Entwicklung innovativer Geschäftsmodelle - Fachschule Gröbming

Die Fachschule für Land- und Ernährungswirtschaft Gröbming nimmt schon seit einigen Jahren mit jeweils verschiedenen Unternehmungen an den Aktionstagen Nachhaltigkeit teil und ist sozusagen schon ein Veteran diesbezüglich. Dieses Jahr präsentiert die Schule ein ganz innovatives Produkt – eine fertige Suppe im Glas, welche unter den Gesichtspunkten der Nachhaltigkeit selbst hergestellt wird. Ursprünglich sollte mir das „Innovative Geschäftsmodell“ im Rahmen eines Schulfests präsentiert werden. Da dieses jedoch auf ein Datum außerhalb der Aktionstage Nachhaltigkeit verschoben wurde, fand Frau Direktor Josefa Giselbrecht eine einfache Lösung für dieses Problem. Sie lud mich kurzerhand für eine Sondervorstellung der Zubereitung der Suppe im Glas ein, sodass ich die nötigen Fakten für einen Bericht darüber doch noch sammeln konnte.

Nachhaltige Suppe

Nach dem Eintreffen bei der Schule wurde ich herzlich von der Direktorin begrüßt. Bei einem Kaffee wurden mir sogleich die ersten Infos über das „Suppenprojekt“ mitgeteilt. Suppe im Glas ist ein innovatives Produkt, bei dem nur biologische Zutaten aus der Region verwendet werden. Die Suppen enthalten keine tierischen Produkte und die verschieden Variationen werden je nach saisonaler Verfügbarkeit des enthaltenen Gemüses hergestellt. Die fertige Suppe wird dann in Pfandgläsern an den örtlichen Bauernladen verkauft wo diese dann der Kundschaft zum Kauf angeboten wird. Der Lieferumfang erfolgt alle zwei Wochen und liegt bei ca. 40 Gläsern mit einem Inhalt von 0,25l und 0,5l. Eine höhere Produktion ist aufgrund der Kapazitäten in der Schule nicht möglich.

Live Kochshow

Nach den einführenden Informationen ging es auch schon weiter in die schuleigene Küche. Dort konnte ich die Zubereitung einer solchen Suppe, durchgeführt von zwei Schülerinnen unter der Aufsicht einer Lehrerin, aus erster Hand begutachten. Bei der Herstellung wird auf einen nachhaltigen Umgang mit den Zutaten wertgelegt. Die Suppe wird ausnahmslos mit selbst verarbeiteten Produkten produziert. Dabei kommt regionales, biologisches Gemüse, teils aus den schuleigenen Gärten geerntet, zum Einsatz. Gemüsereste und Schalen werden zur Erzeugung  des Gemüsefonds verwendet, welcher wiederum selbst ein Bestandteil des Endprodukts ist. Zur geschmacklichen Abrundung werden selbsthergestellte Kräutersalze und Gemüsewürze beigefügt.

Kostprobe

Nach dieser live Kochshow erhalte ich im Rahmen des Mittagessens auch eine Kostprobe zweier solcher Suppen. Von den Schülerinnen wird mir eine Tomaten-Linsen Suppe und eine Pastinaken-Kartoffel Suppe serviert. Die Besonderheit daran – beide Suppen werden in einem Teller serviert und vermischen sich aufgrund ihrer selben Konsistenzen nicht. Geschmacklich suchen beide Variationen ihres gleichen. Selten wird man in Supermärkten oder Restaurants Suppen finden die so einen fruchtigen, kräftigen und gleichzeitig natürlichen Geschmack bieten.

