„Welcome to Sodom“ – Kinovorführung

Am 27.05 wurde durch das Amt der Burgenländischen Landesregierung eine interessante  Filmvorführung im Oberpullendorfer Kino organisiert, bei welcher der preisgekrönte österreichische Dokumentarfilm „Welcome to Sodom“ präsentiert wurde. Ziel war es einen Einblick hinter die Kulissen Europas größter Müllhalde für Elektronikschrott, welche mitten in Afrika liegt, zu geben. 

Beginn der Veranstaltung war um 19:00 Uhr, welche durch Frau Landesrätin Maga. Astrid Eisenkopf mit einleitenden Worten zu den Themen Klimaschutz und Nachhaltigkeit eröffnet wurde.

 

© Stefan Reheis
© Stefan Reheis

 

Danach begann die Vorführung des österreichischen Dokumentarfilms „Welcome to  Sodom“, welcher Einblicke aus dem Alltag der Bewohner der Müllhalde „Sodom“ wiederspiegelt. Dabei steht einzig und alleine das Leben der Bewohner im Vordergrund, auf den Aspekt des illegalen Schrotthandels, über welchen unsere alten Smartphones, Tablets, Computer und Co. nach Afrika gelangen um dort auseinandergebaut zu werden um an deren Metalle zu gelangen, wird nicht eingegangen. Sodom ist ein Ort an dem Viele versuchen durch Geschäfte mit Elektroschrott ihr täglich Brot zu verdienen. Dies betrifft jedoch nicht nur die Erwachsenen, auch Kinder beginnen hier schon früh mit der Arbeit, wie beispielsweiße dem Sammeln von Metallen oder dem Verkauf von Wasser. Für manche der Bewohner gilt Sodom als Zufluchtsort um politischer Verfolgung zu entkommen, für andere als Verweilort bis sie genug Geld erspart haben um nach Europa oder Amerika auswandern zu können, für die Meisten stellt es jedoch ihr ungewolltes Zuhause dar, da sie hier genug Geld verdienen um sich Nahrung und Wasser leisten zu können.

Im Anschluss an die äußerst spannende Filmvorführung gab es noch viele interessante Diskussionen zwischen den Zusehern.

 

Bericht von NH-Reporter Stefan

Gemeinwohl-Projektentwicklung in der Projektschmiede

Am 23. Mai fand im Vorarlberg Museum in Bregenz wieder eine Projektschmiede statt. Zwei spannende Projekte wurden von 14 Personen aus unterschiedlichen Bereichen weiterentwickelt. 

 

 Was ist die Projektschmiede?

© Kerstin Lubetz
© Kerstin Lubetz

Die Projektschmiede ist ein offenes Nachmittagsformat, bei dem ko-kreativ gemeinsam an konkreten Projekten „geschmiedet“ wird. Sie findet alle zwei Wochen abwechselnd in Bregenz, Dornbirn, Feldkirch und Bludenz statt. Voraussetzung für die Projekte ist, dass diese einen Gemeinwohlcharakter haben. Sie können aus den verschiedensten Bereichen (Soziales, Kultur, Umwelt, Bildung, Freizeit, …) stammen. Begleitet wird der Nachmittag von zwei Personen, die für einen klar strukturierten und professionellen Rahmen sorgen. Neben den Menschen, die ein Projekt einbringen (Projektgeber*innen), kommen in die Projektschmiede freiwillige „Projektbegleiter*innen“. Ihre Aufgabe ist es, die Projekte durch ihre Inputs, Ideen, Fragen und Visionen aber auch Bedenken weiterzubringen und zu bereichern. Durch die verschiedenen Blickwinkel und die Menge der Informationen wird die Qualität der Ergebnisse erhöht.

Die Projektschmiede beginnt mit einem gemeinsamen Kennenlernen der Teilnehmenden und des Schmiedeformats. Nach den Projektvorstellungen wird in drei Runden in zwei unterschiedlichen Gruppen geschmiedet. Am Ende der Schmiede erzählen die Projektgeber*innen, wie es ihnen in den drei Runden ergangen ist, und welche konkreten nächsten Schritte sie nun vorhaben. Alle weiteren Teilnehmenden können genauso über ihre Erfahrungen an diesem Nachmittag berichten.

 

Projekt: Vorarlberg auf dem Weg zu einem inklusiven Gemeinwesen

Stefan Lins kam mit dem Projekt „Vorarlberg auf dem Weg zu einem inklusiven Gemeinwesen“ in die Schmiede, ein längerer Prozess, in den unterschiedliche Abteilungen des Landes Vorarlberg mit eingebunden sind. Ziel ist es, das gesellschaftliche Verständnis von Behinderung weiterzuentwickeln, sodass alle die Möglichkeit einer Teilhabe an der Gesellschaft haben und unterschiedliche individuelle Bedürfnisse berücksichtigt werden. Sein Anliegen: Wie erzielen wir eine Bodenhaftung mit dem Ganzen? Wie kommt das Thema bei dem/der Otto-Normal-Bürger*in an und wie können wir ihre Perspektive miteinbauen, sodass die Ziele, die wir formulieren, nicht zu abgehoben wirken? Hinaus geht er mit der Frage, ob es überhaupt sinnvoll ist, mit dem Begriff „Inklusion“ zu arbeiten. Denn vielleicht wäre es besser, von „Chancengleichheit“ zu sprechen. Außerdem bekam er viele wertvolle Tipps, wie er Synergien nutzen kann, die im Umfeld von Chancengleichheit bereits vorhanden sind.

