„Wir sind Klima“ - Aktionstag

Am 04. Juni fand in Bregenz eine spektakuläre Demonstration mit Gehzeugen und anschließender Petitionsübergabe für die Finanzierung der Energieautonomie statt. Ziel war ein wirksamer Auftritt von Organisationen und der Zivilgesellschaft, um seitens der Politik die notwendige Umsetzung von Klimaschutzmaßnahmen einzufordern.

Der Marsch zum Landhaus

Kurz vor 11 Uhr tummelten sich über 20 Gehzeuge am Parkplatz Seestadt Bregenz. Gehzeuge sind Holz-Lattenroste im Ausmaß eines Autos, die von Menschen getragen werden und verdeutlichen sollen, wie viel Platz durchschnittlich große Autos einnehmen. Alle warteten gespannt darauf, endlich Richtung Landhaus losmarschieren zu dürfen. Kurz nach 11 Uhr war es so weit. Zügig schritten die Gehzeuge im Konvoi zwischen Elektrofahrzeugen und Fahrrädern voran. Geschultert wurden diese von unterschiedlichen VertreterInnen von Gemeinden und Organisationen, wie etwa Attac, Bio Austria, Consolnow oder dem Weltladen. An der Spitze der Gehzeugkolonne wurden in einem kleinen Holzkarren die Petitionen von 17 Gemeindevertretungen und 4 Umweltorganisationen transportiert.

Petitionsübergabe

Vor dem Landhaus wurden die GehzeugträgerInnen mit Gemüsesuppe und Raclette sowie Kuchen und Kaffee empfangen. Nach einem ausführlichen Fotoshooting und diversen Interviews, kam es zum Höhepunkt der Aktion: Der Übergabe der Petitionen an den Landtagspräsidenten Harald Sonderegger durch die JugendbotschafterInnen der Caritas. In der Petition wurde Folgendes gefordert: Das

  1. Einführen einer freiwilligen CO2-Abgabe für die von der Landesverwaltung verursachten CO2-Emissionen;
  2. Abschaffen sämtlicher Marktverzerrungen durch direkte und indirekte Förderungen fossiler Energiestrukturen im Wirkungsbereich des Landes;
  3. Sichern der Lobbyarbeit auf Bundes- und EU Ebene für eine Kostenwahrheit bei Atom/Öl/Gas/Kohle; sowie das
  4. Festlegen einer Landesenergieabgabe bzw. Gebühr für CO2-Emissionen zur Finanzierung der beschlossenen Energieautonomie 2050.

 

Für die Machbarkeit der Energieabgabe auf Strom und Gas wurden folgende Ideen erläutert:

Zusammenfassend lautete die Botschaft der Petition also: Energieautonomie in Vorarlberg ist machbar, leistbar – und rasch realisierbar!

 

Information und Ausklang

Nach der Petitionsübergabe gab es noch die Gelegenheit, mit VertreterInnen der NGOs und UnterstützerInnen der Petition ins Gespräch zu kommen. Bei biologischer Verpflegung sowie fair gehandelten Kaffee vom Weltladen Bregenz wurden wertvolle Informationen über zukünftige Projekte und mögliche Partnerschaften ausgetauscht.

 

Bericht von Katharina Toth – NH Reporterin für Vorarlberg

Fotocredit: © Katharina Toth

 

 

NH-Reporterin Aglavaine Lakner beim Youth-Energy-Slam am 25. Mai 2018

Das spezielle Thema des Abends

Stell dir vor, es ist das Jahr 2050 und das Erdöl ist uns ausgegangen. Das Thema des Abends war „eine Welt ohne Erdöl“. Die Fragen im Vorfeld lauteten: Wie denkt die Jugend über den Klimawandel? Steht der Gedanke des Verzichten Müssens im Vordergrund oder gibt es noch andere Perspektiven?

