Lebendiger Lebensraum - Im Naturpark Tiroler Lech zur Auwald-Safari

Während der „Aktionstage Nachhaltigkeit“ hatte sich eine kleine Gruppe in bunter Outdoor-Kleidung am Rande der Gewerbezone Pflach getroffen. Der Naturpark Tiroler Lech lockte große und kleine Besucher mit einer Einladung zur Auwald-Safari hier her, um mit dem Naturführer Walter Stoll den angrenzenden Auwald zu erkunden.

Platz für Wildnis

Der dynamische Lech war der Bevölkerung bis zur Gründung des Naturparks vor allem als reißender und gefährlicher Strom ein Begriff gewesen. Inzwischen sind die massiven Schutzbauten reduziert worden und der Fluss hat sich wieder ein Stück seiner Wildnis zurückholen können. Die Flussarme haben Platz bekommen, idyllische schilfbewachsene Feuchtgebiete sind entstanden, zottige Moore, eine Aulandschaft und weiter Schotterbänke. Die natürliche Regulierung und Renaturierungsmaßnahmen der letzten 20 Jahre scheinen zu fruchten und Tiere, Pflanzen und Menschen kehrten zurück.

Den Fokus auf die kleinen Lebewesen

In Mitten dieser abwechslungsreichen Landschaften gab es für die Gruppe allerhand zu beobachten. Friedlich badende Entenpärchen, Schaumzikaden und sogar eine Blauflügelige Prachtlibelle kreuzte den Weg. Überwiegend schlängelte sich der gemütliche Wanderpfad durch den kühlen verwachsenen Auwald, dann am Fluss entlang bis zum Ausgangspunkt am Vogelbeobachtungstum zurück. Immer wieder gab es freudig strahlende Augen, wenn jemand einen schönen Fund in der Natur gemacht hatte oder ein tolles Motiv vor die Linse bekam. Man lauschte in den Auwald: ein Kuckuck, Rascheln, Vogelstimmen. Herr Stoll wusste von allerlei Kuriositäten und Besonderheiten der Natur zu erzählen. Er sensibilisierte die Gruppe aber auch mit einigen Verhaltenstipps und zeigte Spannungsfelder auf.

Naturmagnet und Naturschutz

Es wurde deutlich, dass es für den Naturpark nicht immer einfach ist, die Balance im und um den Naturpark zu halten. Denn zunehmend wird der Schutzraum auch als Erholungsraum genutzt, was die sensiblen Pflanzen und Tiere zerstört oder verschreckt. Die Auwald-Safari bot einen passenden Rahmen den Lebensraum behutsam zu erkunden und seine Naturschätze zu bestaunen.

Fotos: © CO

Christina Oberleiter | NR-Reporterin für Tirol  

Vom „Popkornfresser“ zum Jurymitglied - Analytisches Hinschauen und Bewerten als Filmpreis-Jurymitglied

Schon zum zehnten Mal stiftete die entwicklungspolitisch aktive NGO „Südwind“ einen Filmpreis im Wert von 1.000 Euro an eine/n RegisseurIn aus dem globalen Süden. Dazu wurden für die Jury des Internationalen Filmfestival Innsbruck filminteressierte Jugendliche gesucht. Während der „Aktionstage Nachhaltigkeit“ haben sich 13 Jugendliche in der Nord-Süd-Bibliothek in Innsbruck getroffen und sich auf diese Aufgabe vorbereitet.

Kino als Kunstform

Der interaktive Vorbereitungsworkshop wurde von den Jugendlichen gerne angenommen. Dabei bestand nicht nur die Möglichkeit Filmvorlieben und Empfehlungen auszutauschen, sondern vor allem Know-How aufzubauen und Kriterien für gute Filme zu diskutieren. Dabei legte der filmbegeisterte  Workshopleiter Jens Nicklas Wert darauf, dass das klassische Popcornkino nicht im Wettbewerb zu alternativen Filmangeboten verstanden wird. Vielmehr sollten die unterschiedlichen Aufgaben und Qualitäten der Herangehensweise wahrgenommen werden. „Das Kino hat lange kämpfen müssen, um als Kunstform anerkannt zu werden“, erklärte der Referent.

