Mini-Interview mit Maria Legner vom Klimabündnis Tirol

©Klimabündnis Tirol
©Klimabündnis Tirol

Menschen.Machen.Morgen

DI Maria Legner ist Projektleiterinvon Links4Soils im Klimabündnis Tirol.

Bei den Aktionstagen Nachhaltigkeit ist das Klimabündnis Tirol mit der "Exkursion: Der Zukunft den Boden bereiten" vertreten.

Mit der Exkursion nach Fließ wollen wir vom Klimabündnis Tirol Lösungen aufzeigen und uns vor Ort anschauen, was eine Gemeinde im Sinne eines nachhaltigen Bodenmanagements tun kann und wie.

 

 

>> Mit was beschäftigen Sie sich im Rahmen Ihrer beruflichen Tätigkeit?
Mein Aufgabe ist es, den nachhaltigen Umgang mit Boden in Tiroler Gemeinden und Regionen zu verstärken! Dabei ist es wichtig, Spielräume deutlich zu machen, die Gemeinden in dem Bereich haben und mögliche Maßnahmen positiv und konkret zu vermitteln.
1. Gemeinsam mit der Gemeinde finden wir heraus, was nachhaltiges Bodenmanagement sein kann, was dazu in der Gemeinde bereits gemacht wird und wurde und welche Anliegen bzw. Schwerpunktthemen es in der Gemeinde gibt.
2. Daraus abgeleitet werden Aktionen und Maßnahmen umgesetzt, die für die Gemeinde wichtig sind.
3. Die Gemeinde beschließt im Gemeinderat den Beitritt zum Bodenbündnis, einem europäischen Netzwerk von Gemeinden und Regionen, die sich zu einem nachhaltigen Umgang mit Boden bekennen. In einem Aktionsplan werden die zukünftigen Handlungsschritte festgelegt.

>> Was ist dabei Ihr größter Motivator?
Boden ist ein Herzensthema von mir. Ich beschäftige mich schon lange mit Fragen der Ernährungssouveränität, Klimawandel und Siedlungsentwicklung. Meine Arbeit beim Klimabündnis Tirol umfasst all das. Es ist spannend, den lebenden Boden in all seinen Facetten zu kommunizieren und Ideen mit den Gemeinden zu entwickeln, wie ein nachhaltiges Bodenmanagement ausschauen kann. Es ist sehr viel Wissen in den Gemeinden vorhanden - über landwirtschaftliche Böden, wie sie bewirtschaftet werden und wem sie gehören, über ehemalige Landnutzungen, über Dorfgeschichte und -geschichten allgemein.

>> Wie motivieren Sie Menschen, die für nachhaltige Raumentwicklung schwer zu erreichen sind?
Wir haben die Erfahrung gemacht, dass die Problemlage der zunehmenden Versiegelung durchaus bekannt ist und die Motivation zu handeln, groß ist.
Unsere Hauptzielgruppe sind GemeinderätInnen und BürgermeisterInnen, also jene, die auch tatsächlich die Macht in Gemeinden haben, etwas zu verändern.
Klarerweise fühlen sich ohnehin nur jene von unseren Angeboten und Veranstaltungen angesprochen, die auch grundsätzlich am Thema interessiert sind.

>> Was glauben Sie wird die größte Herausforderung für Gemeinden sein?
Eine Schwierigkeit bei demokratischen Entscheidungsprozessen ist immer die Entscheidungsabwägung.
Besonders im Bereich Raumplanung und Siedlungsentwicklung ist diese sehr wichtig, weil die Entscheidungen sehr lange Bestand haben und mit hohen Kosten verbunden sind - für den Häuserbau aber auch für die Infrastrukturerschließung und -erhaltung. Daher braucht es einerseits eine fundierte Bestandsaufnahme und andererseits einen langfristigen Blick, der in der Politik oft nicht gegeben ist: Wie wollen wir in der Gemeinde leben und wohnen? Was brauchen wir für die langfristige Entwicklung der Gemeinde?

 

 

Mini-Interview mit Michaela Brötz vom Repair Cafe Tirol

©Michaela Brötz
©Michaela Brötz

Menschen.Machen.Morgen

Mag. Michaela Brötz ist Projektleiterin im Repair Cafe Tirol.

"Besuchen Sie uns im Repair Cafe - Uderns!"

