Bauern- und Genussmarkt Oberwart

An jedem Samstag findet im burgenländischen Oberwart ein gar nicht mal so kleiner Bauern- und Genussmarkt statt auf dem zahlreiche Bio-Produkte vertrieben werden.

„Alles handgemacht“

Der erste Stand hatte weder Obst, noch Fleisch oder gar einen Uhudler zum Verkauf. Zahlreiche selbstgemachte Körbe, sowie viele hölzerne Haushaltswaren wurden ausgestellt. Jakob, der mit seinem Vater in Oberwart ausstellt, erklärte wie viel Arbeit das ist: „Circa 2-3 Stunden dauert ein Korb. Einer der größeren Wägen ebenfalls.“ Seit drei Jahren kommen Vater und Sohn nach Oberwart um zu verkaufen.

Waren von der Streuobstwiese

Familie Hofmann bot am Bauern- und Genussmarkt zahlreiche Säfte und Getränke an. „Wir sind seit circa 4 Jahren beim Verein „Streuobstwiese“ dabei und seit drei Jahren hier am Markt.“, erklärten die Hofmanns. Im kleineren Rahmen wurde schon länger angebaut.

Weit aus Niederösterreich

Ein weiterer Stand, hier gab es tolle Frittaten, hat einiges an Fahrzeit hinter sich. Das ältere Paar steht bereits um 1 Uhr früh auf um alles fertig zu kochen und backen. Seit März 2014 kommen die Gäste aus der buckligen Welt um hier als Hobby auszustellen. Für Kinder gibt’s immer ein gratis Schmankerl.

Pflanzen noch und nöcher

Auch zahlreiche Blumen und Pflanzen konnten erworben werden. Gerhard Kaiser, hauptberuflich Landwirt, ist jede Woche hier um auszustellen. Seit 15 Jahren ist er in Oberwart, seit drei Jahren findet der Bauernmarkt im Park statt.

Bio-Brot von Waltraud Kedl

Tolles Gebäck und selbstgemachte Bio-Aufstriche gibt es bei Waltraud Kedl zu erwerben. Besonders der Uhudler-Bioaufstrich ist mindestens einen Versuch wert. Für Süße gibt es auch verschiedene Bio-Kekse zu knabbern.

Ein Beitrag von Nachhaltigkeits-Reporter David

Fotocredit: © Land Burgenland

Entdeckertour durch den Scheulingwald

Er ist der letzte Talwald des Zillertals und säumt sich unmittelbar unter der Bergkulisse am Rand des Ortes Mayrhofen entlang. Der geschützte Scheulingwald dient der einheimischen Bevölkerung und den vielen Gästen (mit ca. 1,48 Mio. Nächtigungen im Jahr ist der Tourismus der wichtigste Erwerbszweig) als Erholungsgebiet und bietet dabei ein vielfältiges Naturerlebnis.

Um etwa mehr über die Kräuterwelt des Waldes zu erfahren, ladet der Verband „Hochgebirgs-Naturpark Zillertaler Alpen“ zwischen Mai und Oktober jede Woche zu einer gemütlichen Wanderung. Ausgangspunkt der Erkundungstour ist das architektonisch einem Bergkristall nachempfundene, neu renovierte Europahaus, ein Veranstaltungszentrum inmitten des Ortes. Das Gebäude weist damit auf die einzigartige Mineralienwelt des Zillertals hin, wodurch dieses früh schon international Bekanntschaft erlangt hat.

Aufbruch in die Naturoase

An diesem Mai-Nachmittag hat sich eine kleine Gruppe eingefunden um sogleich von der Wanderleiterin und Kräuterexpertin im Untergeschoss des Europahauses anhand des Nachbaus der Zillertaler Alpen, einen Überblick über die Seitentäler, Berghütten etc. der Region zu gewinnen. Mit topographischen Kenntnissen gestärkt, machten sich die angehenden Kräuterkundler auf zum nahe gelegenen Scheulingwald. Dort, im Bereich des Ortsteils Eibental angelangt, erschloss sich mit Blick auf ein etwas oberhalb des Talwaldes am Berg befindliches, großes Steinschlagareal auch gleich einer der ureigensten Funktionen des Waldes: der Schutz der Bevölkerung. Mittlerweile an manchen Stellen mit robusten Netzen zusätzlich abgesichert. Und wie gleich ersichtlich wurde, halten auch die Kühe in den umliegenden Wiesen des Waldes Unterstand und rasten sich aus, bevor es im Sommer wieder auf die Almen im höher gelegenen Tuxertal oder dem Zemmgrund geht.

