„Natur nutzen und nicht ausnutzen“

Der „Agrar-Rebell“ Sepp Holzer hielt ein Drei-Tages-Seminar in Henndorf ab. Dabei wurde nicht nur die Theorie der „Holzer’schen Permakultur“ gelehrt, sondern auch ein Rundgang um seinen „Holzerhof“ angeboten.

„Muss Erde spüren“

Von 26. bis 28. Mai bot Sepp Holzer ein Seminar in der Pension Büscek in Henndorf im Südburgenland an. Zahlreiche Begeisterte kamen aus allen Herren Länder um den Ausführungen beizuwohnen und ihre eigenen Pläne vorstellen zu können. „Ich muss die Erde spüren.“, erklärte Sepp Holzer zu Beginn seiner Holzerhof-Exkursion. Dabei strich Holzer hervor, seine Permakultur könne nicht einfach „gekauft“ werden. „Ich kauf ja auch nicht ein Instrument und kann dann sofort ein Konzert geben.“, erklärte Holzer weiter.

Große Beteiligung

Die zahlreichen Teilnahmer/innen wollten auch Tipps um die Behördengänge für eigene Permakulturen zu erleichtern. „Richtig wäre es den Behörden beim Grundkauf mitzuteilen, dass man eine landwirtschaftliche Bewirtschaftung vor hat.“ Einige Seminarteilnehmer/innen berichtet hier von Problemen mit den Gemeinden.

Rundgang durch Hof

Trotz großer Hitze wurde anschließend der Rundgang am „Holzerhof“ begonnen. Unter schattenspendenden Bäumen wurden die Temperaturen jedoch deutlich erträglicher. Eines der ersten Highlights war ein selbstgebautes Gehege, das für zahlreiche Tierarten geeignet ist. Mit Baumstämmen wurde eine eigene „Höhle“ für die Lebewesen gebaut.

Hochbeete voller Leben

Weiter unten im mehrere Hektar umstreckenden Hof warteten dann die ersten Hochbeete. Jedoch nicht wie in „unserer“ Zivilisation penibel gemäht, ohne Unkraut und sicher vor Ungeziefer. Mitten im Wald standen zwei Hochbeete an denen der Salat nur so spross. Eine Teilnehmerin fragte was Sepp Holzer denn gegen Schnecken macht. „Nichts.“, antwortete der Hofherr kurz.

Tiere willkommen

Doch nicht nur die Pflanzenwelt fühlte sich in Henndorf wohl. Einige Perlhühner gackerten fröhlich dahin. Auch einige Fische bewohnten die Teiche. Das Wasser wird von einer gekauften Feuerwehrpumpe sorgte steht’s für Wassernachschub. Für Sepp Holzer ist klar: „Wo Wasser ist, ist Leben.“

Experimentieren im Freien

Angekommen am Ende der Reise, Sepp Holzers Haus, zeigte der Agrar-Rebell eine zukünftige Vision von ihm. Eine Libelle mit Wind- und Sonnenenergie. Es gehe darum die natürlichen Ressourcen gut nutzen zu können.

„Vielfalt und nicht Einfalt“

Sepp Holzer erklärte im Anschluss noch seine Bedeutung von Nachhaltigkeit:

Ein Beitrag von Nachhaltigkeits-Reporter David Marousek.

Fotocredit: © Land Burgendland.

Repair-Café im Gemeinschaftszentrum Auwiesen

Das Otelo Linz hat am 7.Juni zum Repair-Cafe eingeladen. Das Otelo ist im Gemeinschaftszentrum
Auwiesen einquartiert und stellt mehrere Räume für Workshops und Experimentierfreudige zur Verfügung.

Das Otelo ist im Gemeinschaftszentrum Auwiesen einquartiert.

Auf den ersten Blick wirken viele Geräte kaputt und nicht mehr verwendbar, doch oft liegt es nur an einer Kleinigkeit, oder einem Teil, dass ihre Funktion gestört ist. Wird dieses repariert, kann sein, dass das Gerät wieder jahrelang einsatzfähig ist.

Ein Kassettenrecorder wird inspiziert.

Dieser Radio konnte aufgrund der aufwändigen Verbindung nicht geöffnet werden.