 

Projekt: Soziales Handwerken

Dominik Hagen, gelernter Elektriker, ist es ein Anliegen, handwerkliche Tätigkeiten für sozial schwächer Gestellte leistbarer zu machen. Mit diesem Projekt ging er in die Projektschmiede hinein, um einmal allgemeines Feedback einzuholen. Seine Idee fand großen Anklang – er wurde gar als Robin Hood unter den Handwerker*innen bezeichnet. Die Projektbegleiter*innen stellten ihm viele wertvolle Fragen, die ihm bei der Erstellung einer Art Businessplan helfen werden. Eine der wichtigsten, welche Rolle Dominik selber im Projekt übernimmt, wurde geklärt. Beispiele aus anderen Bereichen, wie etwa Repaircafes oder Tauschkreise, wurden genannt. Aber auch Möglichkeiten, wo er um Unterstützung ansuchen könnte, beispielsweise bei Innungen oder der WKO. Ideen, wie er die Zielgruppe erreichen könnte, zum Beispiel die Datenstrukturen von Kulturpass oder Heizkostenzuschuss zu nutzen, kamen ebenso auf.

© Kerstin Lubetz
© Kerstin Lubetz

 

Ein weiterer erfolgreicher Schmiedenachmittag neigte sich dem Ende zu. Die Projektgeber Stefan und Dominik freuten sich über die vielen Ideen und das wertvolle Feedback zu ihren Projekten. Beide verließen die Projektschmiede mit vielen Fragen, aber auch Beispielen, Ideen und konkreten nächsten Schritten. Alle anderen freuten sich, das Format der Projektschmiede (wieder einmal) erlebt zu haben und sind gespannt, wie es mit den Projekten weitergeht.

 

Bericht von Katharina Toth, NH-Reporterin Vorarlberg

Lebensgespräch mit Paul Pirker

Freitag, 6. 6. 2019, 19:00 Uhr.
Komment (Gesellschaft für Kommunikation / Entwicklung / dialogische Bildung) in Kooperation mit d. Bildungswerk. Reihe Lebensgespräche.

Gast: Paul Pirker
Moderation: Jean-Marie Krier.

© Theresia Friedl

 

Geschickt führt Jean-Marie Krier das Publikum durch die verschiedenen Stationen des Lebens von Paul Pirker.

Ein politischer Geist, der mit 72 Jahren viel zu erzählen weiß.

Geboren in Wolfsberg / Kärnten besucht der Sohn eines ehemaligen Priesters das Gymnasium und anschließend die Lehrerbildungsanstalt in Villach. Durch das soziale Engagement und das religiös geprägte Umfeld der Familie, merkt er früh, dass er zu jenen gehört, die „auf die Butterseite des Lebens“ gefallen sind.

 

Jugend und Studium

Ein Stipendium ermöglicht P. Pirker ein Jahr in Dänemark. Dieser Aufenthalt wird zum persönlichkeitsprägendsten Abschnitt seines Lebens. Politisch von zu Hause konservativ sozialisiert, ist er mit 20 Jahren militant antiklerikal eingestellt, tritt aus der Kirche aus und schätzt die offene Gesellschaft des Nordens hoch. Als umso schrecklicher empfindet er die darauf folgenden Erfahrungen beim Bundesheer. „Korporäle und Leutnants, die es darauf anlegten brüllend und schreiend jeden zu brechen…“

Pirker inskribiert Politikwissenschaften und engagiert sich sehr erfolgreich in der Jungen Generation der SPÖ. Seine Diplomarbeit möchte er in der damaligen Sowjetunion schreiben. Da ihm hierfür unerwartet das Stipendium verwehrt bleibt, kommt es zu keinem Abschluss. Zeit damit zu hadern bleibt nicht.

 

Familie und Beruf

Er gründet eine Familie und unterrichtet u. a. Deutsch und Geschichte in der Pflichtschule. Angesprochen auf die Unterrichtssituation in seiner ehemaligen Salzburger Schule, die immer mehr zu einer sogenannten „Brennpunktschule“ geworden ist, kritisiert er offen unser Bildungssystem, an dem sich nichts ändern wird, solange es für LehrerInnen und deren Verwaltung ein Zweiklassensystem (AHS und Pflichtschule) gibt.

 

© Theresia Friedl
© Theresia Friedl

 

Salzburg – León – Nachhaltigkeit?

