AKTIONSTAGE HIGHLIGHT - Denk:Schmiede am Fluss - Raum für Vernetzung, Beratung und Dialog

Menschen bzw. Organisationen beginnen wieder verstärkt, sich Gedanken über Ressourcen zu machen – aus der freien Wahl oder auch aus der Not. Das Bedürfnis Ressourcen zu bündeln, Synergien zu schaffen bzw. zu nutzen und neue Kooperationen einzugehen, um die ländliche Region nachhaltig zu gestalten, steigt wieder, ebenso das Bedürfnis nach Gemeinschaft, ohne die eigene Individualität aufgeben zu müssen.

Im Ortsteil Alt-Scharnstein findet eine umfassende Revitalisierung des historischen Zentrums am Almfluss durch einen Architekten statt. Die Denk:Schmiede am Fluss hilft als regionaler Vernetzungs-, Beratungs- und Dialogsraum im Almtal mit, das denkmalgeschützte Herrenhaus Geyerhammer wiederzubeleben und neu zu gestalten.

Nachdem kooperatives Arbeiten ein Wert ist, der für den Verein Denk:Schmiede am Fluss wichtig ist, hat der Vorstand Vertreter_innen der Gemeinde, Politik, Agenda21, der Wirtschaft und Bürgerinnen bzw. Bürger aus der Region eingeladen, den Aufbau mitzugestalten. Das Wunderbare daran war es, dass sich viele Menschen aus den unterschiedlichsten Bereichen für die Design-Thinking Workshops angemeldet haben.

© Denk:Schmiede am Fluss
© Denk:Schmiede am Fluss


Die Gestaltungsfrage, mit der wir uns in den Workshops genauer auseinandersetzten, lautete: „Wie kann die Denk:Schmiede ein für die Region zugänglicher Ort werden und sich langfristig und unabhängig als Lebensraum für Vernetzung, Innovation, Beratung und (Bürgerinnen & Bürger)Engagement etablieren?“

 

  1. Workshop: Verständnis & Empathie (April 2019)
    © Denk:Schmiede am Fluss
    © Denk:Schmiede am Fluss

Nachdem die Teilnehmerinnen und Teilnehmer zur Denk:Schmiede am Fluss einen unterschiedlichen Wissensstand hatten, wurde ein gemeinsames Verständnis für die Herausforderung geschaffen und vorhandenes Wissen in der Gruppe strukturiert. Daraus entwickelte sich auch ein Gemeinschaftsgefühl innerhalb der Gruppenmitglieder. In der zweiten Phase dieses Workshops ging es darum Empathie für die Zielgruppe zu entwickeln. Genauer gesagt: zu ergründen, um was es wirklich geht. Während dieses Workshops definierten die Bürgerinnen und Bürger externe bzw. interne Faktoren, die das Bestehen der Denk:Schmiede am Fluss beeinflussen, potentiellen Nutzer_innen, Herausforderungen und Chancen. 

 
© Denk:Schmiede am Fluss
© Denk:Schmiede am Fluss

Die angewandten Methoden waren sehr unterschiedlich und tricksten auch immer wieder den Verstand aus, z.B. verzwickte Fragen-Spiel: In einer Kleingruppe wirft eine Person eine Frage ein, die anderen dürfen nur mit einer Frage darauf antworten. So vertiefen sich die Gedanken bzw. Fragen. Am Ende hat sich die Ausgangsfrage zur einer Frage nach der Übung transformiert, die mehr Neutralität bzw. Leichtigkeit beinhaltet. Durch diese Gegenfragen änderten und/oder vertieften sich die eigene Perspektiven, denn jede Gegenfrage forderte dich auf, zu überdenken, oder machte dich einfach sprachlos, da die Frage zuerst einmal sickern „musste“.

 

  1. Workshop: Empathie, Fokus & Ideen (Mai 2019)

    © Denk:Schmiede am Fluss
    © Denk:Schmiede am Fluss

    Zwischen ersten und zweiten Workshop lagen drei Wochen. In dieser Zeit hatten die Teilnehmerinnen und Teilnehmer die Aufgabe, mit 2 bis 3 Personen des eigenen Umfelds über die Denk:Schmiede zu reden. Diese Aufgabe stellte sich als eine Herausforderung da, weil sich herauskristallisierte, dass es den einzelnen Personen selber noch nicht so klar ist, was die Denk:Schmiede ist. Genauer gesagt: Innerlich weiß ich es. Doch ich kann es noch nicht so in Worten fassen, dass es einer externen Person klar ist, wofür die Denk:Schmiede am Fluss steht. Das war ein spannender Moment im Prozess.