Gute Leistung wird belohnt

Die Aktivierung junger Leute und die Begeisterung für Filme aus dem globalen Süden sind dem Referenten und dem engagierten Team von Südwind jedenfalls gelungen. Denn auch zum zweiten Treffen waren fast alle TeilnehmerInnen wiedergekommen. Die Leidenschaft für das Medium war übergeschwappt! Bei dieser Jurysitzung standen die SchülerInnen und Lehrlinge nun vor der spannenden Aufgabe, den diesjährigen Gewinner des Filmpreises zu bestimmen. Alle analysierten und diskutierten eifrig mit, bis schließlich ein eindeutiger Gewinner feststand: „WALLAY“ von Berni Goldblat. Eine filmische Leistung, die sich gängigen Afrika-Klischees entzieht.

 

Fotos: © CO

CO | NR-Reporterin für Tirol  

Mit Mutter Natur muss man rechnen - Ein Vortrag über Ökosystemare Dienstleistungen

Dr. Udo Nehren forscht an der TH Köln im Bereich des Ökosystem-Managements. Am 22. Mai hielt er an der Universität Innsbruck einen öffentlichen Vortrag. Dieser trug den Titel „Macht euch die Erde untertan“. Darin warf der Geograph Fragen über die Grenzen der Ausbeutung der Natur auf, die Möglichkeiten den Wert ihres „Service“ zu messen und Leistungen der Natur methodisch zu erheben.

 

Unsere Ökosysteme leisten etwas

Zunächst verdeutlichte Professor Nehren die Idee der Ökosystemaren Dienstleistung anhand der Dünen in Holland und Chile, die dort nicht nur Sandressource sind, sondern auch eine vielseitige Schutzfunktion erfüllen. Ähnlich verhält es sich mit den Mangrovenwäldern in Indonesien, die nicht nur die Küsten sichern, sondern genauso eine wichtige Kohlenstoffdioxid-Speicherfunktion haben. Aber warum und wie misst man so etwas? Nehren machte in seinen Ausführenden deutlich, dass man Ressourcen und Ökosysteme viel zu lange einseitig betrachtet hat. Beispielsweise wurde der Regenwald bisher vor allem nach seinem Holzwert bewertet, sogar von großen internationalen Institutionen wie der WFO.

Nehren selbst hat bereits Versuche unternommen, andere Ökosystemare Güter und Dienstleistungen zu bewerten, zu messen und in Geld auszudrücken. Sie erwiesen sich als komplex und aufwändig, aber möglich.

 

Was bringt dieser enorme Bewertungs-Aufwand?

Diese Herangehensweise an den Naturschutz wurde vom Publikum unterschiedlich aufgenommen. Auf eine Frage zu Alternativen zu dieser Ökonomisierung der Natur, verwies Nehren auf die Bewusstseinsbildung. Allerdings merkte er an, dass diese oft unzureichend ist und der Schutz für viele Länder der Welt nicht leistbar ist. Er erklärte, dass Forschungen zu Ökosystemaren Dienstleistungen daher ein sinnvoller Beitrag sein könnten, um ökonomische Werte von Ökosystemen sichtbar zu machen. Außerdem geht der Geograph davon aus, dass sie von politischen Entscheidungsträgern und Experten der Raumplanung zukünftig häufiger nachgefragt werden. Allerdings merkte Herr Nehren an, dass Kleinstaaterei für die weltweite Nachhaltigkeit natürlich nichts bringt und auch global gedacht werden sollte.

Der Vortrag endete mit einer Gegenüberstellung von pro und contra Argumenten. Im Anschluss gab es noch zahlreiche spannende Redebeiträge, in denen vor allem die Schwächen und Probleme der Forschung stärker diskutiert wurden.