Ines Strohmaier auf ihrer Zeitreise ins Jahr 2070, wo sie in Reimen ihrem Enkel vom Erdölzeitalter erzählt

 

Die Veranstalter*innen

Der YouthEnergySlam ist ein Format des Klima- und Energiefonds und findet im Rahmen des Risikodialogs in Kooperation mit JUMP heuer zum 2. Mal statt. Da die Veranstaltung heuer in Salzburg – Tribüne Lehen – stattfand, war als lokale Partnerin Südwind Salzburg mit an Bord. Eine kurze Vorstellung der Veranstalter*innen: Der Klima- und Energiefond wurde 2007 durch die österreichische Bundesregierung ins Leben gerufen, um neue, innovative Wege für den Klimaschutz und eine nachhaltige Energiewende zu entwickeln und zu fördern.

Der Risikodialog ist eine Plattform für Vernetzung und Austausch zwischen Wissenschaft, Verwaltung, Wirtschaft und Zivilgesellschaft. Es sollen Grenzen geöffnet und Brücken gebaut werden. 2007 auf Initiative von Umweltbundesamt und Radio Ö1 ins Leben gerufen, beschäftigt man sich mit Zukunftsfragen wie Klimawandel, Nanotechnologie und Energie, Bioökonomie bis hin zu Jugendpartizipation und Digitalisierung.

Die Jugendumweltplattform JUMP wiederum hat sich zur Aufgabe gemacht, junge Menschen zu motivieren, sich für eine zukunftsfähige und umweltbewusste Gesellschaft einzusetzen.

Südwind schließlich setzt sich als entwicklungspolitische Nichtregierungsorganisation seit über 35 Jahren für eine nachhaltige globale Entwicklung, Menschenrechte und faire Arbeitsbedingungen weltweit ein.

 

Was ist ein Poetry-Slam?

Es handelt sich um einen Dichterwettstreit, den es in dieser Form seit den 1980er Jahren gibt, und der jungen Menschen ein Podium bieten soll. Dabei gibt es ein paar Regeln:

Das Voting

 

Die Teilnehmer*innen und ihre Texte

An der Veranstaltung nahmen 10 Jugendliche und junge Erwachsene zwischen 16 und 26 Jahren aus ganz Österreich von Wien bis Vorarlberg teil.

In der Darbietungsform spannte sich der Bogen von Gedichten in Versen oder Prosa über einen Song, einem Anruf aus der Zukunft, Zeitreisen ins Jahr 2050+, eine Meditation zum Thema Energie bis hin zur scheinbar langweiligen Geschichte über 2 begeisterte Bergsteiger, die rechtzeitig umdrehen, weil sich ein Wetterumschwung ankündigt.

Die Entscheidung war sehr knapp und eigentlich gab es nur Gewinner*innen, da die Wertungen durch die Bank zwischen 7 und 9 Punkten lagen. Letztendlich können aber leider nur 7 Slamer*innen beim Finale am 12. Oktober in Linz teilnehmen. Dieses findet im Rahmen der Messe WairFair +mehr in der Tabakfabrik, Peter-Behrens-Platz 11 statt.

Dort könnt ihr euch selbst ein Bild der Qualität der Beiträge von Hannah, Peter, Tanja, Ines, Laura, Akitas und dem Duo David und Julian machen. Wer da keine Zeit hat, kann auch auf YouTube unter „Youth Energy Slam 2018“ die Vorentscheidung Revue passieren lassen.

Gruppenbild der TeilnehmerInnen mit Moderator Ivica

 

Beeindruckt von den Gedanken und Performances der jungen Poetinnen ist eure

NH-Reporterin Aglavaine Lakner  

Fotos: © Land Salzburg

Mit Mutter Natur muss man rechnen - Ein Vortrag über Ökosystemare Dienstleistungen

Dr. Udo Nehren forscht an der TH Köln im Bereich des Ökosystem-Managements. Am 22. Mai hielt er an der Universität Innsbruck einen öffentlichen Vortrag. Dieser trug den Titel „Macht euch die Erde untertan“. Darin warf der Geograph Fragen über die Grenzen der Ausbeutung der Natur auf, die Möglichkeiten den Wert ihres „Service“ zu messen und Leistungen der Natur methodisch zu erheben.

