Idyllischer Streifzug durch einen sagenhaften Schluchtenwald

Vis a vis von jenem steilen Gelände, von wo aus in den 90ern Tausende von Fans den Schürzenjägern zujubelten, erstreckt sich das 33 Hektar große Landschaftsschutzgebiet „Glocke“, eine mit Linden und Buchen versehene Oase der Stille inmitten der Zillertaler Ortschaft Finkenberg und ladet zur besinnlichen Begehung ein. Die sommerliche Hauptsaison im Tal steht an jenem sonnigen Maitag noch vor der Tür. Und so hat sich nur eine kleine Gruppe an Gästen versammelt, um sich auf diesen Naturerlebnisweg zu machen.

Kulinarische Spezialitäten

Der Eingang in diese Insel botanischer und geologischer Besonderheiten führt über eine hohe Brücke, von wo aus bereits ein wunderschöner Blick auf das Schluchtengebiet und die umliegende Bergwelt geworfen werden kann. An einer Ansammlung von Sträuchern der Vogelbeere vorbei, aus der sich bittere Marmelade kreieren lässt, hält das Naturjuwel „Glocke“ auch schon die ersten kulinarischen Feinheiten bereit. Gekostet wird etwa von den frischen Trieben der Fichten, die sich vorzüglich zu Honig weiterverarbeiten lassen und dem Waldsauerklee, der in jede Salatschüssel passt.

Übergang über die „Teufelsbrücke“

Die Wanderung führte dann weiter vorbei am gelblich-grünen Wandelbingelkraut, dem dreischnittigen Baldrian und an einem Stück Hochstegen-Marmor. Bevor dann nach Begutachtung einer der vielen Quetschfalten in den Rinden rund um die Astlöcher der Bäume, dem sogenannten „Chinesenbart“, die Überquerung der sagenumwitterten Teufelsbrücke anstand. Inmitten des Schluchtenwaldes verbindet diese 1876 errichtete gedeckte Holzbrücke zwei Weiler des Ortes. Tosend und schäumend fließt unterhalb der Tuxer Bach.

Der Legende zufolge soll der Teufel für den Bau der Brücke die Seele jenes Wesens verlangt haben, welches als erstes den Steg überquert. In einer stürmischen Nacht soll der Satan das Werk vollendet und auf sein erstes Opfer gelauert haben. Da schickten die schlauen Bauern eine Ziege über die Brücke, die der Teufel sogleich unter Wutgeheul an den Hörnern packte und mit ihr durch die Lüfte ritt, vom schallenden Gelächter der Finkenberger Bauern begleitet. Wie jene, hat auch der heutige Wanderer von hier aus eine einzigartige Aussicht auf die Naturschauspiele des hinteren Zillertals.

Ein Bericht von Nachhaltigkeits-Reporter Franz-Josef.

Fotocredit: © FJH

Bauern- und Genussmarkt Oberwart

An jedem Samstag findet im burgenländischen Oberwart ein gar nicht mal so kleiner Bauern- und Genussmarkt statt auf dem zahlreiche Bio-Produkte vertrieben werden.

„Alles handgemacht“

Der erste Stand hatte weder Obst, noch Fleisch oder gar einen Uhudler zum Verkauf. Zahlreiche selbstgemachte Körbe, sowie viele hölzerne Haushaltswaren wurden ausgestellt. Jakob, der mit seinem Vater in Oberwart ausstellt, erklärte wie viel Arbeit das ist: „Circa 2-3 Stunden dauert ein Korb. Einer der größeren Wägen ebenfalls.“ Seit drei Jahren kommen Vater und Sohn nach Oberwart um zu verkaufen.

Waren von der Streuobstwiese

Familie Hofmann bot am Bauern- und Genussmarkt zahlreiche Säfte und Getränke an. „Wir sind seit circa 4 Jahren beim Verein „Streuobstwiese“ dabei und seit drei Jahren hier am Markt.“, erklärten die Hofmanns. Im kleineren Rahmen wurde schon länger angebaut.

Weit aus Niederösterreich

Ein weiterer Stand, hier gab es tolle Frittaten, hat einiges an Fahrzeit hinter sich. Das ältere Paar steht bereits um 1 Uhr früh auf um alles fertig zu kochen und backen. Seit März 2014 kommen die Gäste aus der buckligen Welt um hier als Hobby auszustellen. Für Kinder gibt’s immer ein gratis Schmankerl.