Suppe mit Variation

Nach dem Mittagessen kann ich noch die Abfüllung in die Gläser begutachten. Diese wird ebenfalls in der Schulküche erledigt. Durch eine anschließende Pasteurisierung bei 85° C über 25 min hinweg wird die Suppe haltbargemacht. Obwohl das Produkt keine Konservierungsstoffe enthält ist es bei Kühler Lagerung bis zu sechs Wochen haltbar. An dem Suppenprojekt sind Schülerinnen aus allen Schulstufen beteiligt, von Kochen bis zur Preis- und Kostenkalkulation stehen dabei die unterschiedlichsten Aufgaben am Programm. Auch über potentielle Zielgruppen wurde sich vorab Gedanken gemacht. Dabei kam man zum Ergebnis, dass sich dieses innovative Produkt vorallem als Babynahrung, für Singlehaushalte und für Selbstversorger eignet.  Auch die Etiketten der Pfandgläser werden selbst designend. Darauf sind neben dem Mindesthaltbardatum auch alle enthaltenen Zutaten zu finden. Derzeit sind folgende Suppenvariationen im Sortiment erhältlich Rohnen-Zwetschken, Pastinaken-Kartoffel, Tomaten-Linsen, Süßkartoffel-Ingwer und Fasten. Derzeit nicht im Sortiment erhältlich aber auch schon produziert wurden eine Spargel- und eine Frühlingskräutersuppe.

Erfolgreiche Marktforschung

Im Zusammenhang mit einer Kostprobe für potentielle Käufer wurde im März auch ein Fragebogen ausgegeben um herauszufinden wie das Produkt ankommt. Dabei wurden Fragen zum Geschmack, der Idee selbst, zur Saisonbezogenheit der Variationen und über einen möglichen Kauf gestellt.  Die Rückmeldungen dazu waren wenig überraschend durchwegs positiv. Auch mein persönlicher Eindruck von den Suppen und deren Herstellung ist durchwegs positiv. Nach einem Informativen und vorallem köstlichen Mittag verließ ich am Nachmittag die Schule wieder, nicht ohne zum Abschied noch zwei Gläser Suppe mit auf dem Weg bekommen zu haben.

Fotocredit: Land Steiermark

Ein Beitrag von Nachhaltigkeits-Reporter Benjamin Pauscher.

Einkoch Action - Nix vakuma lossn

Wir leben in einer Zeit, in der uns Lebensmittel im Überfluss zur Verfügung stehen. Viele wissen nicht mehr wie Lebensmittel haltbargemacht werden, oder wie man Altes doch noch verwenden kann. Doch aufgrund einer steigenden Weltbevölkerung und knapper werdenden Ressourcen gewinnt dies wieder zunehmend an Bedeutung.

Katrin Pesendorfer und Anja Mayrwöger in dem kleinen Bio- und Kunstladen

Katrin Pesendorfer und Anja Mayrwöger wollten im Rahmen des Projekts „Nix vakuma lossn“, mit der Einkoch.Action am 6.Juni in Freistadt auf Lebensmittelverschwendung aufmerksam machen. Teilnehmer/innen wurden dazu eingeladen, eigene überschüssige Lebensmittel, die ansonsten nicht verwendet oder im Müll laden würden, mitzunehmen. Es wurden Schnittlauch aus dem eigenen Garten, altes Brot, Mangold, Petersilie und Rhabarber mitgebracht. Bei dem gemeinsamen Brainstorming wurden Ideen für die Verarbeitung der Zutaten diskutiert.

Das Brot wurde auf traditionelle Weise zu einer Art Brotsuppe zubereitet. Dies war eine sehr günstige Art, zu Zeiten, in denen Lebensmittel für viele Menschen Mangelware waren, hartes Brot wieder genießbar zu machen. Das Brot wurde mit einer Gemüsebrühe, angebratenen Zwiebeln und reichlich Schnittlauch aufgewertet.

Hier wird die Rhabarber-Erdbeermarmelade abgefüllt

Der Rhabarber wurde zusammen mit Erdbeeren zu einer Marmelade verarbeitet und somit haltbar gemacht. Aus der Petersilie wurde mit Nüssen und reichlich Öl ein Pesto gezaubert. Dieses wurde jedoch zu einem Großteil bereits vor Ort genossen.

Beim Zubereiten der Gerichte konnten sich die Teilnehmer/innen austauschen und gemeinsames Wissen und Erfahrungen teilen. Besonders interessant ist der Zugang der Generation, welche einen anderen Umgang mit Lebensmittel in ihrer Kindheit erlebte. Viel nützliches Wissen, über die Möglichkeit Lebensmittel haltbar zu machen oder Abfälle weiterzuverwenden, ist dabei auszusterben.