Am Foto ist zu sehen, wie ein alter Kassettenrecorder repariert wird. Während des Zerlegens wurde die Funktionsweise des Recorders erklärt und wo häufig Ermüdungserscheinungen auftreten. Sind essentielle Komponenten erschöpft, dann lässt sich das Gerät nicht mehr reparieren. Doch wenn es sowieso im Müll landen würde, kann ruhig probiert werden, ob noch etwas zu retten ist.

Besonders beeindruckend war, wie viel manche Teilnehmer/innen über Funktionsweisen von Elektrogeräten wussten und auch kommunizieren konnten. Das Repair-Cafe wurde dem SDG „Hochwertige Bildung“ somit gerecht.

Ein Teilnehmer brachte zwei gleiche Bügeleisen mit. Bei einem funktionierte der Schalter nicht mehr und das andere war ebenfalls beschädigt. Der Schalter wurde getauscht und aus zwei kaputten wurde ein funktionierendes Gerät.

Auch Nähmaschinen stehen im Otelo zu Verfügung. Für jemanden der hin und wieder kleine Näharbeiten durchführen möchte, ist es eine gute Möglichkeit diese zu nutzen. Somit muss sich nicht jeder Haushalt eine eigene zulegen. Eine Teilnehmerin versuchte ein altes T-Shirt aufzuwerten, indem sie die Unterseite zunähte und es als Stofftasche verwendete.

Viele Hersteller verwenden spezielle Schrauben und andere Verbindungen, wodurch das Reparieren dieser Gräte erheblich erschwert wird. Die Expert/innen vom Repair-Cafe hatten zum Glück eigene Schraubenzieher, um auch diese öffnen und reparieren zu können.

Bei einem Repair-Cafe darf Tee oder Kaffee natürlich nicht fehlen.

Das Otelo bietet nicht nur Raum für ein Repair-Cafe, dort treffen sich viele verschiedene Menschen in unterschiedlichsten Gruppen. Neben dem Raum mit zugehöriger Küche, in dem das Repair-Cafe stattgefunden hatte, bietet der Keller vielfältige Nutzungsmöglichkeiten. Es gibt einen großen Raum, der mit einer Musikanlage und Spiegeln ausgestattet ist. Auch eine Jongliergruppe und Hula Hoop Gruppe können sich hier austoben. Die Computerräume mit ihrer vielfältigen Ausstattung lassen jedes Informatiker-Herz höherschlagen. Weiters gibt es noch ein offenes Bücherregal und eine Werkstatt. Somit lässt sich für Jede/n etwas finden, um sich kreativ zu entfalten. 

Wer zukünftig bei einem Repair-Cafe vorbeikommen möchte, kann dies jeden 1. Mittwoch im Monat tun.

Ein Beitrag von Nachhaltigkeits-Reporter David Dorfner.

Fotocredit: © Land Oberösterreich / Oö. Zukunftsakademie.

BOKU Nachhaltigkeitstag & BOKU Tag des Lehrens und Lernens

Am 1. Juni besuchte ich den "BOKU Nachhaltigkeitstag & BOKU Tag des Lehrens und Lernens" im Schwackhöfer Haus der Universität für Bodenkultur (BOKU) in Wien. Von 10 bis 24 Uhr wurden verschiedenste Programmpunkte für Studierende und Lehrende angeboten, wobei ich einige genauer unter die Lupe nahm.

Vielfältige Infostände des Nachhaltigkeitstages

Gleich zu Beginn sprach ich mit Birgit Roßmanith, der Leiterin des LERNgangs Pioneers of Change. Dieser findet jährlich statt und jeder, der Projektideen hat oder sein Potenzial entfalten möchte, kann hier teilnehmen. Im Laufe eines Jahres wird man bei der Umsetzung seiner Ideen unterstützt, von anderen TeilnehmerInnen inspiriert und man lernt, in die Eigenverantwortung zu gehen. So entstehen jährlich spannende, neue und nachhaltige Projekte!