Fotos: © CO

Christina Oberleiter | NR-Reporterin für Tirol  

Stadtrundfahrten in Graz mit dem Elektrobus

„Alles einsteigen“, heißt es zu jeder vollen Stunde zwischen 10:00 und 16:00 am Fuße des Grazer Schlossbergs. Dann startet nämlich die Sightseeing-Tour mit dem Elektrobus der Grazer Stadtrundfahrten. So kommt man ganz bequem durch die Kulturhauptstadt Graz, ohne dabei nass zu werden oder viel laufen zu müssen. Und das Beste daran: Das Ganze vollkommen staub- und lärmfrei, denn die Rundfahrt wird mit einem Elektrobus durchgeführt! Graz, die Studentenstadt an der Mur hat viel zu bieten: Der historische Stadtkern ist UNESCO Weltkulturerbe und 2003 war sie Kulturhauptstadt Europas. Im Rahmen dessen wurde auch das Kunsthaus Graz errichtet, das wegen seiner futuristischen Bauweise auch „Friendly Alien“ genannt wird. Aber auch die Grazer Burg, der Freiheitsplatz und der Dom dürfen auf einer Stadtrundfahrt durch Graz natürlich nicht fehlen.

Die Tour

Von April bis November startet die 40-minütige Fahrt täglich am Kaiser Franz Josef Kai Nr. 12, direkt am Fuße des Schlossbergs. Danach geht’s Richtung Murinsel und dann einmal um den Schlossberg herum zum Freiheitsplatz, wo man auch zusteigen kann. Dem Burgring entlang und vorbei am Dom kommt man bereits zum nächsten Highlight in Graz: Die Oper am Kaiser-Josef-Platz, wo täglich ein Markt mit frischen steirischen Produkten stattfindet. Nicht umsonst nennt man Graz nicht nur Kulturhauptstadt, sondern seit 2008 auch GenussHauptstadt. Mit regionalen Produkten wie dem steirischen Wurzelfleisch, feinstem Kernöl oder frischem Kren ist nicht nur für die Augen, sondern auch für den Gaumen sicher was dabei. Wo man diese Köstlichkeiten am besten probieren kann, verrät uns der nette Chauffeur bei einem seiner wertvollen Tipps. Nach 5,2 Kilometern ist dann auch schon wieder der Ausgangspunkt erreicht und die Gäste an so einigen Ideen und Eindrücken reicher. Begleitet wird die Tour von einem Audioguide, der alles Wichtige über die Sehenswürdigkeiten erklärt. Tickets für die Fahrt können um einen Preis von 8,50€ für Erwachsene und 4,00€ für Kinder direkt beim Fahrer vor Fahrtantritt erworben werden.

Ganz schön leise, ganz schön Elektro

Bei dem bunt bemalten Fahrzeug, mit dem die Gäste durch die schöner Grazer Innenstadt kutschiert werden, handelt es sich um einen Elektrobus. Durch die geringen Emissionen ist dieser wesentlich umweltfreundlicher als ein mit Kraftstoff betriebener Bus. Ganz im Sinne der Nachhaltigkeitstage erfahren die Gäste so nicht nur alles Wichtige über die steirische Hauptstadt, sondern auch wie es sich denn anfühlt, in einem Elektrobus zu fahren. Und wie fühlt es sich nun an? Wie als würde man lautlos durch die Straßen schweben. Wie der Chauffeur erklärt, merkt man das vor allem daran, dass die Kinder meistens nach 10 Minuten einschlafen. Langweilig wird es allerdings sicher nicht. Und wo sie in Graz eine Buschenschenke mitten in der Stadt finden und noch einiges mehr, das erfahren Sie nur auf der Grazer Stadtrundfahrt!

Ein Bericht von Nachhaltigkeitsreporterin Julia Reichel

Fotocredit: © Land Steiermark

 

SDG 11–Nachhaltige Städte und Gemeinden

SDG 11 – Das steht für das Nachhaltigkeitsziel bzw. das „Sustainable Development Goal“ Nr. 11. Die sogenannten SDGs umfassen 17 ökologische, soziale und wirtschaftliche Ziele, die von der UN definiert wurden, um die bedeutendsten Probleme in unserer heutigen Welt bis 2030 zu adressieren. Sie umfassen von Armutslinderung, über Umweltschutz, bis Gleichstellung der Geschlechter eine Vielzahl an Vorschlägen, die aber nicht alle als realistisch erachtet werden. Wie utopisch deren Umsetzung ist und wie sie aussehen könnte, dem widmete sich die Vorlesungsreihe von Sustainability4U in Graz, bei der ich als Nachhaltigkeitsreporterin mit dabei sein konnte.

Sustainability4U – Die NachhaltigkeitsBLATTform.

