Bedingungsloses Grundeinkommen: ökosozial oder fatal?

Das Ökosoziale Studierendenforum veranstaltete am 1.6.2016 die Podiumsdiskussion „Bedingungsloses Grundeinkommen: Ökosozial oder fatal?“. 770 BesucherInnen verfolgten die Diskussion im Audimax der Wiener Wirtschaftsuniversität und weitere von zu Hause via Livestream.
 
Ein Anlass für die Diskussion war die bevorstehende Schweizer Volksabstimmung am 5.6.2016. Hier wurde weltweit zum ersten Mal über ein bedingungsloses Grundeinkommen abgestimmt. Das bedeutet, dass jedem Bürger bedingungslos eine Mindestabsicherung von 1000 € im Monat für ein menschenwürdiges Leben zustehen soll.
 
"Ist das eine gescheite Idee?", fragte die Moderatorin Michaela Hickersberger die Gäste am Podium. Der Kabarettist Roland Düringer antwortete: "Ist Weltfrieden eine gescheite Idee? Ist der Ende des Welthungers eine gescheite Idee? Eine gescheite Idee ja, aber eine Idee ist halt eine Idee."

Auch die anderen Podiumsgäste, Monika Köppl-Turyna, Helmo Pape, Michael Soder und Clemens Wallner beantworteten diese Frage. Die Meinungen gingen dabei auseinander: Von einer brillanten Idee bis hin zu einem utopischen Modell.
 
So hieß es, dass das bedingungslose Grundeinkommen ca. 1% des BIP dem Staat zusätzlich kosten würde, wenn diejenigen, die heute weniger als das Grundeinkommen verdienen, 1000€ erhalten würden. Dies wäre finanzierbar. Würden jedoch mehrere Menschen dann das bedingungslose Grundeinkommen in Anspruch nehmen und statt zu arbeiten zu Hause bleiben? Der Punkt ist, dass man eine Erwerbsarbeit, die man nicht erledigen will, ablehnen könnte. Die Löhne müssten somit höher werden, denn zum ersten Mal gäbe es tatsächlich einen Arbeitsmarkt, da nicht nur der Arbeitgeber, sondern auch der Arbeitnehmer nein sagen kann.
 
Die Frage, ob die Menschen trotzdem arbeiten würden, hängt auch von unserem Menschenbild ab. Verhält sich der Mensch wie der Homo Oeconomicus, der nur von finanziellen Anreizen geleitet ist und auf seine eigene Nutzenmaximierung bedacht ist? Ist er faul, scheut die Arbeit und lässt sich nur durch Be- und Entlohnung motivieren?
 
Monika Köppl-Turyna erzählt, dass es kleine Gemeinden in Asien gibt, die sich sehr gut organisieren und für öffentliche Güter für alle Mitglieder sorgen. Dies gilt aber meist nicht für große Gesellschaften, denn diese agieren eher entsprechend dem Homo Oeconomicus.
 
Das freiwillige Engagement der ÖsterreicherInnen widerspricht dem allerdings, denn fast jeder zweite ist ehrenamtlich aktiv. Es gibt viele Gründe warum sich Menschen engagieren – hauptsächlich, weil es ihnen Spaß macht und sie anderen helfen, ihre Fähigkeiten einbringen, Erfahrungen teilen und etwas zum Gemeinwohl beitragen wollen. Menschen, die sich nicht ehrenamtlich engagieren, geben oft an, ihnen fehle es an der notwendigen Zeit. Demnach fehlt die Zeit und nicht die Arbeit. Durch das bedingungslose Grundeinkommen kann Zeit freigesetzt werden, z.B. zum Nachdenken, wie die Gesellschaft besser gestaltet werden kann. Es können neue Lösungsansätze entwickelt werden anstatt weiterhin im Hamsterrad zu laufen und im System gefangen zu sein.
 
Dennoch, wir leben in einer arbeitsteiligen Gesellschaft, die auf Nehmen und Geben beruht. Trittbrettfahrer wären bei dem bedingungslosen Grundeinkommen möglich.
Schließlich wurden auch Fragen an das Publikum gestellt:

Die Hände gingen bei beiden Fragen in die Höhe. Hier ist natürlich anzumerken, dass das anwesende Publikum wohl kaum für die Gesamtbevölkerung repräsentativ ist.
Roland Düringer merkte auch an, dass wir schließlich alle bereits einmal das bedingungslose Grundeinkommen hatten. Wir kamen auf die Welt und erhielten ein bedingungsloses Grundeinkommen beruhend auf der bedingungslosen Liebe der Eltern. Dann kam eines Tages das Taschengeld. Wenn man brav war, bekam man es, wenn nicht, dann bekam man weniger. Es begannen also die Bedingungen...
 
