DIE ZUKUNFT IST BESSER ALS IHR RUF – Filmvorführung mit anschließender Dialogveranstaltung

Ein Wort hat die Medien in den vergangenen Jahren dominiert wie wohl kaum ein anderes: die Krise. Negative Meldungen über aktuelle und zukünftige Entwicklungen prägen die Nachrichten und erzeugen ein allgemeines Gefühl der Ohnmacht und Unsicherheit. „Die Zukunft ist besser als ihr Ruf“ – ein Film von Teresa Distelberger, Niko Mayr, Gabi Schweiger und Nicole Scherg – zeigt anhand von konkreten Menschen und Initiativen positive Lebensentwürfe, die Antworten auf viele Problemstellungen unserer Zeit bieten.
Am 29.5. wurde im Rahmen der Schultour 2017 der Film im Village Cinema in der Landstraßer Hauptstraße in Wien einigen Schulklassen vorgeführt. Im Anschluss diskutierten Konradin Schuchter vom Polyfilm Verleih und Gudrun Zecha vom Forum ViA mit den 13-14jährigen Schüler*innen über persönliche Anknüpfungspunkte und Ideen, sich selbst für ein gutes Leben für alle zu engagieren.

Gudrun Zecha und Konradin Schuchter gestalteten die nach dem Film anschließende Dialogveranstaltung.

Hoffnung, Mitbestimmung und Menschlichkeit

Der Dokumentarfilm, der seit Mitte Mai in den Kinos läuft, portraitiert sechs Menschen, die auf unterschiedliche Weise versuchen die Welt ein kleines Stück besser zu machen. Die wohl größte Stärke des Films ist es, Hoffnung und Zuversicht zu stiften, indem gezeigt wird, dass Lebensmodelle abseits des blinden Konsumrausches nicht nur möglich, sondern auch erfüllend und freudvoll sein können.
Rita hat den „BürgerInnen-Rat“ ins Leben gerufen, bei dem Menschen aus der Bevölkerung für eineinhalb Tage zusammenkommen, um gemeinsam zu einem bestimmten Thema zu diskutieren und schließlich eine eigens formulierte Erklärung zu präsentieren. Dies gibt Menschen die Möglichkeit, politische Entscheidungen aktiv mitzugestalten und Demokratie abseits vom Urnengang zu leben. Andrea hat die „Pannonische Tafel“ ins Leben gerufen, bei der einwandfreie Lebensmittel, die sonst im Müll gelandet werden, an Menschen weitergegeben werden, die durch widrige Umstände in die Armut geraten sind. Das Sozialprojekt „Wohnzimmer“ bietet zudem einen Raum ohne Konsumzwang, der zum Kennenlernen und gemeinsamen Essen, Trinken und Musizieren einlädt und auch Asylwerber*innen die Möglichkeit eröffnet, in einem vorurteilsfreien Umfeld anzukommen.

 

Zukunftsfähiges Essen, Wirtschaften, Bauen und Leben

Judith hat die Initiative „SpeiseLokal!“ mitgegründet, die mittels saisonaler und lokaler Ernährung sowie solidarischen Verteilungssystemen auf die Nicht-Nachhaltigkeit der konventionellen Lebensmittelproduktion antwortet. Walter versucht Studierenden an Universitäten einen reflektierten und kritischen Zugang zu Wirtschaft zu vermitteln, der über die neoliberal geprägte Lehrbuch-Ökonomie hinausgeht. Anna erforscht und realisiert „kompostierbare“ Bauprojekte, die aus lokalen Ressourcen wie Lehm errichtet werden und auch im Bereich der Entwicklungszusammenarbeit nachhaltige Wege des Bauens und Wohnens aufzeigen. Andi ist ein Mut machendes Beispiel dafür, dass ein gutes Leben keineswegs teuer sein muss. Menschliche Beziehungen, naturverbundenes Reisen auf dem Fahrrad oder auch selbstgemachte Kleidung vermögen mehr Zufriedenheit und Selbstwirksamkeit zu stiften, als so manch erworbenes Konsumgut.