 

Unsere Ökosysteme leisten etwas

Zunächst verdeutlichte Professor Nehren die Idee der Ökosystemaren Dienstleistung anhand der Dünen in Holland und Chile, die dort nicht nur Sandressource sind, sondern auch eine vielseitige Schutzfunktion erfüllen. Ähnlich verhält es sich mit den Mangrovenwäldern in Indonesien, die nicht nur die Küsten sichern, sondern genauso eine wichtige Kohlenstoffdioxid-Speicherfunktion haben. Aber warum und wie misst man so etwas? Nehren machte in seinen Ausführenden deutlich, dass man Ressourcen und Ökosysteme viel zu lange einseitig betrachtet hat. Beispielsweise wurde der Regenwald bisher vor allem nach seinem Holzwert bewertet, sogar von großen internationalen Institutionen wie der WFO.

Nehren selbst hat bereits Versuche unternommen, andere Ökosystemare Güter und Dienstleistungen zu bewerten, zu messen und in Geld auszudrücken. Sie erwiesen sich als komplex und aufwändig, aber möglich.

 

Was bringt dieser enorme Bewertungs-Aufwand?

Diese Herangehensweise an den Naturschutz wurde vom Publikum unterschiedlich aufgenommen. Auf eine Frage zu Alternativen zu dieser Ökonomisierung der Natur, verwies Nehren auf die Bewusstseinsbildung. Allerdings merkte er an, dass diese oft unzureichend ist und der Schutz für viele Länder der Welt nicht leistbar ist. Er erklärte, dass Forschungen zu Ökosystemaren Dienstleistungen daher ein sinnvoller Beitrag sein könnten, um ökonomische Werte von Ökosystemen sichtbar zu machen. Außerdem geht der Geograph davon aus, dass sie von politischen Entscheidungsträgern und Experten der Raumplanung zukünftig häufiger nachgefragt werden. Allerdings merkte Herr Nehren an, dass Kleinstaaterei für die weltweite Nachhaltigkeit natürlich nichts bringt und auch global gedacht werden sollte.

Der Vortrag endete mit einer Gegenüberstellung von pro und contra Argumenten. Im Anschluss gab es noch zahlreiche spannende Redebeiträge, in denen vor allem die Schwächen und Probleme der Forschung stärker diskutiert wurden.

Fotos: © CO

Christina Oberleiter | NR-Reporterin für Tirol  

Vortrag zur neoliberalen Transformation des Agrarsektors Neuseelands

Im Rahmen der Vortragsreihe „International Agri Food Lecutures“ des „Forschungszentrum Berglandschaft“ der Universität Innsbruck, war am 29. Mai der neuseeländische Agrarsoziologe Hugh Campbell Gastredner an der Sozial- und Wirtschaftswissenschaftlichen Fakultät (SoWi). Unter dem Titel „The Politics of Agricultural Sustainability under neoliberalism in New Zealand“ gab Herr Campbell Einblicke in die Funktionsweise des Agrarsektors Neuseelands unter besonderer Berücksichtigung der neoliberalen Reformpolitik der 1980er Jahre. Die Reihen im Hörsaal waren an diesem frühen Abend voll besetzt, überwiegend von Studierenden des Faches Soziologie.

Weltweit höchste Exportquote im Agrarsektor

Neuseeland verzeichnet weltweit die höchste Exportquote im Agrarbereich. Um die 90 Prozent der im Inland produzierten Agrargüter sind für den ausländischen Markt bestimmt, allen voran Europa, die USA, Japan und China. Grundlage für diese extreme Exportorientierung ist u.a. die seit Jahrhunderten praktizierte Abholzung weiter Flächen des Landes. Ursprünglich, noch vor Beginn der menschlichen Besiedelung ab dem 8. Jahrhundert, waren die Nord- und Südinsel des Landes größtenteils dicht bewaldet. Die ersten Bewohner des Landes, die Maori, haben mit Abholzmaßnahmen begonnen, die ab 1840, nachdem Neuseeland britische Kolonie geworden ist, im Zuge zunehmender Einwanderung intensiviert wurden. Vor allem in den 1880er Jahre kam es zu groß angelegten Flächenbränden, wovon eindrückliche Bildaufnahmen zeigten.