Ein Hausmittel für Rhabarber ist beispielsweise, aus dem Stängel zusammen mit Wasser eine Haarspülung zu kochen. Dadurch können die Haare aufgehellt werden. Die Gemüsesuppe wurde zum Beispiel mit Resten des verwendeten Gemüses zubereitet. Stücke der Zwiebel oder die Enden von Lauch und Karotten eigenen sich hierfür. Und als kleiner Tipp, immer wenn dieser vermeintliche Kompost anfällt, diesen einfach gleich in das Gefrierfach geben, dann bleibt das Gemüse bis zu seiner Verwendung frisch.

Die gesamte Kochrunde sitzt bei Tisch

Zum krönenden Abschluss konnten die Teilnehmer/innen die Köstlichkeiten gemeinsam verspeisen und erleben was daraus noch gewonnen werden konnte. Die Einkoch.Action förderte die Bewusstseinsbildung bezüglich des nachhaltigen Umgangs mit Lebensmittel und somit auch ganz besonders das SDG „Verantwortungsvolle Konsum und Produktionsmuster“. Wer zukünftig auch bei einer Einkoch.Action dabei sein möchte, kann auf der Facebookseite von „Nix vakuma lossn“ nachsehen, wann wieder eine stattfindet.

Fotocredit: © Land Oberösterreich/Oö. Zukunftsakademie

Ein Beitrag von Nachhaltigkeits-Reporter David Dorfner.

Volxküche und Kleidertausch im Freizeit- und Kulturzentrum MARK

Das MARK in der Hannakstraße in Salzburg Sam

Das Freizeit- und Kulturzentrum MARK hat eine lange Geschichte hinter sich. Es existiert seit 1966, hat sich seither aber von einem klassischen Jugendzentrum der Erzdiözese Salzburg hin zu einem Verein für kulturelle und soziale Arbeit entwickelt. Konstant blieb der Leitspruch „Für Offenheit, Toleranz und Solidarität!“. Beim Verein MARK.freizeit.kultur geht es darum, einen Raum zu schaffen, wo jeder und jede unabhängig von ethnischer oder sozialer Herkunft, sich ausprobieren kann. Die Angebote richten sich an die NutzerInnen, die auch motiviert werden, selbst Initiativen zu entwickeln, um ihre Freizeit sinnvoll zu gestalten. Die aktive Teilnahme ist erwünscht aber nicht verpflichtend. 3 dieser initiativen Angebote habe ich für euch besucht und möchte sie euch im Folgenden vorstellen.

Die Köchinnen des Abends nach vollbrachtem Werk

Die Volxküche bietet jeden Donnerstag ein günstiges veganes Abendessen

Jeden Donnerstag findet im MARK  die Volxküche statt, wo sich jeder und jede um 2,50 satt essen kann- mit Bonuskarte ist jedes 6. Essen sogar gratis. Koordiniert und unterstützt werden die freiwilligen KöchInnen von Alexandra Brundl, einer der 4 hauptamtlichen MitarbeiterInnen. Gekocht wird für ca. 30 Personen, was übrig bleibt wird eingefroren und verwendet, wenn ein andermal zu wenig geplant wurde, denn man weiß ja nie genau, wie viele Personen kommen. Die einzige Vorgabe beim Kochen ist, dass es ein veganes Gericht sein muß, und natürlich soll das Ganze auch finanziell nicht völlig aus dem Ruder laufen.

„Manchmal werden auch Lebensmittel verkocht, die aus dem Müll gerettet wurden“, erzählt Geschäftsführer Gerd Pardeller, und außerdem ist ein Nachbarschaftsgarten hinter dem Zentrum in Planung, wo dann auch ein Teil des gemeinschaftlich angebauten Gemüses für die Volxküche verwendet werden soll.