MENSCHEN.MACHEN.MORGEN – Das Motto der Aktionstage Nachhaltigkeit 2017 trifft exakt die Aussage des Films.

Die Organisator*innen

Konradin Schuchter, welcher auch im Anschluss an den Film die Diskussion moderierte, sieht die Stärke des Films vor allem in der Botschaft, dass jeder und jede eine bessere Zukunft mitgestalten kann. Es werden Leute „wie du und ich“ abgebildet, wodurch Menschen befähigt werden Veränderung zu leben. Gudrun Zecha stellte nach dem Film außerdem ihr Projekt Erdpapiere vor, bei dem versucht wird, den ökologischen Fußabdruck in den Preis von Waren einzurechnen, um deren wahre Kosten abzubilden und die regionale Wertschöpfung zu fördern. Sie findet es schön, wie gelungen der Film positive Alternativen eines nachhaltigeren Zusammenlebens und Wirtschaftens ins Bewusstsein rückt und damit Mut macht.

Im Sommersemester 2017 wird „Die Zukunft ist besser als ihr Ruf“ an ca. 10 Terminen einer Vielzahl von Schüler*innen die Freude am eigenen Tun nahelegen. Für Lehrpersonen gibt es außerdem Unterrichtsmaterialen zur Vor- und Nachbereitung, um ein möglichst tiefes Verständnis der angesprochenen Themen zu vermitteln. Natürlich ist der Film auch abseits der Schultour seit Mitte Mai in den Kinos zu sehen. Möge der Film noch viele Menschen – um es mit den Worten Gudrun Zecha’s zu sagen – „motivieren anzupacken und im Tun gescheiter zu werden!“

Bei den Schülervorstellungen wird eine Vielzahl junger Hoffnungsträger für zukunftsfähige Lebensweisen sensibilisiert.

Ein Bericht von Nachhaltigkeits-Reporter Hannes.

Fotocredit: © MA 22

Kärntner Mutmachprojekte - Lange Nacht der Kirchen

Im Rahmen der Langen Nacht der Kirchen fand am 09. Juni 2017 der von der Caritas Kärnten in Kooperation mit der Katholischen Arbeitnehmerinnenbewegung und dem Katholischen Bildungswerk organisierte Vortrag über die Kärntner Mutmachprojekte statt. Mutmachprojekte daher, weil jedes einzelne vorgestellte Projekt Mut und Lust auf die Zukunft macht und dies auch in schweren Zeiten. Schwere Zeiten können in Verbindung mit globalen Problemen wie der wachsenden Armut oder den mit dem Klimawandel einhergehenden Auswirkungen auf unsere Erde gebracht werden. Persönlich schlechte Aussichten am Arbeitsmarkt oder auch Konflikte der Generationen tragen zu einer trägen Lebenseinstellung bei. Mit Hilfe dieser Mutmachprojekte wird gezielt versucht, trotz schwerer Umstände – die Gründe dafür können von Person zu Person sehr verschieden sein – eine positive Lebenseinstellung bzw. einen positiven Blick in die Zukunft zu schaffen.

Mit Selbstgehäkeltem verzierter Eingangsbereich der Bürgerspittalskirche, Klagenfurt.

Veranstaltungsort war die Bürgerspittalskirche in der Lidmanskygasse 22 in Klagenfurt. Liebevoll wurde die Eingangstüre mit Selbstgestricktem von der Caritas-Strickgruppe verziert. Diese liebliche und kreative Gestaltung des Eingangsbereich lockte viele neugierige BesucherInnen an. Neben dem Eingangsbereich wurde auch der Innenbereich mit den unter aktiver Beteiligung von Obdachlosen selbst gestrickten Blumen verziert.

Caritas-Strickgruppe - die BesucherInnen konnten selbst kreativ werden.

