ReparaturTisch (RepairCafe)

Am 1. Juni 2017 fand in der Straßenbahn in der St. Veiter Straße 244 der ReparaturTisch statt. Das interessante war, dass die Straßenbahn bereits selbst für einen ReparaturTisch dienen könnte – diese ist doch ein Prachtstück, welches es wert wäre, gut zu erhalten.

DI Oliver Hönigsberger, der Organisator dieses Reparaturtisches und Mitglied des Vereins secoteco würde sich freuen, wenn in Zukunft mehrere Reparaturtische an diesem Ort stattfinden können. Grundsätzlich ist ein Reparaturtisch einmal im Monat geplant.

(Ankündigungen dazu erfolgen auf folgender Facebook-Seite: https://www.facebook.com/Solidarökologische-Gemeinschaft-Verein-secoteco-1520976451470121/?fref=ts)

Veranstaltungsort vom ReparaturTisch, die Straßenbahn.

Oliver, der Organisator vom ReparaturTisch, bei der Arbeit.

Was ist eigentlich ein Reparaturtisch oder auch RepairCafe?

Darunter wird das Reparieren von den eigenen defekten Gegenständen (z.B. Laptop, Wasserkocher, Bohrmaschine) unter Anleitung von Fachleuten bzw. Hobbybastlern verstanden. Der Ort und Zeitpunkt dieses Events wird in diesem Fall im Sozialen Medium Facebook bekannt gegeben. Jegliches Gerät, welches sich leicht transportieren lässt, kann zum ReparaturTisch mitgebracht werden. Ist für die Reparatur ein Ersatzteil notwendig, so wird auch nach diesem unter Hilfestellung recherchiert und bei erfolgter Lieferung über den Kunden bzw. die Kundin beim nächsten ReparaturTisch repariert. Neben dem gemeinsamen Reparieren besteht auch die Möglichkeit, sich Tipps zur Selbsthilfe zu holen und dies bei einer gemütlichen Tasse Kaffee oder Tee.

Der ReparaturTisch hat bereits zehn Mal in Feldkirchen, vier Mal im Lakeside Science & Technology Park in Klagenfurt und am 01. Juni das zweite Mal in der abgebildeten Straßenbahn in der St. Veiter Straße 244 stattgefunden. Repariert wurden bisher zum größten Teil Computer und Laptops. Diese seien laut Oliver auch am leichtesten wieder in funktionstüchtigen Zustand zu bringen, da der Defekt in den meisten Fällen an einem thermischen Problem liegt, welches durch die einfache Reinigung der Einzelteile beseitigt werden kann.

Eine Bohrmaschine mit kaputtem Motor und Ersatzteil.

Wasserkocher mit defekter Bedienung.

Abgesehen davon lässt sich jedoch der Großteil der im Handel verkauften Geräte nur mehr schwer reparieren. Es scheitert oft schon daran, dass sich diese nicht mehr in die Einzelbestandteile zerlegen lassen. Ein weiteres Problem stellt die Verfügbarkeit von Ersatzteilen dar, auch wenn sich das Gerät noch zerlegen lässt. Der Markt scheint nicht mehr danach ausgerichtet zu sein, Vorhandenes wieder in funktionstüchtigen Zustand zu bringen und dies zum Leid der nachhaltigen Entwicklung. Daher plädiert Oliver an all jene, die zur Nachhaltigkeit ihren Beitrag leisten möchten, sich gegen diese Wegwerfgesellschaft zu richten. Ein Besuch beim ReparaturTisch wäre bereits der erste Schritt, indem dem defekten Gerät eine zweite Chance gegeben wird – die Dienstleistung ist kostenlos.

Neben dem ReparaturTisch führt Oliver auch die online-Plattform „azeero.at“, auf welcher Produkte gelistet werden, die bestimmte Nachhaltigkeitskriterien erfüllen. Sollte die Produktpalette sehr rar sein bzw. nicht in Österreich erhältlich, werden ebenfalls Baupläne zur eigenen Erzeugung bereit gestellt. Oliver ist bewusst, dass es in der heutigen Zeit oft schwer fällt, der Wegwerfgesellschaft zu trotzen, da das Wegwerfen neben dem Reparieren oft die verlockendere, weil oft günstigere und zeitsparendere, Alternative darstellt.

Trotzdem setzt er sich das Ziel, mehr Bewusstsein in diesem Bereich zu schaffen. Nachhaltigkeit beschreibt er über vier Attribute: ökologisch – sozial – transparent – lokal. Seiner Meinung nach ist der Begriff der Nachhaltigkeit nicht der adäquateste, weil Nachhaltigkeit prinzipiell Langlebigkeit bedeutet. Soziale, ökologische und regionale Faktoren als auch eine transparente Versorgungskette werden oft vernachlässigt.