Neoliberale Wende

Historisch besteht in Neuseeland eine enge, auch finanzielle Beziehung zwischen der Bauernschaft und dem Staat. Doch angesichts budgetärer Krisenerscheinungen zu Beginn der 80er, sah sich die Regierung gezwungen, die bislang üppig geflossenen Subventionen in den Agrarsektor fast komplett einzustellen. Nachdem zuvor viele Bauern allein aufgrund der staatlichen Zuschüsse Landwirtschaft betrieben, haben sich in der Folge des Novums einer allein nachfrageseitigen Abhängigkeit, erhöhte Produktivitäts- und Effizienzraten in der gesamten Lieferkette ergeben. Eine weithin globale Ausrichtung nahm somit ihren Lauf. Damit etwa Agrarbetriebe heute für ihre Erzeugnisse die mit einem hohen Imagefaktor belegten „Öko-Labels“ erhalten, wie beispielsweise jenes von der privaten, in Köln ansässigen Organisation GlobalGAP (Good Agricultural Praxis), wurden Produktionsprozesse auf die Erfüllung europäischer Standards ausgerichtet und erweitert. Die Strenge des Kriterienkatalogs im Sozial- und Umweltbereich ist dabei jedoch umstritten.

Gegenbewegungen bilden sich

Derart intensivierte und expansive Produktionsabläufe, die seit den 80er Jahren Raum greifen, rufen mittlerweile aber auch starke Kritik im Inland hervor. So hat sich etwa seit der „Dirty dairing“-Kampagne von 2001, die den Blick auf die zunehmende Wasserverschmutzung durch große Molkereibetriebe gerichtet hat, immer öfter organisatorischer Widerstand formiert. Die Protestbekundungen haben dabei zur Gründung der Green Party im Jahr 2005 geführt. Auch bezüglich geltender Freihandelsverträge, etwa mit China seit 2008, besteht teilweise öffentlicher Dissens. Gegenwärtig richtet sich der Widerspruch verstärkt gegen die Ratifizierung des Freihandelsvertrags zur Transpazifischen Partnerschaft (TPP).

Ein Bericht von Nachhaltigkeits-Reporter Franz-Josef.

Fotocredit: © FJH

Dialogveranstaltung zum Thema Klimawandelanpassung in Güssing

Bei der Dialogveranstaltung zum Thema Klimawandelanpassung versammelten sich zahlreiche Umwelt-Experten, sowie Landespolitiker um über die nahe Zukunft aufzuklären.

Die burgenländische Landesregierung lud im Güssinger Technologiezentrum zu einer Dialogveranstaltung ein, bei der sich Gäste über die Themen "Klimaschutz" und vor allem über "Klimawandelanpassung" austauschen konnten.

Hochwasser 2009 als Beispiel

Güssings Bürgermeister Vincent Knor machte mit dem Güssinger Hochwasser von 2009 auf einige Probleme aufmerksam. Auch der Schutz vor zukünftigen Katastrophen durch neue Installationen sei ein Teil der Klimawandelanpassung.
Doch auch auf dem Sektor der Photovoltaik gibt es positives zu berichten. Die Fernwärme-Autos sollen auf Elektro umgerüstet werden. Außerdem ist geplant eine E-Tankstelle im Güssinger Zentrum zu eröffnen. Zurzeit gibt es in der Nähe des Kulturzentrums eine private Aufladestation. 

"Temperaturen werden sich erhöhen"

Martina Offenzeller vom Umweltbundesamt erklärte den Teilnehmern die verschiedenen möglichen Umweltszenarien. "Die Temperaturen werden sich erhöhen, egal in welchem Szenario", gab die Referentin an. Jedoch liegt es an uns wie stark sie steigern. Auch zu Veränderungen des Niederschlags und in weiterer Folge zu stärkeren Hitzetagen wird es laut Martina Offenzeller kommen.