So nennt sich die Initiative der vier Universitäten in Graz. Bestehend aus Mitgliedern der Medizinischen Universität, der Kunstuniversität und der Technischen Universität werden Universitäten übergreifende Aktivitäten zum Thema Nachhaltigkeit initiiert. So wollen die Grazer Unis als gutes Beispiel vorangehen und eine Vorreiterrolle für interuniversitäre Kooperationen einnehmen. Neben der regelmäßig stattfindenden Vorlesungsreihe wurde auch ein Leitfaden zur nachhaltigen Bürogestaltung erstellt. Außerdem wurde in einer Studie das Mobilitätsverhalten von allen Studierenden sowie Bediensteten der Universitäten erhoben, um ein nachhaltiges Mobilitätskonzept zu erarbeiten. Besonders interessant für die Studierenden ist aber die Vorlesungsreihe, die jedes Jahr im Sommersemester organisiert wird und aktuelle Fragestellungen der Nachhaltigkeit behandelt. Letztes Jahr war die Flüchtlingskrise das Thema und dieses Jahr stehen die Sustainable Development Goals im Mittelpunkt.

Die Vorlesungsreihe

Dieses Jahr fand sie bereits zum achten Mal statt die allseits beliebte Vorlesungsreihe. Jeden Mittwoch um 18:00 besuchten zahlreiche interessierte Studierende die Vorträge und nahmen an den heißen Diskussionen im Anschluss teil. Die Veranstaltung ist offen für alle Studiengänge und so sind alle Interessierten herzlich willkommen. Noch dazu kann man sich die Veranstaltung auch als freiwählbares Fach anrechnen lassen.

In 10 Vorträgen werden einige der 17 Ziele, die von der UN definiert wurden, herausgegriffen und unter dem Titel „MIT 17 DIE WELT RETTEN – Die Sustainable Development Goals zwischen Utopie und Realität“ kritisch diskutiert. Wie wirtschaftlich ist eigentlich Wirtschaftswachstum und welchen Beitrag können Universitäten leisten? Diese Fragen und noch einige mehr haben sich die renommierten Vortragenden gestellt und sie versucht mit ihrer Expertise aber auch in Diskussion mit den Studierenden zu beantworten. Ich konnte bei dem Vortrag von Aglaée Degros über nachhaltige Städte und Gemeinden dabei sein.

Die Expertin im Bereich Stadtplanung aus Belgien behandelte das Nachhaltigkeitsziel Nr 11: „Make cities and human settlements inclusive, safe, resilient and sustainable“. Wie man das umsetzen könnte hat sie beispielhaft anhand von einigen ihrer internationalen Projekte aufgezeigt. Es leben bereits mehr als 50% der Weltbevölkerung in Städten und das teils unter fatalen Bedingungen. Die Luftqualität, sowie die Mobilität in Städten sind wesentliche Faktoren, die die Nachhaltigkeit und die Lebensqualität im städtischen Raum bestimmen. Bei der lebhaften Diskussion danach, was denn dafür nötig wäre, brachten unter anderem auch Studierende aus China ihre Erfahrungen aus ihrem Heimatland ein.

Ein Bericht von Nachhaltigkeitsreporterin Julia Reichel

 

Humana – Secondhand wird Bildung

Fashion und Nachhaltigkeit – ein Widerspruch?

In unseren wohlgefüllten Kleiderschränken verstecken sich nicht nur die neuesten Schnäppchen und der heißgeliebte Kuschelpullover, sondern auch eine Menge an Ressourcen, die für die Produktion unserer heiß geliebten Stücke benötigt werden. Die Textilien werden oft in Fabriken unter fatalen Arbeitsbedingungen produziert und der Anbau von Baumwolle ist äußerst wasserintensiv. Für ein T-Shirt werden ca. vier Tonnen Rohstoffe benötigt. Das ist das Gewicht eines ausgewachsenen Elefanten. Und meistens landet das T-Shirt nach einer Saison im Müll oder im hintersten Eck des Kleiderschranks und wird schnell durch ein neueres Modell ersetzt.