Zusammenfassend können wir gemeinsam versuchen, beim Kauf neuer Produkte neben dem modularen Aufbau des Produkts auf die Produktion unter sozialen, ökologischen und regionalen Bedingungen zu achten. Die Reparatur ist im Optimalfall dem Neukauf vorzuziehen.

Ein Beitrag von Nachhaltigkeits-Reporterin Tina Ebner.

Fotocredit: © Land Kärnten.

Kärntner Mutmachprojekte - Lange Nacht der Kirchen

Im Rahmen der Langen Nacht der Kirchen fand am 09. Juni 2017 der von der Caritas Kärnten in Kooperation mit der Katholischen Arbeitnehmerinnenbewegung und dem Katholischen Bildungswerk organisierte Vortrag über die Kärntner Mutmachprojekte statt. Mutmachprojekte daher, weil jedes einzelne vorgestellte Projekt Mut und Lust auf die Zukunft macht und dies auch in schweren Zeiten. Schwere Zeiten können in Verbindung mit globalen Problemen wie der wachsenden Armut oder den mit dem Klimawandel einhergehenden Auswirkungen auf unsere Erde gebracht werden. Persönlich schlechte Aussichten am Arbeitsmarkt oder auch Konflikte der Generationen tragen zu einer trägen Lebenseinstellung bei. Mit Hilfe dieser Mutmachprojekte wird gezielt versucht, trotz schwerer Umstände – die Gründe dafür können von Person zu Person sehr verschieden sein – eine positive Lebenseinstellung bzw. einen positiven Blick in die Zukunft zu schaffen.

Mit Selbstgehäkeltem verzierter Eingangsbereich der Bürgerspittalskirche, Klagenfurt.

Veranstaltungsort war die Bürgerspittalskirche in der Lidmanskygasse 22 in Klagenfurt. Liebevoll wurde die Eingangstüre mit Selbstgestricktem von der Caritas-Strickgruppe verziert. Diese liebliche und kreative Gestaltung des Eingangsbereich lockte viele neugierige BesucherInnen an. Neben dem Eingangsbereich wurde auch der Innenbereich mit den unter aktiver Beteiligung von Obdachlosen selbst gestrickten Blumen verziert.

Caritas-Strickgruppe - die BesucherInnen konnten selbst kreativ werden.

Um 18:00 Uhr startete die Veranstaltung mit den Präsentationen der Mutmachprojekte; dafür wurden die zuständigen Personen eingeladen. Vorgestellt wurden folgende Projekte; dazwischen gab es kurze Musikeinlagen:

Während den Vorträgen gab es die Möglichkeit, sich beim Kuchenbuffet im Stock darüber bei freiwilliger Spende zu verköstigen. Außerdem bestand die Möglichkeit, unter Anleitung der Caritas-Strickgruppe selbst zu stricken und kreativ zu werden. Wolle und Nadel standen dafür zur Verfügung.

Der Veranstaltungsort der Mutmachprojekte; die Bürgerspittalskirche in Klagenfurt, welche gut besucht wurde.

Am Ende der Vorträge wurde der Dokumentarfilm „Tomorrow“ – Die Welt ist voller Lösungen gezeigt. In diesem Film werden ebenfalls sogenannte Mutmachprojekte vorgestellt, jedoch auf globaler Ebene. Es gibt viele Initiativen, die versuchen, alternative ökologische, wirtschaftliche und demokratische Ideen für die derzeit vorherrschenden Probleme zu finden.

Das Ziel dieser Veranstaltung war es letztlich aufzuzeigen, dass es bereits viele Projekte und Initiativen auf regionaler als auch globaler Eben gibt, die versuchen, eine bessere und schönere Welt zu ermöglichen. Es gibt Lösungen, wir müssen uns gegenüber den vorherrschenden Problemen öffnen, um diese zu finden. Darum ist es wichtig, dass jeder bzw. jede von uns eine positive und mutige Lebenseinstellung mit einem aussichtsreichen Blick in die Zukunft entwickelt. Dies wird ermöglicht, indem wir aktiv versuchen, Lösungen für diese Probleme zu finden. Es gibt bereits zahlreiche Projekte und Personen, die uns vorzeigen, dass so etwas möglich ist.

Ein Beitrag von Nachhaltigkeits-Reporterin Tina Ebner.

