Lebendiger Lebensraum - Im Naturpark Tiroler Lech zur Auwald-Safari

Während der „Aktionstage Nachhaltigkeit“ hatte sich eine kleine Gruppe in bunter Outdoor-Kleidung am Rande der Gewerbezone Pflach getroffen. Der Naturpark Tiroler Lech lockte große und kleine Besucher mit einer Einladung zur Auwald-Safari hier her, um mit dem Naturführer Walter Stoll den angrenzenden Auwald zu erkunden.

Platz für Wildnis

Der dynamische Lech war der Bevölkerung bis zur Gründung des Naturparks vor allem als reißender und gefährlicher Strom ein Begriff gewesen. Inzwischen sind die massiven Schutzbauten reduziert worden und der Fluss hat sich wieder ein Stück seiner Wildnis zurückholen können. Die Flussarme haben Platz bekommen, idyllische schilfbewachsene Feuchtgebiete sind entstanden, zottige Moore, eine Aulandschaft und weiter Schotterbänke. Die natürliche Regulierung und Renaturierungsmaßnahmen der letzten 20 Jahre scheinen zu fruchten und Tiere, Pflanzen und Menschen kehrten zurück.

Den Fokus auf die kleinen Lebewesen

In Mitten dieser abwechslungsreichen Landschaften gab es für die Gruppe allerhand zu beobachten. Friedlich badende Entenpärchen, Schaumzikaden und sogar eine Blauflügelige Prachtlibelle kreuzte den Weg. Überwiegend schlängelte sich der gemütliche Wanderpfad durch den kühlen verwachsenen Auwald, dann am Fluss entlang bis zum Ausgangspunkt am Vogelbeobachtungstum zurück. Immer wieder gab es freudig strahlende Augen, wenn jemand einen schönen Fund in der Natur gemacht hatte oder ein tolles Motiv vor die Linse bekam. Man lauschte in den Auwald: ein Kuckuck, Rascheln, Vogelstimmen. Herr Stoll wusste von allerlei Kuriositäten und Besonderheiten der Natur zu erzählen. Er sensibilisierte die Gruppe aber auch mit einigen Verhaltenstipps und zeigte Spannungsfelder auf.

Naturmagnet und Naturschutz

Es wurde deutlich, dass es für den Naturpark nicht immer einfach ist, die Balance im und um den Naturpark zu halten. Denn zunehmend wird der Schutzraum auch als Erholungsraum genutzt, was die sensiblen Pflanzen und Tiere zerstört oder verschreckt. Die Auwald-Safari bot einen passenden Rahmen den Lebensraum behutsam zu erkunden und seine Naturschätze zu bestaunen.

Fotos: © CO

Christina Oberleiter | NR-Reporterin für Tirol  

Idyllischer Streifzug durch einen sagenhaften Schluchtenwald

Vis a vis von jenem steilen Gelände, von wo aus in den 90ern Tausende von Fans den Schürzenjägern zujubelten, erstreckt sich das 33 Hektar große Landschaftsschutzgebiet „Glocke“, eine mit Linden und Buchen versehene Oase der Stille inmitten der Zillertaler Ortschaft Finkenberg und ladet zur besinnlichen Begehung ein. Die sommerliche Hauptsaison im Tal steht an jenem sonnigen Maitag noch vor der Tür. Und so hat sich nur eine kleine Gruppe an Gästen versammelt, um sich auf diesen Naturerlebnisweg zu machen.

Kulinarische Spezialitäten

Der Eingang in diese Insel botanischer und geologischer Besonderheiten führt über eine hohe Brücke, von wo aus bereits ein wunderschöner Blick auf das Schluchtengebiet und die umliegende Bergwelt geworfen werden kann. An einer Ansammlung von Sträuchern der Vogelbeere vorbei, aus der sich bittere Marmelade kreieren lässt, hält das Naturjuwel „Glocke“ auch schon die ersten kulinarischen Feinheiten bereit. Gekostet wird etwa von den frischen Trieben der Fichten, die sich vorzüglich zu Honig weiterverarbeiten lassen und dem Waldsauerklee, der in jede Salatschüssel passt.