Aus einer Solidaritätsbewegung mit den Revolutionären Mittel- und Südamerikas wird 1978 das Lateinamerika-Komitee gegründet und Anfang der 1980er-Jahre eine Städtepartnerschaft mit Salzburg und León in Nicaragua initiiert. Seit 35 Jahren wird in den Bau von Schulen und Kindergärten, in die Ausbildung junger Menschen und den Tourismus investiert. Paul Pirker ist Vorstand des Vereins Städtepartnerschaft Salzburg – León und war Vorsitzender des entwicklungspolitischen Beirats der Salzburger Landesregierung. Auf 27 engagierte Nicaragua-Reisen kann er heute mit vorwiegend positiven Gefühlen zurückblicken. Wie nachhaltig diese Initiative weiterhin ist, hängt sowohl von der politischen Situation in Nicaragua als auch maßgeblich von der hiesigen Politik und dem Willen zur Förderung ab.

 

Demenzprophylaxe und Blick in die Zukunft

Neben Dänisch und Spanisch will sich das Sprachentalent Pirker weiterhin – er sagt: „zur Demenzprophylaxe“ - mit Russisch und Griechisch befassen.

Für sein Leben nach der Städtepartnerschaft möchte er einen Ort in Salzburg schaffen, den es derzeit nicht gibt. Einen Ort für einen anspruchsvollen politischen Diskurs. Ein Ausblick, der beim Publikum zustimmendes, klar wahrnehmbares Aufatmen auslöst und in einen von Hoffnung und Dank inspirierten Applaus mündet.

 

Bericht von NH-Reporterin Theresia

Waldspaziergang mit Josef Brawisch

© Theresia Friedl
© Theresia Friedl

 

Waldspaziergang mit Josef Brawisch – Mönchsberg, 5.6.2019, 16:00-19:00
Organisation: Berta Stich, Bildungswerk Gneis

Unter einem Magnolienbaum vor dem altehrwürdigen Seniorenwohnaus im Nonntal erwartet uns bei perfektem Frühlingswetter Herr Josef Brawisch. Der Forstwirtschaftsmeister ist für die Bewirtschaftung von 165 ha Waldfläche in der Stadt Salzburg zuständig. Zu seinen Hauptaufgaben zählen die Organisation der Waldpflege und die Gewährleistung der Verkehrssicherheit. Seinen beruflichen Aktionsradius hat er im Laufe der Jahre immer wieder erweitert. Heute führt er uns als Waldpädagoge für Erwachsene in die Artenvielfalt des Mönchsbergs ein, erzählt von seiner Arbeit und hält kulturgeschichtliche Kurzreferate.

Der Weg, das Ziel…

Am Weg über die Brunnhausgasse – entlang des Almkanals - lernen wir die ersten Bäume kennen und erfahren, dass der Mönchsberg aus einem Gletscherrest in einem Hohlraum hinter dem Festungsberg entstand. Dieser besteht aus Kalk und Dolomit. Der Mönchsberg hingegen aus Konglomerat (= brüchiger, nicht gefestigter Kalkstein, durch Lehm und Ton miteinander verbundenes Gestein). Der Umstand, dass diese zwei Gesteinsschichten aufeinander treffen, macht es möglich, dass der Almkanal zwischen 1137 und 1143 bis in die Stadt ausgebaut werden kann. 

© Theresia Friedl
© Theresia Friedl

Nach vielen Detailinformationen zum Salzburger Almkanal, beispielsweise der Besichtigungsmöglichkeit im Herbst während der Almabkehr, besteigen wir den Mönchsberg und begegnen zwar keinen Mönchen, dafür aber jungen Ulmen, die sich nach dem großen Ulmensterben aufgrund des Ulmensplintkäfers in den 1970er-Jahren nun wieder ausbreiten. Man erkennt sie besonders gut an der doppelseitigen Blattbehaarung, sowie an dem asymmetrischen Blattstielansatz. 

 

Kultur, Natur und Geschichten…

Wir passieren das „Bürgermeisterloch“. Diese Verbindung zwischen dem Nonntal und der Altstadt verdanken wir dem Stadtverschönerungsverein von 1863 unter Bürgermeister Heinrich Ritter von Mertens. Beim „Roten Turm“ angekommen erfahren wir, wie sich die Besitzverhältnisse über die Jahrhunderte immer wieder verändern. Bis ins 19. Jahrhundert gehört er - zusammen mit einer kleinen Meierei - dem Kloster St. Peter. Nach wechselnden Eigentümern ist das Anwesen für weitere fast 150 Jahre in Besitz der Familie Frey, bis es schließlich 2009 der Industrielle Matthias Kaindl kauft und renoviert. Ähnlich ausführliche Informationen bekommen wir im Laufe des Spaziergangs zum „Kupelwieser-Schlössl“ mit dem Falkenturm, der „Grasmayr-Villa“, dem „Sigmundstor“ und dem Wassermuseum „Wasser.Spiegel“. 

 

© Theresia Friedl
© Theresia Friedl

Begleitet vom Duft des blühenden Holunders werden Berg- Feld- und Spitzahorn, Wachholder, Linde, Walnuss und eine 110-Jährige Blutbuche bestimmt, bevor Herr Brawisch erklärt, dass der Ausdruck „Das ist ein Hainbuchener“ auf das harte Holz der Hainbuche schließen lässt. Am Weg zur Richterhöhe werfen wir einen Blick auf den Südhang und sind überrascht, dass hier erfolgreich Wein angebaut wird.