Der zweite Workshop begann mit einem Spaziergang in der Natur, um sich Assoziationen und Wahrnehmungen aus der Umgebung der Denk:Schmiede für diese zu holen. Die Natur lebt uns Vieles vor, woraus wir uns Ideen für das Eigene holen können.

Der nächste wichtige Teil dieses Workshops war die Erstellung der Personas. Hier kreierten wir in fünf Kleingruppen fiktive potentielle Nutzerinnen und Nutzer. Die vorgegebenen Punkte waren:

Diese Methode hat bei den teilnehmenden Menschen vieles bewegt, da plötzlich zukünftige Nutzerinnen und Nutzer real bzw. greifbar wurden. Zudem hatten wir dabei großen Spass. 

Aus dieser neuen Energie heraus setzten wir uns noch einmal mit der Gestaltungsfrage auseinander: Wie kann die Denk:Schmiede ein für die Region zugänglicher Ort werden und sich langfristig und unabhängig als Lebensraum für Vernetzung, Innovation, Beratung und (Bürgerinnen & Bürger)Engagement etablieren? Aus der eigenen Perspektive und aus der der Personas konkretisierten sich schon erwähnte Ideen bzw. kamen neue dazu.

 

 

  1. Workshop: Prototyp & Test (Juni 2019)
© Verein Denk:Schmiede am Fluss
© Verein Denk:Schmiede am Fluss

Mit Wehmut und Freude trafen wir uns Ende Juni zum dritten und vorerst letzten Workshop. Dieses Mal ging es darum, aus all dem Reichtum an Informationen, Perspektiven und Ideen Prototypen der Denk:Schmiede zu schaffen.

Dazu standen die unterschiedlichsten Materialien zur Verfügung – auch z.B Lego zum Bauen. Wunderbar war, zu erleben, wie offen und doch konkret die Gruppen im Schaffen waren. Aus all den Ideen und Punkten, die in den einzelnen Workshops gesammelt wurden, kristallisierten sich nun konkrete Prototypen heraus, die nun in den nächsten Monaten getestet werden.

Der Verein Denk:Schmiede am Fluss steht nun vor der Herausforderung diese tolle Ideen und die engagierten Menschen über den Sommer in den Herbst mitzunehmen. Doch die aktiv Ausführenden haben nun das Gefühl, dass es sehr gute Ansätze bzw. einen wertvollen Leitfaden gibt – und Menschen, die einem mit Rat und Tat dabei unterstützen.

© Verein Denk:Schmiede am Fluss
© Verein Denk:Schmiede am Fluss

 

 

Danke an alle Beteiligten für Euer Engagement!

                

 

Von Eva-Maria Großmayer-Gurney
Aktion: DesignThinking-Workshop "Denk:Schmiede am Fluss"

 

Kreative Pfingsten – gemeinsam inspirieren, ausprobieren & kreieren!

Der Verein „Kreaktiv“ bot Interessierten am 3. und 4.Juni die Möglichkeit, beim Kreativen Pfingsten, verschiedenste Workshops zu besuchen und sich selber handwerklich zu betätigen. Die Veranstalter/innen und ihre zahlreichen Unterstützer/innen versuchten einen Rahmen zu schaffen, um dem stressigen Alltag zu entkommen und das eigene kreative Potential zu entdecken. Der Hagerhof in Laakirchen diente hierfür als Veranstaltungsort.

Dank des schönen Wetters am Samstag wurden die Workshops im Freien abgehalten.

Die verschiedenen Workshops fanden ganztägig statt, mit Ausnahme einer Mittagspause und wurden von den Künstler/innen und den Veranstalter/innen selbst betreut. Das schöne Wetter am Samstag wurde genutzt um die Workshops im Freien abzuhalten. Teil des umfangreichen Workshop Angebots waren unter anderem:

In der offenen Atmosphäre konnte jederzeit zwischen den Workshops gewechselt und ein neues Kunstwerk kreiert werden. Die Förderung von kreativem Umgang mit Materialien spielt auch in der Nachhaltigkeitsdebatte eine wesentliche Rolle und schafft Bewusstsein für einen verantwortungsvollen Umgang mit Ressourcen.

Auch viele Student/innen waren mit dabei.