Bei den Aktionstagen ist das Repair Cafe Tirol mit der 10.000sten Reparatur vertreten! Mit dem Repair Cafe wollen wir vom Caritaszentrum Uderns ein würdiges Jubiläum begehen. In 4 Jahren konnten wir 10.000 Reparaturen annehmen, viele davon erfolgreich.

 

>> Welcher Tätigkeit gehen Sie in Ihrem Berufsalltag nach?
Meine Aufgabe ist die Projektkoordination.

>> Warum machen Sie bei den Aktionstagen Nachhaltigkeit mit?
Es ist eine schöne vernetzende Aktion.

>> Welches nachhaltige Verhalten kann Ihrer Meinung nach jeder
leicht im Alltag umsetzen?
In punkto Reparatur - seinen Dingen im Repair Cafe eine zweite Chance
geben.

>> Was ist aus Ihrer Sicht der größte Irrtum unserer Zeit?
Geht es der Wirtschaft gut, geht es den Menschen gut. Gerade beim
Produktdesign stimmt das schon länger nicht mehr, da wird gerne an
der Haltbarkeit rumexperimentiert. Die geplante Obsoleszenz geht
eindeutig zu Lasten des Kunden.

 

 

Idyllischer Streifzug durch einen sagenhaften Schluchtenwald

Vis a vis von jenem steilen Gelände, von wo aus in den 90ern Tausende von Fans den Schürzenjägern zujubelten, erstreckt sich das 33 Hektar große Landschaftsschutzgebiet „Glocke“, eine mit Linden und Buchen versehene Oase der Stille inmitten der Zillertaler Ortschaft Finkenberg und ladet zur besinnlichen Begehung ein. Die sommerliche Hauptsaison im Tal steht an jenem sonnigen Maitag noch vor der Tür. Und so hat sich nur eine kleine Gruppe an Gästen versammelt, um sich auf diesen Naturerlebnisweg zu machen.

Kulinarische Spezialitäten

Der Eingang in diese Insel botanischer und geologischer Besonderheiten führt über eine hohe Brücke, von wo aus bereits ein wunderschöner Blick auf das Schluchtengebiet und die umliegende Bergwelt geworfen werden kann. An einer Ansammlung von Sträuchern der Vogelbeere vorbei, aus der sich bittere Marmelade kreieren lässt, hält das Naturjuwel „Glocke“ auch schon die ersten kulinarischen Feinheiten bereit. Gekostet wird etwa von den frischen Trieben der Fichten, die sich vorzüglich zu Honig weiterverarbeiten lassen und dem Waldsauerklee, der in jede Salatschüssel passt.

Übergang über die „Teufelsbrücke“

Die Wanderung führte dann weiter vorbei am gelblich-grünen Wandelbingelkraut, dem dreischnittigen Baldrian und an einem Stück Hochstegen-Marmor. Bevor dann nach Begutachtung einer der vielen Quetschfalten in den Rinden rund um die Astlöcher der Bäume, dem sogenannten „Chinesenbart“, die Überquerung der sagenumwitterten Teufelsbrücke anstand. Inmitten des Schluchtenwaldes verbindet diese 1876 errichtete gedeckte Holzbrücke zwei Weiler des Ortes. Tosend und schäumend fließt unterhalb der Tuxer Bach.

Der Legende zufolge soll der Teufel für den Bau der Brücke die Seele jenes Wesens verlangt haben, welches als erstes den Steg überquert. In einer stürmischen Nacht soll der Satan das Werk vollendet und auf sein erstes Opfer gelauert haben. Da schickten die schlauen Bauern eine Ziege über die Brücke, die der Teufel sogleich unter Wutgeheul an den Hörnern packte und mit ihr durch die Lüfte ritt, vom schallenden Gelächter der Finkenberger Bauern begleitet. Wie jene, hat auch der heutige Wanderer von hier aus eine einzigartige Aussicht auf die Naturschauspiele des hinteren Zillertals.

Ein Bericht von Nachhaltigkeits-Reporter Franz-Josef.

Fotocredit: © FJH

Kreative Pfingsten – gemeinsam inspirieren, ausprobieren & kreieren!

Der Verein „Kreaktiv“ bot Interessierten am 3. und 4.Juni die Möglichkeit, beim Kreativen Pfingsten, verschiedenste Workshops zu besuchen und sich selber handwerklich zu betätigen. Die Veranstalter/innen und ihre zahlreichen Unterstützer/innen versuchten einen Rahmen zu schaffen, um dem stressigen Alltag zu entkommen und das eigene kreative Potential zu entdecken. Der Hagerhof in Laakirchen diente hierfür als Veranstaltungsort.