Wir begegnen streng geschützten Eiben, Birken, Eichen, Wildem Liguster, Weißdorn,  Vogelkirschbäumen, der Mehlbeere sowie Kanadischen Tulpenbäumen, Japanlärchen und Robinien aus dem Gebiet der Donau-Auen und aus Ex-Jugoslawien. Zu beinahe jeder Baumart hören wir Anekdoten, die uns helfen die vielen Informationen miteinander zu verknüpfen.

 

Schöne Aussichten

Die Aussichtsplattformen werden mit großem Bedacht angelegt und je nach Bedarf verlegt. Der Schutz von Altbaumbeständen, natürliche Verjüngung sowie die genaue Beobachtung und Entfernung von kranken Bäumen haben Priorität. Zurzeit greift ein - durch einen Pilz  („Falsches Weißes Stengelbecherchen“) verursachtes - Eschentriebsterben um sich.

Stets ist darauf zu achten, welche Grundstücke am Berg in Privatbesitz sind und daher nicht bewirtschaftet werden dürfen. Gerade Schneisen will man zum Erhalt des Landschaftsbildes unbedingt vermeiden.

„Müsset im Naturbetrachten, immer eins wie alles achten…“ (Goethe)

Am Weg zurück erfreuen wir uns - bei der im Jahr 2011 eingeweihten buddhistischen Stupa - noch einmal an dem wunderbaren Ausblick. Unser (Forst-) Meister vermisst eine Lindenallee, die einem Sturm weichen musste und darf sich großer Anteilnahme seiner heutigen Gefolgschaft sicher sein.

 

© Theresia Friedl
© Theresia Friedl

 

Bericht von NH-Reporterin Theresia

 

 

 

 

 

Ein Fest der Lebensfreude – das erste USE WHAT YOU HAVE-Festival

Von 31. Mai bis 02. Juni fand das erste USE WHAT YOU HAVE - Festival in der Remise und der Fabrik Klarenbrunn in Bludenz statt. Ganz nach dem Motto „Nutzen, was schon da ist“ konnten rund 3000 Besucherinnen und Besucher hautnah erleben, welche kreativen Lösungsansätze für die Herausforderungen unserer Zeit bereits vorhanden sind.

© Magdalena Türtscher
© Magdalena Türtscher
© Magdalena Türtscher
© Magdalena Türtscher

 

 

 

 

 

 

 

 

„So stelle ich mir eigentlich die Welt vor, oder besser gesagt - das Paradies!“ – schwärmt Isolde Adamek, die Initiatorin des ersten USE WHAT YOU HAVE-Festivals, nach der dreitägigen Veranstaltung. Gemeinsam mit Brigitta Soraperra und Magdalena Türtscher rief sie ein Festival ins Leben, dessen Schwerpunkt der bewusste und zukunftsfähige Umgang mit Ressourcen war. Schon bei der Bewerbung wurde darauf Rücksicht genommen, indem nur gebrauchtes Papier und bereits verwendete Sujets für alle Drucksorten und Transparente verwendet wurden.

Der Auftakt der Veranstaltung am Freitagabend am Remise-Vorplatz – ein Food Waste Cooking mit GEA-Gründer Heini Staudinger – war ein großer Erfolg. In Kooperation mit dem „KochKollektiv“ aus Liechtenstein und dem Verein „Tischlein deck dich“ wurden Lebensmittel, die eigentlich für die Mülltonne bestimmt gewesen wären, von vielen Helferinnen und Helfern zu einem köstlichen Menü verarbeitet. Danach fand es der erste musikalische Höhepunkt – ein Konzert von Cari Cari – im Remise Saal statt.

© Magdalena Türtscher
© Magdalena Türtscher
© Magdalena Türtscher
© Magdalena Türtscher

 

Am Samstag und Sonntag fand das Festival in der Fabrik Klarenbrunn statt und bot bei traumhaftem Wetter ein vielfältiges Kulturprogramm. Besucht werden konnten beispielsweise Workshops zum plastikfreien Badezimmer oder ein Repair-Café, aber auch Theatervorführungen. Auf besonders großes Interesse stießen die Ausstellungen „un-tragbar - Kleidungskonsum und Wegwerfmode“ und „Trash-Kunst - Altstoffverwertung einmal anders".  Durch Kreativworkshops wie Zirbenkissen-Nähkurse, Werken mit Karton & Fädeln und einem großartigen Papiertheater kamen auch die kleinen Festivalgäste nicht zu kurz. Ein weiteres Highlight war mit Sicherheit der Re-Use Markt, bei dem sich Besucherinnen und Besucher selbst einbringen konnten. Generell wurde während des gesamten Festivals zum Mitmachen und selbst gestalten aufgerufen. Von Flickstationen über Abfall-, Ideen- und Kleidertauschbörsen sowie Jeans-Recycling bis hin zu selbst gemachten Seifenblasen – das alles konnte auf diesem lebendigen Marktplatz erlebt werden. „Es war fröhlich und sehr ästhetisch. Wir produzierten kaum Abfall und alles hat so harmoniert, es war fast kitschig!“ – erzählt Isolde begeistert. Musikalisch begleitet wurde der Markt von Nele, Duo Lia, vom Duo „Das Kollektiv“ und vom Trio „Unter der Laterne“. Weitere Konzerte gaben „Philipp Lingg und Martin Grabher“ sowie „Mister Two Voice“.