 
Ein Bericht von NH-Reporterin Julia.

Fotocredits: MA22

 
PS: Die Schweiz hat gegen ein bedingungsloses Grundeinkommen gestimmt.

fairgoods - Deine Messe für nachhaltigen Lebensstil

Am 4. und 5. Juni war es soweit und es fand in der Grazer Seifenfabrik die Veggienale und fairgoods, die Messe für nachhaltigen Lebensstil statt. Dort wirden die “besten grünen Produkte”, Ideen und Trends und alles für einen gesunden, veganen nd nachhaltigen Lebensstil vorgestellt
 
Es wurde grüne Mode, ethische Finanzen, bio-vegane Ernährung, Gemeinwohl-Ökonomie, Upcycling, neue Mobilität, Fairer Handel und erneuerbare Energien präsentiert. Man konnte an eine Umfrage der Universität Graz teilnehmen, sich über die Zukunft des Essens informieren oder sich einen “green Job” angeln.

Ein Highlight war die Diskussion zwischen Niko Rittenau, einem Koch und Ernährungscoach und Tina Wimsberger, die die Kampagne Graz-isst-Graz leitet. Thematisiert wurde vor allem wie wir uns zukünftig gesund und nachhaltig ernähren können. Einigkeit herrschte vor allem dabei, dass das grundsätzliche Bewusstsein dafür gestärkt werden soll und, dass Ernährung stark mit Bildung zusammenhängt.

#daswarendieAktionstageNachhaltigkeit2016
 

Fotocredit: Land Steiermark

Mini-Interview mit Franz Prettenthaler und Marianne Hofer, Joanneum Research Forschungsgesellschaft mbH

_PRM2219

>> Was bedeutet Nachhaltige Entwicklung für Sie?

Nachhaltige Entwicklung bedeutet mit Menschen fair und mit der Umwelt ressourcenschonend umzugehen.

>> Wer sind Ihre Helden und Heldinnen der Nachhaltigkeit?

Die Held/innen der Nachhaltigkeit sind all jene, die für andere die oft gar nicht so verschlungenen und recht ebenen Wege zu mehr Nachhaltigkeit und Fairness sichtbar und (er)lebbar machen.

>> Was motiviert Sie, für die Aktionstage Nachhaltigkeit einzutreten?

Die „Aktionstage Nachhaltigkeit“ sind eine tolle Plattform um die bunte Vielfalt an Nachhaltigkeit die es in Österreich schon gibt, zu präsentieren und um auch andere mit diesen Ideen und Aktionen zum Umdenken und mehr nachhaltigen Handeln zu bewegen.

Die JOANNEUM RESEARCH Forschungsgesellschaft mbH ist mit den Ländern STEIERMARK und TIROL Organisatorin der Aktion „friends of FAIR FASHION“.

 

Mini-Interview mit Franz Prettenthaler und Marianne Hofer, Joanneum Research Forschungsgesellschaft mbH

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>> Was bedeutet Nachhaltige Entwicklung für Sie?

Nachhaltige Entwicklung bedeutet mit Menschen fair und mit der Umwelt ressourcenschonend umzugehen.

>> Wer sind Ihre Helden und Heldinnen der Nachhaltigkeit?

Die Held/innen der Nachhaltigkeit sind all jene, die für andere die oft gar nicht so verschlungenen und recht ebenen Wege zu mehr Nachhaltigkeit und Fairness sichtbar und (er)lebbar machen.

>> Was motiviert Sie, für die Aktionstage Nachhaltigkeit einzutreten?

Die „Aktionstage Nachhaltigkeit“ sind eine tolle Plattform um die bunte Vielfalt an Nachhaltigkeit die es in Österreich schon gibt, zu präsentieren und um auch andere mit diesen Ideen und Aktionen zum Umdenken und mehr nachhaltigen Handeln zu bewegen.