Um 18:00 Uhr startete die Veranstaltung mit den Präsentationen der Mutmachprojekte; dafür wurden die zuständigen Personen eingeladen. Vorgestellt wurden folgende Projekte; dazwischen gab es kurze Musikeinlagen:

Während den Vorträgen gab es die Möglichkeit, sich beim Kuchenbuffet im Stock darüber bei freiwilliger Spende zu verköstigen. Außerdem bestand die Möglichkeit, unter Anleitung der Caritas-Strickgruppe selbst zu stricken und kreativ zu werden. Wolle und Nadel standen dafür zur Verfügung.

Der Veranstaltungsort der Mutmachprojekte; die Bürgerspittalskirche in Klagenfurt, welche gut besucht wurde.

Am Ende der Vorträge wurde der Dokumentarfilm „Tomorrow“ – Die Welt ist voller Lösungen gezeigt. In diesem Film werden ebenfalls sogenannte Mutmachprojekte vorgestellt, jedoch auf globaler Ebene. Es gibt viele Initiativen, die versuchen, alternative ökologische, wirtschaftliche und demokratische Ideen für die derzeit vorherrschenden Probleme zu finden.

Das Ziel dieser Veranstaltung war es letztlich aufzuzeigen, dass es bereits viele Projekte und Initiativen auf regionaler als auch globaler Eben gibt, die versuchen, eine bessere und schönere Welt zu ermöglichen. Es gibt Lösungen, wir müssen uns gegenüber den vorherrschenden Problemen öffnen, um diese zu finden. Darum ist es wichtig, dass jeder bzw. jede von uns eine positive und mutige Lebenseinstellung mit einem aussichtsreichen Blick in die Zukunft entwickelt. Dies wird ermöglicht, indem wir aktiv versuchen, Lösungen für diese Probleme zu finden. Es gibt bereits zahlreiche Projekte und Personen, die uns vorzeigen, dass so etwas möglich ist.

Ein Beitrag von Nachhaltigkeits-Reporterin Tina Ebner.

Fotocredit: © Land Kärnten

Vom Samen bis zur Ernte. Gestalte deinen eigenen Minigarten im Topf

Nachhaltiges Saalachtal

Der seit 2002 existierende Leader-Verein Saalachtal bietet organisatorische und finanzielle Unterstützung für Projekte, welche die regionale Entwicklung fördern. Auf Initiative dieses Vereins fand heuer schon zum zweiten Mal ein Gartenworkshop bei Sandra Faistauer in Maishofen statt.

Garten a la carte

Sandra Faistauer ist Inhaberin der Gartengestaltungsfirma „Garten al la carte“ mit 18 MitarbeiterInnen. Grundgedanke ist es „Pflanzen mit möglichst wenigen Kilometern“ zu produzieren. Die Keimlinge werden zwar – aus dem deutschsprachigen Raum – zugekauft, ansonsten passiert die Aufzucht aber vor Ort mit Bio-Erde aus dem Erdwerk Kranzinger aus Straßwalchen. Gedüngt wird mit gemahlenem Hornmehl. 20% der Pflanzen wird durch Teilung vermehrt.

4 Mitarbeiterinnen betreuen den Pflanzgarten. Keimlinge werden hier kultiviert, etikettiert und an Firmen verkauft, 95% davon an die Gärtnerei Schwaighofer in Saalfelden.

Sandra Faistauer in ihrem Pflanzgarten.

Führung durch den Pflanzgarten

Zunächst führt uns die Firmeninhaberin, auf deren T-Shirt „I bin a Gascht´la“ steht,  durch den Pflanzgarten und erklärt den Werdegang der Pflanzen. Die in einem Torfsubstrat gelieferten Keimlinge – ohne Torf geht es laut Profigärtnerin nicht – durchlaufen verschiedene Stationen, bis sie verkaufsfertig sind. So werden die Pflanzen nicht im ersten Jahr verkauft, sondern bleiben über den Winter stehen, sodass sie gut durchwurzeln können. Viele werden dann auch durch Teilung vermehrt. Dazu werden die oberirdischen Teile der Pflanze abgeschnitten und die Wurzeln mit einem Messer geteilt. Das erfolgt früh im Frühjahr oder bei einigen Arten auch nach der Blüte.