Diesem Problem nimmt sich Humana an, sammelt alte Kleidungsstücke und verkauft sie als Secondhand-Mode in ihren 11 Shops in ganz Österreich. In den Humana Shops findet man von Vintage Pullovern bis zum Petticoat alles, was sich das Fashionherz wünscht. 100% des Erlöses aus dem Verkauf geht an soziale Projekte in Länder des globalen Südens, bei denen die Bildung im Vordergrund steht. Humana hat es sich zum Ziel gemacht dafür zu sorgen, dass ausrangierte Kleidung nicht mehr auf dem Müll landet, sondern wiederverwendet wird. Durch die finanzielle Unterstützung von Bildungsprojekten soll außerdem zu einer humanen Welt beigetragen werden. Fashion und Nachhaltigkeit muss also nicht unbedingt ein Widerspruch sein.

 

People to People

Unter dem Namen People to People werden die Programme und Initiativen zusammengefasst, die von Humana mit dem eingenommenen Geld unterstützt werden. HUMANA Österreich unterstützt verschiedene Projekte in Mosambik, Angola, Indien und der Republik Südafrika. Darunter zum Beispiel das Farmerclubs Projekt in Indien, bei dem speziell Frauen dazu ausgebildet werden landwirtschaftliche Tätigkeiten auszuüben, die normalerweise von Männern verrichtet werden. So werden ihnen neue Einkommensmöglichkeiten eröffnet und zur Gleichstellung der Geschlechter beigetragen. Außerdem werden verschiedene Lehrerbildungsakademien unterstützt wie auch in Mosambik, wo in Nhamatanda in einem einjährigen Programm Volksschullehrer an Fortbildungen teilnehmen, mit dem Ziel vor allem in ländlichen Regionen zu unterrichten.

Humana Shop in Graz

Über eine Auswahl der vielen People to People Projekte erfährt man beim Besuch des Humana Shops in der Annenstraße in Graz. Mit Plakaten und Flyern, auf denen die wichtigsten Informationen zusammengefasst sind, wird der Konsument darüber informiert, wo denn das Geld, das er gerade für die gebrauchte Sixties Lederjacke ausgegeben hat, landet. So soll das Bewusstsein der Konsumenten gestärkt werden und transparent dargestellt werden, was mit dem eingenommenen Geld aus dem Verkauf passiert. Mit dem „Vintage Oida“ Button kann man auch gleich seine neu erworbenen Stücke aufpeppen und ein Zeichen setzen.

 

Das Ziel: Zero Waste

Die Idee von Humana ist, dass auch am Ende der Lebensdauer der gebrauchten Kleidung kein Müll entsteht. Doch was passiert mit dem Secondhand T-Shirt wenn es einmal kaputt ist und nicht mehr getragen werden kann? Die Antwort von Humana ist Recycling. Textilien, die nicht mehr als Kleidung getragen werden können, können für die Produktion von Putzfetzen verwendet werden, oder für die Innenauskleidung von Autos. Es wurde auch ein Forschungsprojekt mit der Technischen Universität Wien durchgeführt, wie die Faserreste in der Herstellung von Baustoffen verwendet werden könnten.

Wenn du jetzt Lust bekommen hast, mal im Humana Shop nach neuen alten Lieblingsstücken zu stöbern, komm vorbei in der Annenstraße 7, wo du auch gerne beraten wirst.

 

 

Ein Bericht von Nachhaltigkeitsreporterin Julia Reichel

Fotocredit: © Land Steiermark

 

Mini-Interview mit Nicole Kantner von der Caritas Auslandshilfe Vorarlberg

Menschen.Machen.Morgen

Nicole Kantner ist Projektleiterin der JugendbotschafterInnen für UN-Kinderrechte bei der Caritas Auslandshilfe Vorarlberg.

Besuchen Sie mich bei meiner Vorarlberger Aktionstage Aktion SOLVE IT- die Zeit läuft! MUSICAL

©Nicole Kantner
©Nicole Kantner

 

>> Mit meiner Aktion will ich …
machen, dass es einigen  jungen Menschen nicht egal ist, wie ihre Zukunft aussieht!
24 Jugendliche haben sich  gemeinsam mit mir daran gewagt, die 17 Globalen Ziele für eine Nachhaltige Entwicklung in Form eines Musicals auf die Bühne zu bringen!
Wir sehen das als Bildungsauftrag, weil man -  um  für eine lebenswerte Planeten ins Handeln zu kommen -  diese Ziele nämlich erst einmal verstanden werden müssen!
Eigentlich sollte diese „Largest Lesson“ fest im Lehrplan an der JEDER Schule verankert sein. Ist er aber nicht!
Aber auch Verantwortlichen in der Politik sind nicht „sichtbar“ in dieser SDG Materie aktiv!