Am Wasserwerk „Brindlang“ angelangt, das den Kindern eine breite Spielfläche inmitten des Waldes bereithält, war ein Gästepaar sichtlich erstaunt über die simple Möglichkeit, ihren Durst mit frischem Wasser zu stillen. Quittiert mit einem unüberhörbar etwas wehmütigen Kommentar ob der kommunalen Wasserversorgungslage- und qualität zuhause. Danach wurde dann Ausschau gehalten nach den Pflanzen und Kräutern. So etwa nach dem Breitwegerich, der sich wegen seines pilzartigen Geschmacks hervorragend für Reis- und Risotto-Gerichte eignet. Zudem erfuhr die Gruppe mit Verweis auf die Vielzahl an Brennnesseln, dass sich diese zu einem entsprechenden Knödel-Gericht zubereiten lassen. Es soll köstlich schmecken!

Nicht alles ist rosig

Weniger köstlich dagegen ergeht es den Kräutern und Sträuchern, die vom sprießenden Springkraut befallen sind. Diese wunderschöne, zartrosa Blütenpflanze setzt der Flora zu und verdrängt, wo es sich niederlässt, die gesamte ursprüngliche Vegetation. Zum Glück gab es für die Kräuterlaientruppe dann aber u.a. noch die hocharomatische Großen Sternmieren und rote Lichtnelke zu beschnuppern. Bevor der Ortsteil Kumbichl passiert wurde und im legendär-urigen Gasthaus „Zum Griena“ die olfaktorischen Erlebnisse der vergangenen Stunden bei einem gemeinsamen Nachmittagskaffee gemütlich abgerundet wurden.

Ein Bericht von Nachhaltigkeits-Reporter Franz-Josef.

Fotocredit: © FJH

Vortrag zur neoliberalen Transformation des Agrarsektors Neuseelands

Im Rahmen der Vortragsreihe „International Agri Food Lecutures“ des „Forschungszentrum Berglandschaft“ der Universität Innsbruck, war am 29. Mai der neuseeländische Agrarsoziologe Hugh Campbell Gastredner an der Sozial- und Wirtschaftswissenschaftlichen Fakultät (SoWi). Unter dem Titel „The Politics of Agricultural Sustainability under neoliberalism in New Zealand“ gab Herr Campbell Einblicke in die Funktionsweise des Agrarsektors Neuseelands unter besonderer Berücksichtigung der neoliberalen Reformpolitik der 1980er Jahre. Die Reihen im Hörsaal waren an diesem frühen Abend voll besetzt, überwiegend von Studierenden des Faches Soziologie.

Weltweit höchste Exportquote im Agrarsektor

Neuseeland verzeichnet weltweit die höchste Exportquote im Agrarbereich. Um die 90 Prozent der im Inland produzierten Agrargüter sind für den ausländischen Markt bestimmt, allen voran Europa, die USA, Japan und China. Grundlage für diese extreme Exportorientierung ist u.a. die seit Jahrhunderten praktizierte Abholzung weiter Flächen des Landes. Ursprünglich, noch vor Beginn der menschlichen Besiedelung ab dem 8. Jahrhundert, waren die Nord- und Südinsel des Landes größtenteils dicht bewaldet. Die ersten Bewohner des Landes, die Maori, haben mit Abholzmaßnahmen begonnen, die ab 1840, nachdem Neuseeland britische Kolonie geworden ist, im Zuge zunehmender Einwanderung intensiviert wurden. Vor allem in den 1880er Jahre kam es zu groß angelegten Flächenbränden, wovon eindrückliche Bildaufnahmen zeigten.

Neoliberale Wende

Historisch besteht in Neuseeland eine enge, auch finanzielle Beziehung zwischen der Bauernschaft und dem Staat. Doch angesichts budgetärer Krisenerscheinungen zu Beginn der 80er, sah sich die Regierung gezwungen, die bislang üppig geflossenen Subventionen in den Agrarsektor fast komplett einzustellen. Nachdem zuvor viele Bauern allein aufgrund der staatlichen Zuschüsse Landwirtschaft betrieben, haben sich in der Folge des Novums einer allein nachfrageseitigen Abhängigkeit, erhöhte Produktivitäts- und Effizienzraten in der gesamten Lieferkette ergeben. Eine weithin globale Ausrichtung nahm somit ihren Lauf. Damit etwa Agrarbetriebe heute für ihre Erzeugnisse die mit einem hohen Imagefaktor belegten „Öko-Labels“ erhalten, wie beispielsweise jenes von der privaten, in Köln ansässigen Organisation GlobalGAP (Good Agricultural Praxis), wurden Produktionsprozesse auf die Erfüllung europäischer Standards ausgerichtet und erweitert. Die Strenge des Kriterienkatalogs im Sozial- und Umweltbereich ist dabei jedoch umstritten.