Leidiges Plastik

„Uns ist schon bewusst, dass wir ziemlich viel Plastik produzieren“, sagt die Chefgärtnerin. Allerdings versucht sie so viel wie möglich wieder zu verwenden und auch bei den Etiketten gibt es teils schon Alternativen aus Holz. Leider machen es die Hygienevorschriften unmöglich, alle Pflanzenübertopfe weiterzuverwenden.

Jetzt geht’s an die Arbeit

Nach dieser sehr informativen Führung dürfen wir TeilnehmerInnen nun selbst an Werk gehen und einen Mini-Steinkräutergarten anlegen. Frau Faistauer zeigt vor, wie es gemacht wird. Zunächst kommt etwas zerkleinerter Blähton in die Tonschüssel, der als Puffer gegen Staunässe bzw. auch zum Speichern von Wasser dient. Danach folgt Pflanzenerde und dann werden Kräuter nach Wahl geteilt und eingesetzt. Zum Schluss wir der Minigarten noch mit Stöckchen und Steinen verziert. Diese Zierde hat allerdings durchaus auch eine Funktion: Sie wirkt dem Austrockenen der Erde entgegen.

Die Profigärtnerin zeigt vor, wie´s geht.

Die stolzen WorkshopteilnehmerInnen vor ihren Kunstwerken.

Nun dürfen die TeilnehmerInnen jeweils zu zweit losziehen und sich Pflanzen für einen eigenen Minigarten aussuchen. Wer die Wahl hat, hat die Qual, aber schließlich sind alle mit ihrer Auswahl zufrieden und beginnen mit der Gestaltung. Nach insgesamt 2 Stunden Führung und Workshop kann jeder und jede einen Mini-Steinkräutergarten mit nach Hause nehmen.

Die Veranstaltung soll übrigens nächstes Jahr in die 3. Runde gehen. Wer Zeit hat und nicht allzu weit anreisen muss, sollte sich diese Gelegenheit nicht entgehen lasse, das findet.

Ein Beitrag von Nachhaltigkeits-Reporterin Aglavaine Lakner.

Fotocredit: © Land Salzburg.

Theaterstück "ACHTUNG"

Am 3.6.2017 besuchte ich als Nachhaltigkeitsreporterin das Theaterstück „Achtung“ im Ateliertheater in Wien. Dargestellt wurden die Geschichten von fünf jungen Irakern, die aus ihrer Heimat geflohen sind und sich auf den Weg nach Österreich begaben. Vor allem vermittelten sie die erlebten Emotionen während den Episoden der Flucht. Die Schauspieler sprachen in ihrer Muttersprache, also auf Arabisch. Die deutsche Übersetzung wurde auf die Wand projiziert.

Der gefährliche Weg über das Meer

Anspannung. Angst. Beten. Mit Rettungswesten ausgestattet begaben sich die Flüchtlinge auf den Weg über das Meer. Die Angst war groß und sie beteten zu Gott, dass sie die Reise überstehen würden. „Gott ist groß“ sangen sie gemeinsam, um sich zu beruhigen, denn die Stimmung war angespannt. Sie ermahnten sich gegenseitig leise zu sein, damit sie ja niemand hörte und den Weg nach Europa unentdeckt schaffen würden.

Laufen

Sie waren sich unsicher, ob sie angekommen waren und hielten Ausschau nach der blauen Fahne mit den Sternen. Erst wenn sie diese sehen, hätten sie Gewissheit in Europa zu sein. Der Hunger war riesig, doch war nebensächlich, denn sie mussten weiter laufen.

Die Befragung

Die Szene stellte das Verhör dar. Woher kommen Sie? Sind Sie verheiratet? Die Flüchtlinge erzählten hier ihre Geschichten, die sehr unterschiedlich waren.