Heute kochen 3 Vertreterinnen der GRAS (grünalternative StudentInnen). Hauptköchin Isabella Langer hat vor ihrem Soziologiestudium eine Kochlehre in einem veganen Restaurant absolviert. Der Afrikanische Erdnusseintopf (für Allergiker gibt es auch einen ohne Erdnüsse), den sie mit Hilfe ihrer beiden Kolleginnen gezaubert hat, schmeckt jedenfalls lecker.

Das Kochen und gemeinsame Essen soll Menschen zusammenbringen. Dass es auch Menschen verschiedener Kulturen zusammenbringt, dafür sorgt eine Zusammenarbeit mit einer Einrichtung für unbegleitete, minderjährige Flüchtlinge. Jeden 1. Donnerstag im Monat kochen Jugendliche aus Hayat Vogelweide.

Auch Elisabeth, die sich vegan ernährt, kommt regelmäßig ins MARK zur Vokxküche und nutzt auch den Kleidertausch, „um ihre Garderobe aufzustocken“.

Kleidertausch

Wie jeden 1. Mittwoch und Donnerstag im Monat hat sich auch heute die Cafébar des MARK in einen begehbaren Kleiderschrank verwandelt. Wer T-Shirts, Hosen, Kleider, Röcke oder auch Schuhe und Accessoires besitzt, die er/sie nicht mehr brauch oder will, kann diese Dinge ab 17.30 Uhr vorbeibringen. Ab 19.00 Uhr besteht dann Möglichkeit, in den Sachen zu wühlen und passende Fundstücke mit nach Hause zu nehmen. Nehmen darf jede/r, niemand muss dabei zwingend auch etwas abgeben. Was übrig bleibt wird zum Teil fürs nächste Mal aufgehoben, zum Teil gespendet

Alessa ist heute zum 4. Mal beim Kleidertausch und hat bisher jedesmal etwas Passendes gefunden.

Dieses Mal war es für mich zeitlich nicht möglich, aber vielleicht schaue ich ja bald wieder vorbei, ob sich auch für mich etwas findet, denkt eure NH-Reporterin Aglavaine Lakner.

P.S.: Es folgt in Kürze ein weiterer Bericht über die 3. Veranstaltung, die an diesem Abend im MARK stattfand. Lasst euch überraschen, was sich hinter dem Titel „Bike kitchen“ verbirgt.

Ein Bericht von Nachhaltigkeits-Reporterin Aglavaine Lakner.

Fotocredit: © Land Salzburg

„Best of the Rest“

„Best of the Rest“ ist ein im Jahr 2015 von Elke und Bernhard Oberhauser, zwei ehemaligen Gastronomen, gegründeter Verein. Dieses Projekt ist gänzlich im Bewusstseinsbildungsbereich angesiedelt. Ziel ist es, der Bevölkerung aufzuzeigen, wie jeder einzelne bzw. jede einzelne von uns einen Beitrag zur nachhaltigen Entwicklung durch einfache bewusste Handlungsschritte im Alltag leisten kann.

Grundsätzlich ist der Verein „Best of the Rest“ auf vier Säulen aufgebaut: Die erste Säule betrifft die Bereitstellung von Buffets, für dessen Zubereitung gerettete Lebensmittel verwendet werden. Das Besondere an diesem Catering ist die ebenfalls damit einhergehende Wissensvermittlung bzw. Bewusstseinsbildung vor Ort. Die zweite Säule betrifft die Herstellung von sogenannten „Gläsern mit Geschichte“. Unter aktiver Einbindung der Bevölkerung werden beispielsweise Marmeladen durch das richtige Einkochen von noch wunderbaren, aber im Handel sonst weggeschmissenen Lebensmitteln, erzeugt. Zielgruppe dieser Aktivität sind unter anderem Asylwerber, welchen zusätzlich Deutschkenntnisse beigebracht werden. Dadurch sollen auch diese die Chance haben, beim alltäglichen Einkauf auf nachhaltige und faire Produkte zu achten. Die dritte Säule ist die sogenannte Bildungssäule.

