AKTIONSTAGE HIGHLIGHT (Gewinneraktion) - 2. Chance für Bio-Obst & -Gemüse


 

Hochwertige Lebensmittel für bedürftige Menschen

Der Wunsch, etwas gegen Lebensmittelverschwendung zu unternehmen in Kombination mit dem Bestreben, bedürftigen Wienerinnen und Wienern Zugang zu Bio-Lebensmitteln zu geben, führten den ADAMAH BioHof und das Hilfswerk-Nachbarschaftszentrum 22 im Jahr 2017 zum gemeinsamen Projekt „Zweite Chance für Bio-Obst und -Gemüse“.

© Wiener Hilfswerk / Veronika Steinberger
© Wiener Hilfswerk / Veronika Steinberger

 

Hintergrund ist, dass der ADAMAH BioHof täglich große Mengen an Obst und Gemüse auszusortieren hat. Das liegt unter anderem daran, dass auch bei Bio-Obst und –Gemüse die Optik der Produkte für die Konsumenten eine immer größere Rolle spielt. Dem sozial engagierten ADAMAH BioHof-Gründerehepaar Sigrid und Gerhard Zoubek war eine sinnvolle Verwendung der aus verschiedenen Gründen aussortierten Produkte ein besonderes Anliegen.

 

© Wiener Hilfswerk
© Wiener Hilfswerk

 

Gemeinsam mit dem Hilfswerk-Nachbarschaftszentrum 22, das in der Stadtrandsiedlung Rennbahnweg neben vielen anderen Aktivitäten auch soziale Orientierungsberatung anbietet, wurde das ökologisch und sozial nachhaltige Projekt ins Leben gerufen.

Dieses trägt im wahrsten Sinne des Wortes Früchte: Besucher/innen des NZ 22, insbesondere Familien und Pensionisten/innen mit geringem Einkommen haben die Möglichkeit, sich zum Pauschalpreis von einem Euro
Bio-Obst und -Gemüse abzuholen.
Im Vorjahr wurden bei 26 Terminen insgesamt 1.750 kg Bio-Obst und -Gemüse verteilt.

 

 

 

Interkultureller Austausch an Rezepten und Tipps

Die Ausgabetermine im Hilfswerk-Nachbarschaftszentrum sind ein beliebter sozialer Treffpunkt unterschiedlicher Menschen aus der Nachbarschaft. In einem demokratischen Prozess entscheiden die Anwesenden über die Aufteilung der zur Verfügung stehenden Bio-Waren und kümmern sich gewissenhaft um alle Tätigkeiten bis hin zur Reinigung der geleerten Kisten. Mittlerweile findet auch ein spannender interkultureller Austausch an Rezepten und Tipps statt, denn die teilnehmenden Frauen und Männer stammen aus Österreich, Deutschland, Ägypten, Serbien, Ukraine, Rumänien und Tschetschenien.

 

© Wiener Hilfswerk
© Wiener Hilfswerk
© Wiener Hilfswerk
© Wiener Hilfswerk

 

 

Aktion: 2. Chance für Bio-Obst & -Gemüse

 

The lazy persons guide to saving the world

Sustainable Development Goals – globale Ziele für eine Nachhaltige Entwicklung
Eine ganz schon große Sache! Regierungen, internationale Organisationen und Führungsriegen müssen zusammenarbeiten, um diese zu verfolgen.

Aber ICH, als Einzelperson? Zu groß für mich denken Sie?

Nein! Veränderung fängt bei uns selbst an!

Jeder Mensch auf der Erde - selbst der gleichgültigste und faulste Mensch unter uns - ist Teil der Lösung! Glücklicherweise gibt es einige sehr einfache Dinge, die wir in unsere Routinen übernehmen können, die - wenn wir alle es tun - einen großen Unterschied machen werden.

Hier sind jede Menge ganz einfacher Wege, um die Welt Stück für Stück zu verbessern.

Und vergessen Sie nicht: Menschen.Machen.Morgen!

LEVEL 1: Dinge, die Sie von Ihrer COUCH tun können


• Sparen Sie Strom, indem Sie Geräte an eine Mehrfachsteckdose anschließen
und bei Nichtgebrauch vollständig ausschalten, einschließlich Ihres
Computers.

• Beenden Sie Kontoauszüge in Papierform und bezahlen Sie Ihre
Rechnungen online oder über das Handy.

• Teilen, nicht nur "liken". Wenn Sie einen interessanten Social-Media-Beitrag
über die Rechte der Frau oder den Klimawandel sehen, teilen Sie ihn, damit
die Personen in Ihrem Netzwerk dies auch sehen können.