Dank des schönen Wetters am Samstag wurden die Workshops im Freien abgehalten.

Die verschiedenen Workshops fanden ganztägig statt, mit Ausnahme einer Mittagspause und wurden von den Künstler/innen und den Veranstalter/innen selbst betreut. Das schöne Wetter am Samstag wurde genutzt um die Workshops im Freien abzuhalten. Teil des umfangreichen Workshop Angebots waren unter anderem:

In der offenen Atmosphäre konnte jederzeit zwischen den Workshops gewechselt und ein neues Kunstwerk kreiert werden. Die Förderung von kreativem Umgang mit Materialien spielt auch in der Nachhaltigkeitsdebatte eine wesentliche Rolle und schafft Bewusstsein für einen verantwortungsvollen Umgang mit Ressourcen.

Auch viele Student/innen waren mit dabei.

Die Veranstalter/innen versuchten bewusst keine bestimmte Zielgruppe anzusprechen, da Kreativität keine Grenze bezüglich Alter oder Berufsstand kennt. Jede/r war willkommen, weswegen sowohl Kinder, Schüler/innen als auch Student/innen und Erwachsene zu den zahlreichen Besucher/innen gehörten.

Pura Vida bot vegane Speisen an.

Nicht nur soziale Nachhaltigkeit und das SDG „hochwertige Bildung“ standen im Fokus, es wurde auch großer Wert auf ökologische Nachhaltigkeit gelegt. Maßnahmen wie Mülltrennung, Upcycling (aus alten Putzfetzen wurden beispielsweise Blumenuntertöpfe gebastelt), Erwärmung von Wasser mit einem holzbefeuerten Ofen, Einsatz von gebrauchten Gegenständen zur Dekoration und ein bewusster Einsatz der Arbeitsmaterialien wurden angestrebt. Das vegane Wohnzimmer Pura Vida bot Speisen, serviert auf Geschirr aus nachwachsenden Rohstoffen an.

Waldstreben wird auf der Cajon begleitet.

Für die abendliche musikalische Untermalung sorgten am Samstag die Trommelgruppe OOTA und der Singer-Songwriter Waldstreben mit Unterstützung von einem Mitglied der Trommelgruppe. Am Sonntag zeigte Charlie Haidecker, was man alles aus einer Gitarre rausholen kann. Er bewegte mit seinem riesigen Repertoire von Liedern die meisten Besucher/innen zum Mittanzen. Zu späterer Stunde spielte die junge Band Eisl Walters.

Für das Festival wurde ein Unkostenbeitrag verlangt, wobei sämtliche selbst gestalteten Gegenstände von den Teilnehmer/innen ohne Aufpreis mit nach Hause genommen werden konnten. Dabei handelte es sich um kleine Postkarten, gebatikte T-Shirts aber auch um aufwendige Kunstwerke aus Filz, Ton oder Stein. Dank des ehrenamtlichen Einsatzes der Veranstalter/innen und ihrer Unterstützer/innen war die Veranstaltung für jede/n erschwinglich.

Kreative Pfingsten überzeugte mit einem sehr offenen und wertschätzenden Klima. Für den Wandel in eine nachhaltige Gesellschaft, ist ein respektvoller Umgang mit Mitmenschen und der Umwelt essentiell. Die Veranstaltung bot daher den idealen Rahmen, um sowohl das Umweltbewusstsein zu schärfen, als auch die Kommunikation der Teilnehmer/innen und das kreative Denken zu fördern.

Fotocredit: © Land OÖ/Oö. Zukunftsakademie

Ein Bericht von Aktionstage NH-Reporter David Dorfner.

Entdeckertour durch den Scheulingwald

Er ist der letzte Talwald des Zillertals und säumt sich unmittelbar unter der Bergkulisse am Rand des Ortes Mayrhofen entlang. Der geschützte Scheulingwald dient der einheimischen Bevölkerung und den vielen Gästen (mit ca. 1,48 Mio. Nächtigungen im Jahr ist der Tourismus der wichtigste Erwerbszweig) als Erholungsgebiet und bietet dabei ein vielfältiges Naturerlebnis.