Ein Mann beschrieb detailliert wie die Ziegeln in seiner Heimat hergestellt werden. Es stellte sich jedoch heraus, das damit nicht Häuser gebaut, sondern Köpfe von Menschen zertrümmert werden. Von denjenigen, die homosexuell oder Transvestiten sind.

Ein gläubiger Mann, der flüchtet, da er im Irak laut ausspricht, dass die Interpretation und Auslebung der Religion dort schlichtweg falsch ist. Die Religion sieht nicht vor, Menschen zu schlachten und Menschen zu vertreiben. Das alles wird dennoch getan und davor rufen sie „Gott ist groß“. Das ist verrückt. Das ist nicht die Religion, das ist bizarr und falsch. Religion hat andere Werte.

Ein Mann gilt als Verbrecher im Irak, da er Alkohol trinkt. Raki mag er besonders gerne, aber sein Alkoholkonsum wird als Schande für die Gesellschaft gesehen. Ginge er in seine Heimat zurück, würden sie ihn aufspüren und töten, denn auf seinen Kopf ist Geld gesetzt.

Im Kino

Als abschließende Szene sitzen sie auf Stühlen, trinken Cola und essen Popcorn. Was sie schauen, erfährt man als Zuschauer nicht. Die Interpretation bleibt frei, ob sie im Kino, Theater oder vielleicht einfach in ihrer neuen Unterkunft einen netten gemeinsamen Abend verbringen. Es wird kaum gesprochen, aber sie scheinen endlich wieder Freude gefunden zu haben!

Wer hat gespielt?

Das Team besteht aus 10 Irakern, die nach Österreich geflüchtet sind. Sie kannten sich zum Teil schon zuvor aus Zeiten im Irak, da sie dort Kunst studierten.  In Österreich trafen sie sich wieder und bereiteten ein Monat lang das Stück vor. Es wurde auch bereits in anderen Theatern aufgeführt.

Ich fand es besonders spannend, mal verstärkt in die Gefühlswelt von Flüchtlingen einzudringen und wie sie ihre Erlebnisse schauspielerisch inzensierten! Toll umgesetzt! Nach dem Theaterstück hörte ich sogar eine Zuschauerin mit Akzent sagen: „Dieses Theater zu sehen ist wie Therapie!“

Ein Beitrag von Nachhaltigkeits-Reporterin Julia Führer.

Fotocredit: © MA 22

Aktions- und Kulturtage 2017

In Neusiedl bei Güssing zur Gemeinde Kukmirn gehörend, fanden wie auch im letzten Jahr die Aktions- und Kulturtage statt.

Gründung im Jahr 2012

Die Stegersbacher Nachhaltigkeitsakademie, die im Jahre 2012 für das Gemeinwohl gegründet wurde, veranstaltet regelmäßig Stammtische und Diskussionsrunden. Unter anderem wurde ein eigener „Nachhaltigkeitskatalog“ erstellt. Dies stand bei dieser Veranstaltung jedoch zum Teil im Hintergrund.

Ruhiger Hof im Grünen

Veranstaltet wurde das diesjährige Event wie auch schon 2016 am eigenen Gelände. Während ein Fischteich zum entspannen einlud, wurde im Haus zu gutem Kaffee und kühlen Getränken geladen. Anschließend gab es die Möglichkeit im Garten zu ruhen oder die zahlreichen Kunstwerke befreundeter Künstler zu studieren.

Thema: Verbundenheit

In diesem Jahr gab Organisatorin Dr. Lygia Simetzberger das Thema „Verbundenheit“ vor. „Menschen unabhängig von Ideologien sind willkommen.“, erklärte Simetzberger. Die Akademie verstehe sich als ein „Think-Tank“. Im August sei außerdem ein künsterliches Symposium geplant.