Die JOANNEUM RESEARCH Forschungsgesellschaft mbH ist mit den Ländern STEIERMARK und TIROL Organisatorin der Aktion „friends of FAIR FASHION“.

 

Mini-Interview mit Hans Mayrhofer, Generalsekretär des Ökosozialen Forums

Hans_Mayrhofer_Ökosoziales Forum
Hans Mayrhofer, Generalsekretär Ökosoziales Forum

>> Was bedeutet Nachhaltige Entwicklung für Sie?
Für mich bedeutet es Systemstabilität und Verbesserung: Damit unsere Gesellschaft auch noch für kommende Generation funktioniert. Und das ökologisch, sozial und ökonomisch.

>> Wer sind Ihre Helden und Heldinnen der Nachhaltigkeit?
George W. Bush ist mein Held. Kein anderer hat so offensichtlich und überzeugend gezeigt, wie es sicher nicht geht. Er lag konsequent und auf ganzer Linie daneben – in ökologischer, ökonomischer und sozialer Hinsicht. Damit hat er viele motiviert sich zu engagieren.

>> Aktionstage Nachhaltigkeit steht für mich für …
Bewusstseinsbildung im Großen wie im Kleinen und viele Schritte, die Welt ein kleines bisschen nachhaltiger zu gestalten. Andererseits ist es auch ein Overkill, weil teilnehmen kann man nicht einmal an einem Bruchteil der Veranstaltungen.

 

Das Ökosoziale Forum arbeitet für...
...die realpolitische Umsetzung der Ökosozialen Marktwirtschaft auf regionaler, nationaler und globaler Ebene. Ziel ist eine zukunftsfähige und krisenfeste Gesellschaft, die heute auch Verantwortung für die Zukunft übernimmt.

Mini-Interview mit dem Aktionstage Partner Simon Büchler von SOL

>> Wie sieht für Sie die ideale Zukunft in 100 Jahren aus?
Simon Büchler_SOL

In 100 Jahren haben wir eine Wirtschaft, die ökologische Grenzen einhält und soziales Wohl aller in den Mittelpunkt stellt und sogar den vielen anderen BewohnerInnen dieses Planeten einen ausreichenden Platz einräumt. Das Energieregime ist  zu 100 % auf Erneuerbare umgestellt. Kriegerische Auseinandersetzungen gehören der Vergangenheit an und echte partizipative Demokratien sind das globale Normal-modell. Die Menschen verbringen weniger Zeit mit Lohnarbeit, dafür mehr in sozialen Netzwerken und bei sinnerfüllenden Tätigkeiten.

>> Welche 2 Tipps für eine nachhaltige Lebensweise geben Sie den LeserInnen mit auf den Weg?
2 Kernpunkte zur Entspannung sehr vieler Probleme:
- Deutlich weniger Fleisch und tierische Produkte
- Fahrrad als zentrales Fortbewegungsmittel

>> Mit unseren zahlreichen Aktionen in vielen Bundesländern setzen wir ein Zeichen für…
nachhaltigere Lebensstile, die schon heute gelebt und entwickelt werden.

SOL steht für...
Solidarität, Ökologie und Lebensstil.
Das 21. Jahrhundert erfordert einen neuen Lebensstil - einen Lebensstil, der Solidarität und Ökologie ernst nimmt. Denn auch die Benachteiligten bei uns und in anderen Ländern und die Menschen künftiger Generationen haben ein Anrecht auf ein erfülltes Leben in einer intakten Umwelt.

Mini-Interview mit dem Aktionstage Partner Markus Piringer von der umweltberatung

 >> Welche Kompetenzen brauchen wir für einen nachhaltigen Umgang mit unserer Wirtschafts- und Lebensweise?

umweltberatung_TeamProbleme wie der Klimawandel können nicht gelöst werden, wenn jede/r in erster Linie auf den persönlichen Vorteil schaut, wenn Konkurrenzdenken die treibende Kraft ist. Wir brauchen ein Bewusstsein, dass wir alle in einem Boot sitzen. Und wenn das Boot zu sinken droht, macht es keinen Unterschied, ob wir in der ersten oder dritten Klasse untergehen. Das müssen wir endlich begreifen, verinnerlichen und entsprechend handeln.

>> Wie sieht für Sie die ideale Zukunft in 100 Jahren aus?