Gegenbewegungen bilden sich

Derart intensivierte und expansive Produktionsabläufe, die seit den 80er Jahren Raum greifen, rufen mittlerweile aber auch starke Kritik im Inland hervor. So hat sich etwa seit der „Dirty dairing“-Kampagne von 2001, die den Blick auf die zunehmende Wasserverschmutzung durch große Molkereibetriebe gerichtet hat, immer öfter organisatorischer Widerstand formiert. Die Protestbekundungen haben dabei zur Gründung der Green Party im Jahr 2005 geführt. Auch bezüglich geltender Freihandelsverträge, etwa mit China seit 2008, besteht teilweise öffentlicher Dissens. Gegenwärtig richtet sich der Widerspruch verstärkt gegen die Ratifizierung des Freihandelsvertrags zur Transpazifischen Partnerschaft (TPP).

Ein Bericht von Nachhaltigkeits-Reporter Franz-Josef.

Fotocredit: © FJH

Wanderung zum majestätischen Talbachwasserfall

Am Rande des Ortsteil Laimach der Zillertaler Gemeinde Hippach, ist der Talbachwasserfall über einen zumeist flachen Wanderweg zu erreichen. Der Wasserfall ist ein wunderbares, nicht weit oberhalb der Talsohle gelegenes Naturschauspiel, das auf dem Weg dorthin zu einigen botanischen Erkundungen und Momenten der Besinnung einladet. Eine kleine Gruppe machte sich an einem herrlichen Maitag vom Bahnhof aus entlang des Zillers auf den Weg. Der sich in inmitten des Tales hindurchwindende Fluss ist zu früheren Zeiten bei starkem Wasserschwall teilweise auch über die Ufer getreten und hat Menschen mitgerissen. An jenem Tag fließt der Fluss weithin gemächlich, der zudem den Grenzverlauf zwischen den Diözesen Innsbruck und Salzburg bildet, ersichtlich an den jeweiligen roten bzw. grünen Türmen der Ortskirchen.

Gefährliche Pflanzen am Wegesrand

Und so können die diversen Pflanzen an der Ziller-Promenade in aller Ruhe begutachtet werden. Etwa die Knoblauchsrauke, eine der ersten Kräuter im Frühling und zudem eine der schmackhaftesten. Oder der giftige Bärenklau, der prinzipiell bis zu vier Meter hoch wachsen kann und relativ häufig in Westösterreich anzutreffen ist. Jedoch sollte um diese Pflanzenart unbedingt ein weiter Bogen gemacht werden. Wer die Blätter anfasst oder die Stängel umknickt, kann mit phototoxischen Substanzen in Berührung kommen. Mit verheerenden Auswirkungen, wie beispielsweise hochgradigen Verbrennungen.

Waldsaga

Vom Ufer auf den Wanderweg abgebogen, konnte die Gruppe unter der Geräuschkulisse der nahen Kuckucke, von der Saga eines Heilspraktikers aus der umliegenden Ortschaft Schwendau, erfahren. Dieser soll mit brachialen Methoden etwa verstummte Kinder wieder zum Sprechen gebracht haben, indem er sie in eben diesem Waldstück an einen Baumstamm fesselte und mit der Axt zum Schlag ausholte. Woraufhin die Kinder abrupt ihre Stimmen wiedererlangt haben sollen. Nach dieser mystisch angehauchten Erzählung wurde dann ganz gegenwärtig das zum Teil bestehende Problem des Wildverbisses erläutert. Durch diesen werden Bäume geschädigt und wachsen langsamer.

Ein Bericht von Nachhaltigkeits-Reporter Franz-Josef Hausberger.

Fotocredit: © FJH

 

BOKU Nachhaltigkeitstag & BOKU Tag des Lehrens und Lernens

Am 1. Juni besuchte ich den "BOKU Nachhaltigkeitstag & BOKU Tag des Lehrens und Lernens" im Schwackhöfer Haus der Universität für Bodenkultur (BOKU) in Wien. Von 10 bis 24 Uhr wurden verschiedenste Programmpunkte für Studierende und Lehrende angeboten, wobei ich einige genauer unter die Lupe nahm.

Vielfältige Infostände des Nachhaltigkeitstages

Gleich zu Beginn sprach ich mit Birgit Roßmanith, der Leiterin des LERNgangs Pioneers of Change. Dieser findet jährlich statt und jeder, der Projektideen hat oder sein Potenzial entfalten möchte, kann hier teilnehmen. Im Laufe eines Jahres wird man bei der Umsetzung seiner Ideen unterstützt, von anderen TeilnehmerInnen inspiriert und man lernt, in die Eigenverantwortung zu gehen. So entstehen jährlich spannende, neue und nachhaltige Projekte!