Die Veranstalter/innen versuchten bewusst keine bestimmte Zielgruppe anzusprechen, da Kreativität keine Grenze bezüglich Alter oder Berufsstand kennt. Jede/r war willkommen, weswegen sowohl Kinder, Schüler/innen als auch Student/innen und Erwachsene zu den zahlreichen Besucher/innen gehörten.

Pura Vida bot vegane Speisen an.

Nicht nur soziale Nachhaltigkeit und das SDG „hochwertige Bildung“ standen im Fokus, es wurde auch großer Wert auf ökologische Nachhaltigkeit gelegt. Maßnahmen wie Mülltrennung, Upcycling (aus alten Putzfetzen wurden beispielsweise Blumenuntertöpfe gebastelt), Erwärmung von Wasser mit einem holzbefeuerten Ofen, Einsatz von gebrauchten Gegenständen zur Dekoration und ein bewusster Einsatz der Arbeitsmaterialien wurden angestrebt. Das vegane Wohnzimmer Pura Vida bot Speisen, serviert auf Geschirr aus nachwachsenden Rohstoffen an.

Waldstreben wird auf der Cajon begleitet.

Für die abendliche musikalische Untermalung sorgten am Samstag die Trommelgruppe OOTA und der Singer-Songwriter Waldstreben mit Unterstützung von einem Mitglied der Trommelgruppe. Am Sonntag zeigte Charlie Haidecker, was man alles aus einer Gitarre rausholen kann. Er bewegte mit seinem riesigen Repertoire von Liedern die meisten Besucher/innen zum Mittanzen. Zu späterer Stunde spielte die junge Band Eisl Walters.

Für das Festival wurde ein Unkostenbeitrag verlangt, wobei sämtliche selbst gestalteten Gegenstände von den Teilnehmer/innen ohne Aufpreis mit nach Hause genommen werden konnten. Dabei handelte es sich um kleine Postkarten, gebatikte T-Shirts aber auch um aufwendige Kunstwerke aus Filz, Ton oder Stein. Dank des ehrenamtlichen Einsatzes der Veranstalter/innen und ihrer Unterstützer/innen war die Veranstaltung für jede/n erschwinglich.

Kreative Pfingsten überzeugte mit einem sehr offenen und wertschätzenden Klima. Für den Wandel in eine nachhaltige Gesellschaft, ist ein respektvoller Umgang mit Mitmenschen und der Umwelt essentiell. Die Veranstaltung bot daher den idealen Rahmen, um sowohl das Umweltbewusstsein zu schärfen, als auch die Kommunikation der Teilnehmer/innen und das kreative Denken zu fördern.

Fotocredit: © Land OÖ/Oö. Zukunftsakademie

Ein Bericht von Aktionstage NH-Reporter David Dorfner.

Repair-Café im Gemeinschaftszentrum Auwiesen

Das Otelo Linz hat am 7.Juni zum Repair-Cafe eingeladen. Das Otelo ist im Gemeinschaftszentrum
Auwiesen einquartiert und stellt mehrere Räume für Workshops und Experimentierfreudige zur Verfügung.

Das Otelo ist im Gemeinschaftszentrum Auwiesen einquartiert.

Auf den ersten Blick wirken viele Geräte kaputt und nicht mehr verwendbar, doch oft liegt es nur an einer Kleinigkeit, oder einem Teil, dass ihre Funktion gestört ist. Wird dieses repariert, kann sein, dass das Gerät wieder jahrelang einsatzfähig ist.

Ein Kassettenrecorder wird inspiziert.

Dieser Radio konnte aufgrund der aufwändigen Verbindung nicht geöffnet werden.

Am Foto ist zu sehen, wie ein alter Kassettenrecorder repariert wird. Während des Zerlegens wurde die Funktionsweise des Recorders erklärt und wo häufig Ermüdungserscheinungen auftreten. Sind essentielle Komponenten erschöpft, dann lässt sich das Gerät nicht mehr reparieren. Doch wenn es sowieso im Müll landen würde, kann ruhig probiert werden, ob noch etwas zu retten ist.

Besonders beeindruckend war, wie viel manche Teilnehmer/innen über Funktionsweisen von Elektrogeräten wussten und auch kommunizieren konnten. Das Repair-Cafe wurde dem SDG „Hochwertige Bildung“ somit gerecht.

Ein Teilnehmer brachte zwei gleiche Bügeleisen mit. Bei einem funktionierte der Schalter nicht mehr und das andere war ebenfalls beschädigt. Der Schalter wurde getauscht und aus zwei kaputten wurde ein funktionierendes Gerät.