Am Infostand nebenan stellte sich der Verein VISIpedia vor. Hier sprach ich mit Valerie. Auch sie und ihre Kollegin waren einst Teilnehmerinnen von Pioneers of Change und lernten sich dort kennen. VISIpedia ist wie ein bildliches Nachschlagewerk für Begriffe des globalen Wandels. Zum Beispiel kreierte Valerie nach langen Recherchen ein anschauliches Poster über den Klimawandel, das die komplexe Thematik übersichtlich darstellt. Die Poster dienen als Lern - und Anschauungsmaterial, um sich mit der Thematik auseinandersetzen und sind für Schulen, Unternehmen und Interessierte gedacht.

Ein paar Infostände weiter traf ich auf Tabea vom „Ökologischen Fußabdruck“.

Der Ökologische Fußabdruck misst wie viel Fläche der Erde (gemessen in globalen Hektar) wir durch unseren Lebensstil verbrauchen. So benötigen wir zum Beispiel Wohnfläche und landwirtschaftliche Fläche für Lebensmittel und Kleidung. Alles was wir konsumieren und an Energie verbrauchen hinterlässt demnach einen "ökologischen Fußabdruck", da Ressourcen verbraucht werden. Je mehr wir konsumieren, desto größer ist er. ForscherInnen berechneten den ökologischen Fußabdruck für verschiedenste Länder und stellten fest, dass wir Europäer weit mehr Fläche verbrauchen als die Erde eigentlich bietet. 

Das heißt wir überschreiten die Kapazitäten und müssen dringend weniger konsumieren. Diese Botschaft vermittelt Tabea in Schulen. Spielerisch berechnet sie mit SchülerInnen ihren ökologischen Fußabdruck und regt zum Nachdenken an, wie sie weniger Ressourcen verbrauchen können. Zum Beispiel lieber mit den öffentlichen Verkehrsmitteln fahren anstatt mit dem Auto!

Kleidertauschmarkt – Clothes Change not Climate Change

Reges Treiben herrschte beim Kleidertauschmarkt! Studierende brachten Kleidungsstücke, die sie nicht mehr tragen, vorbei und konnten sich dafür welche von anderen mitnehmen. So freut man sich einerseits, dass seine alten Kleidungsstücke einen neuen Besitzer finden und andererseits, dass man auch etwas Neues mit nach Hause bringt. Das Tauschen von Kleidung spart Ressourcen, da nichts extra neu produziert wird und tut somit der Umwelt gut!

Workshops, Workshops, Workshops

Am Vormittag und am Nachmittag fanden Workshops zu verschiedensten Themen statt. So leitete Sebastian Milla von der ÖH BOKU einen Workshop zum Thema „Nachhaltigen Lernen“. Studierende kennen das Problem, dass sie zwar viel lernen, aber das meiste leider wieder vergessen. Gemeinsam erarbeiteten die TeilnehmerInnen Ideen, wie sie für das Leben lernen und Wissen länger behalten können.

Bei einem anderen Workshop stellten sich studentische Initiativen vor. Ich sprach mit engagierten Mentoren von SINDBAD. Diese Organisation arbeitet mit Kindern aus sozial schwachen Familien, die nur einen geringen Zugang zu Bildung haben. Ziel von SINDBAD ist es, die SchülerInnen dabei zu unterstützen einen Bildungsweg einzuschlagen, der ihren Fähigkeit und Interessen entspricht. Immerhin werden 25% der Lehren abgebrochen, da sie nicht passend ausgewählt wurden. SINDBAD möchte dem entgegen wirken und die SchülerInnen bei der Gestaltung ihrer Zukunft zu unterstützen. So trifft sich ein Mentor mit einem Schüler ca. alle zwei Wochen. Er hilft ihm bei der Entdeckung seiner Talente und Interessen und unternimmt auch gemeinsame Ausflüge.

Ich fand den Tag auf der BOKU super spannend und war begeistert, wie viele verschiedene Initiativen es bereits zum Thema Nachhaltigkeit gibt! Leider kann ich euch in diesem Blog nicht alle vorstellen, aber hier der Link zur Veranstaltung: https://www.nachhaltigesoesterreich.at/?aktion=boku-nachhaltigkeitstag-boku-tag-des-lehrens-und-lernens

Ein Beitrag von Nachhaltigkeits-Reporterin Julia Führer.