Elke Oberhauser mit den „Gläsern mit Geschichte“

Elke und Bernhard Oberhauser führen diverse Workshops direkt in Bildungseinrichtungen (z.B. Volksschulen) oder Firmen vor Ort durch. Bewusstseinsbildung soll dadurch für jedermann zugänglich sein. Die vierte und jüngste Säule betrifft das Generationenkochen. In diesem Zusammenhang werden jeden Sonntag Großmütter eingeladen, ihr erlerntes Wissen in der Verarbeitung von Lebensmitteln der nächsten Generation weiterzugeben. Dabei wird besonderer Wert auf die ursprüngliche Verarbeitung gelegt.

Vor kurzem konnten Elke und Bernhard außerdem ihre eigene Zentrale am Kardinalsplatz 1 in Klagenfurt eröffnen, wo in Zukunft alle Säulen abgesehen von der Bildungssäule ausgeübt werden können. Das Besondere an dieser Räumlichkeit ist, dass wirklich überhaupt nichts zugekauft wurde. Weder die vor Ort verwendeten Lebensmittel noch benötigten Küchenutensilien und Möbelstücke. Dies verleiht dem Ort eine besondere Atmosphäre. Ein Teil der Möbel wurde ebenfalls im Zuge von Upcycling-Workshops vor Ort kreiert.

Vorratsschrank von Best of the Rest

Obwohl das Angebot schon sehr vielfältig ist, haben Elke und Bernhard noch weitere Pläne für die Zukunft. Eine Idee wäre ein Gemeinschaftsgarten, in welchem durch aktive Einbindung der Bevölkerung die Geschichte der Lebensmittel direkt mitverfolgt werden kann. Die dabei angebauten Lebensmittel dienen schließlich auch den gemeinsamen Kochworkshops. Zurzeit werden die Lebensmittel von diversen Gärtnereien, auf Bauernmärkten und von Handelsketten abgeholt und anschließend im geselligen Beisammensein und unter Einsatz von Kreativität verarbeitet.

Elke ist es ein besonderes Anliegen, dass auch in Zukunft noch wertschätzend mit unseren Lebensmitteln und anderen Produkten wie Textilien umgegangen wird. Durch die aktive Einbindung Interessierter vor Ort wird aufgezeigt, wie bewusst und nachhaltig im Alltag gehandelt werden kann. Schließlich liegt die Bewahrung unserer wertvollen Ressourcen in der Verantwortung von jedem von uns. Am 29.05. durfte ich einer engagierten Gruppe bei der gemeinsamen Verwertung der geretteten Lebensmittel zuschauen. Die Atmosphäre war sehr gemütlich, der Zusammenhalt groß. – Guten Appetit!

Bericht von NH-Reporterin Tina

Fotocredit: © Land Kärnten

fairgoods - Deine Messe für nachhaltigen Lebensstil

Am 4. und 5. Juni war es soweit und es fand in der Grazer Seifenfabrik die Veggienale und fairgoods, die Messe für nachhaltigen Lebensstil statt. Dort wirden die “besten grünen Produkte”, Ideen und Trends und alles für einen gesunden, veganen nd nachhaltigen Lebensstil vorgestellt
 
Es wurde grüne Mode, ethische Finanzen, bio-vegane Ernährung, Gemeinwohl-Ökonomie, Upcycling, neue Mobilität, Fairer Handel und erneuerbare Energien präsentiert. Man konnte an eine Umfrage der Universität Graz teilnehmen, sich über die Zukunft des Essens informieren oder sich einen “green Job” angeln.

Ein Highlight war die Diskussion zwischen Niko Rittenau, einem Koch und Ernährungscoach und Tina Wimsberger, die die Kampagne Graz-isst-Graz leitet. Thematisiert wurde vor allem wie wir uns zukünftig gesund und nachhaltig ernähren können. Einigkeit herrschte vor allem dabei, dass das grundsätzliche Bewusstsein dafür gestärkt werden soll und, dass Ernährung stark mit Bildung zusammenhängt.