Übergang über die „Teufelsbrücke“

Die Wanderung führte dann weiter vorbei am gelblich-grünen Wandelbingelkraut, dem dreischnittigen Baldrian und an einem Stück Hochstegen-Marmor. Bevor dann nach Begutachtung einer der vielen Quetschfalten in den Rinden rund um die Astlöcher der Bäume, dem sogenannten „Chinesenbart“, die Überquerung der sagenumwitterten Teufelsbrücke anstand. Inmitten des Schluchtenwaldes verbindet diese 1876 errichtete gedeckte Holzbrücke zwei Weiler des Ortes. Tosend und schäumend fließt unterhalb der Tuxer Bach.

Der Legende zufolge soll der Teufel für den Bau der Brücke die Seele jenes Wesens verlangt haben, welches als erstes den Steg überquert. In einer stürmischen Nacht soll der Satan das Werk vollendet und auf sein erstes Opfer gelauert haben. Da schickten die schlauen Bauern eine Ziege über die Brücke, die der Teufel sogleich unter Wutgeheul an den Hörnern packte und mit ihr durch die Lüfte ritt, vom schallenden Gelächter der Finkenberger Bauern begleitet. Wie jene, hat auch der heutige Wanderer von hier aus eine einzigartige Aussicht auf die Naturschauspiele des hinteren Zillertals.

Ein Bericht von Nachhaltigkeits-Reporter Franz-Josef.

Fotocredit: © FJH

Vortrag zur neoliberalen Transformation des Agrarsektors Neuseelands

Im Rahmen der Vortragsreihe „International Agri Food Lecutures“ des „Forschungszentrum Berglandschaft“ der Universität Innsbruck, war am 29. Mai der neuseeländische Agrarsoziologe Hugh Campbell Gastredner an der Sozial- und Wirtschaftswissenschaftlichen Fakultät (SoWi). Unter dem Titel „The Politics of Agricultural Sustainability under neoliberalism in New Zealand“ gab Herr Campbell Einblicke in die Funktionsweise des Agrarsektors Neuseelands unter besonderer Berücksichtigung der neoliberalen Reformpolitik der 1980er Jahre. Die Reihen im Hörsaal waren an diesem frühen Abend voll besetzt, überwiegend von Studierenden des Faches Soziologie.

Weltweit höchste Exportquote im Agrarsektor

Neuseeland verzeichnet weltweit die höchste Exportquote im Agrarbereich. Um die 90 Prozent der im Inland produzierten Agrargüter sind für den ausländischen Markt bestimmt, allen voran Europa, die USA, Japan und China. Grundlage für diese extreme Exportorientierung ist u.a. die seit Jahrhunderten praktizierte Abholzung weiter Flächen des Landes. Ursprünglich, noch vor Beginn der menschlichen Besiedelung ab dem 8. Jahrhundert, waren die Nord- und Südinsel des Landes größtenteils dicht bewaldet. Die ersten Bewohner des Landes, die Maori, haben mit Abholzmaßnahmen begonnen, die ab 1840, nachdem Neuseeland britische Kolonie geworden ist, im Zuge zunehmender Einwanderung intensiviert wurden. Vor allem in den 1880er Jahre kam es zu groß angelegten Flächenbränden, wovon eindrückliche Bildaufnahmen zeigten.

Neoliberale Wende

Historisch besteht in Neuseeland eine enge, auch finanzielle Beziehung zwischen der Bauernschaft und dem Staat. Doch angesichts budgetärer Krisenerscheinungen zu Beginn der 80er, sah sich die Regierung gezwungen, die bislang üppig geflossenen Subventionen in den Agrarsektor fast komplett einzustellen. Nachdem zuvor viele Bauern allein aufgrund der staatlichen Zuschüsse Landwirtschaft betrieben, haben sich in der Folge des Novums einer allein nachfrageseitigen Abhängigkeit, erhöhte Produktivitäts- und Effizienzraten in der gesamten Lieferkette ergeben. Eine weithin globale Ausrichtung nahm somit ihren Lauf. Damit etwa Agrarbetriebe heute für ihre Erzeugnisse die mit einem hohen Imagefaktor belegten „Öko-Labels“ erhalten, wie beispielsweise jenes von der privaten, in Köln ansässigen Organisation GlobalGAP (Good Agricultural Praxis), wurden Produktionsprozesse auf die Erfüllung europäischer Standards ausgerichtet und erweitert. Die Strenge des Kriterienkatalogs im Sozial- und Umweltbereich ist dabei jedoch umstritten.