Fotocredit: MA 22

Performances zur Energiesituation im Jahr 2050: Der YouthEnergySlam West

Auf offener Bühne eigene Überlegungen zu drängenden Gegenwartsproblemen in eine kreative Darbietung verpackt, ohne strikte Vorgaben, an ein interessiertes Publikum zu richten und dabei noch Preise gewinnen. Diese Möglichkeit bietet in diesem Jahr der YouthEnergySlam zum Thema Energie. Es handelt sich um ein Format des seit 2007 bestehenden Klima- und Energiefonds des Bundes und findet im Rahmen des Risikodialogs (einer Initiative von Radio Österreich 1 und dem Umweltbundesamt) in Kooperation mit der Jugend-Umwelt-Plattform JUMP statt. Der Wettbewerb wird zum ersten Mal veranstaltet. Die Vorentscheidungen gingen am 19. Mai in Wien und am 2. Juni in Innsbruck über die Bühne. Bevor beim großen Finale am 27. September in Graz ein Sieger gefunden wird.

Kunstform Slam

Die Kunstform des Slam nahm ihren Ursprung in den 80er Jahren in den USA und verbreitete sich in den 90er Jahren weltweit. In seiner klassischen Variante, dem Poetry-Slam, wird ein selbstgeschriebener Text innerhalb einer bestimmten Zeit einem Publikum präsentiert. Einzelne Besucher stimmen dann per Punktezahlvergabe über die Auftritte ab.

So war es auch an diesem verregneten Juniabend im Jugendzentrum Tivoli in Innsbruck. PoetInnen aus Westösterreich haben sich bereit erklärt, ihre textbasierten Ideen zu der Energiesituation der Welt im Jahr 2050 zum Besten zu geben.

Vielfältige Themen auf der Bühne

Gleich zu Beginn wurde den ZuseherInnen mit einem gesungenen Plädoyer für eine Perspektivenänderung von „climate change“ auf „system change“ ordentlich eingeheizt. Es wurde das Gespenst einer illusionären Gesellschaft zu Mitte des Jahrhunderts an die Wand gemalt, aber mit der Hoffnung versehen, dass deren Besinnung ihrer selbst in Bezug auf Fragen der Energie und anderer existenzieller Herausforderungen für die Menschheit, letztlich doch noch eintreten werde. Eine Welt voller autonomer, auf erneuerbare Energiequellen zurückgreifender Haushalte wurde als Prognose ausgegeben. Und auch ein ins Jahr 2050 versetzter Donald Trump mitsamt seinem Scheichkumpanen bekamen in einer der maximal sechs Minuten dauernden Performances ihr Fett weg.

Die PoetInnen der westösterreichischen Vorrundenausgabe des diesjährigen YoutEnergySlam haben auf jeweils besondere und gelungene Weise die Gelegenheit genutzt, mit ihren Ideen und Darstellungen das Publikum zu unterhalten und zum Nachdenken über das komplexe Themenfeld „Energie“ zu bringen. Dafür gebührt jedem Einzelnen ein großes Dankeschön! Der YouthEnergySlam hat definitiv auch im nächsten Jahr eine österreichweite Neuauflage verdient.

Ein Bericht von Nachhaltigkeits-Reporter Franz-Josef.

"Klimakompass" Puppentheater

Am Freitag, dem 09. Juni 2017, gab es zum dritten und letzten Mal die Möglichkeit, sich beim Aktionsstand „Klimakompass“ am Alten Platz in Klagenfurt Informationen über das Thema Nachhaltigkeit, im speziellen über den Klimaschutz einzuholen. Für den Aktionsstand am 03. Juni 2017 stellte das Bündnis Alpenkonvention Kärnten den selbst gebauten Parcours der Nachhaltigkeit zur Verfügung. Dieser setzte sich aus insgesamt acht Stationen zusammen; bei jeder musste eine Aufgabe zum Thema Nachhaltigkeit gelöst werden. Für diejenigen, die alle Aufgaben lösen konnten, gab es regionale bzw. Fair-Trade Produkte als Preis. Bei dem Aktionsstand am 9. Juni 2017 führte Andreas Ulbrich wie bereits bei jenem Aktionsstand am 24. Mai 2017 das Puppentheater „Klimashow“ vor. Der Kasperl, der Polizeibeamte, der Ingenieur und der Räuber lockten viele interessierte Kinder an. In diesem Puppentheater drehte sich alles um die Nutzung der Sonnenenergie zur Erzeugung von elektrischer Energie - Strom. Elektrische Energie benötigen wir beim Fernsehen, beim Kochen, in der Arbeit, im Haushalt, um unser Handy aufzuladen – diese ist ein wertvolles und unentbehrliches Gut für uns geworden.