#daswarendieAktionstageNachhaltigkeit2016
 

Fotocredit: Land Steiermark

Mini-Interview mit dem Aktionstage Partner Simon Büchler von SOL

>> Wie sieht für Sie die ideale Zukunft in 100 Jahren aus?
Simon Büchler_SOL

In 100 Jahren haben wir eine Wirtschaft, die ökologische Grenzen einhält und soziales Wohl aller in den Mittelpunkt stellt und sogar den vielen anderen BewohnerInnen dieses Planeten einen ausreichenden Platz einräumt. Das Energieregime ist  zu 100 % auf Erneuerbare umgestellt. Kriegerische Auseinandersetzungen gehören der Vergangenheit an und echte partizipative Demokratien sind das globale Normal-modell. Die Menschen verbringen weniger Zeit mit Lohnarbeit, dafür mehr in sozialen Netzwerken und bei sinnerfüllenden Tätigkeiten.

>> Welche 2 Tipps für eine nachhaltige Lebensweise geben Sie den LeserInnen mit auf den Weg?
2 Kernpunkte zur Entspannung sehr vieler Probleme:
- Deutlich weniger Fleisch und tierische Produkte
- Fahrrad als zentrales Fortbewegungsmittel

>> Mit unseren zahlreichen Aktionen in vielen Bundesländern setzen wir ein Zeichen für…
nachhaltigere Lebensstile, die schon heute gelebt und entwickelt werden.

SOL steht für...
Solidarität, Ökologie und Lebensstil.
Das 21. Jahrhundert erfordert einen neuen Lebensstil - einen Lebensstil, der Solidarität und Ökologie ernst nimmt. Denn auch die Benachteiligten bei uns und in anderen Ländern und die Menschen künftiger Generationen haben ein Anrecht auf ein erfülltes Leben in einer intakten Umwelt.

Markt der Erde – Slow Food Earth Market Parndorf

Die Aktionstage Nachhaltigkeit 2013 und 2014 wurden von Nachhaltigkeits-ReporterInnen und Reportern begleitet. Den folgenden Bericht schrieb NH-Reporterin Nina im Jahr 2013:    

Ein Bauernmarkt der besonderen Art: der „Markt der Erde in Parndorf“ im Burgenland ist der bislang einzige und erste sogenannte „Earth Market“ im deutschsprachigen Raum. Dies ist eiAktionstage 2013_102_Markt der Erde - Slow Food Earth Market Parndorfn von Slow Food vergebenes Prädikat, welches sich durch strenge Qualitätskriterien auszeichnet. So müssen die Lebensmittel, die auf dem Markt verkauft werden im Umkreis von maximal 40 km angebaut oder hergestellt worden sein. Die regionalen Produkte sind von höchster Qualität und dürfen nicht aus großen, industriellen Betrieben stammen.

Wieso dies ausgerechnet im Burgenland möglich ist?

Die einst wirtschaftlich benachteiligte Region im Osten Österreichs, die noch lange zu Ungarn gehörte, konnte bis heute die kleinbäuerlich strukturierte Landwirtschaft bewahren, die damals den Familien zur Selbstversorgung diente. Heutzutage ist diese Vielfalt an landwirtschaftlichen Betrieben von Vorteil, denn nur so ist es möglich eine komplette Produktpalette bäuerlicher Erzeugnisse aus der Region zusammenzustellen. Und so gibt es auf dem regelmäßig in Parndorf stattfindenden „Markt der Erde“ von Äpfeln und Apfelprodukten, über Honig, Backwaren, Obst und Gemüse, Fleisch und Käse bis zu Fisch & Wolle alles, was zu einem Markt gehört.

Aktionstage 2013_102_Martk der Erde - Slow Food Earth Market Parndorf_1 „Gut, sauber und fair“ sind hierbei die Richtlinien für die Lebensmittel und auch die Schnittstelle zur Nachhaltigkeit.Denn die Produkte sind "gut" , d.h. von höchster Qualität, das „sauber“ steht für eine ökologisch verträgliche Produktion, wobei hiermit nicht unbedingt „bio“ gemeint sein muss. Und „fair“ bedeutet, dass die Produzenten mit einem fairen Preis entlohnt werden sollen.

