitfaden gibt – und Menschen, die einem mit Rat und Tat dabei unterstützen.

© Verein Denk:Schmiede am Fluss
© Verein Denk:Schmiede am Fluss

 

 

Danke an alle Beteiligten für Euer Engagement!

                

 

Von Eva-Maria Großmayer-Gurney
Aktion: DesignThinking-Workshop "Denk:Schmiede am Fluss"

 

Besuch der Bio-Hofkäserei Fürstenhof in Kuchl / Salzburg

BIO-Hofkäserei Fürstenhof

In Kuchl, nur zehn Minuten vom Bahnhof Golling, am Fuße des Hohen Göll, bewirtschaften Michi und Maria Rettenbacher ihren Bio-Bauernhof. Die engagierte Bäuerin, Mutter und Pädagogin Maria hält Kurse zur Herstellung von Käse und Bio-Molke-Kosmetik.

Bis zu 70 Schulklassen jährlich

SchülerInnen der 3. Klasse der Tourismusschule Klessheim, tauchen am 22.5.2019 von 14:00-16:00 Uhr in die Welt des Käsens ein und produzieren eigenhändig in 2 Stunden Rohmilch-Frischkäse aus der gehaltvollen Milch von Jersey-Rindern und bekommen einen Einblick in die Bio-Landwirschaft.

 

© Leonie Schmitzberger

Wie geht das?

10 Jugendliche stehen vor 10 Kupferkesseln, gefüllt mit jeweils 2,5 Litern Milch. Maria, die das „Kasn“ bei ihrer Oma als Sennerin auf der Loseggalm in Annaberg gelernt hat, weiß wie’s geht.

Die ideale Temperatur der Rohmilch beträgt 39 Grad. Zum Ansäuern der Milch kann Sauerrahm oder Buttermilch verwendet werden. Hier jedoch wird, wie in Käsereien üblich, die Milch mit isolierten Bakterienkulturen „geimpft“, so sinkt der ph-Wert, die Milch wird sauer und es entsteht ein Milieu, in dem sich keine unerwünschten Bakterien vermehren.

Statt Lab, ein Enzym aus dem Kälbermagen, werden mit einer Pipette 25 Tropfen Essenz von mit Pilzen angereichertem Labkraut eingerührt. Würde mit pasteurisierter Milch gearbeitet, müsste für die Säuregerinnung Kalzium beigemengt werden. Die Rohmilch jedoch enthält davon genug. Laut Rezept wird nun eine halbe Stunde gewartet. Die SchülerInnen jedoch erwartet eine Hofführung mit kompakten Informationen über den Betrieb und die Milchwirtschaft.

 

© Leonie Schmitzberger

Jersey Rinder – eine nachhaltige Option

Auf der nahe gelegenen Weide treffen wir auf 20 Jersey Kühe. Verglichen mit anderen Milchkühen, sind sie klein und zart, geben aber Milch mit besonders hohem Fett- und Eiweißgehalt. Ideal für die Käseherstellung. Zudem sind sie widerstandsfähig, langlebig und brauchen wenig Futter, aber frisches Gras. Wir begleiten die Herde in den Stall und sind bei der Fütterung durch Bauer Michi und seinen Vater dabei. Der Freilaufstall mit Melkstand und bequemen sowie hygienisch sinnvollen Liegestädten. Maria erklärt, warum eine mittlerweile zehn Jahre alte, aber sehr intelligente Kuh, ein Nasenclip tragen muss. Sie habe entdeckt, dass die Milch ihrer Genossinnen gut schmecke und das Trinken dieser sei ihr anders nicht abzugewöhnen.

Zurück in der Stube wird nach gründlichem Händewaschen und erneutem Anlegen der Schürze der Frischkäse weiter verarbeitet.

 

© Leonie Schmitzberger

Weitere Schritte:

Allenfalls könnte jetzt mit Chili, Kräutern, Nüssen oder Kürbiskernen verfeinert werden. Heute bevorzugt „Natur“. Die Bruchstücke werden in kleine Siebgefäße gefüllt. Nach dem Abtropfen wird der Käse auf die offene Handfläche gestürzt, abgelegt und wieder in den Behälter gegeben. Nach zehn Minuten wird der Vorgang wiederholt. 30 Minuten ruhen lassen. Nicht jedoch die Gäste!