Meine Hoffnung ist, dass wir die fundamentale Krise, die zwischen dem Jetzt und 100 Jahren liegt, dazu genutzt haben werden, als Menschheit über uns selbst hinausgewachsen zu sein.  Dann würde in 100 Jahren der Alltag durchwegs ökologisch ablaufen, Persönlichkeitsentwicklung hätte einen höheren Stellenwert als das Besitzen, und die Ressourcen wären gerechter verteilt.

>> Wer sind Ihre Helden und Heldinnen der Nachhaltigkeit?

Meine HeldInnen der Nachhaltigkeit sind die jungen Menschen, die Kinder, die diese Welt von uns erben. Sie werden mehr verstehen als wir heute, sie werden das Konzept der Nachhaltigkeit verwerfen und etwas Neues daraus machen. Und so soll es sein.

>> Warum unterstützen Sie die Aktionstage Nachhaltigkeit als Partner?

Ich denke, dass jene Projekte und Initiativen, die an den Aktionstagen und darüber hinaus gesetzt werden, Kristallisationskeime für eine Veränderung der Gesellschaft hin zu einer lebenswerten Zukunft sind.

 

die umweltberatung  berät firmenunabhängig und individuell – mit mehr als 25 Jahren Erfahrung.

Mini-Interview mit Nunu Kaller, Konsumentensprecherin bei Greenpeace Austria

 

Nunu Kaller_Konsumentensprecherin Greenpeace Austria_ copyright Greenpeace-Mitja Kobal_web

>> Wie sieht für Sie die ideale Zukunft in 100 Jahren aus?

Schwierige Frage. Ich hoffe, dass wir es bis dahin geschafft haben werden, unsere Ressourcennutzung so weit einzudämmen, dass es sich auch noch weitere 1000 Jahre ausgeht. Und dass wir den Einsatz von Chemikalien, Pestiziden und sonstigem Gift so weit eingedämmt haben, dass unsere Natur es ertragen kann, ohne weiter Schaden zu nehmen. 

>> Was motiviert Sie persönlich für eine Nachhaltige Entwicklung einzutreten?

Ich bin ein großer Gerechtigkeitsmensch und hasse es zu sehen, wenn Menschen ungerecht behandelt werden und wir unserer Umwelt Schaden zufügen, der irreparabel ist. Das geschieht oft aus purem Egoismus und Erwartungen an den eigenen Lebensstil. Dass das auf Kosten anderer passiert, widerstrebt mir.

>> Aktionstage Nachhaltigkeit steht für mich für …

Ein wichtiges Puzzlestück innerhalb der großen Aufgabe, für mehr Bewusstsein für unsere Umwelt und unsere Zukunft in breiten Bevölkerungsschichten zu sorgen.

 Greenpeace Austria ist Partner der Aktionstage Nachhaltigkeit.

 

Mini-Interview mit Nunu Kaller, Konsumentensprecherin bei Greenpeace Austria

 

Nunu Kaller_Konsumentensprecherin Greenpeace Austria_ copyright Greenpeace-Mitja Kobal_web

>> Wie sieht für Sie die ideale Zukunft in 100 Jahren aus?

Schwierige Frage. Ich hoffe, dass wir es bis dahin geschafft haben werden, unsere Ressourcennutzung so weit einzudämmen, dass es sich auch noch weitere 1000 Jahre ausgeht. Und dass wir den Einsatz von Chemikalien, Pestiziden und sonstigem Gift so weit eingedämmt haben, dass unsere Natur es ertragen kann, ohne weiter Schaden zu nehmen. 

>> Was motiviert Sie persönlich für eine Nachhaltige Entwicklung einzutreten?

Ich bin ein großer Gerechtigkeitsmensch und hasse es zu sehen, wenn Menschen ungerecht behandelt werden und wir unserer Umwelt Schaden zufügen, der irreparabel ist. Das geschieht oft aus purem Egoismus und Erwartungen an den eigenen Lebensstil. Dass das auf Kosten anderer passiert, widerstrebt mir.

>> Aktionstage Nachhaltigkeit steht für mich für …

Ein wichtiges Puzzlestück innerhalb der großen Aufgabe, für mehr Bewusstsein für unsere Umwelt und unsere Zukunft in breiten Bevölkerungsschichten zu sorgen.

 Greenpeace Austria ist Partner der Aktionstage Nachhaltigkeit.