 

© Magdalena Türtscher
© Magdalena Türtscher
© Magdalena Türtscher
© Magdalena Türtscher

 

Am Sonntagmorgen konnte man beim BRING WHAT YOU HAVE Frühstück mit selbstmitgebrachten Getränken und Speisen inspirierenden Impulsvorträgen über Ressourcenschonung lauschen. Die Caritas bewirtschaftete gemeinsam mit Aqua Mühle und Integra eine Food Meile. Dort wurden im selbst erbauten Café aus Retromöbeln viele Köstlichkeiten auf altem Geschirr serviert.

 „Das gesamte Publikum wirkte sehr interessiert und auch die Medien berichteten viel über unser Festival. Außerdem finde ich es super, dass nicht nur Grauhaarige, sondern so viele junge Menschen und Familien erschienen sind. Wir wollten etwas für die Jungen machen und das ist voll aufgegangen!“ freut sich Isolde. Mit Frauenvernunft, Herzlichkeit und vielen Unterstützerinnen und Unterstützern organisierte das Drei-Generationen-Team also ein Fest der Lebensfreude. Somit zeigten sie, was entstehen kann, wenn Bürger und Bürgerinnen selbst etwas in die Hand nehmen und dadurch eine Bewegung von unten entsteht. Denn von einem ist Isolde fest überzeugt: „Wenn sich jemand freut, dann gibt er Freude weiter und das vermehrt sich – wie Spirale der Begeisterung!“

Link zum Festival: https://www.uwyh.at/

 

Bericht von Katharina Toth, NH-Reporterin Vorarlberg

 

AKTIONSTAGE HIGHLIGHT - Konsumkritischer Spaziergang

  

© Theresia Friedl

Freitag, 24.05.2019, 16:00 Uhr, Salzburg Hauptbahnhof – Vorplatz.
 

„Her mit dem guten Leben“

 … steht auf den Stofftaschen, mit denen uns Lisa-Marie Hiebl-Rausch, Praktikantin vom afroasiatischen Institut, Anita Rötzer von Südwind und Markus Roßkopf vom Referat für Weltkirchen empfangen.

2 x im Jahr findet in Salzburg ein konsumkritischer Spaziergang zu verschiedenen Themen statt. Passend dazu werden für jedes Thema symbolisch Orte für spannende Kurzvorträge als Reflexions- und Diskussionsgrundlage für interessierte BürgerInnen ausgewählt.

 

 

 

Quo vadis?

Der Bahnhof - perfekter Treffpunkt für den Einstieg von Markus in das Thema „Mobilität“, jener Sektor mit dem größten Verbrauch von endlichen Energiereserven. Es folgen Fakten und Statistiken. Von 10 Anwesenden ist nur eine Person mit dem PKW angereist. Zug, Bus, Lokalbahn, Fahrrad und die eigenen Beine werden heute von den TeilnehmerInnen bevorzugt frequentiert. Ein guter Schnitt, wenn man bedenkt, dass  jeder 4. Österreicher öffentliche Verkehrsmittel benutzt und bei mittlerweile 5 Mio. PKW-Zulassungen im Land. Größtes Problem in Bezug auf Treibhausgasemissionen ist immer noch der Flugverkehr. Kerosin doch endlich besteuern? Kurzflüge besteuern? Abschaffen? Mit Gedanken, wem denn der öffentliche Raum gehört, und wer wie viel Platz einnimmt begeben wir uns achtsam zur zweiten Station.

 

© Theresia Friedl

Elektroschrott

Anita inspiriert der Turm aus Elektrogeräten vor der Elisabethkirche um auf das Thema Elektroschrott bzw. faire Elektronik einzugehen. (ad Turm: Kunstprojekt von Hr. Lerch, in Erinnerung an den Turmbau zu Babel, wird soeben abgebaut. Wie passend!)

Die Devise lautet: Rethink, Recycle, Reduce, Repair + Reuse! Die Gewinnung der Rohstoffe, die vielen verschiedenen Metalle, sowie deren Verarbeitung geht auf Kosten der menschlichen Gesundheit, des Friedens und der Natur.  Angesichts der Tatsache, dass jährlich weltweit fast 50 Mio. Tonnen Elektromüll anfallen und nur 20 % davon recycled werden, könnte man ernsthaft darüber nachdenken, ob wirklich alle 18 Monate ein neues Smartphone her muss. Am Weg über den Pioniersteg fragen wir uns, wie groß das Potential von „fairer“ Elektronik ist.  Wann ist ein „phone“ fair? Südwind plant eine Veranstaltung zum Thema für den Herbst 2019.