Um etwa mehr über die Kräuterwelt des Waldes zu erfahren, ladet der Verband „Hochgebirgs-Naturpark Zillertaler Alpen“ zwischen Mai und Oktober jede Woche zu einer gemütlichen Wanderung. Ausgangspunkt der Erkundungstour ist das architektonisch einem Bergkristall nachempfundene, neu renovierte Europahaus, ein Veranstaltungszentrum inmitten des Ortes. Das Gebäude weist damit auf die einzigartige Mineralienwelt des Zillertals hin, wodurch dieses früh schon international Bekanntschaft erlangt hat.

Aufbruch in die Naturoase

An diesem Mai-Nachmittag hat sich eine kleine Gruppe eingefunden um sogleich von der Wanderleiterin und Kräuterexpertin im Untergeschoss des Europahauses anhand des Nachbaus der Zillertaler Alpen, einen Überblick über die Seitentäler, Berghütten etc. der Region zu gewinnen. Mit topographischen Kenntnissen gestärkt, machten sich die angehenden Kräuterkundler auf zum nahe gelegenen Scheulingwald. Dort, im Bereich des Ortsteils Eibental angelangt, erschloss sich mit Blick auf ein etwas oberhalb des Talwaldes am Berg befindliches, großes Steinschlagareal auch gleich einer der ureigensten Funktionen des Waldes: der Schutz der Bevölkerung. Mittlerweile an manchen Stellen mit robusten Netzen zusätzlich abgesichert. Und wie gleich ersichtlich wurde, halten auch die Kühe in den umliegenden Wiesen des Waldes Unterstand und rasten sich aus, bevor es im Sommer wieder auf die Almen im höher gelegenen Tuxertal oder dem Zemmgrund geht.

Am Wasserwerk „Brindlang“ angelangt, das den Kindern eine breite Spielfläche inmitten des Waldes bereithält, war ein Gästepaar sichtlich erstaunt über die simple Möglichkeit, ihren Durst mit frischem Wasser zu stillen. Quittiert mit einem unüberhörbar etwas wehmütigen Kommentar ob der kommunalen Wasserversorgungslage- und qualität zuhause. Danach wurde dann Ausschau gehalten nach den Pflanzen und Kräutern. So etwa nach dem Breitwegerich, der sich wegen seines pilzartigen Geschmacks hervorragend für Reis- und Risotto-Gerichte eignet. Zudem erfuhr die Gruppe mit Verweis auf die Vielzahl an Brennnesseln, dass sich diese zu einem entsprechenden Knödel-Gericht zubereiten lassen. Es soll köstlich schmecken!

Nicht alles ist rosig

Weniger köstlich dagegen ergeht es den Kräutern und Sträuchern, die vom sprießenden Springkraut befallen sind. Diese wunderschöne, zartrosa Blütenpflanze setzt der Flora zu und verdrängt, wo es sich niederlässt, die gesamte ursprüngliche Vegetation. Zum Glück gab es für die Kräuterlaientruppe dann aber u.a. noch die hocharomatische Großen Sternmieren und rote Lichtnelke zu beschnuppern. Bevor der Ortsteil Kumbichl passiert wurde und im legendär-urigen Gasthaus „Zum Griena“ die olfaktorischen Erlebnisse der vergangenen Stunden bei einem gemeinsamen Nachmittagskaffee gemütlich abgerundet wurden.

Ein Bericht von Nachhaltigkeits-Reporter Franz-Josef.

Fotocredit: © FJH

„Natur nutzen und nicht ausnutzen“

Der „Agrar-Rebell“ Sepp Holzer hielt ein Drei-Tages-Seminar in Henndorf ab. Dabei wurde nicht nur die Theorie der „Holzer’schen Permakultur“ gelehrt, sondern auch ein Rundgang um seinen „Holzerhof“ angeboten.

„Muss Erde spüren“

Von 26. bis 28. Mai bot Sepp Holzer ein Seminar in der Pension Büscek in Henndorf im Südburgenland an. Zahlreiche Begeisterte kamen aus allen Herren Länder um den Ausführungen beizuwohnen und ihre eigenen Pläne vorstellen zu können. „Ich muss die Erde spüren.“, erklärte Sepp Holzer zu Beginn seiner Holzerhof-Exkursion. Dabei strich Holzer hervor, seine Permakultur könne nicht einfach „gekauft“ werden. „Ich kauf ja auch nicht ein Instrument und kann dann sofort ein Konzert geben.“, erklärte Holzer weiter.