Pflanzen noch und nöcher

Auch zahlreiche Blumen und Pflanzen konnten erworben werden. Gerhard Kaiser, hauptberuflich Landwirt, ist jede Woche hier um auszustellen. Seit 15 Jahren ist er in Oberwart, seit drei Jahren findet der Bauernmarkt im Park statt.

Bio-Brot von Waltraud Kedl

Tolles Gebäck und selbstgemachte Bio-Aufstriche gibt es bei Waltraud Kedl zu erwerben. Besonders der Uhudler-Bioaufstrich ist mindestens einen Versuch wert. Für Süße gibt es auch verschiedene Bio-Kekse zu knabbern.

Ein Beitrag von Nachhaltigkeits-Reporter David

Fotocredit: © Land Burgenland

Entdeckertour durch den Scheulingwald

Er ist der letzte Talwald des Zillertals und säumt sich unmittelbar unter der Bergkulisse am Rand des Ortes Mayrhofen entlang. Der geschützte Scheulingwald dient der einheimischen Bevölkerung und den vielen Gästen (mit ca. 1,48 Mio. Nächtigungen im Jahr ist der Tourismus der wichtigste Erwerbszweig) als Erholungsgebiet und bietet dabei ein vielfältiges Naturerlebnis.

Um etwa mehr über die Kräuterwelt des Waldes zu erfahren, ladet der Verband „Hochgebirgs-Naturpark Zillertaler Alpen“ zwischen Mai und Oktober jede Woche zu einer gemütlichen Wanderung. Ausgangspunkt der Erkundungstour ist das architektonisch einem Bergkristall nachempfundene, neu renovierte Europahaus, ein Veranstaltungszentrum inmitten des Ortes. Das Gebäude weist damit auf die einzigartige Mineralienwelt des Zillertals hin, wodurch dieses früh schon international Bekanntschaft erlangt hat.

Aufbruch in die Naturoase

An diesem Mai-Nachmittag hat sich eine kleine Gruppe eingefunden um sogleich von der Wanderleiterin und Kräuterexpertin im Untergeschoss des Europahauses anhand des Nachbaus der Zillertaler Alpen, einen Überblick über die Seitentäler, Berghütten etc. der Region zu gewinnen. Mit topographischen Kenntnissen gestärkt, machten sich die angehenden Kräuterkundler auf zum nahe gelegenen Scheulingwald. Dort, im Bereich des Ortsteils Eibental angelangt, erschloss sich mit Blick auf ein etwas oberhalb des Talwaldes am Berg befindliches, großes Steinschlagareal auch gleich einer der ureigensten Funktionen des Waldes: der Schutz der Bevölkerung. Mittlerweile an manchen Stellen mit robusten Netzen zusätzlich abgesichert. Und wie gleich ersichtlich wurde, halten auch die Kühe in den umliegenden Wiesen des Waldes Unterstand und rasten sich aus, bevor es im Sommer wieder auf die Almen im höher gelegenen Tuxertal oder dem Zemmgrund geht.

Am Wasserwerk „Brindlang“ angelangt, das den Kindern eine breite Spielfläche inmitten des Waldes bereithält, war ein Gästepaar sichtlich erstaunt über die simple Möglichkeit, ihren Durst mit frischem Wasser zu stillen. Quittiert mit einem unüberhörbar etwas wehmütigen Kommentar ob der kommunalen Wasserversorgungslage- und qualität zuhause. Danach wurde dann Ausschau gehalten nach den Pflanzen und Kräutern. So etwa nach dem Breitwegerich, der sich wegen seines pilzartigen Geschmacks hervorragend für Reis- und Risotto-Gerichte eignet. Zudem erfuhr die Gruppe mit Verweis auf die Vielzahl an Brennnesseln, dass sich diese zu einem entsprechenden Knödel-Gericht zubereiten lassen. Es soll köstlich schmecken!

Nicht alles ist rosig

Weniger köstlich dagegen ergeht es den Kräutern und Sträuchern, die vom sprießenden Springkraut befallen sind. Diese wunderschöne, zartrosa Blütenpflanze setzt der Flora zu und verdrängt, wo es sich niederlässt, die gesamte ursprüngliche Vegetation. Zum Glück gab es für die Kräuterlaientruppe dann aber u.a. noch die hocharomatische Großen Sternmieren und rote Lichtnelke zu beschnuppern. Bevor der Ortsteil Kumbichl passiert wurde und im legendär-urigen Gasthaus „Zum Griena“ die olfaktorischen Erlebnisse der vergangenen Stunden bei einem gemeinsamen Nachmittagskaffee gemütlich abgerundet wurden.