Gegenbewegungen bilden sich

Derart intensivierte und expansive Produktionsabläufe, die seit den 80er Jahren Raum greifen, rufen mittlerweile aber auch starke Kritik im Inland hervor. So hat sich etwa seit der „Dirty dairing“-Kampagne von 2001, die den Blick auf die zunehmende Wasserverschmutzung durch große Molkereibetriebe gerichtet hat, immer öfter organisatorischer Widerstand formiert. Die Protestbekundungen haben dabei zur Gründung der Green Party im Jahr 2005 geführt. Auch bezüglich geltender Freihandelsverträge, etwa mit China seit 2008, besteht teilweise öffentlicher Dissens. Gegenwärtig richtet sich der Widerspruch verstärkt gegen die Ratifizierung des Freihandelsvertrags zur Transpazifischen Partnerschaft (TPP).

Ein Bericht von Nachhaltigkeits-Reporter Franz-Josef.

Fotocredit: © FJH

Youth4Future – Together Active for the Global Goals

Am 1. Juni lud ein engagiertes Zweigespann der „Generation Earth“ bereits zum zweiten Mal junge Erwachsene ein, direkt in der UNO-City mehr über die nachhaltigen Entwicklungsziele (Sustainable Development Goals = SDGs) zu erfahren. Nadine – eine junge Studentin – und Joel – ein 17-jähriger Schüler – organisieren diese Exkursionen in Namen der Jugendorganisation des WWF (World Wildlife Fund) mit dem Ziel, junge Menschen mit den entwicklungspolitischen Herausforderungen unserer Zeit und möglichen Lösungsansätzen zu konfrontieren. Nach der Führung reflektierten die 12 Teilnehmer dann in einem kleineren Rahmen über Möglichkeiten, im eigenen Leben Schritte zur Erfüllung der SDGs zu setzen – doch dazu später.

Beim Kennenlern-Spiel in der UNO-City fragten sich die Teilnehmer*innen über ihre Gewohnheiten und Haltungen aus.

Erste Hürden überwinden

Nachdem wir alle die Sicherheitskontrolle des Vienna International Center mehr oder weniger erfolgreich passiert hatten (nur ein Taschenmesser musste zurückgelassen werden), lernten wir uns bei einem interaktiven Aufwärmspiel erstmal kennen. Wir stellten uns Fragen zu unseren Gewohnheiten und Einstellungen bezüglich eines nachhaltigen Lebensstils und tauchten so gemeinsam in die Thematik ein. Dann – nachdem wir einen zweiten Schranken passiert hatten – startete die Tour mit Leonora, die uns in den nächsten eineinhalb Stunden durch das Gelände führen und uns dieses mit ihren Erklärungen näherbringen sollte.

Im imposanten Innenhof der UNO-City reihen sich alphabetisch geordnet die Flaggen der 193 Mitgliedsstaaten.

Hinter einem schalldichten Fenster begutachteten die Teilnehmer*innen von "Youtfh4Future" eine internationale Verhandlung.

Die UNO-City und die neuen Ziele

Die insgesamt 17 SDGs wurden von 193 UN-Mitgliedsstaaten in zahlreichen Konferenzen ausgehandelt, um schließlich am 1.1.2016 die bis dahin als Zielvision geltenden Millennium Development Goals (MDGs) abzulösen. Eine Besonderheit dieser neuen Ziele ist, dass nicht zwischen einem „reichen, entwickelten“ globalen Norden und einem „armen, hilfsbedürftigen“ globalen Süden unterschieden, sondern die Staatengemeinschaft als Ganzes verstanden wird, um ein menschen- als auch tierwürdiges Leben auf unserem Planeten zu fördern. Die UNO-City in Wien, deren Name auf die zahlreichen an eine städtische Infrastruktur erinnernden Dienstleistungen zurückgeht (mit Ausnahme von Unterkunftsmöglichkeiten) – beherbergt eine Vielzahl von UN-Organisationen sowie auch die International Atomic Energy Agency (IAEA), die wir alsbald erkunden sollten.