Die Erzeugung von elektrischer Energie aus erneuerbaren Energien ist notwendig für ein nachhaltiges Wirtschaften. Nachhaltiges Wirtschaften bedeutet in diesem Sinne, Energiequellen zu verwenden, die sich von selbst erneuern können bzw. jene, die nicht nur begrenzt wie beispielsweise Erdöl vorhanden sind. Letztlich wird im Sinne der nachhaltigen Entwicklung das Ziel eines ressourcenschonenden Verbrauchs verfolgt, um den nachfolgenden Generationen denselben Komfort zu bieten, welchen wir in der heutigen Zeit genießen dürfen. In Österreich betrug der Anteil an erneuerbaren Energien im Jahr 2015 32,8 %. Der Großteil der erneuerbaren Energien wird durch die Verwendung von Wasserkraft erzeugt, insgesamt 37,3 %. Solarwärme bzw. Photovoltaik machten im Jahr 2015 rund 3,0 % aus. In diesem Puppentheater ging es um die Erzeugung von elektrischer Energie über die Kraft der Sonne. Dazu werden Photovoltaikanlagen benötigt, die möglichst so aufgestellt werden, dass sie die maximale Sonnenkraft über Tags einfangen können.

Quelle: BMLFUW (2016): Erneuerbare Energie in Zahlen 2016 – Entwicklung in Österreich – Datenbasis 2015. Wien.

Oma und Enkelkind voller Erwartung auf das Puppentheater.

Großer Applaus am Ende des Puppentheaters "Klimashow".

Die Kinder haben während des Puppentheaters eifrig mitgewirkt und dadurch einen spielerischen bzw. unterhaltsamen Einblick in die Verwendung der Sonnenenergie zur Erzeugung unseres täglichen Stroms bekommen.

Neben dem Puppentheater bestand wiederum die Möglichkeit, beim Gewinnspiel Klimakompass mitzumachen bzw. sich beim Informationsstand die zahlreichen Broschüren zum Thema Nachhaltigkeit durchzublättern. Die handliche Broschüre „Klimakompass“ vom Land wurde ebenfalls ausgehändigt. Diese enthält Tipps, wie jeder bzw. jede einzelne von uns im Alltag zur Schonung des Klimas beitragen kann. Es ist einem oft nicht bewusst, wie einfach nachhaltiges Handeln sein kann.

Bewusstseinsbildung ist somit der erste wesentliche Schritt, um gemeinsam eine nachhaltige Entwicklung zu ermöglichen.

Das Puppentheater lockte Groß und Klein, sowie Gäste und Einheimische an.

Ein Beitrag von Nachhaltigkeits-Reporterin Tina Ebner.

Fotocredit: © Land Kärnten

Ich tu's

Die Klimaschutzinitiative des UBZ ist in vielen Steirischen Schulen unterwegs. Die Expert*innen versuchen komplexe Themen jugendfreundlich zu vermitteln. Bewusstseinsbildung für eine nachhaltige Entwicklung wird von den Kindern sehr gut aufgenommen. Einer allgemeinen Einführung zum Thema Klimaschutz und zur Klimatologie folgte auch ein politisches Statement: „Wir müssen aktiv werden!“

Alle nur Theater?

In einem partizipativen Theater wurde den Schüler*innen mit verschiedenen Methoden begegnet. Sie sollten sich gegenseitig stützen, um ein dynamisches Gleichgewicht zu erzeugen. Sie sollten der Hand der anderen Person folgen, um Vertrauen zu fördern. Sie setzen sich im Rahmen eines „Forumtheaters“ in Szene, erfanden ihre eigenen Ausdrucksarten und versuchten sich zum Thema Klimawandel zu artikulieren. Die Fragestellung war: Was tue ich ganz bewusst, das negative Auswirkungen für den Planeten hat?

