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Gemeinwohl-Projektentwicklung in der Projektschmiede

Am 23. Mai fand im Vorarlberg Museum in Bregenz wieder eine Projektschmiede statt. Zwei spannende Projekte wurden von 14 Personen aus unterschiedlichen Bereichen weiterentwickelt. 

 

 Was ist die Projektschmiede?

© Kerstin Lubetz
© Kerstin Lubetz

Die Projektschmiede ist ein offenes Nachmittagsformat, bei dem ko-kreativ gemeinsam an konkreten Projekten „geschmiedet“ wird. Sie findet alle zwei Wochen abwechselnd in Bregenz, Dornbirn, Feldkirch und Bludenz statt. Voraussetzung für die Projekte ist, dass diese einen Gemeinwohlcharakter haben. Sie können aus den verschiedensten Bereichen (Soziales, Kultur, Umwelt, Bildung, Freizeit, …) stammen. Begleitet wird der Nachmittag von zwei Personen, die für einen klar strukturierten und professionellen Rahmen sorgen. Neben den Menschen, die ein Projekt einbringen (Projektgeber*innen), kommen in die Projektschmiede freiwillige „Projektbegleiter*innen“. Ihre Aufgabe ist es, die Projekte durch ihre Inputs, Ideen, Fragen und Visionen aber auch Bedenken weiterzubringen und zu bereichern. Durch die verschiedenen Blickwinkel und die Menge der Informationen wird die Qualität der Ergebnisse erhöht.

Die Projektschmiede beginnt mit einem gemeinsamen Kennenlernen der Teilnehmenden und des Schmiedeformats. Nach den Projektvorstellungen wird in drei Runden in zwei unterschiedlichen Gruppen geschmiedet. Am Ende der Schmiede erzählen die Projektgeber*innen, wie es ihnen in den drei Runden ergangen ist, und welche konkreten nächsten Schritte sie nun vorhaben. Alle weiteren Teilnehmenden können genauso über ihre Erfahrungen an diesem Nachmittag berichten.

 

Projekt: Vorarlberg auf dem Weg zu einem inklusiven Gemeinwesen

Stefan Lins kam mit dem Projekt „Vorarlberg auf dem Weg zu einem inklusiven Gemeinwesen“ in die Schmiede, ein längerer Prozess, in den unterschiedliche Abteilungen des Landes Vorarlberg mit eingebunden sind. Ziel ist es, das gesellschaftliche Verständnis von Behinderung weiterzuentwickeln, sodass alle die Möglichkeit einer Teilhabe an der Gesellschaft haben und unterschiedliche individuelle Bedürfnisse berücksichtigt werden. Sein Anliegen: Wie erzielen wir eine Bodenhaftung mit dem Ganzen? Wie kommt das Thema bei dem/der Otto-Normal-Bürger*in an und wie können wir ihre Perspektive miteinbauen, sodass die Ziele, die wir formulieren, nicht zu abgehoben wirken? Hinaus geht er mit der Frage, ob es überhaupt sinnvoll ist, mit dem Begriff „Inklusion“ zu arbeiten. Denn vielleicht wäre es besser, von „Chancengleichheit“ zu sprechen. Außerdem bekam er viele wertvolle Tipps, wie er Synergien nutzen kann, die im Umfeld von Chancengleichheit bereits vorhanden sind.

 

Projekt: Soziales Handwerken

Dominik Hagen, gelernter Elektriker, ist es ein Anliegen, handwerkliche Tätigkeiten für sozial schwächer Gestellte leistbarer zu machen. Mit diesem Projekt ging er in die Projektschmiede hinein, um einmal allgemeines Feedback einzuholen. Seine Idee fand großen Anklang – er wurde gar als Robin Hood unter den Handwerker*innen bezeichnet. Die Projektbegleiter*innen stellten ihm viele wertvolle Fragen, die ihm bei der Erstellung einer Art Businessplan helfen werden. Eine der wichtigsten, welche Rolle Dominik selber im Projekt übernimmt, wurde geklärt. Beispiele aus anderen Bereichen, wie etwa Repaircafes oder Tauschkreise, wurden genannt. Aber auch Möglichkeiten, wo er um Unterstützung ansuchen könnte, beispielsweise bei Innungen oder der WKO. Ideen, wie er die Zielgruppe erreichen könnte, zum Beispiel die Datenstrukturen von Kulturpass oder Heizkostenzuschuss zu nutzen, kamen ebenso auf.

© Kerstin Lubetz
© Kerstin Lubetz

 

Ein weiterer erfolgreicher Schmiedenachmittag neigte sich dem Ende zu. Die Projektgeber Stefan und Dominik freuten sich über die vielen Ideen und das wertvolle Feedback zu ihren Projekten. Beide verließen die Projektschmiede mit vielen Fragen, aber auch Beispielen, Ideen und konkreten nächsten Schritten. Alle anderen freuten sich, das Format der Projektschmiede (wieder einmal) erlebt zu haben und sind gespannt, wie es mit den Projekten weitergeht.

 

Bericht von Katharina Toth, NH-Reporterin Vorarlberg