Am Infostand nebenan stellte sich der Verein VISIpedia vor. Hier sprach ich mit Valerie. Auch sie und ihre Kollegin waren einst Teilnehmerinnen von Pioneers of Change und lernten sich dort kennen. VISIpedia ist wie ein bildliches Nachschlagewerk für Begriffe des globalen Wandels. Zum Beispiel kreierte Valerie nach langen Recherchen ein anschauliches Poster über den Klimawandel, das die komplexe Thematik übersichtlich darstellt. Die Poster dienen als Lern - und Anschauungsmaterial, um sich mit der Thematik auseinandersetzen und sind für Schulen, Unternehmen und Interessierte gedacht.

Ein paar Infostände weiter traf ich auf Tabea vom „Ökologischen Fußabdruck“.

Der Ökologische Fußabdruck misst wie viel Fläche der Erde (gemessen in globalen Hektar) wir durch unseren Lebensstil verbrauchen. So benötigen wir zum Beispiel Wohnfläche und landwirtschaftliche Fläche für Lebensmittel und Kleidung. Alles was wir konsumieren und an Energie verbrauchen hinterlässt demnach einen "ökologischen Fußabdruck", da Ressourcen verbraucht werden. Je mehr wir konsumieren, desto größer ist er. ForscherInnen berechneten den ökologischen Fußabdruck für verschiedenste Länder und stellten fest, dass wir Europäer weit mehr Fläche verbrauchen als die Erde eigentlich bietet. 

Das heißt wir überschreiten die Kapazitäten und müssen dringend weniger konsumieren. Diese Botschaft vermittelt Tabea in Schulen. Spielerisch berechnet sie mit SchülerInnen ihren ökologischen Fußabdruck und regt zum Nachdenken an, wie sie weniger Ressourcen verbrauchen können. Zum Beispiel lieber mit den öffentlichen Verkehrsmitteln fahren anstatt mit dem Auto!

Kleidertauschmarkt – Clothes Change not Climate Change

Reges Treiben herrschte beim Kleidertauschmarkt! Studierende brachten Kleidungsstücke, die sie nicht mehr tragen, vorbei und konnten sich dafür welche von anderen mitnehmen. So freut man sich einerseits, dass seine alten Kleidungsstücke einen neuen Besitzer finden und andererseits, dass man auch etwas Neues mit nach Hause bringt. Das Tauschen von Kleidung spart Ressourcen, da nichts extra neu produziert wird und tut somit der Umwelt gut!

Workshops, Workshops, Workshops

Am Vormittag und am Nachmittag fanden Workshops zu verschiedensten Themen statt. So leitete Sebastian Milla von der ÖH BOKU einen Workshop zum Thema „Nachhaltigen Lernen“. Studierende kennen das Problem, dass sie zwar viel lernen, aber das meiste leider wieder vergessen. Gemeinsam erarbeiteten die TeilnehmerInnen Ideen, wie sie für das Leben lernen und Wissen länger behalten können.

Bei einem anderen Workshop stellten sich studentische Initiativen vor. Ich sprach mit engagierten Mentoren von SINDBAD. Diese Organisation arbeitet mit Kindern aus sozial schwachen Familien, die nur einen geringen Zugang zu Bildung haben. Ziel von SINDBAD ist es, die SchülerInnen dabei zu unterstützen einen Bildungsweg einzuschlagen, der ihren Fähigkeit und Interessen entspricht. Immerhin werden 25% der Lehren abgebrochen, da sie nicht passend ausgewählt wurden. SINDBAD möchte dem entgegen wirken und die SchülerInnen bei der Gestaltung ihrer Zukunft zu unterstützen. So trifft sich ein Mentor mit einem Schüler ca. alle zwei Wochen. Er hilft ihm bei der Entdeckung seiner Talente und Interessen und unternimmt auch gemeinsame Ausflüge.

Ich fand den Tag auf der BOKU super spannend und war begeistert, wie viele verschiedene Initiativen es bereits zum Thema Nachhaltigkeit gibt! Leider kann ich euch in diesem Blog nicht alle vorstellen, aber hier der Link zur Veranstaltung: https://www.nachhaltigesoesterreich.at/?aktion=boku-nachhaltigkeitstag-boku-tag-des-lehrens-und-lernens

Ein Beitrag von Nachhaltigkeits-Reporterin Julia Führer.