Auch Nähmaschinen stehen im Otelo zu Verfügung. Für jemanden der hin und wieder kleine Näharbeiten durchführen möchte, ist es eine gute Möglichkeit diese zu nutzen. Somit muss sich nicht jeder Haushalt eine eigene zulegen. Eine Teilnehmerin versuchte ein altes T-Shirt aufzuwerten, indem sie die Unterseite zunähte und es als Stofftasche verwendete.

Viele Hersteller verwenden spezielle Schrauben und andere Verbindungen, wodurch das Reparieren dieser Gräte erheblich erschwert wird. Die Expert/innen vom Repair-Cafe hatten zum Glück eigene Schraubenzieher, um auch diese öffnen und reparieren zu können.

Bei einem Repair-Cafe darf Tee oder Kaffee natürlich nicht fehlen.

Das Otelo bietet nicht nur Raum für ein Repair-Cafe, dort treffen sich viele verschiedene Menschen in unterschiedlichsten Gruppen. Neben dem Raum mit zugehöriger Küche, in dem das Repair-Cafe stattgefunden hatte, bietet der Keller vielfältige Nutzungsmöglichkeiten. Es gibt einen großen Raum, der mit einer Musikanlage und Spiegeln ausgestattet ist. Auch eine Jongliergruppe und Hula Hoop Gruppe können sich hier austoben. Die Computerräume mit ihrer vielfältigen Ausstattung lassen jedes Informatiker-Herz höherschlagen. Weiters gibt es noch ein offenes Bücherregal und eine Werkstatt. Somit lässt sich für Jede/n etwas finden, um sich kreativ zu entfalten. 

Wer zukünftig bei einem Repair-Cafe vorbeikommen möchte, kann dies jeden 1. Mittwoch im Monat tun.

Ein Beitrag von Nachhaltigkeits-Reporter David Dorfner.

Fotocredit: © Land Oberösterreich / Oö. Zukunftsakademie.

Klimaquiz @ Linz

Der Klimawandel und seine verheerenden Folgen gelten längstens als wissenschaftlich belegtes Phänomen. Welche Daten und Fakten dazu jedoch relevant und wichtig sind und welche Auswirkung Handlungen jedes Einzelnen haben, versuchte Norbert Rainer den Teilnehmer/innen des Klimaquiz näher zu bringen. Am 5. Juni fand deshalb das Klimaquiz im Kepler Salon im Stadtzentrum von Linz statt.

Norbert Rainer und Elfie Schulz beim Klimaquiz.

Norbert Rainer gilt, dank seiner Erfahrung, im Bereich Klimaschutz als Experte auf diesem Gebiet. Er studierte Diplomgeographie, arbeitete an verschiedenen Projekten im Zuge der Klimarettungsinitiative und bringt jahrelange Berufserfahrung beim Klimabündnis OÖ mit. Seit 2014 ist er stellvertretender Geschäftsführer des Klimabündnisses Österreich.

Das Klimaquiz war so aufgebaut, dass Norbert Rainer zum Teil wichtige Daten und Fakten präsentierte und immer wieder die Teilnehmer/innen für Fragen und Schätzungen miteinbezog.

Am Bildschirm ist die CO2 Konzentration der letzten Jahrtausende zu sehen.

Zuerst wurden Grundlagen der Atmosphäre und des CO2 Gehalts präsentiert. Bei der Betrachtung des zeitlichen Verlaufs der CO2 Konzentration wird ersichtlich, dass die Atmosphäre zurzeit die höchste CO2 Konzentration seit mehreren hunderttausenden Jahren aufweist. Vor allem der Anstieg der letzten hundert Jahre zeigt den Zusammenhang mit der Verbrennung fossiler Rohstoffe.

Um die Problematik der sogenannten Klimakiller besser zu verstehen, ging Norbert Rainer zuerst kurz auf die Grundlagen der Atmosphärenzusammensetzung ein. Als Klimakiller bezeichnete er jene Gase, welche ein besonders hohes Treibhausgaspotential besitzen und somit einen starken Einfluss auf die Erwärmung der Atmosphäre haben.

Schockierende Bilder des Gletscherrückgangs in Österreich zeigten die bereits sichtbaren Auswirkungen des Klimawandels. Um ein Gefühl dafür zu bekommen, wie unterschiedlich der Ausstoß von Emissionen weltweit ist, wurde der Vergleich eines in Indien und in Österreich lebenden Menschen aufgestellt. Wobei die ungerechte Verteilung deutlich erkennbar wird.