 

Verkostung

Es folgt eine Führung durch die Käserei und den Hofladen mit anschließender Verkostung von Käseproben mit Chutney- und Marmeladenbegleitung.

Zurück in der Stube wird der Frischkäse vor dem Abpacken noch einmal umgedreht und in ein kleines Tässchen für Aufbewahrung und Transport gegeben. Bei Zimmertemperatur muss der Käse nun mind. 12 bis max. 24 Stunden liegen. Dann mit 1 TL Salz eingerieben, umgedreht und in den Kühlschrank gegeben werden. Fertig.

Mit einem Geburtstagständchen für Maria bedanken sich die Schülerinnen und verlassen sichtlich inspiriert und motiviert den idyllischen Bio-Bauernhof.

 

Bericht von NH-Reporterin Theresia

The lazy persons guide to saving the world

Sustainable Development Goals – globale Ziele für eine Nachhaltige Entwicklung
Eine ganz schon große Sache! Regierungen, internationale Organisationen und Führungsriegen müssen zusammenarbeiten, um diese zu verfolgen.

Aber ICH, als Einzelperson? Zu groß für mich denken Sie?

Nein! Veränderung fängt bei uns selbst an!

Jeder Mensch auf der Erde - selbst der gleichgültigste und faulste Mensch unter uns - ist Teil der Lösung! Glücklicherweise gibt es einige sehr einfache Dinge, die wir in unsere Routinen übernehmen können, die - wenn wir alle es tun - einen großen Unterschied machen werden.

Hier sind jede Menge ganz einfacher Wege, um die Welt Stück für Stück zu verbessern.

Und vergessen Sie nicht: Menschen.Machen.Morgen!

LEVEL 1: Dinge, die Sie von Ihrer COUCH tun können


• Sparen Sie Strom, indem Sie Geräte an eine Mehrfachsteckdose anschließen
und bei Nichtgebrauch vollständig ausschalten, einschließlich Ihres
Computers.

• Beenden Sie Kontoauszüge in Papierform und bezahlen Sie Ihre
Rechnungen online oder über das Handy.

• Teilen, nicht nur "liken". Wenn Sie einen interessanten Social-Media-Beitrag
über die Rechte der Frau oder den Klimawandel sehen, teilen Sie ihn, damit
die Personen in Ihrem Netzwerk dies auch sehen können.

LEVEL 2: Dinge, die Sie von ZU HAUSE aus tun können


• Lufttrocknen: Lassen Sie Ihre Haare und Ihre Kleidung auf natürliche Weise
trocknen, anstatt eine Maschine zu betreiben.
Wenn Sie Ihre Kleidung waschen, stellen Sie sicher, dass die Ladung voll ist.

• Essen Sie weniger Fleisch, Geflügel und Fisch. Für die Bereitstellung von
Fleisch werden mehr Ressourcen benötigt als für die Herstellung
pflanzlicher Nahrung.

• Kaufen Sie minimal verpackte Ware.


LEVEL 3: Dinge, die Sie AUSSERHALB IHRES HAUSES tun können


• Fahrrad fahren, zu Fuß oder mit öffentlichen Verkehrsmitteln fahren

• Kaufen Sie "lustige" Früchte - viel Obst und Gemüse wird weggeworfen,
weil die Größe, Form oder Farbe nicht „richtig“ ist. Beim Kauf dieser absolut
guten, "lustigen" Früchte, auf dem Bauernmarkt oder anderswo, werden
Lebensmittel verwendet, die ansonsten weggeworfen werden könnten.

• Verwenden Sie wiederbefüllbare Wasserflaschen. Sie reduzieren
damit Ihren Abfall und sparen auch Geld.