Fotocredit: MA 22

Klimaquiz @ Linz

Der Klimawandel und seine verheerenden Folgen gelten längstens als wissenschaftlich belegtes Phänomen. Welche Daten und Fakten dazu jedoch relevant und wichtig sind und welche Auswirkung Handlungen jedes Einzelnen haben, versuchte Norbert Rainer den Teilnehmer/innen des Klimaquiz näher zu bringen. Am 5. Juni fand deshalb das Klimaquiz im Kepler Salon im Stadtzentrum von Linz statt.

Norbert Rainer und Elfie Schulz beim Klimaquiz.

Norbert Rainer gilt, dank seiner Erfahrung, im Bereich Klimaschutz als Experte auf diesem Gebiet. Er studierte Diplomgeographie, arbeitete an verschiedenen Projekten im Zuge der Klimarettungsinitiative und bringt jahrelange Berufserfahrung beim Klimabündnis OÖ mit. Seit 2014 ist er stellvertretender Geschäftsführer des Klimabündnisses Österreich.

Das Klimaquiz war so aufgebaut, dass Norbert Rainer zum Teil wichtige Daten und Fakten präsentierte und immer wieder die Teilnehmer/innen für Fragen und Schätzungen miteinbezog.

Am Bildschirm ist die CO2 Konzentration der letzten Jahrtausende zu sehen.

Zuerst wurden Grundlagen der Atmosphäre und des CO2 Gehalts präsentiert. Bei der Betrachtung des zeitlichen Verlaufs der CO2 Konzentration wird ersichtlich, dass die Atmosphäre zurzeit die höchste CO2 Konzentration seit mehreren hunderttausenden Jahren aufweist. Vor allem der Anstieg der letzten hundert Jahre zeigt den Zusammenhang mit der Verbrennung fossiler Rohstoffe.

Um die Problematik der sogenannten Klimakiller besser zu verstehen, ging Norbert Rainer zuerst kurz auf die Grundlagen der Atmosphärenzusammensetzung ein. Als Klimakiller bezeichnete er jene Gase, welche ein besonders hohes Treibhausgaspotential besitzen und somit einen starken Einfluss auf die Erwärmung der Atmosphäre haben.

Schockierende Bilder des Gletscherrückgangs in Österreich zeigten die bereits sichtbaren Auswirkungen des Klimawandels. Um ein Gefühl dafür zu bekommen, wie unterschiedlich der Ausstoß von Emissionen weltweit ist, wurde der Vergleich eines in Indien und in Österreich lebenden Menschen aufgestellt. Wobei die ungerechte Verteilung deutlich erkennbar wird.

Teilnehmer/innen diskutierten aktiv mit.

Elfie Schulz vom Kepler Salon und Norbert Rainer vom Klimabündnis Oberösterreich.

Schätzspiele, wie beispielsweise zum Energieverbrauch im Alltag, zeigten in welchen Bereichen wir besonders viel benötigen. Als besonders energieaufwendig stellte sich das Erwärmen von Wasser heraus. Die Teilnehmer/innen waren sehr erstaunt über die neuen Kenntnisse, welche sie gewonnen hatten und nahmen deshalb an der angeregten Diskussion teil.

Norbert Rainer versuchte aber nicht nur die Teilnehmer/innen mit diesen Zahlen zu schockieren, sondern auch aufzuzeigen, wie jede/r Einzelne Einfluss darauf haben kann. Als besonders effektive Stellschrauben gelten die Reduktion des Fleischkonsums und die Vermeidung des Flugverkehrs.

Für kürzere Strecken, die ungefähr 50 % unserer zurückgelegten Strecken ausmachen, hatte Norbert Rainer das Radfahren als sinnvolle Lösung angepriesen. Außerdem stellte er auch noch alternative Formen von Geldanlagen und den Happy Planet Index zur Bewertung wirtschaftlichen Erfolges vor und deckte somit wichtige Elemente der Klimawandeldebatte ab.

Als Gastgeberin des Kepler Salons und Begleiterin am Podium, wurde Norbert Rainer von Elfie Schulz unterstützt. Wie gewöhnlich war im Kepler Salon freier Eintritt und er bot eine angenehme Atmosphäre. Bei der Bar im Nebenraum konnten die Teilnehmer/innen eben Gehörtes diskutieren.

Die Quintessenz dieses Abends war auf jeden Fall, dass es dringend notwendig ist, Maßnahmen gegen den Klimawandel zu setzen und dass vor allem jeder und jede Einzelne einen wesentlichen Beitrag dazu leisten kann.

Ein Beitrag von Nachhaltigkeits-Reporter David Dorfner.

Fotocredit: © Land Oberösterreich / Oö. Zukunftsakademie.