Ein Bericht von Nachhaltigkeits-Reporter Franz-Josef.

Fotocredit: © FJH

Vortrag zur neoliberalen Transformation des Agrarsektors Neuseelands

Im Rahmen der Vortragsreihe „International Agri Food Lecutures“ des „Forschungszentrum Berglandschaft“ der Universität Innsbruck, war am 29. Mai der neuseeländische Agrarsoziologe Hugh Campbell Gastredner an der Sozial- und Wirtschaftswissenschaftlichen Fakultät (SoWi). Unter dem Titel „The Politics of Agricultural Sustainability under neoliberalism in New Zealand“ gab Herr Campbell Einblicke in die Funktionsweise des Agrarsektors Neuseelands unter besonderer Berücksichtigung der neoliberalen Reformpolitik der 1980er Jahre. Die Reihen im Hörsaal waren an diesem frühen Abend voll besetzt, überwiegend von Studierenden des Faches Soziologie.

Weltweit höchste Exportquote im Agrarsektor

Neuseeland verzeichnet weltweit die höchste Exportquote im Agrarbereich. Um die 90 Prozent der im Inland produzierten Agrargüter sind für den ausländischen Markt bestimmt, allen voran Europa, die USA, Japan und China. Grundlage für diese extreme Exportorientierung ist u.a. die seit Jahrhunderten praktizierte Abholzung weiter Flächen des Landes. Ursprünglich, noch vor Beginn der menschlichen Besiedelung ab dem 8. Jahrhundert, waren die Nord- und Südinsel des Landes größtenteils dicht bewaldet. Die ersten Bewohner des Landes, die Maori, haben mit Abholzmaßnahmen begonnen, die ab 1840, nachdem Neuseeland britische Kolonie geworden ist, im Zuge zunehmender Einwanderung intensiviert wurden. Vor allem in den 1880er Jahre kam es zu groß angelegten Flächenbränden, wovon eindrückliche Bildaufnahmen zeigten.

Neoliberale Wende

Historisch besteht in Neuseeland eine enge, auch finanzielle Beziehung zwischen der Bauernschaft und dem Staat. Doch angesichts budgetärer Krisenerscheinungen zu Beginn der 80er, sah sich die Regierung gezwungen, die bislang üppig geflossenen Subventionen in den Agrarsektor fast komplett einzustellen. Nachdem zuvor viele Bauern allein aufgrund der staatlichen Zuschüsse Landwirtschaft betrieben, haben sich in der Folge des Novums einer allein nachfrageseitigen Abhängigkeit, erhöhte Produktivitäts- und Effizienzraten in der gesamten Lieferkette ergeben. Eine weithin globale Ausrichtung nahm somit ihren Lauf. Damit etwa Agrarbetriebe heute für ihre Erzeugnisse die mit einem hohen Imagefaktor belegten „Öko-Labels“ erhalten, wie beispielsweise jenes von der privaten, in Köln ansässigen Organisation GlobalGAP (Good Agricultural Praxis), wurden Produktionsprozesse auf die Erfüllung europäischer Standards ausgerichtet und erweitert. Die Strenge des Kriterienkatalogs im Sozial- und Umweltbereich ist dabei jedoch umstritten.

Gegenbewegungen bilden sich

Derart intensivierte und expansive Produktionsabläufe, die seit den 80er Jahren Raum greifen, rufen mittlerweile aber auch starke Kritik im Inland hervor. So hat sich etwa seit der „Dirty dairing“-Kampagne von 2001, die den Blick auf die zunehmende Wasserverschmutzung durch große Molkereibetriebe gerichtet hat, immer öfter organisatorischer Widerstand formiert. Die Protestbekundungen haben dabei zur Gründung der Green Party im Jahr 2005 geführt. Auch bezüglich geltender Freihandelsverträge, etwa mit China seit 2008, besteht teilweise öffentlicher Dissens. Gegenwärtig richtet sich der Widerspruch verstärkt gegen die Ratifizierung des Freihandelsvertrags zur Transpazifischen Partnerschaft (TPP).