"Team wäre Vision"

Im Gespräch erklärte Dr. Lygia Simetzberger gerne ein eigenständiges Team haben zu wollen: „Meine Vision wäre es ein kleines Team zu haben. Wir wollen Menschen die Möglichkeit geben sich zu präsentieren. Das kann an verschiedenen Orten sein.“ Was sie ablehnt sind Förderungen. „Wir bekommen keine und wollen auch keine haben. Wir sind ein unabhängiges Forum.“, führte Simetzberger aus.

Urkunde für Nominierung als "Ort des Respekts 2016"

Gemeinden fragen nicht

Um den Nachhaltigkeitsgedanken weiterführen zu können würde sich Simetzberger wünschen, dass Gemeindevertreter die Bevölkerung mehr einbinden würden. „Ich würde mich so freuen wenn Gemeindevertreter an Kunstschaffende heran treten würden.“, kritisierte die Organisatorin. Zu viele negative Erlebnisse seien bereits gemacht worden.

Arbeit an Buch

Zurzeit arbeitet die Jus-Absolventin an einem Buch. Titel des Buches ist „Miteinander“. Darin soll es um eine „neue Diskussionskultur“ gehen.

Fotocredit: Land Burgenland

Ein Beitrag von Nachhaltigkeits-Reporter David Marousek

Ideenwettbewerb: Produkte aus alten Mülltonnen

Den folgenden Bericht verfasste NH-Reporter Dominik im Jahr 2013:

Welche Produkte können aus den Materialien gebrauchter Mülltonnen gewonnen werden? Wie können aus diesem Rohstoff noch einmal nützliche oder dekorative Gegenstände entstehen?13_Stmk_muellrecycling1 Diese Fragen standen im Mittelpunkt der Aktion „Ideenwettbewerb: Produkte aus alten Mülltonnen“. Dieser internetbasierte Wettbewerb wurde im Rahmen der Aktionstage Nachhaltigkeit vom 4. bis 10. Oktober im Auftrag des Abfallwirtschaftsverbandes Radkersburg und der Lebenshilfe Radkersburg initiiert, um neue Anregungen für die Weiterverwendung gebrauchter Mülltonnen zu sammeln und mehr Menschen auf das Thema der Wiederverwendung von Rohstoffen aufmerksam zu machen. Die beste Idee wird nach Ende der Einsendefrist mit einer hochwertigen Vogelfutterstelle „Pick up XL", gefertigt aus recycelten Materialien, belohnt. Wie ich von den Initiatoren dieser Aktion erfahren konnte, gab es zum Zeitpunkt meines Besuches bereits einige vielversprechende Einsendungen.

Dieser Ideenwettbewerb entstand im Rahmen von „sozial produziert“, einem Projekt, welches mit Wirtschafts- und Sozialbetrieben kooperiert, um Win-Win-Situationen für Wirtschaft, Gesellschaft und Umwelt zu schaffen. Reststoffe, wie sie beispielsweise bei Produktionsprozessen der beteiligten Unternehmen anfallen, werden den Sozialbetrieben zur Weiterverarbeitung überlassen. Auf Basis dieser Reststoffe werden anschließend innovative Produkte entwickelt und produziert. „sozial produziert“ bietet hierbei Vermittlungstätigkeiten, sowie diverse Beratungs- und Hilfestel13_stmk_muellrecyclinglungsleistungen an.

Auf diese Weise konnten in der Vergangenheit bereits zahlreiche innovative Produkte geschaffen werden. Die Produktpalette reicht hierbei von Vogelhäuschen und Schneeschaufeln aus alten Mülltonnen über Tragetaschen aus Stoffen für Liegestühle bis hin zu USB-Sticks mit dekorativer Holzummantelung, die aus Reststoffen aus der Parkettherstellung gewonnen wurde. „sozial produziert“ versucht hierbei auch verstärkt, sich als nachhaltige Marke zu etablieren und das notwendige Vertrauen weiterer Unternehmen zu gewinnen, das Projekt zu unterstützen.