Just Rust in Rust

Den Namen von Weinbauer Gerhard Just aus Rust merkt man sich schnell. Bei seinen Rundgängen um den eigenen Betrieb erzählt er von den Anfängen seines Hauses und wie am Neusiedlersee Nachhaltigkeit gelebt wird.

Geschichtsstunde

Vor langer Zeit erwarb ein gewisser Carl von Lambrecht, seinerseits ein Bankier, in Rust ein Weingut. Seine Tochter heiratete später Konteradmiral Leopold Sellner, in Rust als „der alte Admiral“ bekannt. Dessen Sohn Kurz übernahm vor Beginn des 1. Weltkrieges das Anwesen und schloss 1945 einen Pachtvertrag mit der Familie Just. 1952 wurde das Anwesen von der Familie gekauft. Dies war der Großvater von Gerhard Just. Noch heute zeigt der Balkon einen Lieblingsplatz des „alten Admirals“ und auch ein besonderer Wein wird hergestellt.

"Wir schneiden nachhaltig"

Den Nachhaltigkeitsgedanken lebt Gerhard Just bereits bei seinem Haus. „Das Haus wird ständig renoviert, dicke Wände, gute Fenster, Zwischendecke, Pellets-Heizung.“, es soll keine Energie verschwendet werden. Tochter Daria erklärte die Methoden in der Landwirtschaft: „Wir schneiden nachhaltig, also wir versuchen nichts auszureißen.“

Humus ist wichtig

Außerdem werden nicht alle Geräte sofort weggeschmissen, sondern repariert. „Die Erhaltung der Bodenfruchtbarkeit, vor allem der Humus ist da sehr wichtig, ist eines der Ziele.“, zählte Gerhard Just einige ihm wichtige Methoden für Nachhaltigkeit auf. Auch die Dauerbegrünung sei wichtig. Unkraut wird nicht chemisch, sondern mechanisch gemäht. „Hier wird nicht gespritzt!“, strich Just noch hervor.

"Ganz Rust ist nachhaltig"

Für Gerhard Just ist er jedoch nicht der einzige in der Ortschaft. „Ganz Rust ist nachhaltig. Wir versuchen alles positiv anzunehmen.“, erklärte der Weinbauer. Pestizide sind hier fehl am Platz.

"No Sex for Butterflies"

In Rust wird dafür ein anderes Projekt umgesetzt um Schädlinge zu vertreiben. „Es gibt Duftstreifen die angeklebt werden und dadurch kommt eine Duftglocke über die Reben.“, erklärte Gerhard Just. Diese biologische Bekämpfung verwirrt den sonst gefährlichen Traubenwickler und sorgt so für tolle Ernten.

Ein Beitrag von Nachhaltigkeits-Reporter David Marousek.

Fotocredit: Land Burgenland

Botanische Exkursion zu den Flaumeichenwäldern am Admonter Kogel

Am letzten Tag der Aktionstage Nachhaltigkeit stand noch eine echte Highlight-Veranstaltung am Programm. Die Naturpark Akademie Steiermark lud zur botanischen Exkursion am Admonter Kogel im Norden von Graz um den dortigen Flaumeichenwald und dessen einzigartige Flora zu begutachten.

Schutzgebiet im Stadtgebiet Graz

Schon eine Viertelstunde vor Beginn der Wanderung fanden sich die ersten Teilnehmer am Treffpunkt unweit des Admonter Kogels ein. Ihre Anzahl sollte in kurzer Zeit auf eine Zahl von knapp 20, allesamt mit Wanderschuhen ausgerüstet, angewachsen sein. Als Experte und Wanderführer fungierte der Botaniker Mag. Gerwin Heber. Die organisatorische Leitung hatte Frau Mag.a Beatrice Safran-Schöller von der Naturpark Akademie inne. Nach einigen einführenden Worten startete die Gruppe, bei hochsommerlichen Temperaturen, pünktlich um 15.00 Uhr Richtung Admonter Kogel. Am Fuße des kleinen Bergs betraten wir dann dass Natura 2000 Europaschutzgebiet „Flaumeichenwälder im Grazer Bergland“, welches an dieser Stelle gleichzeitig als Klettergarten genutzt wird. Das Schutzgebiet liegt zwischen mehreren verschieden naturräumlichen Landschaften. Im Osten liegt das dem Alpenvorland zugehörige oststeirische Riedelland, im Südosten das Grazer Feld mit dem Stadtgebiet von Graz und im Südwesten das westliche Grazer Bergland. Diese spezielle Lage ist Mitverantwortlich für die Biodiversität rund um den Admonder Kogel.