So ist es derInitiatorin des „Markt der Erde“, Monika Liehl ein besonderes Anliegen, dass die Landwirte der Region durch den Markt eine gute Möglichkeit  haben ihre Produkte zu vermarkten. Durch die Direktvermarktung  ohne Zwischenhändler ist es auch möglich die Lebensmittel zu einem guten Preis-Leistungsverhältnis zu verkaufen.

Auch die Besucher des „Marktes der Erde“ –oftmals Stammkunden- schätzen die Nähe zu den Produzenten, die hier im wahrsten Sinne des Wortes hinter ihren Produkten stehen und sehen den Markt mittlerweile mehr als nur ein Ort zum Einkaufen. Es wird dort getrunken und gegessen, geplaudert, Ziegen gestreichelt, kurzum die schöne Atmosphäre genossen.

 

https://www.nachhaltigesoesterreich.at/?post_type=aktion&p=1255&Jahr=37

Tag der offenen Backofentüre

Den folgenden Bericht schrieb NH-Reporterin Petra im Jahr 2013:

Gesundes und bewusstes Essen stand im Mittelpunkt beim „Tag der offenen Backofentüre“ in der Frischen KochSchule in Leoben. Am Vormittag des 07. Oktobers hatten drei Schulklassen die Möglichkeit, mit LAbg.Ing.in Eva Lipp gesunde Brötchen einmal selbst zu backen und leckere Aufstriche zu kreieren. Am Nachmittag waren dann die Erwachsenen gefragt, als es darum ging, traditionelle Brotlaibe im Lehmbackofen zu backen.

Die insgesamt 60 Schulkinder von der ersten bis zur vierten Schulstufe, die jeweils mit zwei LehrerInnen pro Schulklasse in die KochSchule gekommen sind, hatten eine große Freude an der Arbeit in der Küche und waren mit Feuereifer dabei – nicht nur beim Backen sondern auch danach bei der Jause. Gegessen wurde von den Kindern alles, was sie selbst zubereitet hatten. Das waren kleine Brötchen, gefüllte „Stangerl“ mit Schinken und Käse und zwei verschiedene Sorten Aufstrich.

Frau Ulrich, eine der LehrerInnen der Schulkinder, war auch sehr begeistert von dieser Aktionstage Aktion. Sie sagt, dass Kinder durch solche Veranstaltungen wahnsinnig viel mit nach Hause nehmen: „Hier sehen die Kinder einmal, wie aus Mehl und noch ein paar anderen Zutaten Brot gebacken wird. In der Schule hatten wir das Thema auch schon vorher – wie wird aus einem Getreidekorn einmal ein Laib Brot? Heute ist es ja oft so, dass die Lebensmittel nur mehr fix fertig im Geschäft gekauft werden und zu Hause wird nichts mehr selbst gemacht. Wenn die Kinder dann sehen, wie spannend es ist, selbst Lebensmittel herzustellen, regen Sie so auch zu Hause Ihre Eltern an, das auch zu machen.“

Der Brotbackofen im Freien war für die Kinder natürlich auch ein Highlight an diesem Tag. Die Kinder haben sonst kaum eine Möglichkeit, ein offenes Feuer zu sehen und das ursprüngliche Brotbacken zu erleben. An diesem Tag jedoch konnten sie es alle begeistert bestaunen.

Am Nachmittag kamen dann zwölf Erwachsene in die Frische KochSchule, um sich vorwiegend, aber nicht nur, über den Bau eines Lehmbackofens zu informieren. Weiters standen die Teigbereitung, die Zutaten, der Natursauerteig und das Heizen des Ofens im Mittelpunkt. Dabei ist es insbesondere um das Erreichen der richtigen Backhitze gegangen. Das fertig gebackene Brot durften die Gäste dann natürlich auch mit nach Hause nehmen, um die Familie von dem leckeren selbst gebackenen Brot zu kosten.

Frau LAbg.Ing.in Eva Lipp über ihre Aktionstage Aktion: „Ich bin überzeugt, dass man mit diesem Tag wieder eine große Bewusstseinsbildung machen konnte. Lebensmittel sind kostbar und darauf müssen wir immer wieder hinweisen!“

https://www.nachhaltigesoesterreich.at/?post_type=aktion&p=1381&Jahr=37