In einem Zelt des UNHCR lauschten wir Geschichten über das Leben und die Zustände in großen Flüchtlingscamps.

Unterwegs in den Tiefen der City

Wir schritten über lange Korridore und durch große Hallen, beobachteten Vertreter von über hundert Staaten bei einer Verhandlung, fühlten uns in das Leben in einem Zelt des Flüchtlingskommissariats (UNHCR) hinein, lauschten verschiedenen Maßnahmen der UN zur Erreichung der SDGs und genossen schließlich eine einschlägige kurze Filmvorführung in einem integrierten Kinosaal. Mit diesen diversen bunten Eindrücken genährt machten wir uns schließlich per U-Bahn vom Vienna International Center auf in den 2. Bezirk zum zweiten Teil der nachmittäglichen Aktion.

Let’s talk about SDGs & Lifestyles

Dort angekommen stärkten wir uns an einem kleinen aber feinen „nachhaltigen Buffet“ aus veganen Aufstrichen, Biogemüse-Stäbchen und gerettetem Brot von dem jungen Wiener Start-Up „Brotpiloten“. Nadine und Joel erläuterten die verschiedenen Handlungsfelder für nachhaltige Lebensweisen in Bereichen wie Ernährung, Mobilität, Wohnen und Konsum. Sie vergaßen auch nicht zu betonen, dass Minimalismus und Verzicht durchaus mehr Freude am Leben und Selbstwirksamkeit bedeuten können. Annemarie Miesbauer, die auch schon in der UNO-City mit dabei war, erzählte uns im Anschluss von den augenöffnenden Erfahrungen ihres Selbstversuchs, bei dem Sie ein Jahr lang versuchte, keinen Müll zu verursachen. Im ihrem Blog „Ein Jahr im Glas“, berichtet Sie von ihrer Motivation und den leicht nachahmbaren Ansätzen, der Wegwerfgesellschaft zu entkommen – vom Kakao- oder Zimtmake-up bis hin zum Ohrenschmalzentferner. Den Abschluss des erkenntnisreichen Nachmittags bildete eine finale Reflektionsrunde, bei der alle Teilnehmenden konkrete Ziele und Maßnahmen planten, um in Zukunft selbst zu dem ein oder anderen nachhaltigen Entwicklungsziel persönlich beizutragen.

Bei einem vegetarischen Buffet aus teils geretteten Lebensmitteln stärkten wir uns für den Workshop.

Die Köpfe der Aktion

Nadine und Joel – die „Youth4Future“ im Rahmen des „Action Leader Training“ der Generation Earth konzipierten – sehen ihre Aktion als hervorragende Gelegenheit, um jungen Menschen ihre Verantwortung im Bezug auf die Umsetzung der SDGs bewusst zu machen. In den SDGs sehen sie ein greifbares Zielkonstrukt, das den Weg in eine zukunftsfähige Welt einleiten kann. Zweifelsohne werden sich die beiden auch in Zukunft in diesem Sinne engagieren, denn – wie Joel nicht versäumt zu betonen: „eine bessere Welt ist möglich!“.

Ein Beitrag von Nachhaltigkeits-Reporter Hannes Reitberger.

Fotocredit: © MA 22

Über 50 Vögel in "Pension"

In der Nähe des wunderschönen Rechnitzer Stausees liegt im Wald eine „Vogelpension“ versteckt. Dort wird Vögeln eine zweite Chance und ein Ruhelager geschenkt.

700 Meter Strecke

Mitten im Wald erstreckt sich ein gigantischer, hölzerner Turm. Bereits von weitem hört man die Vögel darin vor Freude zwitschern. Seit Mai letzten Jahres ist die Anlage fertig gestellt erklären die Betreiber. Eine Strecke von insgesamt 700 Metern ist es bis zur Spitze.

Barrierefreie 22 Meter Höhe

Der rollstuhlgerechte Turm hat insgesamt einen Durchmesser von 15 Metern. Während man langsam den Weg hinaufschlendert kann man im Inneren zahlreiche Vögel beobachten und außen den schönen Wald auf sich wirken lassen.