"Wir wollen Energieautark werden"

Landesrätin Astrid Eisenkopf unterstrich in ihrer Rede die Vorreiterrolle des Burgenlandes beim Thema Nachhaltigkeit. Das große Ziel des Burgenlandes sei es energieautark, also Unabhängig von anderen, zu werden. Zu verhindern sei eine Steigerung der Temperatur im Burgenland um +4 Grad.

"Wir haben ein Eschen-sterben"

Mit interaktiven Teilen lockerte die Veranstaltung immer wieder auf. Auf die Frage wie sich der Klimawandel bemerkbar machte antwortete Güssings Bürgermeister Vincent Knor: "Es gibt viel weniger Schmetterlinge. Außerdem hab wir ein Eschen-sterben. Ich bin gespannt welche Bäume es bei uns noch geben wird."
Heiligenkreuz-Bürgermeister Eduard Zach fand andere Hinweise: "Früher ist man einen halben Tag draußen gewesen um braun zu werden, heute kann man nicht mal eine halbe Stunde draußen sein." Außerdem verschieben sich laut Eduard Zach die Jahreszeiten.

Ein Beitrag von Nachhaltigkeits-Reporter David Marousek.

Fotocredit: © Land Burgenland.

Klimaquiz @ Linz

Der Klimawandel und seine verheerenden Folgen gelten längstens als wissenschaftlich belegtes Phänomen. Welche Daten und Fakten dazu jedoch relevant und wichtig sind und welche Auswirkung Handlungen jedes Einzelnen haben, versuchte Norbert Rainer den Teilnehmer/innen des Klimaquiz näher zu bringen. Am 5. Juni fand deshalb das Klimaquiz im Kepler Salon im Stadtzentrum von Linz statt.

Norbert Rainer und Elfie Schulz beim Klimaquiz.

Norbert Rainer gilt, dank seiner Erfahrung, im Bereich Klimaschutz als Experte auf diesem Gebiet. Er studierte Diplomgeographie, arbeitete an verschiedenen Projekten im Zuge der Klimarettungsinitiative und bringt jahrelange Berufserfahrung beim Klimabündnis OÖ mit. Seit 2014 ist er stellvertretender Geschäftsführer des Klimabündnisses Österreich.

Das Klimaquiz war so aufgebaut, dass Norbert Rainer zum Teil wichtige Daten und Fakten präsentierte und immer wieder die Teilnehmer/innen für Fragen und Schätzungen miteinbezog.

Am Bildschirm ist die CO2 Konzentration der letzten Jahrtausende zu sehen.

Zuerst wurden Grundlagen der Atmosphäre und des CO2 Gehalts präsentiert. Bei der Betrachtung des zeitlichen Verlaufs der CO2 Konzentration wird ersichtlich, dass die Atmosphäre zurzeit die höchste CO2 Konzentration seit mehreren hunderttausenden Jahren aufweist. Vor allem der Anstieg der letzten hundert Jahre zeigt den Zusammenhang mit der Verbrennung fossiler Rohstoffe.

Um die Problematik der sogenannten Klimakiller besser zu verstehen, ging Norbert Rainer zuerst kurz auf die Grundlagen der Atmosphärenzusammensetzung ein. Als Klimakiller bezeichnete er jene Gase, welche ein besonders hohes Treibhausgaspotential besitzen und somit einen starken Einfluss auf die Erwärmung der Atmosphäre haben.

Schockierende Bilder des Gletscherrückgangs in Österreich zeigten die bereits sichtbaren Auswirkungen des Klimawandels. Um ein Gefühl dafür zu bekommen, wie unterschiedlich der Ausstoß von Emissionen weltweit ist, wurde der Vergleich eines in Indien und in Österreich lebenden Menschen aufgestellt. Wobei die ungerechte Verteilung deutlich erkennbar wird.

Teilnehmer/innen diskutierten aktiv mit.

Elfie Schulz vom Kepler Salon und Norbert Rainer vom Klimabündnis Oberösterreich.