 

Foodcoop Bonau Delta

Beim Sommerfest des Vereins „Foodcoop Bonau Delta“ (food-cooperation), in der Hans- Sachs-Gasse, erwartet uns Elisabeth Buchner und führt uns in einen kleinen Kellerladen. Sie erklärt, es gehe darum, als Konsument die Souveränität über das Einkaufsverhalten zurückzuerobern. Eine stabile Zusammenarbeit mit Bauern aus dem nahen Umkreis ermöglicht die Verfügbarkeit von saisonalen und regionalen Produkten. Auch Produkte aus internationalen Handelskooperationen werden ein- und verkauft. Ohne Gewinnspanne. Auch Produkte aus internationalen Handelskooperationen werden ein- und verkauft. Ohne Gewinnspanne. Jedes Mitglied hat 2 x pro Monat Ladendienst. Durch den Mitgliedsbeitrag (beträgt je nach Ermessen 7-15 €) wird die Ladenmiete bezahlt. Die Aufgaben werden basisdemokratisch aufgeteilt. 

© Theresia Friedl

Steigt die Anzahl der Mitglieder über 50,  so sollte eine neue Foodcoop gegründet werden. In Salzburg gibt es mittlerweile vier davon. Alle kritischen Spaziergänger werden freundlich zum heute sattfindenden Sommerfestpicknick des Vereins im Hans-Sachs-Park eingeladen. Doch wir müssen weiter, Hilde Wanner erwartet uns bereits im prächtigen Marmorsaal im Schloss Mirabell mit ausgewählten Kostproben von Produkten mit dem „Fair-Trade“-Gütesiegel.

 

 

 

© Theresia Friedl

Fair-Trade Stadt Salzburg

Seit 2014 wird Salzburg wiederholt mit dem Titel Fair-Trade-Stadt ausgezeichnet. Durch den Kauf von Produkten mit dem Fair-Trade-Gütesiegel soll den Bauern ferner Länder ein selbständiges Leben zu fairen Arbeitsbedingungen und fairen Preisen für ihre Produkte ermöglicht werden. Im Bereich Gesundheit und Bildung sorgt Heidi für die Verfügbarkeit von Faire-trade-Produkten und kooperiert mit verschiedenen Veranstaltern in Salzburg, um diese wichtige Entwicklungszusammenarbeit der Stadt  auch zu bewerben. Wieder werden wir eingeladen. Diesmal zu einem „Biofairen“ Frühstück.

 

 

 

Wann bist du glücklich?

Das fragt Anita zum Abschluss und lässt die Antworten auf rosa Kärtchen schreiben. Es wird von menschlichen Begegnungen und von Naturerfahrungen erzählt. Nicht aber von Dingen, die man kaufen kann. Diesmal nicht.

 

Bericht von NH-Reporterin Theresia

Aktion: Kaufen ohne Ende? Konsumkritische Spaziergänge

Besuch der Bio-Hofkäserei Fürstenhof in Kuchl / Salzburg

BIO-Hofkäserei Fürstenhof

In Kuchl, nur zehn Minuten vom Bahnhof Golling, am Fuße des Hohen Göll, bewirtschaften Michi und Maria Rettenbacher ihren Bio-Bauernhof. Die engagierte Bäuerin, Mutter und Pädagogin Maria hält Kurse zur Herstellung von Käse und Bio-Molke-Kosmetik.

Bis zu 70 Schulklassen jährlich

SchülerInnen der 3. Klasse der Tourismusschule Klessheim, tauchen am 22.5.2019 von 14:00-16:00 Uhr in die Welt des Käsens ein und produzieren eigenhändig in 2 Stunden Rohmilch-Frischkäse aus der gehaltvollen Milch von Jersey-Rindern und bekommen einen Einblick in die Bio-Landwirschaft.

 

© Leonie Schmitzberger

Wie geht das?

10 Jugendliche stehen vor 10 Kupferkesseln, gefüllt mit jeweils 2,5 Litern Milch. Maria, die das „Kasn“ bei ihrer Oma als Sennerin auf der Loseggalm in Annaberg gelernt hat, weiß wie’s geht.

Die ideale Temperatur der Rohmilch beträgt 39 Grad. Zum Ansäuern der Milch kann Sauerrahm oder Buttermilch verwendet werden. Hier jedoch wird, wie in Käsereien üblich, die Milch mit isolierten Bakterienkulturen „geimpft“, so sinkt der ph-Wert, die Milch wird sauer und es entsteht ein Milieu, in dem sich keine unerwünschten Bakterien vermehren.

Statt Lab, ein Enzym aus dem Kälbermagen, werden mit einer Pipette 25 Tropfen Essenz von mit Pilzen angereichertem Labkraut eingerührt. Würde mit pasteurisierter Milch gearbeitet, müsste für die Säuregerinnung Kalzium beigemengt werden. Die Rohmilch jedoch enthält davon genug. Laut Rezept wird nun eine halbe Stunde gewartet. Die SchülerInnen jedoch erwartet eine Hofführung mit kompakten Informationen über den Betrieb und die Milchwirtschaft.