Zusammenfassend lässt sich sagen, dass es sich hierbei um ein Projekt handelt, das in allen Bereichen der Nachhaltigkeit Wirkung zeigt – sozial, umweltbezogen und wirtschaftlich. Der Ideenwettbewerb bot interessierten Personen die Möglichkeit, selbst nachhaltig aktiv zu werden und sich über ein großartiges Projekt zu informieren. Ich möchte an dieser Stelle die Gelegenheit nutzen, um dem Gewinner dieses Wettbewerbs zu gratulieren. 

https://www.nachhaltigesoesterreich.at/?post_type=aktion&p=1356&Jahr=37

"früher..." - Filmvorführung im DAS Kino

Die Aktionstage Nachhaltigkeit 2013 und 2014 wurden von Nachhaltigkeits-ReporterInnen und Reportern begleitet. Den folgenden Bericht schrieb NH-Reporterin Anita im Jahr 2013:  

Das DAS KINO in Salzburg ist selten so ausgelastet wie es am Dienstag Abend war, als die Filmvorführung „Früher...“ stattfand. Der von Gunther Naynar und Thomas Mayer produzierte Film zog Jung und Alt aus Nah und Fern an um einen Einblick in das bäuerliche Leben im Lungau zu bekommen.

Landschaftsaufnahmen wechseln sich im Film ab mit Zeitzeugeninterviews und der Dokumentation der Arbeitsweise sowie der Arbeitsgeräte von früher und heute. Es ist dem Regisseur wichtig, den Kontrast zwischen den vermeintlich unterschiedlichen Welten früher und heute zur Geltung zu bringen. Dies wird im Film sehr deutlich, als einer der Hauptinterviewpartner, ein alter Herr, zu einer Traktorausstellung geht und staunend vor einem modernen Steyer Traktor steht. Der Blick, mit welchem er das riesengroße Fahrzeug betrachtet, lässt vermuten, dass es ihm nicht ganz geheuer ist, was er auch mit den Worten „dafüa braucht ma jo a Studium“ verdeutlicht.

Vielfach kann man aus den Interviews mit älteren Menschen heraushören, dass zwar die Arbeit auf dem Hof früher anstrengend war, das heutige, von Kunsumzwang und Schnelllebigkeit ausgezeichnete Leben aber „auch nicht viel besser“ sei. Früher sei mehr Wert auf Musik, Zusammensein, Genügsamkeit, gutes (und selbstgemachtes) Essen sowie Häuslichkeit gelegt worden als heute. Obwohl die Vorteile des modernen Lebens von den InterviewpartnerInnen auch genossen werden, ist die Angst herauszuhören, dass ein Stück an Kulturgut verloren geht.

Der Film wird musikalisch von den Querschlägern, einer Kultband aus dem Lungau, umrahmt. Der lungauer Dialekt findet sich nicht nur in den Liedtexten wieder, sonders spielt während des ganzen Filmes eine maßgebliche Rolle. Nicht zuletzt deshalb, weil man als Nicht-Lungauer auch bei genauem Hinhören nur einen Teil der Wörter versteht ;-). Ein Zuschauer äußerte sogar den Wunsch nach Untertiteln. Der Regisseur bezeichnet die Sprache als tragendes Element, bei dem ein Stück an Kultur vermittelt wird und ist unschlüssig, ob man den Dialekt überhaupt sinngemäß übersetzen kann.

Bei der anschließenden Diskussion wurde der Film in höchsten Tönen gelobt. Es gab mehrfach der Wunsch, den Film einer breiteren Zuschauerschaft zugänglich zu machen. Ideen aus dem Publikum waren, den Film auch in anderen Kinos, in Schulen, Museen und nicht zuletzt auch im Fernsehen zu zeigen.

Ich denke, dass der Dokumentarfilm, wenn er gut eingesetzt wird, einen großen Beitrag zur Bewusstseinsbildung leisten kann. Durch die Darstellung des teilweise sehr schwierigen und körperlich anstrengenden Lebens früher kann vielleicht mehr Wertschätzung für das Leben heute erreicht werden.

https://www.nachhaltigesoesterreich.at/?post_type=aktion&p=1379&Jahr=37