Große Beteiligung

Die zahlreichen Teilnahmer/innen wollten auch Tipps um die Behördengänge für eigene Permakulturen zu erleichtern. „Richtig wäre es den Behörden beim Grundkauf mitzuteilen, dass man eine landwirtschaftliche Bewirtschaftung vor hat.“ Einige Seminarteilnehmer/innen berichtet hier von Problemen mit den Gemeinden.

Rundgang durch Hof

Trotz großer Hitze wurde anschließend der Rundgang am „Holzerhof“ begonnen. Unter schattenspendenden Bäumen wurden die Temperaturen jedoch deutlich erträglicher. Eines der ersten Highlights war ein selbstgebautes Gehege, das für zahlreiche Tierarten geeignet ist. Mit Baumstämmen wurde eine eigene „Höhle“ für die Lebewesen gebaut.

Hochbeete voller Leben

Weiter unten im mehrere Hektar umstreckenden Hof warteten dann die ersten Hochbeete. Jedoch nicht wie in „unserer“ Zivilisation penibel gemäht, ohne Unkraut und sicher vor Ungeziefer. Mitten im Wald standen zwei Hochbeete an denen der Salat nur so spross. Eine Teilnehmerin fragte was Sepp Holzer denn gegen Schnecken macht. „Nichts.“, antwortete der Hofherr kurz.

Tiere willkommen

Doch nicht nur die Pflanzenwelt fühlte sich in Henndorf wohl. Einige Perlhühner gackerten fröhlich dahin. Auch einige Fische bewohnten die Teiche. Das Wasser wird von einer gekauften Feuerwehrpumpe sorgte steht’s für Wassernachschub. Für Sepp Holzer ist klar: „Wo Wasser ist, ist Leben.“

Experimentieren im Freien

Angekommen am Ende der Reise, Sepp Holzers Haus, zeigte der Agrar-Rebell eine zukünftige Vision von ihm. Eine Libelle mit Wind- und Sonnenenergie. Es gehe darum die natürlichen Ressourcen gut nutzen zu können.

„Vielfalt und nicht Einfalt“

Sepp Holzer erklärte im Anschluss noch seine Bedeutung von Nachhaltigkeit:

Ein Beitrag von Nachhaltigkeits-Reporter David Marousek.

Fotocredit: © Land Burgendland.

Repair-Café im Gemeinschaftszentrum Auwiesen

Das Otelo Linz hat am 7.Juni zum Repair-Cafe eingeladen. Das Otelo ist im Gemeinschaftszentrum
Auwiesen einquartiert und stellt mehrere Räume für Workshops und Experimentierfreudige zur Verfügung.

Das Otelo ist im Gemeinschaftszentrum Auwiesen einquartiert.

Auf den ersten Blick wirken viele Geräte kaputt und nicht mehr verwendbar, doch oft liegt es nur an einer Kleinigkeit, oder einem Teil, dass ihre Funktion gestört ist. Wird dieses repariert, kann sein, dass das Gerät wieder jahrelang einsatzfähig ist.

Ein Kassettenrecorder wird inspiziert.

Dieser Radio konnte aufgrund der aufwändigen Verbindung nicht geöffnet werden.

Am Foto ist zu sehen, wie ein alter Kassettenrecorder repariert wird. Während des Zerlegens wurde die Funktionsweise des Recorders erklärt und wo häufig Ermüdungserscheinungen auftreten. Sind essentielle Komponenten erschöpft, dann lässt sich das Gerät nicht mehr reparieren. Doch wenn es sowieso im Müll landen würde, kann ruhig probiert werden, ob noch etwas zu retten ist.

Besonders beeindruckend war, wie viel manche Teilnehmer/innen über Funktionsweisen von Elektrogeräten wussten und auch kommunizieren konnten. Das Repair-Cafe wurde dem SDG „Hochwertige Bildung“ somit gerecht.

Ein Teilnehmer brachte zwei gleiche Bügeleisen mit. Bei einem funktionierte der Schalter nicht mehr und das andere war ebenfalls beschädigt. Der Schalter wurde getauscht und aus zwei kaputten wurde ein funktionierendes Gerät.

Auch Nähmaschinen stehen im Otelo zu Verfügung. Für jemanden der hin und wieder kleine Näharbeiten durchführen möchte, ist es eine gute Möglichkeit diese zu nutzen. Somit muss sich nicht jeder Haushalt eine eigene zulegen. Eine Teilnehmerin versuchte ein altes T-Shirt aufzuwerten, indem sie die Unterseite zunähte und es als Stofftasche verwendete.