 

© Leonie Schmitzberger

Jersey Rinder – eine nachhaltige Option

Auf der nahe gelegenen Weide treffen wir auf 20 Jersey Kühe. Verglichen mit anderen Milchkühen, sind sie klein und zart, geben aber Milch mit besonders hohem Fett- und Eiweißgehalt. Ideal für die Käseherstellung. Zudem sind sie widerstandsfähig, langlebig und brauchen wenig Futter, aber frisches Gras. Wir begleiten die Herde in den Stall und sind bei der Fütterung durch Bauer Michi und seinen Vater dabei. Der Freilaufstall mit Melkstand und bequemen sowie hygienisch sinnvollen Liegestädten. Maria erklärt, warum eine mittlerweile zehn Jahre alte, aber sehr intelligente Kuh, ein Nasenclip tragen muss. Sie habe entdeckt, dass die Milch ihrer Genossinnen gut schmecke und das Trinken dieser sei ihr anders nicht abzugewöhnen.

Zurück in der Stube wird nach gründlichem Händewaschen und erneutem Anlegen der Schürze der Frischkäse weiter verarbeitet.

 

© Leonie Schmitzberger

Weitere Schritte:

Allenfalls könnte jetzt mit Chili, Kräutern, Nüssen oder Kürbiskernen verfeinert werden. Heute bevorzugt „Natur“. Die Bruchstücke werden in kleine Siebgefäße gefüllt. Nach dem Abtropfen wird der Käse auf die offene Handfläche gestürzt, abgelegt und wieder in den Behälter gegeben. Nach zehn Minuten wird der Vorgang wiederholt. 30 Minuten ruhen lassen. Nicht jedoch die Gäste!

 

Verkostung

Es folgt eine Führung durch die Käserei und den Hofladen mit anschließender Verkostung von Käseproben mit Chutney- und Marmeladenbegleitung.

Zurück in der Stube wird der Frischkäse vor dem Abpacken noch einmal umgedreht und in ein kleines Tässchen für Aufbewahrung und Transport gegeben. Bei Zimmertemperatur muss der Käse nun mind. 12 bis max. 24 Stunden liegen. Dann mit 1 TL Salz eingerieben, umgedreht und in den Kühlschrank gegeben werden. Fertig.

Mit einem Geburtstagständchen für Maria bedanken sich die Schülerinnen und verlassen sichtlich inspiriert und motiviert den idyllischen Bio-Bauernhof.

 

Bericht von NH-Reporterin Theresia

„Wir sind Klima“ - Aktionstag

Am 04. Juni fand in Bregenz eine spektakuläre Demonstration mit Gehzeugen und anschließender Petitionsübergabe für die Finanzierung der Energieautonomie statt. Ziel war ein wirksamer Auftritt von Organisationen und der Zivilgesellschaft, um seitens der Politik die notwendige Umsetzung von Klimaschutzmaßnahmen einzufordern.

Der Marsch zum Landhaus

Kurz vor 11 Uhr tummelten sich über 20 Gehzeuge am Parkplatz Seestadt Bregenz. Gehzeuge sind Holz-Lattenroste im Ausmaß eines Autos, die von Menschen getragen werden und verdeutlichen sollen, wie viel Platz durchschnittlich große Autos einnehmen. Alle warteten gespannt darauf, endlich Richtung Landhaus losmarschieren zu dürfen. Kurz nach 11 Uhr war es so weit. Zügig schritten die Gehzeuge im Konvoi zwischen Elektrofahrzeugen und Fahrrädern voran. Geschultert wurden diese von unterschiedlichen VertreterInnen von Gemeinden und Organisationen, wie etwa Attac, Bio Austria, Consolnow oder dem Weltladen. An der Spitze der Gehzeugkolonne wurden in einem kleinen Holzkarren die Petitionen von 17 Gemeindevertretungen und 4 Umweltorganisationen transportiert.

Petitionsübergabe

Vor dem Landhaus wurden die GehzeugträgerInnen mit Gemüsesuppe und Raclette sowie Kuchen und Kaffee empfangen. Nach einem ausführlichen Fotoshooting und diversen Interviews, kam es zum Höhepunkt der Aktion: Der Übergabe der Petitionen an den Landtagspräsidenten Harald Sonderegger durch die JugendbotschafterInnen der Caritas. In der Petition wurde Folgendes gefordert: Das

  1. Einführen einer freiwilligen CO2-Abgabe für die von der Landesverwaltung verursachten CO2-Emissionen;
  2. Abschaffen sämtlicher Marktverzerrungen durch direkte und indirekte Förderungen fossiler Energiestrukturen im Wirkungsbereich des Landes;
  3. Sichern der Lobbyarbeit auf Bundes- und EU Ebene für eine Kostenwahrheit bei Atom/Öl/Gas/Kohle; sowie das
  4. Festlegen einer Landesenergieabgabe bzw. Gebühr für CO2-Emissionen zur Finanzierung der beschlossenen Energieautonomie 2050.

 

Für die Machbarkeit der Energieabgabe auf Strom und Gas wurden folgende Ideen erläutert:

Zusammenfassend lautete die Botschaft der Petition also: Energieautonomie in Vorarlberg ist machbar, leistbar – und rasch realisierbar!

 

Information und Ausklang

Nach der Petitionsübergabe gab es noch die Gelegenheit, mit VertreterInnen der NGOs und UnterstützerInnen der Petition ins Gespräch zu kommen. Bei biologischer Verpflegung sowie fair gehandelten Kaffee vom Weltladen Bregenz wurden wertvolle Informationen über zukünftige Projekte und mögliche Partnerschaften ausgetauscht.