Ein Bericht von Nachhaltigkeits-Reporter Franz-Josef.

Fotocredit: © FJH

„Natur nutzen und nicht ausnutzen“

Der „Agrar-Rebell“ Sepp Holzer hielt ein Drei-Tages-Seminar in Henndorf ab. Dabei wurde nicht nur die Theorie der „Holzer’schen Permakultur“ gelehrt, sondern auch ein Rundgang um seinen „Holzerhof“ angeboten.

„Muss Erde spüren“

Von 26. bis 28. Mai bot Sepp Holzer ein Seminar in der Pension Büscek in Henndorf im Südburgenland an. Zahlreiche Begeisterte kamen aus allen Herren Länder um den Ausführungen beizuwohnen und ihre eigenen Pläne vorstellen zu können. „Ich muss die Erde spüren.“, erklärte Sepp Holzer zu Beginn seiner Holzerhof-Exkursion. Dabei strich Holzer hervor, seine Permakultur könne nicht einfach „gekauft“ werden. „Ich kauf ja auch nicht ein Instrument und kann dann sofort ein Konzert geben.“, erklärte Holzer weiter.

Große Beteiligung

Die zahlreichen Teilnahmer/innen wollten auch Tipps um die Behördengänge für eigene Permakulturen zu erleichtern. „Richtig wäre es den Behörden beim Grundkauf mitzuteilen, dass man eine landwirtschaftliche Bewirtschaftung vor hat.“ Einige Seminarteilnehmer/innen berichtet hier von Problemen mit den Gemeinden.

Rundgang durch Hof

Trotz großer Hitze wurde anschließend der Rundgang am „Holzerhof“ begonnen. Unter schattenspendenden Bäumen wurden die Temperaturen jedoch deutlich erträglicher. Eines der ersten Highlights war ein selbstgebautes Gehege, das für zahlreiche Tierarten geeignet ist. Mit Baumstämmen wurde eine eigene „Höhle“ für die Lebewesen gebaut.

Hochbeete voller Leben

Weiter unten im mehrere Hektar umstreckenden Hof warteten dann die ersten Hochbeete. Jedoch nicht wie in „unserer“ Zivilisation penibel gemäht, ohne Unkraut und sicher vor Ungeziefer. Mitten im Wald standen zwei Hochbeete an denen der Salat nur so spross. Eine Teilnehmerin fragte was Sepp Holzer denn gegen Schnecken macht. „Nichts.“, antwortete der Hofherr kurz.

Tiere willkommen

Doch nicht nur die Pflanzenwelt fühlte sich in Henndorf wohl. Einige Perlhühner gackerten fröhlich dahin. Auch einige Fische bewohnten die Teiche. Das Wasser wird von einer gekauften Feuerwehrpumpe sorgte steht’s für Wassernachschub. Für Sepp Holzer ist klar: „Wo Wasser ist, ist Leben.“

Experimentieren im Freien

Angekommen am Ende der Reise, Sepp Holzers Haus, zeigte der Agrar-Rebell eine zukünftige Vision von ihm. Eine Libelle mit Wind- und Sonnenenergie. Es gehe darum die natürlichen Ressourcen gut nutzen zu können.

„Vielfalt und nicht Einfalt“

Sepp Holzer erklärte im Anschluss noch seine Bedeutung von Nachhaltigkeit:

Ein Beitrag von Nachhaltigkeits-Reporter David Marousek.

Fotocredit: © Land Burgendland.

Vom Samen bis zur Ernte. Gestalte deinen eigenen Minigarten im Topf

Nachhaltiges Saalachtal

Der seit 2002 existierende Leader-Verein Saalachtal bietet organisatorische und finanzielle Unterstützung für Projekte, welche die regionale Entwicklung fördern. Auf Initiative dieses Vereins fand heuer schon zum zweiten Mal ein Gartenworkshop bei Sandra Faistauer in Maishofen statt.

Garten a la carte

Sandra Faistauer ist Inhaberin der Gartengestaltungsfirma „Garten al la carte“ mit 18 MitarbeiterInnen. Grundgedanke ist es „Pflanzen mit möglichst wenigen Kilometern“ zu produzieren. Die Keimlinge werden zwar – aus dem deutschsprachigen Raum – zugekauft, ansonsten passiert die Aufzucht aber vor Ort mit Bio-Erde aus dem Erdwerk Kranzinger aus Straßwalchen. Gedüngt wird mit gemahlenem Hornmehl. 20% der Pflanzen wird durch Teilung vermehrt.