LEVEL 4: Dinge, die Sie BEI DER ARBEIT tun können

• Erheben Sie Ihre Stimme gegen jegliche Art von Diskriminierung in Ihrem
Büro. Alle sind gleich, unabhängig von Geschlecht, Rasse, sexueller
Orientierung, sozialem Hintergrund und körperlichen Fähigkeiten.

• Überprüfen Sie Ihre alltägliche Entscheidungen und ändern Sie
sie gegebenenfalls. Können Sie an Ihrem Arbeitsplatz recyceln?

• Äußern Sie Ihre Meinung: Bitten Sie Ihr Unternehmen und Ihre Regierung,
sich an Initiativen zu beteiligen, die weder den Menschen noch dem
Planeten schaden. Sprechen Sie Ihre Unterstützung für das
Pariser Abkommen aus!

Weitere Tipps aus dem "The lazy persons guide to saving the world" finden Sie hier: https://www.un.org/sustainabledevelopment/takeaction/

Mag. Daniela Bichl - talentify.me

„Nachhaltigkeit bedeutet für uns, dass alle jungen Menschen ihr volles Potenzial entfalten und ein höchstmögliches Bildungsniveau erreichen können -  unabhängig von Herkunft, sozialer Lage und finanziellem Hintergrund. Diese Vision tragen wir in das Ökosystem Schule mit dem Ziel, Jugendlichen – ihrer Entwicklung und dem jeweiligen Bildungsweg entsprechend – zu ermächtigen am Kultur- und Wirtschaftsleben Österreichs, Europas und der Welt teilzunehmen.“

NH-Reporterin Aglavaine Lakner bei „Pongau barrierefrei?! – Check“

Also mal ganz ehrlich: Woran denkt ihr beim Thema barrierefrei? Ich selbst hatte mir in erster Linie Rollstuhlfahrer*innen vorgestellt, die aufgrund von Stufen oder anderen Hindernissen keinen Zugang zu gewissen Orten haben. Doch diese Veranstaltung hat mir die Augen geöffnet. Barrierefreiheit betrifft nicht nur Gehbehinderte, nein, in unserer Gesellschaft gibt es auch Barrieren für Menschen, die Probleme beim Sehen und/oder Hören, oder soziale und psychische Beeinträchtigungen haben. Dabei wird klar, dass Integration, die lediglich einen Raum für benachteiligte Menschen innerhalb vorhandener Strukturen schafft, zu wenig ist. Das Ziel ist vielmehr Inklusion, das heißt, dass gesellschaftliche Strukturen so angepasst werden müssen, dass sie allen Menschen mit ihren unterschiedlichen Fähigkeiten besser gerecht werden. Das beginnt damit, Orte für alle erreichbar zu machen, betrifft aber ebenso ein Verständlichmachen von Inhalten durch einfachere Sprache oder Gebärdendolmetscher*innen.

 

Die ARGE Barrierefreiheit und Inklusion Pongau

stellte sich am 28.5. von 15.00 bis 18.30 Uhr im Schifferpark in St. Johann vor. In dieser Arbeitsgemeinschaft vernetzen sich die verschiedenen Vereine und Organisationen für und von Menschen mit Beeinträchtigungen. Vertreten waren die Lebenshilfe, der Österreichische Zivilinvalidenverband (ÖZIV), die Soziale Initiative Salzburg, Pro Mente, Frühförderung Hören und Sehen, der Verein Knack:punkt selbstbestimmt leben sowie Forum Familie. Auch über Gebärdensprache und Barrierefreiheit im Museum wurde informiert.

Initiiert und gefördert hat die Veranstaltung Leader Lebens.Wert.Pongau. Leader ist ein EU-Förderprogramm zur Stärkung der ländlichen Entwicklung, das es im Land Salzburg in allen Regionen außer im nördlichen Flachgau und im Tennengau gibt. Es geht um die Verbindung von Mensch, Natur, Kultur und Wirtschaft. Gefördert werden Projekte in den Themenfeldern „Wertschöpfung“, „Natur und Kultur“ sowie „Gemeinwohl“, wobei die Förderung bis zu 80% des Projektbudgets betragen kann und von EU, Bund und Land kommt.

