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Die Auszeichnung „ERDREICH“ des Bundesministeriums für Klimaschutz, Umwelt, Energie, Mobilität, Innovation und Technologie soll jene Akteure würdigen, die besonders bewusst mit Boden umgehen und damit diese Ressource in ausreichender Qualität und Quantität erhalten. Die Auszeichnung soll besonders aktive und vorbildliche Akteure (Gemeinden, Verbände, Organisationen, Unternehmen, Initiativen aber auch Privatpersonen) vor den Vorhang holen und so auch für andere Akteure Positivbeispiele bereitstellen und einen zusätzlichen Anreiz bieten, selbst aktive Bodenpolitik und Bodenschutz zu betreiben.

Bitte nutzen Sie dieses Dokument als Orientierung, in welcher Kategorie Sie einreichen werden.

Fruchtbare Böden zeichnen sich durch ein optimales Zusammenspiel unterschiedlicher Bodeneigenschaften wie zum Beispiel Gründigkeit, Humusgehalt und Wasserhaushalt aus, welche das Pflanzenwachstum positiv beeinflussen. Auch bei Eingriff in den natürlich gewachsenen Boden können kompensierende Maßnahmen gesetzt werden.

Haben Sie Maßnahmen zum Erhalt der Bodenfruchtbarkeit bzw. -qualität gesetzt?

Beispiele:

- Bodenschutzmaßnahmen: Vorschläge zum Schutz verdichtungsempfindlicher Böden

- Informationsbereitstellung zu Schulungen für Maßnahmen zur bodenschonenden Landwirtschaft

- Förderung der bodenkundlichen Baubegleitung bzw. Beratung der Bauleitung in allen Fragen des Bodenschutzes bei Bauvorhaben (z. B. nachhaltiger Umgang mit Bodenaushub)

- Begleitung der Rekultivierung nach Baudurchführung

- Verminderung des Schadstoffeintrages: Reduktion von Pestiziden und
nachhaltige Düngerdosierung auf Gemeinde- und Privatflächen

- Maßnahmen zur Ökologisierung von Gärten und Grünflächen

- Maßnahmen zur Reduktion von Erosion (Bodenschutzanlagen, Mehrnutzungshecken) 

- Maßnahmen zum Schutz des Grundwassers
Im Sinne der Nachhaltigkeit sollte mit dem Boden sparsam und schonend umgegangen werden. Generell ist es ratsam, die Bodenversiegelung auf das notwendige Maß zu begren-zen und die zusätzliche Flächeninanspruchnahme durch Nachverdichtung, Wiedernutzbar-machung von Flächen und Innenentwicklung in den Gemeinden zu reduzieren. Das braucht mitunter mutige politische Entscheidungen.


Haben Sie Maßnahmen unternommen, um den Flächenfraß zu reduzieren?
Beispiele:

- Aktivierung von Innenentwicklungspotenzialen (von der Ersterhebung und Auswertung der Potenziale bis zur kontinuierlichen und systematischen Pflege, Aktualisierung, Eigentümeransprache und Veröffentlichung über eine Grundstücks- oder Immobilienbörse)

- Reduktion des Anteils unverbauter gewidmeter Flächen im Sinne einer Reduktion der Baulandüberhänge

- Bewerbung und Vermarktung von Innenentwicklungspotenzialen, Begleitung bei interkommunaler Zusammenarbeit bei der Siedlungsentwicklung (etwa bei Betriebsansiedelungen)

- Einführung kommunaler Förderprogramme zur Innenentwicklung
(etwa: Förderung für Bauen im Ortskern)

- Umsetzung von flächensparendem Bauen (Wohnbauflächen und Gewerbeflächen)

- Innovative Kombination verschiedener Nutzungen (z. B. Wohnen und Gewerbe, Co-Working Spaces etc.)

- Flurplanungen: agrarstrukturelle Entwicklungsplanungen (Verbesserung der Agrarstruktur auf Basis verbindlicher Planungen)

- Schutzzonensensibilität, Katastrophenschutz durch effektives Flächenmanagement und strategische Bebauungsplanung

- Bodenschonender Hochwasserschutz, Hochwasserschutz durch Entsiegelung

- politisches Bekenntnis zur flächensparenden Siedlungsentwicklung
(z. B. Beschluss Gemeinderat oder andere Verankerung)
Der Begriff „Brachfläche“ ist weit zu verstehen und umfasst Grundstücke und Gebäude, die entweder gar nicht oder nicht entsprechend ihrem Standortpotenzial genutzt werden. Dabei handelt es sich vor allem um gewerbliche Leerstände (Gewerbe-, Industrie-, Hand-werksbetriebe, Bürogebäude, Handelsstandorte, Geschäfte, Gasthäuser usw.), ausgenommen sind leer stehende Wohnungen.
Um eine neue Flächeninanspruchnahme zu vermeiden, werden brachliegende, bereits erschlossene Flächen und leer stehende Gebäude (Brachflächen) einer neuen Nutzung zugeführt (Revitalisierung).


Haben Sie Maßnahmen im Sinne der Brachflächen Revitalisierung unternommen?

Beispiele:

Belebung von Industrie- und Gewerbebrachen:
 - Adaptierung eines brachliegenden Fabrikareals als Gewerbepark und Start-up Zentrum 

 - Nutzung eines ehemaligen Fabrikgeländes für gemeinnützigen Wohnbau

Beiträge zur Innenentwicklung:

 - ehemaliges Dorfwirtshaus wird zum offenen Co-Working-Space

 - ehemalige Tischlerei wird zur offenen Werkstatt und Ort der Begegnung 

 - ehemaliges Lagerhaus wird zum Gemeindezentrum
Die Einbindung der lokalen Bevölkerung bzw. der Anrainer:innen kann auf unterschiedliche Art gestaltet sein. Wichtig ist, dass die Bevölkerung gut in die Überlegungen eingebunden wurde und sich aktiv einbringen konnte.


Haben Sie Maßnahmen im Rahmen einer partizipativen bzw.
kommunalen Zusammenarbeit unternommen?


Beispiele:

 - Herausragende kommunikative Konzepte für die interkommunale Zusammenarbeit für Siedlungsentwicklung und Betriebsansiedelungen

- Kommunikation, Öffentlichkeitsarbeit, Bewusstseinsbildung und partizipative Maßnahmen zum Thema vor Ort (z. B. „Tag der Innenentwicklung“, „Bodenschutzfest“, Schulprojekte zum Bodenschutz inkl. Berichterstattung)

- Beteiligung der Bürger:innen in verschiedenen Kontexten und -phasen der Aktivitäten

- Herausragende Initiativen von Bürger:innen zum Bodenschutz und Flächensparen

- Verbesserung der Nahversorgung, ev. unter Nutzung bestehender Gebäude

- Schaffung sozialer Einrichtungen und Treffpunkte, insbesondere in Ortszentren

- Bereitstellung von Freizeitangebot und Naherholung unter Beachtung des Bodenschutzes

- Steigerung der Attraktivität des Ortsbildes
In dieser Kategorie können all jene Gemeinden und Städte einreichen, die nicht nur eine Maßnahme gesetzt haben, sondern eine Fülle von Maßnahmen zum qualitativen sowie quantitativen Bodenschutz auf ihrem Gemeindegebiet erbracht haben.


Haben Sie mehrere Maßnahmen aus den Kategorien 1 - 4 gesetzt?