Schätzspiele, wie beispielsweise zum Energieverbrauch im Alltag, zeigten in welchen Bereichen wir besonders viel benötigen. Als besonders energieaufwendig stellte sich das Erwärmen von Wasser heraus. Die Teilnehmer/innen waren sehr erstaunt über die neuen Kenntnisse, welche sie gewonnen hatten und nahmen deshalb an der angeregten Diskussion teil.

Norbert Rainer versuchte aber nicht nur die Teilnehmer/innen mit diesen Zahlen zu schockieren, sondern auch aufzuzeigen, wie jede/r Einzelne Einfluss darauf haben kann. Als besonders effektive Stellschrauben gelten die Reduktion des Fleischkonsums und die Vermeidung des Flugverkehrs.

Für kürzere Strecken, die ungefähr 50 % unserer zurückgelegten Strecken ausmachen, hatte Norbert Rainer das Radfahren als sinnvolle Lösung angepriesen. Außerdem stellte er auch noch alternative Formen von Geldanlagen und den Happy Planet Index zur Bewertung wirtschaftlichen Erfolges vor und deckte somit wichtige Elemente der Klimawandeldebatte ab.

Als Gastgeberin des Kepler Salons und Begleiterin am Podium, wurde Norbert Rainer von Elfie Schulz unterstützt. Wie gewöhnlich war im Kepler Salon freier Eintritt und er bot eine angenehme Atmosphäre. Bei der Bar im Nebenraum konnten die Teilnehmer/innen eben Gehörtes diskutieren.

Die Quintessenz dieses Abends war auf jeden Fall, dass es dringend notwendig ist, Maßnahmen gegen den Klimawandel zu setzen und dass vor allem jeder und jede Einzelne einen wesentlichen Beitrag dazu leisten kann.

Ein Beitrag von Nachhaltigkeits-Reporter David Dorfner.

Fotocredit: © Land Oberösterreich / Oö. Zukunftsakademie.

"Klimakompass" Puppentheater

Am Freitag, dem 09. Juni 2017, gab es zum dritten und letzten Mal die Möglichkeit, sich beim Aktionsstand „Klimakompass“ am Alten Platz in Klagenfurt Informationen über das Thema Nachhaltigkeit, im speziellen über den Klimaschutz einzuholen. Für den Aktionsstand am 03. Juni 2017 stellte das Bündnis Alpenkonvention Kärnten den selbst gebauten Parcours der Nachhaltigkeit zur Verfügung. Dieser setzte sich aus insgesamt acht Stationen zusammen; bei jeder musste eine Aufgabe zum Thema Nachhaltigkeit gelöst werden. Für diejenigen, die alle Aufgaben lösen konnten, gab es regionale bzw. Fair-Trade Produkte als Preis. Bei dem Aktionsstand am 9. Juni 2017 führte Andreas Ulbrich wie bereits bei jenem Aktionsstand am 24. Mai 2017 das Puppentheater „Klimashow“ vor. Der Kasperl, der Polizeibeamte, der Ingenieur und der Räuber lockten viele interessierte Kinder an. In diesem Puppentheater drehte sich alles um die Nutzung der Sonnenenergie zur Erzeugung von elektrischer Energie - Strom. Elektrische Energie benötigen wir beim Fernsehen, beim Kochen, in der Arbeit, im Haushalt, um unser Handy aufzuladen – diese ist ein wertvolles und unentbehrliches Gut für uns geworden.

Die Erzeugung von elektrischer Energie aus erneuerbaren Energien ist notwendig für ein nachhaltiges Wirtschaften. Nachhaltiges Wirtschaften bedeutet in diesem Sinne, Energiequellen zu verwenden, die sich von selbst erneuern können bzw. jene, die nicht nur begrenzt wie beispielsweise Erdöl vorhanden sind. Letztlich wird im Sinne der nachhaltigen Entwicklung das Ziel eines ressourcenschonenden Verbrauchs verfolgt, um den nachfolgenden Generationen denselben Komfort zu bieten, welchen wir in der heutigen Zeit genießen dürfen. In Österreich betrug der Anteil an erneuerbaren Energien im Jahr 2015 32,8 %. Der Großteil der erneuerbaren Energien wird durch die Verwendung von Wasserkraft erzeugt, insgesamt 37,3 %. Solarwärme bzw. Photovoltaik machten im Jahr 2015 rund 3,0 % aus. In diesem Puppentheater ging es um die Erzeugung von elektrischer Energie über die Kraft der Sonne. Dazu werden Photovoltaikanlagen benötigt, die möglichst so aufgestellt werden, dass sie die maximale Sonnenkraft über Tags einfangen können.