4 Mitarbeiterinnen betreuen den Pflanzgarten. Keimlinge werden hier kultiviert, etikettiert und an Firmen verkauft, 95% davon an die Gärtnerei Schwaighofer in Saalfelden.

Sandra Faistauer in ihrem Pflanzgarten.

Führung durch den Pflanzgarten

Zunächst führt uns die Firmeninhaberin, auf deren T-Shirt „I bin a Gascht´la“ steht,  durch den Pflanzgarten und erklärt den Werdegang der Pflanzen. Die in einem Torfsubstrat gelieferten Keimlinge – ohne Torf geht es laut Profigärtnerin nicht – durchlaufen verschiedene Stationen, bis sie verkaufsfertig sind. So werden die Pflanzen nicht im ersten Jahr verkauft, sondern bleiben über den Winter stehen, sodass sie gut durchwurzeln können. Viele werden dann auch durch Teilung vermehrt. Dazu werden die oberirdischen Teile der Pflanze abgeschnitten und die Wurzeln mit einem Messer geteilt. Das erfolgt früh im Frühjahr oder bei einigen Arten auch nach der Blüte.

Leidiges Plastik

„Uns ist schon bewusst, dass wir ziemlich viel Plastik produzieren“, sagt die Chefgärtnerin. Allerdings versucht sie so viel wie möglich wieder zu verwenden und auch bei den Etiketten gibt es teils schon Alternativen aus Holz. Leider machen es die Hygienevorschriften unmöglich, alle Pflanzenübertopfe weiterzuverwenden.

Jetzt geht’s an die Arbeit

Nach dieser sehr informativen Führung dürfen wir TeilnehmerInnen nun selbst an Werk gehen und einen Mini-Steinkräutergarten anlegen. Frau Faistauer zeigt vor, wie es gemacht wird. Zunächst kommt etwas zerkleinerter Blähton in die Tonschüssel, der als Puffer gegen Staunässe bzw. auch zum Speichern von Wasser dient. Danach folgt Pflanzenerde und dann werden Kräuter nach Wahl geteilt und eingesetzt. Zum Schluss wir der Minigarten noch mit Stöckchen und Steinen verziert. Diese Zierde hat allerdings durchaus auch eine Funktion: Sie wirkt dem Austrockenen der Erde entgegen.

Die Profigärtnerin zeigt vor, wie´s geht.

Die stolzen WorkshopteilnehmerInnen vor ihren Kunstwerken.

Nun dürfen die TeilnehmerInnen jeweils zu zweit losziehen und sich Pflanzen für einen eigenen Minigarten aussuchen. Wer die Wahl hat, hat die Qual, aber schließlich sind alle mit ihrer Auswahl zufrieden und beginnen mit der Gestaltung. Nach insgesamt 2 Stunden Führung und Workshop kann jeder und jede einen Mini-Steinkräutergarten mit nach Hause nehmen.

Die Veranstaltung soll übrigens nächstes Jahr in die 3. Runde gehen. Wer Zeit hat und nicht allzu weit anreisen muss, sollte sich diese Gelegenheit nicht entgehen lasse, das findet.

Ein Beitrag von Nachhaltigkeits-Reporterin Aglavaine Lakner.

Fotocredit: © Land Salzburg.

Dialogveranstaltung zum Thema Klimawandelanpassung in Güssing

Bei der Dialogveranstaltung zum Thema Klimawandelanpassung versammelten sich zahlreiche Umwelt-Experten, sowie Landespolitiker um über die nahe Zukunft aufzuklären.

Die burgenländische Landesregierung lud im Güssinger Technologiezentrum zu einer Dialogveranstaltung ein, bei der sich Gäste über die Themen "Klimaschutz" und vor allem über "Klimawandelanpassung" austauschen konnten.

Hochwasser 2009 als Beispiel

Güssings Bürgermeister Vincent Knor machte mit dem Güssinger Hochwasser von 2009 auf einige Probleme aufmerksam. Auch der Schutz vor zukünftigen Katastrophen durch neue Installationen sei ein Teil der Klimawandelanpassung.
Doch auch auf dem Sektor der Photovoltaik gibt es positives zu berichten. Die Fernwärme-Autos sollen auf Elektro umgerüstet werden. Außerdem ist geplant eine E-Tankstelle im Güssinger Zentrum zu eröffnen. Zurzeit gibt es in der Nähe des Kulturzentrums eine private Aufladestation. 