Vögel werden gepflegt

Im Turn finden sich über 50 Vögel wieder. Circa 13 verschiedene Arten wurden in Zusammenarbeit mit der veterinärmedizinischen Universität gesundgepflegt und dürfen dort die wohlverdiente „Vogelpension“ genießen. Diese Vögel hätten in der freien Natur sonst keine Überlebenschancen.

Stüberl lädt ein

Wer sich von den zahlreichen Höhenmetern erholen muss, auf den wartet unten ein Holzstüberl mit zahlreichen Getränken und saisonale Gerichte. Für Kinder gibt es anbei ein Holzlabyrinth, das zum Spielen einlädt.

Waldspaziergang bietet sich an

Anschließend lädt der Wald- und Vogelpark Rechnitz zu einem Spaziergang unter den Blättern der Bäume ein. Bis Oktober ist das Gelände für Besucher noch geöffnet.

Ein Beitrag von Nachhaltigkeits-Reporter David Marousek.

Fotocredit: © Land Burgenland.

Vom Samen bis zur Ernte. Gestalte deinen eigenen Minigarten im Topf

Nachhaltiges Saalachtal

Der seit 2002 existierende Leader-Verein Saalachtal bietet organisatorische und finanzielle Unterstützung für Projekte, welche die regionale Entwicklung fördern. Auf Initiative dieses Vereins fand heuer schon zum zweiten Mal ein Gartenworkshop bei Sandra Faistauer in Maishofen statt.

Garten a la carte

Sandra Faistauer ist Inhaberin der Gartengestaltungsfirma „Garten al la carte“ mit 18 MitarbeiterInnen. Grundgedanke ist es „Pflanzen mit möglichst wenigen Kilometern“ zu produzieren. Die Keimlinge werden zwar – aus dem deutschsprachigen Raum – zugekauft, ansonsten passiert die Aufzucht aber vor Ort mit Bio-Erde aus dem Erdwerk Kranzinger aus Straßwalchen. Gedüngt wird mit gemahlenem Hornmehl. 20% der Pflanzen wird durch Teilung vermehrt.

4 Mitarbeiterinnen betreuen den Pflanzgarten. Keimlinge werden hier kultiviert, etikettiert und an Firmen verkauft, 95% davon an die Gärtnerei Schwaighofer in Saalfelden.

Sandra Faistauer in ihrem Pflanzgarten.

Führung durch den Pflanzgarten

Zunächst führt uns die Firmeninhaberin, auf deren T-Shirt „I bin a Gascht´la“ steht,  durch den Pflanzgarten und erklärt den Werdegang der Pflanzen. Die in einem Torfsubstrat gelieferten Keimlinge – ohne Torf geht es laut Profigärtnerin nicht – durchlaufen verschiedene Stationen, bis sie verkaufsfertig sind. So werden die Pflanzen nicht im ersten Jahr verkauft, sondern bleiben über den Winter stehen, sodass sie gut durchwurzeln können. Viele werden dann auch durch Teilung vermehrt. Dazu werden die oberirdischen Teile der Pflanze abgeschnitten und die Wurzeln mit einem Messer geteilt. Das erfolgt früh im Frühjahr oder bei einigen Arten auch nach der Blüte.

Leidiges Plastik

„Uns ist schon bewusst, dass wir ziemlich viel Plastik produzieren“, sagt die Chefgärtnerin. Allerdings versucht sie so viel wie möglich wieder zu verwenden und auch bei den Etiketten gibt es teils schon Alternativen aus Holz. Leider machen es die Hygienevorschriften unmöglich, alle Pflanzenübertopfe weiterzuverwenden.

Jetzt geht’s an die Arbeit

Nach dieser sehr informativen Führung dürfen wir TeilnehmerInnen nun selbst an Werk gehen und einen Mini-Steinkräutergarten anlegen. Frau Faistauer zeigt vor, wie es gemacht wird. Zunächst kommt etwas zerkleinerter Blähton in die Tonschüssel, der als Puffer gegen Staunässe bzw. auch zum Speichern von Wasser dient. Danach folgt Pflanzenerde und dann werden Kräuter nach Wahl geteilt und eingesetzt. Zum Schluss wir der Minigarten noch mit Stöckchen und Steinen verziert. Diese Zierde hat allerdings durchaus auch eine Funktion: Sie wirkt dem Austrockenen der Erde entgegen.