Teilnehmer/innen diskutierten aktiv mit.

Elfie Schulz vom Kepler Salon und Norbert Rainer vom Klimabündnis Oberösterreich.

Schätzspiele, wie beispielsweise zum Energieverbrauch im Alltag, zeigten in welchen Bereichen wir besonders viel benötigen. Als besonders energieaufwendig stellte sich das Erwärmen von Wasser heraus. Die Teilnehmer/innen waren sehr erstaunt über die neuen Kenntnisse, welche sie gewonnen hatten und nahmen deshalb an der angeregten Diskussion teil.

Norbert Rainer versuchte aber nicht nur die Teilnehmer/innen mit diesen Zahlen zu schockieren, sondern auch aufzuzeigen, wie jede/r Einzelne Einfluss darauf haben kann. Als besonders effektive Stellschrauben gelten die Reduktion des Fleischkonsums und die Vermeidung des Flugverkehrs.

Für kürzere Strecken, die ungefähr 50 % unserer zurückgelegten Strecken ausmachen, hatte Norbert Rainer das Radfahren als sinnvolle Lösung angepriesen. Außerdem stellte er auch noch alternative Formen von Geldanlagen und den Happy Planet Index zur Bewertung wirtschaftlichen Erfolges vor und deckte somit wichtige Elemente der Klimawandeldebatte ab.

Als Gastgeberin des Kepler Salons und Begleiterin am Podium, wurde Norbert Rainer von Elfie Schulz unterstützt. Wie gewöhnlich war im Kepler Salon freier Eintritt und er bot eine angenehme Atmosphäre. Bei der Bar im Nebenraum konnten die Teilnehmer/innen eben Gehörtes diskutieren.

Die Quintessenz dieses Abends war auf jeden Fall, dass es dringend notwendig ist, Maßnahmen gegen den Klimawandel zu setzen und dass vor allem jeder und jede Einzelne einen wesentlichen Beitrag dazu leisten kann.

Ein Beitrag von Nachhaltigkeits-Reporter David Dorfner.

Fotocredit: © Land Oberösterreich / Oö. Zukunftsakademie.

Einkoch Action - Nix vakuma lossn

Wir leben in einer Zeit, in der uns Lebensmittel im Überfluss zur Verfügung stehen. Viele wissen nicht mehr wie Lebensmittel haltbargemacht werden, oder wie man Altes doch noch verwenden kann. Doch aufgrund einer steigenden Weltbevölkerung und knapper werdenden Ressourcen gewinnt dies wieder zunehmend an Bedeutung.

Katrin Pesendorfer und Anja Mayrwöger in dem kleinen Bio- und Kunstladen

Katrin Pesendorfer und Anja Mayrwöger wollten im Rahmen des Projekts „Nix vakuma lossn“, mit der Einkoch.Action am 6.Juni in Freistadt auf Lebensmittelverschwendung aufmerksam machen. Teilnehmer/innen wurden dazu eingeladen, eigene überschüssige Lebensmittel, die ansonsten nicht verwendet oder im Müll laden würden, mitzunehmen. Es wurden Schnittlauch aus dem eigenen Garten, altes Brot, Mangold, Petersilie und Rhabarber mitgebracht. Bei dem gemeinsamen Brainstorming wurden Ideen für die Verarbeitung der Zutaten diskutiert.

Das Brot wurde auf traditionelle Weise zu einer Art Brotsuppe zubereitet. Dies war eine sehr günstige Art, zu Zeiten, in denen Lebensmittel für viele Menschen Mangelware waren, hartes Brot wieder genießbar zu machen. Das Brot wurde mit einer Gemüsebrühe, angebratenen Zwiebeln und reichlich Schnittlauch aufgewertet.

Hier wird die Rhabarber-Erdbeermarmelade abgefüllt

Der Rhabarber wurde zusammen mit Erdbeeren zu einer Marmelade verarbeitet und somit haltbar gemacht. Aus der Petersilie wurde mit Nüssen und reichlich Öl ein Pesto gezaubert. Dieses wurde jedoch zu einem Großteil bereits vor Ort genossen.

Beim Zubereiten der Gerichte konnten sich die Teilnehmer/innen austauschen und gemeinsames Wissen und Erfahrungen teilen. Besonders interessant ist der Zugang der Generation, welche einen anderen Umgang mit Lebensmittel in ihrer Kindheit erlebte. Viel nützliches Wissen, über die Möglichkeit Lebensmittel haltbar zu machen oder Abfälle weiterzuverwenden, ist dabei auszusterben.