Durch den Klettergarten

Auf einem schmalen, dichtbewachsenen Steig ging es gleich von Beginn weg bergauf. Bereits hier stoppte Herr Mag. Herber immer wieder um auf die einzigartigen Bäume, Sträucher, Gräser und Blumen einzugehen die dort zu finden waren. Darunter befanden sich auch bereits die ersten namengebenden Flaumeichen, teilweise auch in hybrider Form. Schon hier kann geschlussfolgert werden, dass die Fauna in diesem Gebiet äußerst vielfältig und einzigartig ist. Beeindruckend waren auch die Steilwände entlang des Weges, welche bei Kletteren sehr beliebt sind und auch dementsprechend stark frequentiert waren.

Auf der Türkenschanze

Nach Verlassen des Klettergartens erreicht unsere Gruppe zur „Halbzeit“ der Exkursion schließlich die so genannte „Türkenschanze“, ein kleines Plateau oberhalb der Steilwände. Der Name dieser Anhöhe stammt, wenig überraschend, aus der Zeit der Türkenbelagerung. Hier wird erstmals Rast gemacht und durch geschnauft. Die Pause nutzt Mag. Herber um sein umfangreiches botanisches Fachwissen über jenes Gebiet an die Gruppe weiter zu geben. Neben den Flaumeichen und weiteren Pflanzen gilt es an dieser Stelle die grandiose Aussicht auf die Stadt Graz zu bestaunen. Nach dem sich unsere Gruppe wieder abmarschbereit gemacht hat geht es über einen Pfad hoch zur Forststraße. Dort wird uns das Hauptproblem des Schutzgebiets dargelegt. Das milde Klima und der sonnige Hang, welche auch die Flaumeichen begünstigen, fördern gleichzeitig auch das Wachstum und die Ausbreitung von eingeschleppten Neophyten. Diese Pflanzen, wie zum Beispiel der Götterbaum, verdrängen nach und nach die heimische Fauna. Am dortigen Straßenrand sind diese Wucherungen gut erkennbar.

Querfeldein zurück

Nach dem die Forststraße noch einige Meter bergauf verfolgt wird geht es auch schon wieder zurück zum Ausgangspunkt. Dabei geht es durch das Dickicht des Eichenmischwaldes gradewegs bergab. Auch auf dem etwas kürzeren Rückweg gibt es noch zahlreiche Pflanzen zu begutachten. Die Wanderung zeigte auch gut den Einklang zwischen Touristen, wie Radfahrer und Kletterer, und dem natürlichen Lebensraum eines Naturschutzgebiets, sowie dessen negative Effekte am Beispiel achtlos liegengelassenen Mülls im Wald. Zurück am Parkplatz trennen sich die Wege der Gruppe wieder. Ein Blick auf die Uhr zeigt, dass die Exkursion etwas länger als geplant gedauert hat. Die umfangreichen und äußerst informativen Ausführungen von Mag. Heber über das Pflanzenreich der Flaumeichenwälder waren aber jegliche Verspätung wert.

Ein Bericht von NH-Reporter Benjamin.

Fotocredit: © Land Steiermark

Die Spitzenbachklamm – Einblick in geologische Vorgänge

Am 27.5.2017 trifft sich bei Kaiserwetter eine kleine aber motivierte Gruppe vor dem Gemeindeamt am Hauptlatz von St.Gallen. Die Naturparkakademie Steiermark lädt an diesem Vormittag zu einem ganz speziellen Seminar. Eine Wanderung mit Einblicken in die geologischen Vorgänge steht am Programm. Unter der Führung von Herrn Gulas, der als Betreuer fungiert, und Herr Dr. Kollmann, der als Referent auftritt, wird pünktlich um 9.00 der Weg zur Spitzenbachklamm in Angriff genommen. Ziel der Rundwanderung ist die geologischen Formationen und unterschiedlichen Gesteine im Natur- und Geopark Steirische Eisenwurzen zu begutachten.  

Ab ins Grüne – der Aufbruch zur Rundwanderung

Nach einer kurzen Einführung nach Eintreffen aller Teilnehmer und der Übergabe eines Handouts über die Inhalte der bevorstehenden Wanderung geht es auch schon los. Flotten Schrittes wird das Ortszentrum hinter sich gelassen. Schon beim Weg in die Klamm findet Dr. Kollmann immer wieder Zeit die entlang der Route zum Vorschein tretenden Gesteinsschichten und Ablagerungen mit seinem geologischen Fachwissen kurz zu erläutern. Bereits hier, nach wenigen Metern der Wanderung, ist der einzigartige Antlitz der Pflanzenwelt des Natur- und Geoparks Steirische Eisenwurzen erkennbar: Ringsum wo das Auge hinfällt blühende Blumen, Sträucher, Bäume und grüne Wiesen. Durch die einfallende Vormittagssonne scheint alles noch farbenfroher als es schon von Haus aus ist.