interACT

Einschreiten lautet das Motto von interACT. Sei es beim Theater oder in Form einer lebendigen Zivilgesellschaft. Seit 3 Jahren macht die Theatergruppe nun den Klimaschutzworkshop. Sie beschäftigen sich allerdings auch ganzheitlicher mit Gesellschaftspolitik und thematisieren auch den öffentlichen Raum oder Grünflächen. Alleinstellungsmerkmal ist der Grad an Partizipation. Das Publikum ist nie nur so dabei, sondern nimmt Einfluss auf den Verlauf der Theaterstücke. interACT will auf die Beziehungen im System aufmerksam machen und das „Diktat des Wachstums“ abwerfen.

http://www.interact-online.org/

Geschichten erzählen und die Welt hinterfragen

3 der Schüler*innen konnten sich freiwillig melden um sich vor versammelter Klasse vorne hinzusetzen. Dann erzählten sie Geschichten, welche vorangegangene Fragestellung beantwortet. Der Rest der Klasse durfte dann Vorschläge für einen Titel der Geschichte einbringen. Es waren die kleinen Dinge des Lebens, welche zum Ausdruck kamen: Stromverschwendung, Entsorgung und Fair Trade. Das beschäftigte die 3 Freiwilligen. So wurde spielerisch versucht, den Kindern komplexe Verhältnisse mit einfachen, alltäglichen Fragestellungen zu begegnen.

Fakten und Zahlen aus der Steiermark

Seit 2010 wurde vom UBZ im Rahmen der „Ich tu´s“-Projekttage mit rund 700 Klassen zum Thema Klimaschutz gearbeitet. Dabei wurden mit rund 15.000 Schüler*innen mehrstündige Workshops rund um Klima, Klimawandel und Klimaschutz durchgeführt. Das Land Steiermark finanziert dieser Tage zu 100% die Aktivitäten im Rahmen der „Ich tu´s“-Klimaschutzinitiative.

Die Kooperation mit interACT war eher die Ausnahme. Das UBZ ist auch in der Erwachsenenbildung tätig (Fortbildung für Lehrende), macht aber auch Kurse für Universitäten und die Pädagogische Hochschule.

www.ubz-stmk.at/klima

Fotocredit: Land Steiermark

Ein Beitrag von Nachhaltigkeits-Reporter Dominik Huter.

Bike Kitchen

Letztes Mal habe ich über das Freizeit- und Kulturzentrum MARK sowie über die beiden Veranstaltung  Volxküche und Kleidertausch berichtet. Hier lasse ich nun meine Eindrücke der 3. Initiative, die zeitgleich in dieser Einrichtung stattfand, Revue passieren. Es ist erstaunlich, was hier, wo der Schwerpunkt auf Offenheit, Toleranz und Motivation zu sinnvoller Freizeitgestaltung liegt, so alles möglich ist. Und das ist ja nur ein kleiner Ausschnitt der vielen sozialen, kulturellen und nachhaltigen Aktivitäten, die dort stattfinden.

In diesem Raum werden Werkzeug und Ersatzteile für die „Bike kitchen“ aufbewahrt

Mein Fahrrad ist defekt, ich kenn mich nicht aus und eine Werkstatt ist mir zu teuer

Wer sich das denkt oder auch nur einfach lernen möchte, selbst mit kleineren oder größeren Reparaturen zurechtzukommen, ist bei der „Bike kitchen“ genau richtig. Egal ob es sich um einen Patchen handelt, eine rostige Kette, einen sogenannter Achter oder sonst ein Problem, unter der fachkundigen Begleitung von Chilli alias David Schiller wird (fast) jedes Fahrrad wieder in Schwung gebracht. Dieser Mann hat die „Bike kitchen“ initiiert und ist seit ca. 3 Jahren jeden Donnerstag an Ort und Stelle, um lernwillige beim Reparieren ihrer Drahtesel zu unterstützen. Eigentlich ist Chilli Naturwissenschaftler, das Rumbasteln an Fahrrädern ist sein Hobby, aber das macht er profimäßig.

Ca. 5-6 Reparaturen fallen pro Termin an, Werkzeug und Ersatzteile finanzieren sich durch Spenden.

Es geht hauptsächlich um Selbstermächtigung, d.h. niemand kann sein/ihr Rad einfach dort abstellen und dann später wieder repariert abholen. Jede/r muss auch selbst Hand anlegen. Und natürlich ist wieder der Nachhaltigkeitsgedanke dabei, Ressourcen zu schonen und möglichst vieles wiederzuverwerten. So sind auch die meisten Ersatzteile selbst hergestellt.