LEVEL 2: Dinge, die Sie von ZU HAUSE aus tun können


• Lufttrocknen: Lassen Sie Ihre Haare und Ihre Kleidung auf natürliche Weise
trocknen, anstatt eine Maschine zu betreiben.
Wenn Sie Ihre Kleidung waschen, stellen Sie sicher, dass die Ladung voll ist.

• Essen Sie weniger Fleisch, Geflügel und Fisch. Für die Bereitstellung von
Fleisch werden mehr Ressourcen benötigt als für die Herstellung
pflanzlicher Nahrung.

• Kaufen Sie minimal verpackte Ware.


LEVEL 3: Dinge, die Sie AUSSERHALB IHRES HAUSES tun können


• Fahrrad fahren, zu Fuß oder mit öffentlichen Verkehrsmitteln fahren

• Kaufen Sie "lustige" Früchte - viel Obst und Gemüse wird weggeworfen,
weil die Größe, Form oder Farbe nicht „richtig“ ist. Beim Kauf dieser absolut
guten, "lustigen" Früchte, auf dem Bauernmarkt oder anderswo, werden
Lebensmittel verwendet, die ansonsten weggeworfen werden könnten.

• Verwenden Sie wiederbefüllbare Wasserflaschen. Sie reduzieren
damit Ihren Abfall und sparen auch Geld.

LEVEL 4: Dinge, die Sie BEI DER ARBEIT tun können

• Erheben Sie Ihre Stimme gegen jegliche Art von Diskriminierung in Ihrem
Büro. Alle sind gleich, unabhängig von Geschlecht, Rasse, sexueller
Orientierung, sozialem Hintergrund und körperlichen Fähigkeiten.

• Überprüfen Sie Ihre alltägliche Entscheidungen und ändern Sie
sie gegebenenfalls. Können Sie an Ihrem Arbeitsplatz recyceln?

• Äußern Sie Ihre Meinung: Bitten Sie Ihr Unternehmen und Ihre Regierung,
sich an Initiativen zu beteiligen, die weder den Menschen noch dem
Planeten schaden. Sprechen Sie Ihre Unterstützung für das
Pariser Abkommen aus!

Weitere Tipps aus dem "The lazy persons guide to saving the world" finden Sie hier: https://www.un.org/sustainabledevelopment/takeaction/

Wien wird WOW

Schonwieder ein Neubau, der das Flair der benachbarten historischen Gebäude ankratzt. Schonwieder ein Großprojekt, welches viel zu teuer ist und viel zu lange dauert. Schonwieder ein Bauvorhaben, bei dem alle, nur nicht die Bevölkerung und die zukünftigen Bewohner mitreden können! Die Stadtplanung hat harte Zeiten hinter sich und kämpft mit ihrem Image. Oft kam sie erst ins Gespräch, als Konflikte bereits offen ausgetragen wurden und über zu wenig Grünflächen oder Parkplätze oder vielleicht auch zu hohe oder zu niedrige Bauten gestritten wurde. Doch damit soll jetzt Schluss sein!

Interaktive Stadtplanung

Mit der Ausstellung „Wien wird WOW“ – die auch als „größter mobiler Workshop der Stadt“ bezeichnet wird – soll Stadtplanung aus dem Rathaus hinausgetragen und dorthin gebracht werden, wo Stadtentwicklung passiert. Die Wiener Magistratsabteilung für Stadtplanung hat sich zum Ziel gesetzt, Mitbestimmung zu fördern und Bürger*innen aktiv einzubinden. Bis zum Jahr 2020 soll „Wien wird WOW“ also nun durch die Stadt touren und gemäß dem Motto „Denk mit. Plan mit. Mach mit.“ Wiener und Wienerinnen für integrative Stadtplanung begeistern. Es soll informiert, aber auch inspiriert und aktiviert werden, um Stadtplanung in seiner Komplexität begreifbar zu machen, während spielerisch Einbringungsmöglichkeiten aufgezeigt werden.

Nordbahnhalle ist WOW

Von 18. April bis 2. Juni feierte „Wien wird WOW“ in der Nordbahnhalle seine Eröffnung. Das Nordbahnviertel im zweiten Bezirk ist dabei selbst ein Hotspot für Stadtentwicklung und die Nordbahnhalle ein geeigneter Experimentierort für zukunftsfähige Stadtplanung. Umringt von grüner Wildnis, brachen Flächen und Vorboten des gewaltigen Stadterneuerungsprozesses, der sich hier in den nächsten Jahren vollziehen wird, bildet das alte Ziegelgebäude einen kreativen Gestaltungsraum für bunte Ausstellungen und Veranstaltungen. Beim Eintreten werden die Besucher*innen von einem fachkundigen Vermittlungsteam begrüßt und auf Wunsch durch die Ausstellung begleitet. Man bekommt das Gefühlt, dass „Stadt“ hier anders gedacht wird. 