Ein Hausmittel für Rhabarber ist beispielsweise, aus dem Stängel zusammen mit Wasser eine Haarspülung zu kochen. Dadurch können die Haare aufgehellt werden. Die Gemüsesuppe wurde zum Beispiel mit Resten des verwendeten Gemüses zubereitet. Stücke der Zwiebel oder die Enden von Lauch und Karotten eigenen sich hierfür. Und als kleiner Tipp, immer wenn dieser vermeintliche Kompost anfällt, diesen einfach gleich in das Gefrierfach geben, dann bleibt das Gemüse bis zu seiner Verwendung frisch.

Die gesamte Kochrunde sitzt bei Tisch

Zum krönenden Abschluss konnten die Teilnehmer/innen die Köstlichkeiten gemeinsam verspeisen und erleben was daraus noch gewonnen werden konnte. Die Einkoch.Action förderte die Bewusstseinsbildung bezüglich des nachhaltigen Umgangs mit Lebensmittel und somit auch ganz besonders das SDG „Verantwortungsvolle Konsum und Produktionsmuster“. Wer zukünftig auch bei einer Einkoch.Action dabei sein möchte, kann auf der Facebookseite von „Nix vakuma lossn“ nachsehen, wann wieder eine stattfindet.

Fotocredit: © Land Oberösterreich/Oö. Zukunftsakademie

Ein Beitrag von Nachhaltigkeits-Reporter David Dorfner.

Step by Step mit dem Plastik weg!

Step by Step mit dem Plastik weg! Das dachten sich Verena und Marlis aus Steyr. Die beiden Freundinnen interessieren sich beide für das Thema Nachhaltigkeit und möchten sich aktiv für eine saubere Umwelt in ihrer Gemeinde einsetzen. Auf ihrem Blog SINNSTUBE STEYR berichten sie über ihre Versuche im Alltag ohne Plastik auszukommen, plastikfrei einzukaufen und somit ein bewussteres Leben zu führen und unsere Ressourcen zu schonen.
 
Gespannt, ob es auch in ihrer Gemeinde Steyr Gleichgesinnte gibt, die sich zu diesem Thema austauschen und informieren möchten sowie auf der Suche nach plastikfreien Alternativen sind, haben sie den ersten Stammtisch für ein plastikfreieres Leben organisiert.
 
Als ich am 2. Juni nach Steyr fahre betrete ich das City Kino, das bereits gefüllt mit Menschen ist, die sich alle für ein nachhaltigeres Leben ohne Plastik interessieren. Es gibt Kuchen, der, wie mir die Veranstalterin später erzählt, nur aus Lebensmittel gebacken ist, die nicht in Plastik verpackt waren. Ein plastikfreier Kuchen sozusagen. Es herrscht eine gemütliche Atmosphäre. Die Menschen erfreuen sich an den Süßspeisen, unterhalten sich und sind gespannt auf den Abend.

Zu Beginn des Stammtischs wollen Verena und Marlis ein bisschen mehr über die Gäste wissen. Mittels eines kurzen Auflockerungsspiels erfahren wir, dass einige sich bereits sehr intensiv mit dem Thema Plastikvermeidung beschäftigt haben und andere sich kaum Gedanken gemacht haben, aber sich gerne informieren möchten.
 
Bei der Frage, ob es auch wichtig sei, dass die Politik eingreift oder ob nur wir, als Konsumenten und Konsumentinnen, die Verantwortung tragen, startet eine rege Diskussion. Mir wird bewusst, dass dieses Thema viele Emotionen hervorruft und sich manche machtlos fühlen und mehr Unterstützung von der Politik erwarten. Doch an diesem Abend wurde der Fokus auf den eigenen Lebensstil gelegt, diesen zu reflektieren und Verantwortung als Abnehmer und Abnehmerinnen zu übernehmen sowie Bewusstsein für das Thema zu generieren.
 
Aber warum wollen wir eigentlich Plastik vermeiden? Was ist so schlimm daran, Produkte in Plastikverpackungen oder Objekte aus Kunststoff zu produzieren bzw. zu kaufen?
 