Die Profigärtnerin zeigt vor, wie´s geht.

Die stolzen WorkshopteilnehmerInnen vor ihren Kunstwerken.

Nun dürfen die TeilnehmerInnen jeweils zu zweit losziehen und sich Pflanzen für einen eigenen Minigarten aussuchen. Wer die Wahl hat, hat die Qual, aber schließlich sind alle mit ihrer Auswahl zufrieden und beginnen mit der Gestaltung. Nach insgesamt 2 Stunden Führung und Workshop kann jeder und jede einen Mini-Steinkräutergarten mit nach Hause nehmen.

Die Veranstaltung soll übrigens nächstes Jahr in die 3. Runde gehen. Wer Zeit hat und nicht allzu weit anreisen muss, sollte sich diese Gelegenheit nicht entgehen lasse, das findet.

Ein Beitrag von Nachhaltigkeits-Reporterin Aglavaine Lakner.

Fotocredit: © Land Salzburg.

Wanderung zum majestätischen Talbachwasserfall

Am Rande des Ortsteil Laimach der Zillertaler Gemeinde Hippach, ist der Talbachwasserfall über einen zumeist flachen Wanderweg zu erreichen. Der Wasserfall ist ein wunderbares, nicht weit oberhalb der Talsohle gelegenes Naturschauspiel, das auf dem Weg dorthin zu einigen botanischen Erkundungen und Momenten der Besinnung einladet. Eine kleine Gruppe machte sich an einem herrlichen Maitag vom Bahnhof aus entlang des Zillers auf den Weg. Der sich in inmitten des Tales hindurchwindende Fluss ist zu früheren Zeiten bei starkem Wasserschwall teilweise auch über die Ufer getreten und hat Menschen mitgerissen. An jenem Tag fließt der Fluss weithin gemächlich, der zudem den Grenzverlauf zwischen den Diözesen Innsbruck und Salzburg bildet, ersichtlich an den jeweiligen roten bzw. grünen Türmen der Ortskirchen.

Gefährliche Pflanzen am Wegesrand

Und so können die diversen Pflanzen an der Ziller-Promenade in aller Ruhe begutachtet werden. Etwa die Knoblauchsrauke, eine der ersten Kräuter im Frühling und zudem eine der schmackhaftesten. Oder der giftige Bärenklau, der prinzipiell bis zu vier Meter hoch wachsen kann und relativ häufig in Westösterreich anzutreffen ist. Jedoch sollte um diese Pflanzenart unbedingt ein weiter Bogen gemacht werden. Wer die Blätter anfasst oder die Stängel umknickt, kann mit phototoxischen Substanzen in Berührung kommen. Mit verheerenden Auswirkungen, wie beispielsweise hochgradigen Verbrennungen.

Waldsaga

Vom Ufer auf den Wanderweg abgebogen, konnte die Gruppe unter der Geräuschkulisse der nahen Kuckucke, von der Saga eines Heilspraktikers aus der umliegenden Ortschaft Schwendau, erfahren. Dieser soll mit brachialen Methoden etwa verstummte Kinder wieder zum Sprechen gebracht haben, indem er sie in eben diesem Waldstück an einen Baumstamm fesselte und mit der Axt zum Schlag ausholte. Woraufhin die Kinder abrupt ihre Stimmen wiedererlangt haben sollen. Nach dieser mystisch angehauchten Erzählung wurde dann ganz gegenwärtig das zum Teil bestehende Problem des Wildverbisses erläutert. Durch diesen werden Bäume geschädigt und wachsen langsamer.

Ein Bericht von Nachhaltigkeits-Reporter Franz-Josef Hausberger.

Fotocredit: © FJH

 

Klimakompass - Parcours der Nachhaltigkeit

Am Samstag, den 06. Juni 2017, fand bei der Pestsäule am Alten Platz in Klagenfurt der Aktionsstand „Klimakompass“ mit der Möglichkeit der Absolvierung des „Parcours der Nachhaltigkeit“ statt. Es drehte sich alles um den Bereich der Nachhaltigkeit, speziell auch den Klimaschutz und wie jeder einzelne bzw. jede einzelne von uns dazu im Alltag beitragen kann. Der Aktionsstand lockte viele Passanten an, die reges Interesse an den vorgeführten Themen zeigten.