Dem Spitzenbach entlang der Klamm entgegen    

Bei einem kurzen Abstecher durch einen Waldweg und über einen kleinen Bach zeigt Dr. Kolllmann eine versteckte Hölle. Ein erstes kleines Highlight des Ausflugs. Im weiteren Verlauf der Wanderung hält Dr. Kollmann immer wieder an um auf die sichtbaren geologischen Besonderheiten der Umgebung hinzuweisen. So beschreibt er unteranderem den gut erkennbaren Gesteinsdeckenbau der Kalkalpen, die am Wegrand liegenden Gesteinsablagerungen und die ebenfalls in der Landschaft gut ersichtlichen Deckengrenzen. So vergeht der kurzweilige Vormittag recht rasch. Denn Anstrengungen durch die steigenden Temperaturen und den ansteigenden Weg wird durch diese Pausen und den Schatten der Bäume entlang des Grabens Einhalt geboten. Auch an Trinkwasser mangelt es nicht. Mit dem gut zugänglichen Spitzenbach hat man einen ständigen Lieferanten an glasklarem Frischwasser. Das Rauschen des entgegenfließenden Baches ist hier das einzige Geräusch, welches man aus der Umwelt vernimmt. Kein Handyleuten, keine Motorgeräusche und kein Stadtlärm – an dieser Stelle steht nur die Natur im Vordergrund.

Geologische Highlights

Wahrlich beeindruckend sind dann die riesigen steilen Felswände der Klamm. Links und rechts entlang der Forststraße erheben sich die gigantisch wirkenden Schichten aus Dolomitgestein. Auch hier verweist Dr. Kollmann wieder auf die Brüche und die daraufhin erfolgten Bewegungen des Gesteins. Sie sind verantwortlich für die Bildung von Vorsprünge bzw. Rinnen. Auch die formbildenden Verwitterungen an den Ablagerungen sind aus den hervortretenden Gesteinen immer wieder gut erkennbar.    

Mittagspause bei der Teufelskirche

Um die Mittagszeit ist die Hälfte des Weges geschafft und die Spitzenbachklamm durchquert. Es geht abermals bergauf zur sogenannten Teufelskirche. Während dieses Bergaufmarsches bietet sich ein unwiderstehlicher Ausblick auf die darunterliegende Spitzbachklamm bzw. auf dessen steile Felswände. Auf einer Seehöhe von 930 m erreicht die Gruppe schließlich die zuvor erwähnte Teufelskirche. Sie entstand durch im Wasser gelöste Kohlensäure und die darauffolgenden Gesteinsverwitterung, wie Dr. Kollmann mitteilt. Die Teufelskirsche ist nämlich eine Höhle, welche sich durch fensterartige Durchbrüche zur Außenwelt hin an der Höhlendecke auszeichnet. Zur Höhle selbst, die auch als Höhlenruine bezeichnet wird, gibt es auch eine Sage, welche Vorort auf einer Holztafel verewigt ist. Der Inhalt der Sage wird an dieser Stelle nicht verraten. Wer sie erfahren will muss die Teufelskirche im Natur- und Geopark Steirische Eisenwurzen schon persönlich aufsuchen.

Rückweg über die Hochebene Kohlmann

Nach einer kurzen Pause an diesem höchsten Punkt der Rundwanderung, geht es nun wieder bergab in Richtung St.Gallen. Am Weg hinab wird der Bauernhof Kohlmann passiert, welcher auf einer Hochebene liegt, die von Schottern aus einer bis zu 500.000 Jahren zurückliegenden Eiszeit gebildet wird. Dort wird noch kurz halt gemacht und den letzten Ausführungen von Dr. Kollmann gelauscht, ehe die Rundwanderung wieder am Ausgangspunkt im Zentrum von St. Gallen endet. Eines ist gewiss, der Star dieses Seminars war definitiv die überwältigende Landschaft des Natur und Geoparks Steirische Eisenwurzen.

Die Wanderung durch den Natur- und Geopark ist vor allem ein gutes Beispiel für das was das Konzept der Nachhaltigkeit zu bewahren versucht. Nämlich die Natur mit ihren einzigartigen Pflanzen und Tieren. Bei der Wanderung durch Jahrtausende altes Gestein wird einem erst bewusst das man hier nur Gast ist auf dieser Welt.

Bericht von NH-Reporter Benjamin.

Fotocredit: © Land Steiermark