>> Welcher Tätigkeit gehe ich in meinem Berufsalltag nach?
Ich bin stolze Projektkoordinatorin der  JugendbotschafterInnen für UN-Kinderrechte der Caritas Auslandshilfe!

Sie beschäftigen sich seit 5 Jahren mit der Bekanntmachung der Kinderrechte sowie der SDGs - Globalen Ziele für nachhaltige Entwicklung!

Und das mit den coolsten Aktionen!

Diese ca. 20  Jugendlichen sind voll in den Themen drinnen, die man „normalen“ Teenagern gar nicht zuschreiben würde!
in ihrer Freizeit zählen für sie soziales Engagement und der so wichtige Blick über den Tellerrand.
Es ist eine Freud mit ihnen zu arbeiten. Sie sind bereit unbekanntes Terrain zu betreten,  reflektieren und beschäftigen sich mit konkreten Problemen und versuchen Lösungsansätze nicht nur zu überlegen, sondern auch mit ihren Mitteln ein Stück weit umzusetzen… in Süd-Äthiopien aber auch hier im Ländle!
Diese Zeit prägt, und formt sie, beeinflusst ihre Zukunft ungemein und unterstützt die Auslandshilfe ganz konkret in der Bildungsarbeit.
Dies ist bereits das 6. Musical mit einer klaren Botschaft!

>> Wie setze ich die Agenda 2030 mit meiner Tätigkeit um?
Die Jugendbotschafter sind und werden bemüht sein, die Nachhaltigkeitsziele nicht nur bei ihren eigen-finanzierten Kleinprojekten im Süden Äthiopiens einzubinden und umzusetzen, sondern auch in Vorarlberg „sichtbarer“ zu machen. Mit ihrem Projekt „drastic plastic!“ sind sie derzeit auf der Suche nach Kooperationspartner, um zu versuchen, Vorarlbergs Schulen auf Glasflaschen- / Glaspfandautomaten umzustellen, da durch den Getränkekonsum an Schulen unfassbar viel Plastikmüll entsteht.
Auch bei der geplanten „Wir essen die Welt“ Ausstellung der Caritas Auslandshilfe in der Inatura ab kommenden Herbst…. Sollen die SDGs für Besucher sichtbar gemacht werden. Auch an Schulen werden verschiedene Workshops angeboten.

>> Wie motiviere ich Menschen, die für meine Themen schwer zu erreichen sind?
Bei der Arbeit mit Jugendlichen ist es glaube ich ganz wichtig, das Zeitpensum nicht überzustrapazieren, und Unterstützungsarbeit in der Umsetzung IHRER Themen zu bieten.
Wichtig finde ich auch, dass man ihnen etwas zutraut und sie sich durch ihr Engagement bestärkt und anerkannt fühlen.
Es sind immer mehrere Projekte am Laufen, damit sich jeder ganz nach seinem Ermessen einbringen kann!
Man muss bereits sein auch mal „Unmögliches“ wahr zu machen und mit dem Kopf durch die Wand zu rennen, wenn es denn nicht anders geht!
Natürlich muss man whatsapp lieben und manchmal auch etwas GEDULDIG sein!

>> 3 Wünsche an das Leben im 22. Jahrhundert:
Es ist einfach UNVERZICHTBAR, dass wir alle unser Handeln viel nachhaltiger ausrichten als bisher.
Ich hoffe nach wie vor in das Gute im Menschen, endlich selbst in Aktion zu treten.

Ich hoffe, dass der technische Fortschritt nicht nur dazu führt, dass Menschen beginnen wie Computer zu denken, und ihre Sozialkompetenzen nicht auf der Strecke bleiben!

Toll wäre es, wenn gewisse Gesetze für die jüngeren Generationen gäbe, die sie vor dem Informations-„Überfluss“ schützen, damit sie wieder etwas Naturverbundenheit und Simplicity leben können, ohne ständig das Gefühl zu haben, etwas Wichtiges zu verpassen!