Die beiden Mitarbeiterinnen Cathrine Maislinger und Michaela Frahndl unterstützen aber nicht nur beim Förderantrag, sondern helfen Menschen, die eine Idee haben, schon bei der Projektentwicklung und der Suche nach Projektpartner*innen.

Jedes Jahr setzt sich das engagierte Leader-Team ein Schwerpunktthema. Ging es letztes Jahr um Klimawandelanpassung, so steht heuer die Barrierefreiheit im Mittelpunkt.

 

Schon die Begrüßung durch Leader Geschäftsführerin Cathrine Maislinger steht ganz im Zeichen der Barrierefreiheit und wird durch eine Gebärdendolmetscherin übersetzt.

 

Pongau barrierefrei ?! - Check

Ziel des Nachmittags war es, auf die Arbeitsgemeinschaft aufmerksam zu machen, die Mitgliedsorganisationen vorzustellen und auch die Kontakte untereinander zu intensivieren.

Der Schifferpark bot die perfekte Bühne, Menschen, die zufällig vorbeikamen, anzusprechen und zum Zuhören und Mitmachen zu motivieren. Dazu gab es Stände mit Infomaterialien und Gesprächsangeboten, ein Improvisationstheater, und jede*r Interessierte konnte am eigenen Leib erfahren, wie sich bestimmte Beeinträchtigungen anfühlen. Beim Rollstuhlfahren zeigte sich, dass schon leichte Steigungen die Armmuskulatur erheblich beanspruchen, mithilfe von Spezialbrillen konnten verschiedene Sehbehinderungen erlebt werden, und schließlich gab es speziell für Blinde gemachte Bücher, Brettspiele und sogar einen „Blindenball“. Letzterer funktioniert mithilfe eines Geräusches und wurde von den Kindern begeistert getestet.

Auch Rollstuhlrennen sind bei den Kindern sehr beliebt.

 

Den Abschluss der sehr informativen und kurzweiligen Veranstaltung bildete der Auftritt des selbst körperlich beeinträchtigten Stand-up Comedian David Stockenreiter. Er brachte den Anwesenden das Thema Barrierefreiheit und Inklusion auf kabarettistische Weise nahe und alle Zuhörer*innen damit einerseits zum Lachen, aber auch einmal mehr zum Nachdenken über den Umgang unserer Gesellschaft mit allen, die von dem, was als normal definiert wird, abweichen.

Stand-up Comedian David Stockenreiter bei seiner Performance

Bericht von NH-Reporterin Aglavaine Lakner 

Fotos: © Land Salzburg

NH-Reporterin Aglavaine Lakner bei „Pflanzen essen – Veganes Weltdinner“ am 24. Mai 2018

Das Afro-Asiatische Institut Salzburg (AAI)

ist eine Non-Profit-NGO, die im entwicklungspolitischen Bereich agiert. Bereits seit der Gründung des Institutes (1988) steht dabei der interkulturelle und interreligiöse Dialog im Vordergrund. Im Mittelpunkt der Arbeit stehen Bildung, Beratung und Begleitung.

Zweimal im Semester veranstaltet das AAI ein Weltdinner. Am 24. Juni stand dieses im Zeichen veganer, also rein pflanzlicher Ernährung.

Der Referent Andreas Hirnsperger

studierte Mathematik und Sport, ist seit 6 Jahren Veganer und seit 2017 Trainer für diese Ernährungsform. Er brachte den rund 20 Teilnehmer*innen die vegane Lebensweise näher.

Für ihn selbst war es nie ungewöhnlich, kein Fleisch zu essen, da sich Mutter und später auch Schwester vegetarisch ernährten. Vor 7 Jahren beschloss er, keine Tiere mehr zu essen und ein Jahr später verzichtete der begeisterte Sportler generell auf alle tierischen Produkte.