Plastik ist vor allem für unsere Umwelt eine Gefahr. Der Werkstoff ist nicht biologisch abbaubar. Der Verwitterungsprozess dauert teilweise Jahrhunderte (z.B. PET – Flasche 450 Jahre, Plastiksackerl 100 Jahre) und es entstehen kleine Fragmente, sogenanntes Mikroplastik, das durch das Abwasser in die Umwelt und somit ins Ökosystem kommt. Mikroplastik befindet sich übrigens auch in zahlreichen Kosmetikprodukten, wie Peelings und Zahnpasta. Aber auch für unsere Gesundheit ist Plastik ein großes Risiko. Vor allem nehmen wir es durch Lebensmittel auf, die in Kunststoff verpackt sind. Laut einer Studie der Universität Bonn haben 90% der Menschen Plastik im Blut.

In einem sogenannten World Café, eine Workshop-Methode, die es größeren Menschenmenge ermöglicht sich in Kleingruppen über ihre Sichtweisen und Ideen auszutauschen, wurden die Teilnehmenden aufgefordert, über ihren eigenen Plastikverbrauch zu diskutieren und neue Ideen und Tipps zur sinnvollen Vermeidung einzubringen.

Eine angeregte Diskussion entstand über alltäglichen Plastikmüll, der bei uns allen – insbesondere beim Einkauf von verpackten Lebensmitteln – anfällt. Der eine schlägt vor, sich im Supermarkt den Käse in die mitgebrachte Tupperware geben zu lassen, jemand anderes schwört auf Einmachgläser zum Einfrieren.

Auch Verena und Marlis geben uns noch Tipps für den Alltag, wie wir ohne großen Aufwand viel Plastik einsparen können: Stoffsackerl zum Einkaufen mitnehmen, wiederverwendbare Trinkflasche, bei Hofläden einkaufen, die ihre Lebensmittel oft in Gläser abfüllen sowie Kosmetikartikel ohne Mikroplastik kaufen. Die Umweltorganisation Greenpeace hat diesbezüglich einen Ratgeber herausgebracht, in jenem alle Produkte mit Mikroplastik aufgelistet werden und die daher zu meiden sind. Auch aus dem Publikum kamen weitere interessante Vorschläge, wie zum Beispiel auf Flipchart-Marker zu verzichten und stattdessen Ölmalfarben zu verwenden.
Die Veranstaltung hat mir wieder bewusst gemacht, wie sehr Plastik unseren Alltag dominiert und dass ich mich als Konsumentin aktiv dagegen entscheiden kann.
 
Alle Fotos: © OÖ Zukunftsakademie/Land OÖ
 
 
Bericht von NH-Reporterin Lisa

Wear Fair und mehr 2014 - Messe für Mode und nachhaltigen Lebensstil

Von 03. bis 05. OkBildquelle: BMLFUWtober fand heuer zum 7. Mal die Wear Fair & mehr, Messe für Mode und nachhaltigen Lebensstil in der ehemaligen Linzer Tabakfabrik statt.

Wer denkt, ein nachhaltiger Lebensstil brächte eine eingeschränkte Produktvielfalt mit sich, der wurde auf dieser Messe eines Besseren belehrt. Rund 180 Messestände verteilten sich auf vier Hallen.

In der großzügig angelegten Modehalle präsentierten zahlreiche AusstellerInnen ihre faire Mode, luden ein zum Anprobieren und informierten in einer gemütlichen Atmosphäre über die Herkunft der Textilien, den Prozess der Verarbeitung und ihre Verkaufskanäle. So präsentierten etwa Jens und Axel ihre Marke "brandless", 100% fairgehandelte, logofreie T-Shirts aus reiner Baumwolle, die in einer stylischen Verpackung aus Karton daherkommen. Ein Stück weiter wurden am Stand von La Schachtula handgemachte Stofftiere, Geschirrtücher und Handtücher liebevoll drapiert. Die Stoffe hierfür stammen ausschließlich aus dem Mühl- und Waldviertel.

WearFair und MEHR konnte sich dieses Event zu Recht nennen. Angefangen bei ethischen Geldanlagemöglichkeiten, über Entwicklungen im Bereich der umweltfreundlichen Mobilität, bis hin zur Nähküche, in der Altes einen neuen Glanz bekommt, wurden hier die zahlreichen Aspekte eines nachhaltigen Lebensstils sichtbar. BesucherInnen waren eingeladen sich zu informieren, mitzumachen und sich zu beteiligen, so etwa bei einer Unterschriftenaktion gegen die Freihandelsabkommen CETA, TTIP & TiSA.