Fotocredit: © Land Kärnten

"Klimakompass" Puppentheater

Am Freitag, dem 09. Juni 2017, gab es zum dritten und letzten Mal die Möglichkeit, sich beim Aktionsstand „Klimakompass“ am Alten Platz in Klagenfurt Informationen über das Thema Nachhaltigkeit, im speziellen über den Klimaschutz einzuholen. Für den Aktionsstand am 03. Juni 2017 stellte das Bündnis Alpenkonvention Kärnten den selbst gebauten Parcours der Nachhaltigkeit zur Verfügung. Dieser setzte sich aus insgesamt acht Stationen zusammen; bei jeder musste eine Aufgabe zum Thema Nachhaltigkeit gelöst werden. Für diejenigen, die alle Aufgaben lösen konnten, gab es regionale bzw. Fair-Trade Produkte als Preis. Bei dem Aktionsstand am 9. Juni 2017 führte Andreas Ulbrich wie bereits bei jenem Aktionsstand am 24. Mai 2017 das Puppentheater „Klimashow“ vor. Der Kasperl, der Polizeibeamte, der Ingenieur und der Räuber lockten viele interessierte Kinder an. In diesem Puppentheater drehte sich alles um die Nutzung der Sonnenenergie zur Erzeugung von elektrischer Energie - Strom. Elektrische Energie benötigen wir beim Fernsehen, beim Kochen, in der Arbeit, im Haushalt, um unser Handy aufzuladen – diese ist ein wertvolles und unentbehrliches Gut für uns geworden.

Die Erzeugung von elektrischer Energie aus erneuerbaren Energien ist notwendig für ein nachhaltiges Wirtschaften. Nachhaltiges Wirtschaften bedeutet in diesem Sinne, Energiequellen zu verwenden, die sich von selbst erneuern können bzw. jene, die nicht nur begrenzt wie beispielsweise Erdöl vorhanden sind. Letztlich wird im Sinne der nachhaltigen Entwicklung das Ziel eines ressourcenschonenden Verbrauchs verfolgt, um den nachfolgenden Generationen denselben Komfort zu bieten, welchen wir in der heutigen Zeit genießen dürfen. In Österreich betrug der Anteil an erneuerbaren Energien im Jahr 2015 32,8 %. Der Großteil der erneuerbaren Energien wird durch die Verwendung von Wasserkraft erzeugt, insgesamt 37,3 %. Solarwärme bzw. Photovoltaik machten im Jahr 2015 rund 3,0 % aus. In diesem Puppentheater ging es um die Erzeugung von elektrischer Energie über die Kraft der Sonne. Dazu werden Photovoltaikanlagen benötigt, die möglichst so aufgestellt werden, dass sie die maximale Sonnenkraft über Tags einfangen können.

Quelle: BMLFUW (2016): Erneuerbare Energie in Zahlen 2016 – Entwicklung in Österreich – Datenbasis 2015. Wien.

Oma und Enkelkind voller Erwartung auf das Puppentheater.

Großer Applaus am Ende des Puppentheaters "Klimashow".

Die Kinder haben während des Puppentheaters eifrig mitgewirkt und dadurch einen spielerischen bzw. unterhaltsamen Einblick in die Verwendung der Sonnenenergie zur Erzeugung unseres täglichen Stroms bekommen.

Neben dem Puppentheater bestand wiederum die Möglichkeit, beim Gewinnspiel Klimakompass mitzumachen bzw. sich beim Informationsstand die zahlreichen Broschüren zum Thema Nachhaltigkeit durchzublättern. Die handliche Broschüre „Klimakompass“ vom Land wurde ebenfalls ausgehändigt. Diese enthält Tipps, wie jeder bzw. jede einzelne von uns im Alltag zur Schonung des Klimas beitragen kann. Es ist einem oft nicht bewusst, wie einfach nachhaltiges Handeln sein kann.

Bewusstseinsbildung ist somit der erste wesentliche Schritt, um gemeinsam eine nachhaltige Entwicklung zu ermöglichen.

Das Puppentheater lockte Groß und Klein, sowie Gäste und Einheimische an.

Ein Beitrag von Nachhaltigkeits-Reporterin Tina Ebner.

Fotocredit: © Land Kärnten

Klimakompass - Parcours der Nachhaltigkeit

Am Samstag, den 06. Juni 2017, fand bei der Pestsäule am Alten Platz in Klagenfurt der Aktionsstand „Klimakompass“ mit der Möglichkeit der Absolvierung des „Parcours der Nachhaltigkeit“ statt. Es drehte sich alles um den Bereich der Nachhaltigkeit, speziell auch den Klimaschutz und wie jeder einzelne bzw. jede einzelne von uns dazu im Alltag beitragen kann. Der Aktionsstand lockte viele Passanten an, die reges Interesse an den vorgeführten Themen zeigten.