Vorteile einer Ernährung ohne Nahrungsmittel tierischen Ursprungs

Gerade als Bergläufer schätzt Hirnsperger das leichte vegane Essen, das die Verdauung weniger belastet und mehr Vitamine und Mineralstoffe enthält, denn unsere traditionelle westliche Ernährung hat zwar eine sehr hohe Energiedichte, dafür aber einen sehr geringen Nährstoffgehalt. Das führt zu Übergewicht bei gleichzeitiger Mangelernährung.

Wichtig war dem Referenten zu betonen, dass es natürlich um eine abwechslungsreiche Kost mit frischen Produkten geht, denn natürlich ist es auch möglich sich als Veganer*in ungesund zu ernähren. Viele vegane Fertigprodukte sieht der Referent hier sehr kritisch (zu süß, zu salzig, zu fett).

Durch den Verzicht auf tierische Produkte könnte nur eine Unterversorgung mit dem Vitamin B12 problematisch werden, das ausschließlich in tierischen Produkten vorkommt. Veganer*innen sollten dieses deshalb durch Präparate ergänzen oder „nicht zu Tode gewaschenes“ Gemüse verzehren, wo es in den Randschichten vorhanden ist. Ansonsten spricht jedoch aus gesundheitlicher Sicht vieles nicht gegen, sondern sogar für diese Ernährungsform.

Aber nicht nur gesundheitliche, auch ökologische Gründe werden ins Treffen geführt. So sind etwa der Energie- und Ressourcenverbrauch für die Erzeugung von Fleisch, Fisch, Eiern und Milchprodukten um ein Vielfaches höher, als bei pflanzlicher Kost. Um 1kg Rindfleisch zu erhalten muss ich zuerst 7kg Getreide verfüttern, anders gesagt werden 7 Mal mehr Menschen mit Getreide satt, als mit Fleisch. In diesem Zusammenhang ist auch interessant, dass über 90% der weltweiten Sojaernte an Tiere verfüttert wird. Dieses Soja wird vor allem dort angebaut, wo zuvor Regenwald abgeholzt wurde, weil wir bei uns in Europa nicht genügend Fläche für den Anbau zur Verfügung haben. Soja wächst nämlich auch bei uns. Aus europäischem Soja werden hauptsächlich die Sojaprodukte für Menschen hergestellt.

Auch der Wasserverbrauch bei der Herstellung tierischer Produkte ist enorm und pflanzliche Nahrungsmittel haben 40% weniger Treibhausgase im Gepäck als tierische.

Zuletzt werden noch ethische Gründe für eine vegane Ernährung erwähnt. Ob es grundsätzlich legitim ist, Tiere zu töten bzw. zu nutzen, muss natürlich jede*r für sich selbst entscheiden, aber das unsägliche Tierleid, das durch Massentierhaltung entsteht, ist sicherlich ethisch nicht vertretbar.

Die Zubereitung der Vorspeise

 

Wir bereiten ein veganes Menü zu

Was kann ich als Veganer*in nun eigentlich essen? Die Teilnehmer*innen erfuhren das nun praktisch bei der Herstellung eines veganen Menüs, bestehend aus bunter Salatrolle mit Erdnussdip, Quinoa-Risotto mit grünem Spargel und Champions und Brownie-Cheesecake Torte. Es wurde eifrig geschnipselt, gekocht, gebacken und anschließend unter Ahs und Ohs und Mmms verzehrt. Alles in allem ein sehr interessanter, lehr- und genussreicher Abend.

Für mich – ich bin seit über 30 Jahren Vegetarierin – war es eine Anregung, öfter bewusst vegan zu kochen, weil es so schmackhafte Rezepte gibt.

Eure NH-Reporterin Aglavaine

Beim Genuss der leckeren Gerichte werden Erfahrungen und Rezepte ausgetauscht

 

Fotos: © Land Salzburg 

Reparieren heißt sich interessieren - Experten helfen Objektwerte zu erhalten

Während der „Aktionstage Nachhaltigkeit“ fanden in ganz Tirol „Repair Cafés“ an unterschiedlichen Standorten statt. Auch in Innsbruck wurde im Repair Café im Einkaufszentrum West wieder einiges in Gang gesetzt. Elektrogeräte, Fahrräder, Textilien und Möbel wurden kostenlos repariert und auch manches Handyproblem konnte gelöst werden.