"Temperaturen werden sich erhöhen"

Martina Offenzeller vom Umweltbundesamt erklärte den Teilnehmern die verschiedenen möglichen Umweltszenarien. "Die Temperaturen werden sich erhöhen, egal in welchem Szenario", gab die Referentin an. Jedoch liegt es an uns wie stark sie steigern. Auch zu Veränderungen des Niederschlags und in weiterer Folge zu stärkeren Hitzetagen wird es laut Martina Offenzeller kommen.

"Wir wollen Energieautark werden"

Landesrätin Astrid Eisenkopf unterstrich in ihrer Rede die Vorreiterrolle des Burgenlandes beim Thema Nachhaltigkeit. Das große Ziel des Burgenlandes sei es energieautark, also Unabhängig von anderen, zu werden. Zu verhindern sei eine Steigerung der Temperatur im Burgenland um +4 Grad.

"Wir haben ein Eschen-sterben"

Mit interaktiven Teilen lockerte die Veranstaltung immer wieder auf. Auf die Frage wie sich der Klimawandel bemerkbar machte antwortete Güssings Bürgermeister Vincent Knor: "Es gibt viel weniger Schmetterlinge. Außerdem hab wir ein Eschen-sterben. Ich bin gespannt welche Bäume es bei uns noch geben wird."
Heiligenkreuz-Bürgermeister Eduard Zach fand andere Hinweise: "Früher ist man einen halben Tag draußen gewesen um braun zu werden, heute kann man nicht mal eine halbe Stunde draußen sein." Außerdem verschieben sich laut Eduard Zach die Jahreszeiten.

Ein Beitrag von Nachhaltigkeits-Reporter David Marousek.

Fotocredit: © Land Burgenland.

Wanderung zum majestätischen Talbachwasserfall

Am Rande des Ortsteil Laimach der Zillertaler Gemeinde Hippach, ist der Talbachwasserfall über einen zumeist flachen Wanderweg zu erreichen. Der Wasserfall ist ein wunderbares, nicht weit oberhalb der Talsohle gelegenes Naturschauspiel, das auf dem Weg dorthin zu einigen botanischen Erkundungen und Momenten der Besinnung einladet. Eine kleine Gruppe machte sich an einem herrlichen Maitag vom Bahnhof aus entlang des Zillers auf den Weg. Der sich in inmitten des Tales hindurchwindende Fluss ist zu früheren Zeiten bei starkem Wasserschwall teilweise auch über die Ufer getreten und hat Menschen mitgerissen. An jenem Tag fließt der Fluss weithin gemächlich, der zudem den Grenzverlauf zwischen den Diözesen Innsbruck und Salzburg bildet, ersichtlich an den jeweiligen roten bzw. grünen Türmen der Ortskirchen.

Gefährliche Pflanzen am Wegesrand

Und so können die diversen Pflanzen an der Ziller-Promenade in aller Ruhe begutachtet werden. Etwa die Knoblauchsrauke, eine der ersten Kräuter im Frühling und zudem eine der schmackhaftesten. Oder der giftige Bärenklau, der prinzipiell bis zu vier Meter hoch wachsen kann und relativ häufig in Westösterreich anzutreffen ist. Jedoch sollte um diese Pflanzenart unbedingt ein weiter Bogen gemacht werden. Wer die Blätter anfasst oder die Stängel umknickt, kann mit phototoxischen Substanzen in Berührung kommen. Mit verheerenden Auswirkungen, wie beispielsweise hochgradigen Verbrennungen.

Waldsaga

Vom Ufer auf den Wanderweg abgebogen, konnte die Gruppe unter der Geräuschkulisse der nahen Kuckucke, von der Saga eines Heilspraktikers aus der umliegenden Ortschaft Schwendau, erfahren. Dieser soll mit brachialen Methoden etwa verstummte Kinder wieder zum Sprechen gebracht haben, indem er sie in eben diesem Waldstück an einen Baumstamm fesselte und mit der Axt zum Schlag ausholte. Woraufhin die Kinder abrupt ihre Stimmen wiedererlangt haben sollen. Nach dieser mystisch angehauchten Erzählung wurde dann ganz gegenwärtig das zum Teil bestehende Problem des Wildverbisses erläutert. Durch diesen werden Bäume geschädigt und wachsen langsamer.