Chilli überprüft, ob der „Klient“ alles richtig gemacht hat

Heute gibt es einen besonders kniffeligen Fall, beim Zentrieren eines Laufrads (ugs. Behebung eines Achters). Chilli hat dazu eine Hilfe erfunden, die diese zeitintensive Arbeit erleichtert.

Ein neues System zur Erleichterung der Zentrierung des Laufrades – also ich versteh´s nicht, aber Experten werden vielleicht etwas mit diesem Bild anfangen können.

Dieses Jahr hab ich mein jährliches Service noch machen lassen, aber mit Unterstützung in der „Bike kitchen“ werde ich 2018 einmal selbst Hand anlegen, das nimmt sich ganz fest vor.

Fotocredit: Land Salzburg

Ein Beitrag von Nachhaltigkeits-Reporterin Aglavaine Lakner

Material-Koje

Am 8.6.2017 machte ich mich auf dem Weg zur „Material Koje“, ein Umschlagplatz für Materialien jeglicher Art. Angekommen in der Ottakringer Straße in Wien merkte ich, dass die Material Koje klein, aber fein ist! Früher waren in diesem Raum Glücksspielautomaten – heute ist er ein Materiallager.

Die Material Koje hatte eine Stunde lang offen und Personen konnten Sachen hinbringen oder mitnehmen. Vor Ort waren zwei ehrenamtliche Mitarbeiterinnen, die schon seit einigen Monaten dabei sind und Materialien in den Öffnungszeiten entgegennehmen. Sie selber sind Pädagoginnen in einem Kindergarten und in einem Hort und setzen die Werkstoffe als Bastelmaterial in der Arbeit mit den Kindern ein.  Zum Beispiel war eines der letzten Bastelprojekte Osterhasennester aus alten größeren Joghurtbechern zu bauen. So werden alte Verpackungsmaterialien nicht zu Müll, sondern können upgecyclet, d.h. in ein neues Produkt verwandelt werden. Das spart Ressourcen und ist umweltfreundlich!

Allerhand an Materialien!

Werkstoffe werden nicht nur von Privatpersonen vorbei gebracht, sondern auch einige Unternehmen haben sich bereits engagiert. So haben Restaurants, Eissalons, Papierhersteller, Kostümraume, Reperaturtischler und Labore wertvolle Materialien vorbei gebracht anstatt sie wegzuwerfen. Demnach gab es vor Ort allerhand: ehemalige Laborutensilien, Joghurtbecher, Kartoffelsäcke, leere Klopapierrollen, Mappen, Stoffe, Metalle, Bücher bis hin zu Elektronikteilen.

Meine Mitbringsel für die Material-Koje

Ich hatte von daheim auch etwas für die Material-Koje mitgebracht. Zwei Kugellager, von denen ich gar nicht mehr wusste, wie diese ihren Weg ursprünglich zu mir nach Hause fanden bzw. von was sie Bestandteil waren. Ich hatte sie lange aufgehoben, falls ich sie eines Tages verwerten kann. Nun dachte ich aber, dass sie bei der Material-Koje vielleicht eher einen neuen kreativen Besitzer finden, der etwas Schönes daraus schafft!

Abfall als Ressource

In der Material-Koje lernt man, dass nichts zu schade ist, weggeworfen zu werden. Viele kreative Köpfe gestalten die Abfallmaterialien um und geben ihnen einen neuen Zweck! Weiterverwenden und weiterverwerten statt wegwerfen. Das vermeidet Müll und spart auch noch Geld, da die Werkstoffe kostenlos sind. Und die Umwelt freut sich auch!

Ein Beitrag von Nachhaltigkeits-Reporterin Julia Führer.