Gemeinsam gegen den Wegwerfwahn

„Veranstalten kann ein solches Café im Prinzip jeder“, erklärt Martin, der schon seit 2 Jahren als ehrenamtlicher Experte bei der Anlaufstelle für Smartphones und Computer mithilft. Seine Motivation ist es einen Beitrag zu mehr Nachhaltigkeit und mehr Verbrauchbewusstsein zu leisten. Auch anderen fleißigen Helfern geht es ähnlich und so hilft man im Repair Café einfach mit wo man kann und mit dem was man eben gelernt hat. Die Experten unterstützen die Besitzer der Objekte nach bestem Wissen und Gewissen, damit sie ihre Geräte wieder fit bekommen. Dabei ist die Reparaturmöglichkeit je nach Objekt unterschiedlich erfolgreich, denn ob etwas reparierbar ist, hängt heute besonders im technologischen Bereich von den Herstellern ab. Im Repair Café vertritt man die Meinung, dass beim Kauf stärker auf diesen Aspekt Rücksicht genommen werden sollte.

Behalten was gut ist

Das erste eigene Fahrrad, der neue Laptop, der Plattenspieler vom Flohmarkt oder der Mixer, an dem man einfach hängt, weil er schon 30 Jahre einen guten Dienst geleistet hat. All das ist im Repair Café willkommen. Unterschiedlich wie die Geräte sind auch die Menschen, die hier mitarbeiten und so entstehen oft ganz nebenbei tolle Gespräche. Im Repair Café in Uderns kann man dieses Jahr besonders stolz auf seine Erfolgsgeschichte sein. Denn während der Aktionstage feierte man dort die 10.000. Reparatur in Tirol.

Fotos: © CO

Christina Oberleiter| NR-Reporterin für Tirol  

Erstaunliche Ecken in der Höttinger Au - Ein Stadtteilspaziergang zu Orten des Zusammenlebens

Wer beim Stichwort „Stadtteilspaziergang“ an historische Architektur und Stadtgeschichte denkt, liegt beim „Höttinger AUfbruch“ falsch. Bei diesem Spaziergang, organisiert vom Welthaus der Diözese Innsbruck, ging es darum „neue“ Orte zu besuchen. Orte, die zeigen können, wie Zusammenleben in der Stadt aussehen kann.

Stadtkarte der Solidarität

Magdalena Wiesmüller vom Welthaus begrüßte die sechsköpfige Gruppe am Treffpunkt im Innenhof der Universität. Sie kündigte einen Spaziergang mit vier Stationen nordwestlich des Innsbrucker Zentrums an. Bepackt mit einem kleinen Rucksack ging es los. Erster Halt war das Institut für Geographie und der Ernährungsrat direkt im Hochschulgebäude. Dort berichtete Moritz Schneider von den Tätigkeiten und Zielen des Ernährungsrats, betreffend Versorgung, Stadtentwicklung und der Förderung des Bewusstseins für Nachhaltigkeit. Wenige Gehminuten von der Universität entfernt lag der zweite Stopp, in einem der sozialökonomischen Betriebe des Vereins WAMS. So kam es dazu, dass die Gruppe plötzlich mitten in der Fahrradwerkstatt CONRAD stand. Hier wurde den neugierigen Zuhörern das besondere Herzensanliegen des Vereins erklärt: die Förderung und Unterstützung von Arbeitssuchenden durch Arbeitsplätze auf Zeit. Der dritte Treffpunkt befand sich vor einer unscheinbaren Garage. Dort wartete schon Hany Dvorak-Plattner auf die Gruppe. Sie ist Mitglied der FoodCoop Bare FOOD und lud die Spaziergänger ein, sich im Lebensmittellager der selbstorganisierten Kooperative umzusehen. In der Garage standen Regale, in denen verschiedene Produkte von lokalen Bauernhöfen, Gärtnern oder Imkereien lagerten. Regionalität, Bio-Qualität und Plastikvermeidung hat für den Verein einen hohen Stellenwert, dafür arbeitet man bei der FoodCoop aber gerne zusammen.