Ein Bericht von Nachhaltigkeits-Reporter Franz-Josef Hausberger.

Fotocredit: © FJH

 

Trockenrasen soll Lebensräume schaffen

In der nordburgenländischen Ortschaft Oslip wurde bei herrlichem Sommerwetter das Projekt „Trockenrasen“ vorgestellt.

 Circa 20 TeilnehmerInnen fanden sich ein als Landesrätin Astrid Eisenkopf mit Bürgermeister Stefan Bubich und Vize-Bürgermeister Paul Walzer zur Vorstellung des Geländes und anschließender Fortbildung luden. Mit dabei waren auch Dr. Julia Kelemen-Finan und DI Thomas Holzer von der Naturschutzakademie.

Politik wird in Pflicht genommen

Als Trockenrasen wird eine besondere Form von Biotop bezeichnet, in der zahlreiche Lebewesen und Pflanzen eine Heimat finden. Dabei versuchte Frau Kelemen-Finan an die Gemeinde zu appellieren: „Der Trockenrasen in Oslip kann nur durch Hilfe der Gemeinde und des Landes gepflegt werden.“ Wichtig werde es, dass die „Leute den Wert erkennen.“

Bürgermeister Stefan Bubich stimmte ihr zu und gab „von Seiten der Gemeinde jede Unterstützung.“

Auch sein Vize stieß ins selbe Horn und wünschte sich, „dass nicht nur die Kinder begeistert sind, sondern auch die ältere Generation.“

Volksschul-Direktorin begeistert

Ebenfalls als Teilnehmerin anwesend war Oslips Volksschuldirektorin Ljuba Palatin-Wild. Die Pädagogin machte klar, wie toll ein Trockenrasen für Kids sein kann. Auch wenn die Jugend von heute wohl selten das Handy weglegt, in der freien Natur fühlen sich alle wohl. Überhaupt hatten zahlreiche TeilnehmerInnen einen pädagogischen Hintergrund, denn der Trockenrasen eignet sich perfekt für Exkursionen an der frischen Luft.

 

Evolution hautnah erleben

Als Beispiel wurden außerdem Gläser mitgebracht. In diesen Behältern wurden sowohl Raupen, als auch Schmetterlinge gezeigt, die von Oslips SchülerInnen mühevoll gehegt und gepflegt wurden. Sobald aus einer kleinen Raupe ein Kokon und in weiterer Folge ein Schmetterling wird, gehen die SchülerInnen mit ihnen auf die Wiese und entlassen sie in ihr neues, natürliches Paradies.

 

Experten erklären Flora und Fauna

Anschließend durften Interessierte mit den beiden Natur-Experten Julia Kelemen-Finan und Thomas Holzer entlang der Osliper Trockenrasen wandern. Aufgrund der hohen Temperaturen wurde zwar von einem Schatten zum nächsten gehuscht, dabei wurde jedoch immer eine besondere Pflanze oder ein auffälliges Tier im Gebüsch entdeckt. Mit dabei waren auch altersgerechte Materialien für Lehrkörper wie zum Beispiel Pflanzen-Suchtafeln.

Nicht nur Oslip steht auf Biodiversität

Doch das ambitionierte Projekt hörte in Oslip nicht auf. Auch im mittelburgenländischen Ort Rechnitz wurden (Halb-)Trockenrasen angelegt und Lehrkörper informiert. Wie in Oslip ist auch die Rechnitzer Volksschule an diesem Projekt beteiligt. Mit der Volksschule Rohrbach bei Mattersburg und der neuen Mittelschule Purbach sind außerdem noch zwei weitere Schulen involviert. Das Projekt hat eine Laufzeit bis 2019. Jedoch kann nur ein Erfolg erzielt werden, wenn wie Landesrätin Astrid Eisenkopf appellierte: „Naturschutz kann nur dann gelingen, wenn er auf allen Ebenen umgesetzt wird – von global über regional bis lokal – und wenn wir alle gemeinsam an einem Strang ziehen.“

Ein Beitrag von Nachhaltigkeits-Reporter David Marousek.

Fotocredit: © Land Burgenland