Der Aktionsstand selbst wurde vom Land Kärnten in Kooperation mit dem Bündnis Alpenkonvention Kärnten, der Katholischen Kirche Kärntens – Referat für Schöpfungsgeschichte – und dem Klimabündnis Kärnten geführt. Ein Highlight dieses Aktionsstandes war der „Parcours der Nachhaltigkeit“, entwickelt und gestaltet vom Bündnis Alpenkonvention Kärnten. Interessierte hatten insgesamt acht verschiedene Aufgaben mit diversen Schwerpunkten im Bereich der Nachhaltigkeit (Abfall, Mobilität, Ernährung etc.) zu lösen. Die dafür aufgestellten, nachhaltig und kreativ gestalteten Holztafeln dienten als Information und Hilfestellung bei der Lösung der Aufgaben. Die richtige Beantwortung der Fragen wurde je nach Wahl mit einer regionalen, biologischen oder auch Fair-Trade Süßigkeit belohnt. Die Flexibilität und leichte Transportierfähigkeit des „Parcours der Nachhaltigkeit“ spricht dafür, auch bei zukünftigen Aktionen verwendet zu werden. Dieser dient als effektive Maßnahme im Bereich der Bewusstseinsbildung, da Eigeninitiative zur Bewältigung der Aufgaben von Nöten ist. Die Beantwortung der doch herausfordernden Fragestellungen zauberte ein großes Lächeln auf so manches TeilnehmerInnengesicht.

Glückliche Absolventin des "Parcours der Nachhaltigkeit" - Präsent: Honig aus der Region

Alternativ zum „Parcours der Nachhaltigkeit“ bestand die Möglichkeit, bei einem Gewinnspiel teilzunehmen. Einzige Voraussetzung war die Beantwortung von vier kurzen Fragestellungen aus dem Bereich der Nachhaltigkeit.

Des Weiteren wurde der „Klimakompass“ des Landes Kärnten vorgestellt und ausgeteilt. In einem kompakten Büchlein wird das Thema Klimaschutz näher behandelt. Neben allgemeinen Informationen über den Klimawandel und mögliche Klimaszenarien Kärntens werden einige Tipps über die bewusst nachhaltige Gestaltung des Alltags genannt. Richtige Mülltrennung, bewusste Ernährung, Energiespartipps und nachhaltiges Mobilitätsverhalten sind ein paar der darin behandelten Themen.

Der "Klimakompass" und Bio-Joghurts von Bio Austria

Zusätzlich zur Broschüre „Klimakompass“ gab es ebenfalls Informationsmaterial über die von der Katholischen Kirche Kärnten organisierte Kampagne „AutoFasten“, über FairTrade Produkte, über die Bedeutung und Seriosität von Biosiegel im Handel oder auch über den Umstieg auf öffentliche Verkehrsmittel speziell bei Fernreisen (ÖBB). Präsente wie ein wiederverwendbares Stoffsackerl mit der Aufschrift „Gut fürs Klima, gut für Kärnten, gut für mich“ oder Bio-Joghurts von Bio Austria wurden ebenfalls verteilt, um gleich vor Ort auf den Geschmack der Nachhaltigkeit kommen zu können.

Bewusstseinsbildung ist ein erster wichtiger Schritt, um der Bevölkerung das doch komplexe und vielfältige Thema der Nachhaltigkeit näher zu bringen. Nachhaltiges und bewusstes Handeln bei alltäglichen Arbeiten und Entscheidungen kann schließlich nur dann erfolgen, wenn auch Wissen darüber besteht. Der Aktionsstand „Klimakompass“ zielte auf diese Bewusstseinsbildung ab und ermöglichte ein erstes Eintauchen in die spannende Welt der Nachhaltigkeit.

Bündnis Alpenkonvention Obmann Robert Unglaub, Projektreferentin des Referats für Schöpfungsgeschichte Nina Vasold, Fachreferentin für Nachhaltigkeit Heidrun Knafl, Landesrat Rolf Holub und drei weitere am Aktionsstand interessierte Teilnehmerinnen

v. l. n. r.: LR Rolf Holub, Nina Vasold (Referat für Schöpfungsgeschichte – Katholische Kirche Kärnten), Robert Unglaub (Bündnis Alpenkonvention Kärnten) und Christian Salmhofer (Klimabündnis Kärnten)

Fotocredit: Land Kärnten

Ein Beitrag von Nachhaltigkeits-Reporterin Tina Ebner.