 

Bericht von Katharina Toth – NH Reporterin für Vorarlberg

Fotocredit: © Katharina Toth

 

 

Projektschmiede – gemeinsam Wandel gestalten

Am 30. Mai fand im Glashus in Frastanz wieder eine Projektschmiede statt. Zwei spannende Projekte wurden von 16 Personen aus unterschiedlichen Bereichen weiterentwickelt.  

Was ist die Projektschmiede?

Die Projektschmiede ist ein offenes Nachmittagsformat, bei dem ko-kreativ gemeinsam an konkreten Projekten „geschmiedet“ wird. Sie findet alle zwei Wochen abwechselnd im Vorarlberg Museum in Bregenz und im Glashus in Frastanz statt. Voraussetzung für die Projekte ist, dass diese einen Gemeinwohlcharakter haben. Sie können aus den verschiedensten Bereichen (Soziales, Kultur, Umwelt, Bildung, Freizeit, …) stammen. Begleitet wird der Nachmittag von zwei Personen, die für einen klar strukturierten und professionellen Rahmen sorgen. Neben den Menschen, die ein Projekt einbringen (Projektgeber*innen), kommen in die Projektschmiede freiwillige „Projektbegleiter*innen“. Ihre Aufgabe ist es, die Projekte durch ihre Inputs, Ideen, Fragen und Visionen, aber auch Bedenken weiterzubringen und zu bereichern. Durch die verschiedenen Blickwinkel und die Menge der Informationen wird die Qualität der Ergebnisse erhöht.

 

Der Ablauf

Die Projektschmiede begann mit einem gemeinsamen Kennenlernen der Teilnehmenden und des Schmiedeformats. Nach den Projektvorstellungen wurde in  drei Runden in zwei unterschiedlichen Gruppen geschmiedet. 

 

Projekt - Lehrlinge 2.0

Moritz Kempf kam mit dem Projekt „Lehrlinge 2.0“ in die Schmiede. Sein Anliegen: Eine Möglichkeit schaffen, bei der Schüler*innen, deren Eltern und Lehrlingsbetriebe miteinander in Austausch kommen. Denn „Lehrlingsbetriebe klagen über fehlende Lehrlinge, ein Fachkräftemangel ist die Folge daraus, Lehrlingsbetriebe wirken für Schüler*innen nicht attraktiv und Eltern entscheiden für ihre Kinder“ – so Moritz‘ Annahme.

In den drei Runden stieß Moritz mit seiner Projektidee auf große Resonanz unter den Teilnehmenden. Für ihn war dies eine zusätzlich Motivation, an dem Projekt dran zu bleiben, da es nicht nur in seinen Augen von großer Relevanz für Vorarlberg zu sein scheint. Nun gilt es für Moritz, seine Vorannahmen auch mit Zahlen, Daten und Fakten zu belegen. Außerdem braucht er Multiplikator*innen, die seine Projektidee weitertragen und ihn bei der Umsetzung unterstützen können.

Projekt - Nahversorger in Meiningen

Sehr spontan brachte Hertha Williams ihr Herzensprojekt bei der Projektschmiede ein. Ihr Anliegen: Es braucht einen Nahversorger in Meiningen. „Die Einwohner*innen sollten nicht immer in die Nachbargemeinde zum Einkaufen fahren müssen. Es sollte eine Möglichkeit direkt im Ort geben, wo auch ohne Auto eingekauft werden kann“ meinte Hertha. Begleitet wurde sie von zwei Schüler*innen, die Herthas Vorhaben mit einer Machbarkeitsstudie im Rahmen ihrer Abschlussarbeit unterstützen.

Die Fragen, die sich am Anfang stellten, waren, wie dieser Nahversorger aussehen sollte. Konventionell oder Bio? Mit einem integrierten Second-Hand Shop? Mit einem Café dabei? Im Laufe der drei Runden stellte sich für Hertha heraus, dass sie erst einmal die Nachfrage in der Gemeinde für so einen Nahversorger herausfinden sollte. Dazu wäre die Gründung eines Stammtisches zu diesem Thema ein Anfang. Auch mögliche Kooperationspartner, wie etwa den Lisilis Biohof, könnte sie dazu einladen. Eine wesentliche Erkenntnis für alle war, dass es in Meiningen einen Ort für Begegnung braucht. Aus der ursprünglichen Idee des Nahversorgers könnte also noch viel mehr werden…

 

Ein weiterer erfolgreicher Schmiedenachmittag neigte sich dem Ende zu. Die Projektgeber*innen Moritz und Hertha freuten sich über die vielen Anregungen zu ihren Projektideen. Beide verließen die Projektschmiede mit einer reichen Ernte und konkreten nächsten Schritten. Alle anderen freuten sich, dass sie die beiden Projekte ein Stück weit begleiten und mit ihren Ideen bereichern durften.

Katharina Toth, NH-Reporterin Vorarlberg

Fotocredit: ©Markus Götsch, Florian Oberforcher, Katharina Toth