Der Aktionsstand selbst wurde vom Land Kärnten in Kooperation mit dem Bündnis Alpenkonvention Kärnten, der Katholischen Kirche Kärntens – Referat für Schöpfungsgeschichte – und dem Klimabündnis Kärnten geführt. Ein Highlight dieses Aktionsstandes war der „Parcours der Nachhaltigkeit“, entwickelt und gestaltet vom Bündnis Alpenkonvention Kärnten. Interessierte hatten insgesamt acht verschiedene Aufgaben mit diversen Schwerpunkten im Bereich der Nachhaltigkeit (Abfall, Mobilität, Ernährung etc.) zu lösen. Die dafür aufgestellten, nachhaltig und kreativ gestalteten Holztafeln dienten als Information und Hilfestellung bei der Lösung der Aufgaben. Die richtige Beantwortung der Fragen wurde je nach Wahl mit einer regionalen, biologischen oder auch Fair-Trade Süßigkeit belohnt. Die Flexibilität und leichte Transportierfähigkeit des „Parcours der Nachhaltigkeit“ spricht dafür, auch bei zukünftigen Aktionen verwendet zu werden. Dieser dient als effektive Maßnahme im Bereich der Bewusstseinsbildung, da Eigeninitiative zur Bewältigung der Aufgaben von Nöten ist. Die Beantwortung der doch herausfordernden Fragestellungen zauberte ein großes Lächeln auf so manches TeilnehmerInnengesicht.

Glückliche Absolventin des "Parcours der Nachhaltigkeit" - Präsent: Honig aus der Region

Alternativ zum „Parcours der Nachhaltigkeit“ bestand die Möglichkeit, bei einem Gewinnspiel teilzunehmen. Einzige Voraussetzung war die Beantwortung von vier kurzen Fragestellungen aus dem Bereich der Nachhaltigkeit.

Des Weiteren wurde der „Klimakompass“ des Landes Kärnten vorgestellt und ausgeteilt. In einem kompakten Büchlein wird das Thema Klimaschutz näher behandelt. Neben allgemeinen Informationen über den Klimawandel und mögliche Klimaszenarien Kärntens werden einige Tipps über die bewusst nachhaltige Gestaltung des Alltags genannt. Richtige Mülltrennung, bewusste Ernährung, Energiespartipps und nachhaltiges Mobilitätsverhalten sind ein paar der darin behandelten Themen.

Der "Klimakompass" und Bio-Joghurts von Bio Austria

Zusätzlich zur Broschüre „Klimakompass“ gab es ebenfalls Informationsmaterial über die von der Katholischen Kirche Kärnten organisierte Kampagne „AutoFasten“, über FairTrade Produkte, über die Bedeutung und Seriosität von Biosiegel im Handel oder auch über den Umstieg auf öffentliche Verkehrsmittel speziell bei Fernreisen (ÖBB). Präsente wie ein wiederverwendbares Stoffsackerl mit der Aufschrift „Gut fürs Klima, gut für Kärnten, gut für mich“ oder Bio-Joghurts von Bio Austria wurden ebenfalls verteilt, um gleich vor Ort auf den Geschmack der Nachhaltigkeit kommen zu können.

Bewusstseinsbildung ist ein erster wichtiger Schritt, um der Bevölkerung das doch komplexe und vielfältige Thema der Nachhaltigkeit näher zu bringen. Nachhaltiges und bewusstes Handeln bei alltäglichen Arbeiten und Entscheidungen kann schließlich nur dann erfolgen, wenn auch Wissen darüber besteht. Der Aktionsstand „Klimakompass“ zielte auf diese Bewusstseinsbildung ab und ermöglichte ein erstes Eintauchen in die spannende Welt der Nachhaltigkeit.

Bündnis Alpenkonvention Obmann Robert Unglaub, Projektreferentin des Referats für Schöpfungsgeschichte Nina Vasold, Fachreferentin für Nachhaltigkeit Heidrun Knafl, Landesrat Rolf Holub und drei weitere am Aktionsstand interessierte Teilnehmerinnen

v. l. n. r.: LR Rolf Holub, Nina Vasold (Referat für Schöpfungsgeschichte – Katholische Kirche Kärnten), Robert Unglaub (Bündnis Alpenkonvention Kärnten) und Christian Salmhofer (Klimabündnis Kärnten)

Fotocredit: Land Kärnten

Ein Beitrag von Nachhaltigkeits-Reporterin Tina Ebner.