Gemeinsam leben und arbeiten

Auch im „Haus des Lebens“ am Margaretengürtel hat man erkannt, dass man selbst aktiv werden muss, wenn man etwas verändern will. Hier, gegenüber der Pfarrkirche, wurde ein Gebäudekomplex gebaut, wo verschiedenen Lebensbereiche zusammenkommen. Der Leiter des Hauses, Anton Stabentheiner, hat sich viele Gedanken darübergemacht, wie ein

Leben im Miteinander ausschauen könnte, ohne die Anonymität und Isolation städtischen Wohnanlagen. Um am Leben teilzuhaben, muss man es auch ins Haus lassen, davon ist man hier überzeugt und so bietet das Haus nicht nur Wohnungen, sondern beherbergt auch ärztliche Praxisräume, eine Kinderkrippe, wechselnde Bildausstellungen und ein Café. Das Café NAMSA ist vor einem Jahr in die Räumlichkeiten im Erdgeschoss eingezogen. Die zwei jungen Gründerinnen haben hier ein Social Business verwirklicht, das anerkannten Flüchtlingen erste Arbeitserfahrungen ermöglicht. Hier klang in heimelig, entspannter Atmosphäre der Spaziergang aus.

Fotos: © CO

Christina Oberleiter | NR-Reporterin für Tirol    

Den Garten neu sehen - Blühende Träume, eine Messe für naturnahe Gartengestaltung

Wenn der gemeinwesenorientierte Verein „Tiroler Bildungsforum“ zu den „Blühenden Träumen“ in den Congresspark von Igls einlädt, reist man gerne an. Dort lässt es sich entspannt und in ruhiger Atmosphäre über aktuelle Neuheiten und Möglichkeiten im Gartenbereich unterhalten. Die Umstände für die Gartenmesse waren ideal, tolles Wetter und ein bunter Strauß an Workshops, Vorträgen, Kunst und Musik erwarteten die Besucher.

Gartenbesitzer inspirieren und informieren

Während der Tiroler Gartentage haben auch dieses Jahr an die 6.000 Gäste die Veranstaltung besucht und könnten so direkt bei Gärtnern aus der Region, Züchtern oder Imkern nachfragen. „Das Huhn im Hausgarten ist sicherlich ein Trend“, weiß die Margarete Ringler vom Tiroler Bildungsforum zu berichten „Wir legen Wert darauf, dass jeder sich bei kompetenten Experten informieren kann. Außerdem möchten wir unseren Besuchern neue Ideen und Lösungen weitergeben, was die Gestaltungsmöglichkeiten in Wiese und Hausgarten betrifft.“

Naturnah, regional und speziell

Insgesamt war das Bildungsangebot vor Ort hochwertig und das Angebot der Aussteller besonders. Neben Gartendekoration, ließen sich bei den Ausstellern auch Raritäten wie beispielsweise einheimisches Saatgut, Stauden oder Alpinpflanzen erwerben. „Heimische Pflanzen sind sehr pflegeleicht“, erklärt der Biologe Matthias Karadar. „Das ist ein Grund, warum es sich lohnen könnte auf exotische Zierpflanzen zu verzichten. Häufig macht man sich die Arbeit im Garten nämlich selbst. Auch einen Rasen oder einen Balkon kann man naturnahe mit einheimischen Pflanzen gestalten und ihn als wertvollen Lebensraum einrichten. Leider wird er aber oft schnell und unbedacht bepflanzt. Bei einer besseren Auswahl können wir helfen.“

Mehr Bedacht und mehr Sensibilität für Lebensräume - ein schöner Gedanke der Tiroler Gartentage, der sich auch durch andere Events der „Aktionstagen Nachhaltigkeit“ zieht. In Igls haben ihn schon einige Besucher in die Tat umgesetzt. Weitere Aussteller, die interessiert sind teilzunehmen, können sich gerne beim Tiroler Bildungsforum melden.

Fotos: © CO

Christina Oberleiter | NR-Reporterin für Tirol