Quelle: BMLFUW (2016): Erneuerbare Energie in Zahlen 2016 – Entwicklung in Österreich – Datenbasis 2015. Wien.

Oma und Enkelkind voller Erwartung auf das Puppentheater.

Großer Applaus am Ende des Puppentheaters "Klimashow".

Die Kinder haben während des Puppentheaters eifrig mitgewirkt und dadurch einen spielerischen bzw. unterhaltsamen Einblick in die Verwendung der Sonnenenergie zur Erzeugung unseres täglichen Stroms bekommen.

Neben dem Puppentheater bestand wiederum die Möglichkeit, beim Gewinnspiel Klimakompass mitzumachen bzw. sich beim Informationsstand die zahlreichen Broschüren zum Thema Nachhaltigkeit durchzublättern. Die handliche Broschüre „Klimakompass“ vom Land wurde ebenfalls ausgehändigt. Diese enthält Tipps, wie jeder bzw. jede einzelne von uns im Alltag zur Schonung des Klimas beitragen kann. Es ist einem oft nicht bewusst, wie einfach nachhaltiges Handeln sein kann.

Bewusstseinsbildung ist somit der erste wesentliche Schritt, um gemeinsam eine nachhaltige Entwicklung zu ermöglichen.

Das Puppentheater lockte Groß und Klein, sowie Gäste und Einheimische an.

Ein Beitrag von Nachhaltigkeits-Reporterin Tina Ebner.

Fotocredit: © Land Kärnten

Just Rust in Rust

Den Namen von Weinbauer Gerhard Just aus Rust merkt man sich schnell. Bei seinen Rundgängen um den eigenen Betrieb erzählt er von den Anfängen seines Hauses und wie am Neusiedlersee Nachhaltigkeit gelebt wird.

Geschichtsstunde

Vor langer Zeit erwarb ein gewisser Carl von Lambrecht, seinerseits ein Bankier, in Rust ein Weingut. Seine Tochter heiratete später Konteradmiral Leopold Sellner, in Rust als „der alte Admiral“ bekannt. Dessen Sohn Kurz übernahm vor Beginn des 1. Weltkrieges das Anwesen und schloss 1945 einen Pachtvertrag mit der Familie Just. 1952 wurde das Anwesen von der Familie gekauft. Dies war der Großvater von Gerhard Just. Noch heute zeigt der Balkon einen Lieblingsplatz des „alten Admirals“ und auch ein besonderer Wein wird hergestellt.

"Wir schneiden nachhaltig"

Den Nachhaltigkeitsgedanken lebt Gerhard Just bereits bei seinem Haus. „Das Haus wird ständig renoviert, dicke Wände, gute Fenster, Zwischendecke, Pellets-Heizung.“, es soll keine Energie verschwendet werden. Tochter Daria erklärte die Methoden in der Landwirtschaft: „Wir schneiden nachhaltig, also wir versuchen nichts auszureißen.“

Humus ist wichtig

Außerdem werden nicht alle Geräte sofort weggeschmissen, sondern repariert. „Die Erhaltung der Bodenfruchtbarkeit, vor allem der Humus ist da sehr wichtig, ist eines der Ziele.“, zählte Gerhard Just einige ihm wichtige Methoden für Nachhaltigkeit auf. Auch die Dauerbegrünung sei wichtig. Unkraut wird nicht chemisch, sondern mechanisch gemäht. „Hier wird nicht gespritzt!“, strich Just noch hervor.

"Ganz Rust ist nachhaltig"

Für Gerhard Just ist er jedoch nicht der einzige in der Ortschaft. „Ganz Rust ist nachhaltig. Wir versuchen alles positiv anzunehmen.“, erklärte der Weinbauer. Pestizide sind hier fehl am Platz.