„Best of the Rest“

„Best of the Rest“ ist ein im Jahr 2015 von Elke und Bernhard Oberhauser, zwei ehemaligen Gastronomen, gegründeter Verein. Dieses Projekt ist gänzlich im Bewusstseinsbildungsbereich angesiedelt. Ziel ist es, der Bevölkerung aufzuzeigen, wie jeder einzelne bzw. jede einzelne von uns einen Beitrag zur nachhaltigen Entwicklung durch einfache bewusste Handlungsschritte im Alltag leisten kann.

Grundsätzlich ist der Verein „Best of the Rest“ auf vier Säulen aufgebaut: Die erste Säule betrifft die Bereitstellung von Buffets, für dessen Zubereitung gerettete Lebensmittel verwendet werden. Das Besondere an diesem Catering ist die ebenfalls damit einhergehende Wissensvermittlung bzw. Bewusstseinsbildung vor Ort. Die zweite Säule betrifft die Herstellung von sogenannten „Gläsern mit Geschichte“. Unter aktiver Einbindung der Bevölkerung werden beispielsweise Marmeladen durch das richtige Einkochen von noch wunderbaren, aber im Handel sonst weggeschmissenen Lebensmitteln, erzeugt. Zielgruppe dieser Aktivität sind unter anderem Asylwerber, welchen zusätzlich Deutschkenntnisse beigebracht werden. Dadurch sollen auch diese die Chance haben, beim alltäglichen Einkauf auf nachhaltige und faire Produkte zu achten. Die dritte Säule ist die sogenannte Bildungssäule.

Elke Oberhauser mit den „Gläsern mit Geschichte“

Elke und Bernhard Oberhauser führen diverse Workshops direkt in Bildungseinrichtungen (z.B. Volksschulen) oder Firmen vor Ort durch. Bewusstseinsbildung soll dadurch für jedermann zugänglich sein. Die vierte und jüngste Säule betrifft das Generationenkochen. In diesem Zusammenhang werden jeden Sonntag Großmütter eingeladen, ihr erlerntes Wissen in der Verarbeitung von Lebensmitteln der nächsten Generation weiterzugeben. Dabei wird besonderer Wert auf die ursprüngliche Verarbeitung gelegt.

Vor kurzem konnten Elke und Bernhard außerdem ihre eigene Zentrale am Kardinalsplatz 1 in Klagenfurt eröffnen, wo in Zukunft alle Säulen abgesehen von der Bildungssäule ausgeübt werden können. Das Besondere an dieser Räumlichkeit ist, dass wirklich überhaupt nichts zugekauft wurde. Weder die vor Ort verwendeten Lebensmittel noch benötigten Küchenutensilien und Möbelstücke. Dies verleiht dem Ort eine besondere Atmosphäre. Ein Teil der Möbel wurde ebenfalls im Zuge von Upcycling-Workshops vor Ort kreiert.

Vorratsschrank von Best of the Rest

Obwohl das Angebot schon sehr vielfältig ist, haben Elke und Bernhard noch weitere Pläne für die Zukunft. Eine Idee wäre ein Gemeinschaftsgarten, in welchem durch aktive Einbindung der Bevölkerung die Geschichte der Lebensmittel direkt mitverfolgt werden kann. Die dabei angebauten Lebensmittel dienen schließlich auch den gemeinsamen Kochworkshops. Zurzeit werden die Lebensmittel von diversen Gärtnereien, auf Bauernmärkten und von Handelsketten abgeholt und anschließend im geselligen Beisammensein und unter Einsatz von Kreativität verarbeitet.

Elke ist es ein besonderes Anliegen, dass auch in Zukunft noch wertschätzend mit unseren Lebensmitteln und anderen Produkten wie Textilien umgegangen wird. Durch die aktive Einbindung Interessierter vor Ort wird aufgezeigt, wie bewusst und nachhaltig im Alltag gehandelt werden kann. Schließlich liegt die Bewahrung unserer wertvollen Ressourcen in der Verantwortung von jedem von uns. Am 29.05. durfte ich einer engagierten Gruppe bei der gemeinsamen Verwertung der geretteten Lebensmittel zuschauen. Die Atmosphäre war sehr gemütlich, der Zusammenhalt groß. – Guten Appetit!

Bericht von NH-Reporterin Tina

Fotocredit: © Land Kärnten