Auch die Feinschmecker kamen hier nicht zu kurz. AusstellerInnen boten regionale Köstlichkeiten, wie Brot, Käse, Säfte, Wein, Wurst zum Kosten und Kaufen an. Das Interesse an den heimischen Produkten war groß. Rasch kamen Unterhaltungen über Ursprung, Herstellung, Verarbeitung und Transport der Produkte zu Stande. Bewusster Konsum, sich informieren und austauschen über die Dinge, die man kauft, etwas, das im Alltag oft zu kurz kommt, wurde im Rahmen der Messe mit einer Selbstverständlichkeit praktiziert.

Das Rahmenprogramm der Messe lud zu interessanten Diskussionen rund um's Thema, Filmvorführungen, Buchvorstellungen, Kochshows und vielen anderen spannenden Aktionen ein. Gemütliche Sitzgelegenheiten boten letztlich die Möglichkeit, sich von den Strapazen der Messe zu erholen und ausgeruht in die nächste Runde zu starten. Denn nur wer viele Runden auf der Messe drehte, konnte die Vielfalt, die sich dort bot, erfassen.Bildquelle: BMLFUW

(Ein witziges Detail am Rande: Messestände, Umkleiden und die Sitzmöbel auf der Bühne waren aus Karton.)

1. Netzwerktreffen der FAIRTRADE Gemeinden in OÖ

Den folgenden Bericht schrieb NH-Reporterin Ulrike im Jahr 2013:

Am Montag, den 7.Oktober 2013 wurde in Linz erstmalig ein Netzwerktreffen der FAIRTRADE-Gemeinden abgehalten. Die Organisation Südwind OÖ lud in Kooperation mit dem Welthaus OÖ und dem Klimabündnis OÖ neben VertreterInnen aus bereits bestehenden FAIRTRADE-Gemeinden auch jene Personen ein, die besonderes Interesse daran hatten, in ihren Heimatgemeinden ebenfalls die FAIRTRADE-Idee umzusetzen.

Und genau aus diesem Grund fand das Ideen-Seminar unter dem Titel „Kaffee ist erst der Anfang“ statt, zur Bewusstseinsbildung, zum gegenseitigen Erfahrungs- und Ideenaustausch sowie zur Bestärkung, an neuen Projekten zu arbeiten. Denn nach den fünf Zielen, die eine Gemeinde zu durchlaufen hat, um überhaupt als FAIRTRADE-Gemeinde ausgezeichnet zu werden, soll keinesfalls ein Stillstand eintreten. Der erste Schritt für eine Gemeinde und somit das erste dieser fünf Ziele stellt die Bekennung zu FAIRTRADE dar. In der weiteren Folge wird eine FAIRTRADE-Arbeitsgruppe gegründet. Als drittes Ziel gilt es, die FAIRTRADE-Produkte in der Gemeinde leicht verfügbar zu machen. Schließlich wird für die Produkte in der Gemeinde Lobbying betrieben, das heißt die Produkte werden in Vereinen, Schulen etc. verwendet. Als letzter Schritt bzw. fünftes Ziel w ird FAIRTRADE regelmäßig durch Berichterstattung beworben und durch Veranstaltungen bekannter gemacht.

Das Ideen-Seminar fand im Rahmen des Projektes TriNet Global (Globales Engagement von Wirtschaft, Wissenschaft und Verwaltung) statt, dessen Ziel es ist, das Engagement von WirtschaftsakteurInnen in Entwicklungs- und Nachhaltigkeitsfragen zu fördern. Ein Schwerpunkt liegt hier auch auf der Stadt Linz, die mithilfe von TriNet Global den Titel „Fair Trade Town“ erlangen soll.

Die Möglichkeit, sich an diesem Nachmittag mit den FAIRTRADE-AkteurInnen anderer Gemeinden sowie den anwesenden Vertreterinnen von FAIRTRADE Österreich und ARGE Weltläden in entspannter Atmosphäre auszutauschen, wurde sehr gut angenommen und weitere Treffen dieser Art werden sicherlich noch folgen. Ein kleines Highlight des Netzwerktreffens stellte der eigens aufgestellte Kaffeeautomat GOFAIR dar, der nicht nur fair gehandelten Kaffee bot, sondern auch als erster klimaneutraler Kaffeeautomat gilt.

„Begegnen – Bestärken – Begeistern“ – diese drei Wörter fassen sehr treffend zusammen, was diese Veranstaltung erreichen wollte und auch erfolgreich umsetzen konnte.

https://www.nachhaltigesoesterreich.at/?post_type=aktion&p=1345&Jahr=37