"No Sex for Butterflies"

In Rust wird dafür ein anderes Projekt umgesetzt um Schädlinge zu vertreiben. „Es gibt Duftstreifen die angeklebt werden und dadurch kommt eine Duftglocke über die Reben.“, erklärte Gerhard Just. Diese biologische Bekämpfung verwirrt den sonst gefährlichen Traubenwickler und sorgt so für tolle Ernten.

Ein Beitrag von Nachhaltigkeits-Reporter David Marousek.

Fotocredit: Land Burgenland

Ich tu's

Die Klimaschutzinitiative des UBZ ist in vielen Steirischen Schulen unterwegs. Die Expert*innen versuchen komplexe Themen jugendfreundlich zu vermitteln. Bewusstseinsbildung für eine nachhaltige Entwicklung wird von den Kindern sehr gut aufgenommen. Einer allgemeinen Einführung zum Thema Klimaschutz und zur Klimatologie folgte auch ein politisches Statement: „Wir müssen aktiv werden!“

Alle nur Theater?

In einem partizipativen Theater wurde den Schüler*innen mit verschiedenen Methoden begegnet. Sie sollten sich gegenseitig stützen, um ein dynamisches Gleichgewicht zu erzeugen. Sie sollten der Hand der anderen Person folgen, um Vertrauen zu fördern. Sie setzen sich im Rahmen eines „Forumtheaters“ in Szene, erfanden ihre eigenen Ausdrucksarten und versuchten sich zum Thema Klimawandel zu artikulieren. Die Fragestellung war: Was tue ich ganz bewusst, das negative Auswirkungen für den Planeten hat?

interACT

Einschreiten lautet das Motto von interACT. Sei es beim Theater oder in Form einer lebendigen Zivilgesellschaft. Seit 3 Jahren macht die Theatergruppe nun den Klimaschutzworkshop. Sie beschäftigen sich allerdings auch ganzheitlicher mit Gesellschaftspolitik und thematisieren auch den öffentlichen Raum oder Grünflächen. Alleinstellungsmerkmal ist der Grad an Partizipation. Das Publikum ist nie nur so dabei, sondern nimmt Einfluss auf den Verlauf der Theaterstücke. interACT will auf die Beziehungen im System aufmerksam machen und das „Diktat des Wachstums“ abwerfen.

http://www.interact-online.org/

Geschichten erzählen und die Welt hinterfragen

3 der Schüler*innen konnten sich freiwillig melden um sich vor versammelter Klasse vorne hinzusetzen. Dann erzählten sie Geschichten, welche vorangegangene Fragestellung beantwortet. Der Rest der Klasse durfte dann Vorschläge für einen Titel der Geschichte einbringen. Es waren die kleinen Dinge des Lebens, welche zum Ausdruck kamen: Stromverschwendung, Entsorgung und Fair Trade. Das beschäftigte die 3 Freiwilligen. So wurde spielerisch versucht, den Kindern komplexe Verhältnisse mit einfachen, alltäglichen Fragestellungen zu begegnen.

Fakten und Zahlen aus der Steiermark

Seit 2010 wurde vom UBZ im Rahmen der „Ich tu´s“-Projekttage mit rund 700 Klassen zum Thema Klimaschutz gearbeitet. Dabei wurden mit rund 15.000 Schüler*innen mehrstündige Workshops rund um Klima, Klimawandel und Klimaschutz durchgeführt. Das Land Steiermark finanziert dieser Tage zu 100% die Aktivitäten im Rahmen der „Ich tu´s“-Klimaschutzinitiative.

Die Kooperation mit interACT war eher die Ausnahme. Das UBZ ist auch in der Erwachsenenbildung tätig (Fortbildung für Lehrende), macht aber auch Kurse für Universitäten und die Pädagogische Hochschule.

www.ubz-stmk.at/klima

Fotocredit: Land Steiermark

Ein Beitrag von Nachhaltigkeits-Reporter Dominik Huter.