Fotocredit: © MA 22

Nachhaltigkeitstag der Uni Graz

Die Universität Graz nimmt ihre Rolle in der Welt wahr und versucht Nachhaltigkeit zu ihrem Schwerpunkt zu machen. Der Nachhaltigkeitstag ist dabei erst der Anfang. Auch in Infrastruktur und dem täglichen Betrieb will die Uni nachhaltige Maßnahmen setzen und sich im internationalen Umfeld klar als zukunftsfähige Hochschule positionieren.

schubertNEST - DO IT YOURSELF

Das schubertNEST begeisterte viele junge Menschen mit ihrem Workshop DIY Haushaltsprodukte und Kosmetika: Waschmittel, Hautcremes, Deodorants, Zahnpasta etc. konnte hier gratis mit zur Verfügung gestellten Ressourcen hergestellt und mit nach Hause genommen werden. Die Initiatoren des schubertNEST wollen dadurch darauf aufmerksam machen, dass man eigentlich viele Produkte selber produzieren kann, und das nachhaltig, ohne Mikroplastik oder andere unnötige Chemikalien. Das Stichwort lautet Selbstbestimmung (engl. empowerment).

Seedkollektiv - Seedbombs everywhere!

Eine Besonderheit im Programm stellten die interaktiven Workshops dar. Der Ansatz des Seedkollektivs stieß dabei auf große Begeisterung. Das Prinzip könnte simples nicht sein: nimm ein paar Samen und ein wenig Erde, Forme damit eine Kugel und wirf sie an einen Ort deiner Wahl, Vorzugsweise auf eine Fläche, die sich für Pflanzenbewuchs eignet. Nach einiger Zeit sollte dann der Samen – so das Ziel – aufgehen und du hast eine Pflanze in der Stadt zum Leben erweckt. Auch hier geht es um Selbstbestimmung in Bezug auf die Nachhaltige Stadt und eine Sensibilisierung zum Thema Pflanzen im städtischen Raum. Der Anblick war großartig, als mir plötzlich 15 Menschen mit „Erdkugeln“ in den Händen entgegen kamen.

Nachhaltige Mobilität für weniger Feinstaubprobleme

Im Innenhof der Universität wurde ein Radlcheck durchgeführt. Dafür konnte man sich schon vor dem Nachhaltigkeitstag anmelden. Die Warteliste war so lang, dass sogar spontan Gekommene weggeschickt werden mussten. Das zeigt: Fahrradfahren hat Potential, vor allem an der Uni, und Angebote werden von den Studierenden gerne wahrgenommen. Daneben konnte man noch die „Uni-Fahrräder“ der Karl-Franzens-Universität und Elektro-Autos Probe fahren.

Wissen ist Macht

Während draußen der Trubel groß war ging es in den Hallen der Aula ruhiger und konzentrierter zu. Vorträge von Uniprofessoren der Chemie, Geographie, Systemwissenschaften und Wirtschaft sorgten den ganzen Nachmittag über für Input. Umwelt und globaler Wandel, Grundlagen für Designprinzipien, Grüne Chemie durch Biokatalyse, Energieverhalten und Nachhaltiges Waldmanagement waren Themen denen Vorträge gewidmet wurden. Die Wissenschaft betont schon lange, dass Lösungen bereits auf dem Tisch liegen, diese nur von Politik und Wirtschaft umgesetzt werden müssten.

Initiativenmesse

Um die erworbene Motivation in Workshops oder das Wissen aus den Forschungsvorträgen nutzen zu können hilft es extrem sich zu vernetzen oder gar sich einer Initiative anzuschließen. Aus diesem Grund gab es eine Initiativenmesse, bei der sich verschiedene ausgewählte Initiativen mit einem nachhaltigen Selbstverständnis präsentieren konnten. Amnesty International, Bank für Gemeinwohl, Oikos, SOL, System Change Not Climate Change waren nur einige der Initiativen.

Verleihung des Preises vom Ideenwettbewerb

Nach dem vegetarischen (oder vielleicht sogar veganen) Abend-Buffet gab es die Verleihung des Preises vom Ideenwettbewerb. Studierende hatten so die Gelegenheit selber zu partizipieren und ihre Ideen für eine nachhaltige Uni vor ein Komitee zu bringen.

Im Anschluss wurde noch der Film Tomorrow – Graz ist voller Lösungen gezeigt. Dieser sollte die Menschen mit Hoffnung und Motivation nach Hause schicken, um beginnende mit nächstem Tag nachhaltig aktiv zu werden.

Ein Bericht von NH-Reporter Dominik.

Fotocredit: © Land Steiermark