Viele Hersteller verwenden spezielle Schrauben und andere Verbindungen, wodurch das Reparieren dieser Gräte erheblich erschwert wird. Die Expert/innen vom Repair-Cafe hatten zum Glück eigene Schraubenzieher, um auch diese öffnen und reparieren zu können.

Bei einem Repair-Cafe darf Tee oder Kaffee natürlich nicht fehlen.

Das Otelo bietet nicht nur Raum für ein Repair-Cafe, dort treffen sich viele verschiedene Menschen in unterschiedlichsten Gruppen. Neben dem Raum mit zugehöriger Küche, in dem das Repair-Cafe stattgefunden hatte, bietet der Keller vielfältige Nutzungsmöglichkeiten. Es gibt einen großen Raum, der mit einer Musikanlage und Spiegeln ausgestattet ist. Auch eine Jongliergruppe und Hula Hoop Gruppe können sich hier austoben. Die Computerräume mit ihrer vielfältigen Ausstattung lassen jedes Informatiker-Herz höherschlagen. Weiters gibt es noch ein offenes Bücherregal und eine Werkstatt. Somit lässt sich für Jede/n etwas finden, um sich kreativ zu entfalten. 

Wer zukünftig bei einem Repair-Cafe vorbeikommen möchte, kann dies jeden 1. Mittwoch im Monat tun.

Ein Beitrag von Nachhaltigkeits-Reporter David Dorfner.

Fotocredit: © Land Oberösterreich / Oö. Zukunftsakademie.

Vom Samen bis zur Ernte. Gestalte deinen eigenen Minigarten im Topf

Nachhaltiges Saalachtal

Der seit 2002 existierende Leader-Verein Saalachtal bietet organisatorische und finanzielle Unterstützung für Projekte, welche die regionale Entwicklung fördern. Auf Initiative dieses Vereins fand heuer schon zum zweiten Mal ein Gartenworkshop bei Sandra Faistauer in Maishofen statt.

Garten a la carte

Sandra Faistauer ist Inhaberin der Gartengestaltungsfirma „Garten al la carte“ mit 18 MitarbeiterInnen. Grundgedanke ist es „Pflanzen mit möglichst wenigen Kilometern“ zu produzieren. Die Keimlinge werden zwar – aus dem deutschsprachigen Raum – zugekauft, ansonsten passiert die Aufzucht aber vor Ort mit Bio-Erde aus dem Erdwerk Kranzinger aus Straßwalchen. Gedüngt wird mit gemahlenem Hornmehl. 20% der Pflanzen wird durch Teilung vermehrt.

4 Mitarbeiterinnen betreuen den Pflanzgarten. Keimlinge werden hier kultiviert, etikettiert und an Firmen verkauft, 95% davon an die Gärtnerei Schwaighofer in Saalfelden.

Sandra Faistauer in ihrem Pflanzgarten.

Führung durch den Pflanzgarten

Zunächst führt uns die Firmeninhaberin, auf deren T-Shirt „I bin a Gascht´la“ steht,  durch den Pflanzgarten und erklärt den Werdegang der Pflanzen. Die in einem Torfsubstrat gelieferten Keimlinge – ohne Torf geht es laut Profigärtnerin nicht – durchlaufen verschiedene Stationen, bis sie verkaufsfertig sind. So werden die Pflanzen nicht im ersten Jahr verkauft, sondern bleiben über den Winter stehen, sodass sie gut durchwurzeln können. Viele werden dann auch durch Teilung vermehrt. Dazu werden die oberirdischen Teile der Pflanze abgeschnitten und die Wurzeln mit einem Messer geteilt. Das erfolgt früh im Frühjahr oder bei einigen Arten auch nach der Blüte.

Leidiges Plastik

„Uns ist schon bewusst, dass wir ziemlich viel Plastik produzieren“, sagt die Chefgärtnerin. Allerdings versucht sie so viel wie möglich wieder zu verwenden und auch bei den Etiketten gibt es teils schon Alternativen aus Holz. Leider machen es die Hygienevorschriften unmöglich, alle Pflanzenübertopfe weiterzuverwenden.