Mini-Interview mit Nina Köberl vom Umwelt-Bildungs-Zentrum Steiermark

©Nina Köberl
©Nina Köberl

 

Menschen.Machen.Morgen 

Mag. Nina Köberl, Biologin am Umwelt-Bildungs-Zentrum Steiermark und Projektleiterin von „Footprint-Schulen Steiermark“

Besuchen Sie mich bei meiner steirischen Aktionstage Aktion „Meine Welt und die 17 Ziele“.

 

 

>>  Mit meiner Aktion will ich …
auf die 17 globalen Nachhaltigkeitsziele aufmerksam machen und junge Menschen zum Handeln motivieren.

>> Wenn ich meine Tätigkeit in einem Satz beschreiben müsste: 
Ich bin eine Umwelt-Sozialarbeiterin.

>> Mein größter Motivator für meine Tätigkeit: 
meine beiden Söhne.

>> Welchen Tipp gebe ich anderen mit auf den Weg, die sich auch engagieren möchten? 
Es braucht Mut, Freude und Lebenslust um die Welt zu retten!

> Mein Lieblingsbuch...
Momentan „Als wär´s ein Stück von mir“ von Carl Zuckmayer

 

Mini-Interview mit Valentin Rottensteiner von Südwind Tirol

 
©Caroline Sommeregger
©Caroline Sommeregger

Menschen.Machen.Morgen

Valentin Rottensteiner ist Praktikant im Rahmen seines freiwilligen Umweltjahres bei Südwind Tirol.

Besuchen Sie mich bei der Vergabe des Südwind Filmpreises (2. Juni) im Rahmen des 27. Internationalen Filmfestival Innsbruck (IFFI)!

 

 

 

 

 

 

Mit dem Filmworkshop für die IFFI Jugendjury wollen wir die diesjährigen TeilnehmerInnen auf ihre Rolle als JurorInnen vorbereiten, besonders im Hinblick darauf wie man sich kritisch mit dem Medium Film auseinandersetzt. Mit der IFFI Jugendjury an sich möchten wir Jugendlichen die Möglichkeit bieten sich mit Filmen aus dem globalen Süden auseinanderzusetzen und sich somit mit Themen und Bildern zu beschäftigen, zu denen sie sonst keinen Zugang hätten. Mit dem Südwind Filmpreis, der von der IFFI-Jugendjury vergeben wird, wollen wir zudem unsere Wertschätzung an FilmemacherInnen aus dem globalen Süden ausdrücken.

 

>> Was beschäftigt Sie im Rahmen Ihrer Tätigkeit bei Südwind Tirol?
Südwind als entwicklungspolitische NGO thematisiert in Österreich globale Zusammenhänge und deren Auswirkungen. In Rahmen dessen beschäftigt mich vor allem wie man diese Themen und deren Inhalte aufbereitet und auf eine Zielgruppe zugeschnitten kommuniziert, um Aufmerksamkeit auf sie zu lenken. Im Rahmen meines freiwilligen Umweltjahres bei Südwind Tirol bekomme ich die Möglichkeit mich, unter anderem aufgrund meiner Mitarbeit bei der Koordination der IFFI- Jugendjury, damit zu beschäftigen.

>> Was ist die gößte Herausforderung bei Ihrer Tätigkeit?
Meine Tätigkeit ist nie linear, sie steht in ständigen Wandel, da immer neue Aufgaben dazukommen, auf die man meistens anders reagieren muss wie davor. Das kann spannend, aber auch sehr ermüdend sein.

>> Welchen Tipp geben Sie anderen mit auf dem Weg, die sich auch engagieren möchten?
Es gibt immer einen Weg sich auf die ein oder andere Art und Weise zu engagieren. Man muss nur nach den verschiedenen Möglichkeiten suchen, die sich einem bieten, wenn man diesen Weg beschreiten will.

>> Was hat Sie zuletzt beeindruckt? (Vielleicht sogar eine Filmszene?)
Wie sehr sich Kinder und Jugendlich für die Themen globale Gerechtigkeit und fairer Handel interessieren und sich auch dafür einsetzen wollen. Gerade bei Workshop spornt mich das immer wieder aufs Neue an.