Trockenrasen soll Lebensräume schaffen

In der nordburgenländischen Ortschaft Oslip wurde bei herrlichem Sommerwetter das Projekt „Trockenrasen“ vorgestellt.

 Circa 20 TeilnehmerInnen fanden sich ein als Landesrätin Astrid Eisenkopf mit Bürgermeister Stefan Bubich und Vize-Bürgermeister Paul Walzer zur Vorstellung des Geländes und anschließender Fortbildung luden. Mit dabei waren auch Dr. Julia Kelemen-Finan und DI Thomas Holzer von der Naturschutzakademie.

Politik wird in Pflicht genommen

Als Trockenrasen wird eine besondere Form von Biotop bezeichnet, in der zahlreiche Lebewesen und Pflanzen eine Heimat finden. Dabei versuchte Frau Kelemen-Finan an die Gemeinde zu appellieren: „Der Trockenrasen in Oslip kann nur durch Hilfe der Gemeinde und des Landes gepflegt werden.“ Wichtig werde es, dass die „Leute den Wert erkennen.“

Bürgermeister Stefan Bubich stimmte ihr zu und gab „von Seiten der Gemeinde jede Unterstützung.“

Auch sein Vize stieß ins selbe Horn und wünschte sich, „dass nicht nur die Kinder begeistert sind, sondern auch die ältere Generation.“

Volksschul-Direktorin begeistert

Ebenfalls als Teilnehmerin anwesend war Oslips Volksschuldirektorin Ljuba Palatin-Wild. Die Pädagogin machte klar, wie toll ein Trockenrasen für Kids sein kann. Auch wenn die Jugend von heute wohl selten das Handy weglegt, in der freien Natur fühlen sich alle wohl. Überhaupt hatten zahlreiche TeilnehmerInnen einen pädagogischen Hintergrund, denn der Trockenrasen eignet sich perfekt für Exkursionen an der frischen Luft.

 

Evolution hautnah erleben

Als Beispiel wurden außerdem Gläser mitgebracht. In diesen Behältern wurden sowohl Raupen, als auch Schmetterlinge gezeigt, die von Oslips SchülerInnen mühevoll gehegt und gepflegt wurden. Sobald aus einer kleinen Raupe ein Kokon und in weiterer Folge ein Schmetterling wird, gehen die SchülerInnen mit ihnen auf die Wiese und entlassen sie in ihr neues, natürliches Paradies.

 

Experten erklären Flora und Fauna

Anschließend durften Interessierte mit den beiden Natur-Experten Julia Kelemen-Finan und Thomas Holzer entlang der Osliper Trockenrasen wandern. Aufgrund der hohen Temperaturen wurde zwar von einem Schatten zum nächsten gehuscht, dabei wurde jedoch immer eine besondere Pflanze oder ein auffälliges Tier im Gebüsch entdeckt. Mit dabei waren auch altersgerechte Materialien für Lehrkörper wie zum Beispiel Pflanzen-Suchtafeln.

Nicht nur Oslip steht auf Biodiversität

Doch das ambitionierte Projekt hörte in Oslip nicht auf. Auch im mittelburgenländischen Ort Rechnitz wurden (Halb-)Trockenrasen angelegt und Lehrkörper informiert. Wie in Oslip ist auch die Rechnitzer Volksschule an diesem Projekt beteiligt. Mit der Volksschule Rohrbach bei Mattersburg und der neuen Mittelschule Purbach sind außerdem noch zwei weitere Schulen involviert. Das Projekt hat eine Laufzeit bis 2019. Jedoch kann nur ein Erfolg erzielt werden, wenn wie Landesrätin Astrid Eisenkopf appellierte: „Naturschutz kann nur dann gelingen, wenn er auf allen Ebenen umgesetzt wird – von global über regional bis lokal – und wenn wir alle gemeinsam an einem Strang ziehen.“

Ein Beitrag von Nachhaltigkeits-Reporter David Marousek.

Fotocredit: © Land Burgenland