Jetzt geht’s an die Arbeit

Nach dieser sehr informativen Führung dürfen wir TeilnehmerInnen nun selbst an Werk gehen und einen Mini-Steinkräutergarten anlegen. Frau Faistauer zeigt vor, wie es gemacht wird. Zunächst kommt etwas zerkleinerter Blähton in die Tonschüssel, der als Puffer gegen Staunässe bzw. auch zum Speichern von Wasser dient. Danach folgt Pflanzenerde und dann werden Kräuter nach Wahl geteilt und eingesetzt. Zum Schluss wir der Minigarten noch mit Stöckchen und Steinen verziert. Diese Zierde hat allerdings durchaus auch eine Funktion: Sie wirkt dem Austrockenen der Erde entgegen.

Die Profigärtnerin zeigt vor, wie´s geht.

Die stolzen WorkshopteilnehmerInnen vor ihren Kunstwerken.

Nun dürfen die TeilnehmerInnen jeweils zu zweit losziehen und sich Pflanzen für einen eigenen Minigarten aussuchen. Wer die Wahl hat, hat die Qual, aber schließlich sind alle mit ihrer Auswahl zufrieden und beginnen mit der Gestaltung. Nach insgesamt 2 Stunden Führung und Workshop kann jeder und jede einen Mini-Steinkräutergarten mit nach Hause nehmen.

Die Veranstaltung soll übrigens nächstes Jahr in die 3. Runde gehen. Wer Zeit hat und nicht allzu weit anreisen muss, sollte sich diese Gelegenheit nicht entgehen lasse, das findet.

Ein Beitrag von Nachhaltigkeits-Reporterin Aglavaine Lakner.

Fotocredit: © Land Salzburg.

Dialogveranstaltung zum Thema Klimawandelanpassung in Güssing

Bei der Dialogveranstaltung zum Thema Klimawandelanpassung versammelten sich zahlreiche Umwelt-Experten, sowie Landespolitiker um über die nahe Zukunft aufzuklären.

Die burgenländische Landesregierung lud im Güssinger Technologiezentrum zu einer Dialogveranstaltung ein, bei der sich Gäste über die Themen "Klimaschutz" und vor allem über "Klimawandelanpassung" austauschen konnten.

Hochwasser 2009 als Beispiel

Güssings Bürgermeister Vincent Knor machte mit dem Güssinger Hochwasser von 2009 auf einige Probleme aufmerksam. Auch der Schutz vor zukünftigen Katastrophen durch neue Installationen sei ein Teil der Klimawandelanpassung.
Doch auch auf dem Sektor der Photovoltaik gibt es positives zu berichten. Die Fernwärme-Autos sollen auf Elektro umgerüstet werden. Außerdem ist geplant eine E-Tankstelle im Güssinger Zentrum zu eröffnen. Zurzeit gibt es in der Nähe des Kulturzentrums eine private Aufladestation. 

"Temperaturen werden sich erhöhen"

Martina Offenzeller vom Umweltbundesamt erklärte den Teilnehmern die verschiedenen möglichen Umweltszenarien. "Die Temperaturen werden sich erhöhen, egal in welchem Szenario", gab die Referentin an. Jedoch liegt es an uns wie stark sie steigern. Auch zu Veränderungen des Niederschlags und in weiterer Folge zu stärkeren Hitzetagen wird es laut Martina Offenzeller kommen.

"Wir wollen Energieautark werden"

Landesrätin Astrid Eisenkopf unterstrich in ihrer Rede die Vorreiterrolle des Burgenlandes beim Thema Nachhaltigkeit. Das große Ziel des Burgenlandes sei es energieautark, also Unabhängig von anderen, zu werden. Zu verhindern sei eine Steigerung der Temperatur im Burgenland um +4 Grad.

"Wir haben ein Eschen-sterben"

Mit interaktiven Teilen lockerte die Veranstaltung immer wieder auf. Auf die Frage wie sich der Klimawandel bemerkbar machte antwortete Güssings Bürgermeister Vincent Knor: "Es gibt viel weniger Schmetterlinge. Außerdem hab wir ein Eschen-sterben. Ich bin gespannt welche Bäume es bei uns noch geben wird."
Heiligenkreuz-Bürgermeister Eduard Zach fand andere Hinweise: "Früher ist man einen halben Tag draußen gewesen um braun zu werden, heute kann man nicht mal eine halbe Stunde draußen sein." Außerdem verschieben sich laut Eduard Zach die Jahreszeiten.

Ein Beitrag von Nachhaltigkeits-Reporter David Marousek.

Fotocredit: © Land Burgenland.