Es gibt viel zu entdecken

Die Ausstellung selbst gleicht einem hölzernen Baugerüst, das als ästhetische Skulptur in die Höhe ragt und Lust macht entdeckt und erlebt zu werden. Während die Außenseite eher allgemeine Aspekte der Stadtplanung behandelt, lädt der begehbare Innenbereich ein, konkrete Bauvorhaben Wiens besser kennenzulernen. Wer gerne spielt kommt hier auf seine Kosten. Sei es beim tatsächlichen Gestalten mit Bauklötzen, dem Aufbau einer ganzen Nachbarschaft am Computerdisplay oder der Planung einer Straße, die verschiedenen Zielgruppen gerecht werden soll. Außerdem erfährt man nach einem kurzen Quiz, welche Stadt auf der Welt perfekt für einen ist, wird über geläufige Mythen zur Stadtplanung aufgeklärt und lernt welche kreativen Lösungen andere Städte für ihre Probleme gefunden haben.

Trotz der nur 26 m² Grundfläche hat Langeweile hier nichts zu suchen. Wer also gerne mal in die Rolle der Stadtplanerin oder des Stadtplaners schlüpfen und mehr über die ambitionierten Stadtentwicklungsprojekte Wiens erfahren möchte, kann sich auf diese interaktive Wanderausstellung freuen.

Bericht von NH-Reporter Hannes

Fotos: © MA22

 

 

Tag der offenen Tür im nachhaltigen Reisebüro Cooltours

Bereits am Eingang des Betriebs, der sich in der im Norden von Graz befindet, nahm mich der Firmengründer und Chef Herr Dr. Hochegger in Empfang und schon zu Beginn der Tour konnte ich erkennen, dass der Begriff "Nachhaltigkeit" nicht ein reines Schlagwort ist, sondern auf allen betrieblichen Ebenen voll und ganz gelebt wird. Dies bemerkt man schon am Eingang. Dort befindet sich ein großer Parkplatz für Fahrräder, der auch notwendig ist, da viele Mitarbeiter auf das Auto verzichten und damit schon beim Weg in die Arbeit dazu beitragen die Umwelt zu entlasten. Als wir dann in den Hauptbereich mit Büros und den Geschäftsräumlichkeiten kamen schweifte mein Blick aus dem Fenster und da bemerkte ich erst in welchem Gartenparadies ich mich befand.

Gartenparadies mit nachhaltiger Bewirtschaftung

Selbstverständlich war unser nächster Weg, auch bedingt durch das gute Wetter, hinaus in den Garten. Dort angekommen wurden mir alle, und das waren viele, Beete, Kompostieranlagen und die einzelnen Anbauflächen für rein biologisches Gemüse und Obst gezeigt. Es wird dabei auf saisonale, sowie regionale Produkte äußersten Wert gelegt, die von der betriebseigenen Köchin zum täglichen Mittagessen für alle Mitarbeiter verarbeitet wird. Doch nicht allein das die Zutaten kommen aus eigener Produktion. Im weiteren Verlauf der Führung wurden mir die Regenwasseraufbereitung, die uA das Wasser für die Toiletten bereitstellt, sowie die zahlreichen Photovoltaikanlagen, deren Überschuss in das Stromnetz eingespeist wird, näher erklärt.

nachhaltiges wirtschaften

Doch nicht nur beim leiblichen Wohl wird auf Nachhaltigkeit wertgelegt. Ein eigenes CSR-Team überwacht die Maßnahmen, die im laufenden Geschäftsbetrieb die soziale Verantwortung des Unternehmens sicherstellen soll. Diese sind zum Beispiel das betriebsinterne Sportangebot mit Gruppenfitness, oder Personal Trainer zur Steigerung der Mitarbeitergesundheit, oder die flache Hierarchie im Unternehmen. Auch das Angebot im Kerngeschäft der Sprachreisen hat sich verändert. Deswegen hat man sich auch entschieden zusätzliche nachhaltige Aktivitäten bei den angebotenen Reisen anzubieten. Diese sind zum Beispiel eine Stadtführung in nicht mit dem Bus, sondern mit dem E-Bike anzubieten, oder die Unterkunft in nachhaltigen Hotels anzubieten. Diese Anstrengungen wurden 2013 auch mit einer externen CSR Zertifizierung bestätigt. Zum Abschluss der Tour wurde ich dann noch zu einem gemeinsamen Mittagessen eingeladen und konnte mich persönlich davon überzeugen, dass biologisch, regional angebaute Lebensmittel nicht nur ökologisch wertvoll sind, sondern auch gut schmecken.

Bericht von NH-Reporter Daniel
Fotos: © Land Steiermark  

Mini-Interview mit IUFE-Obmann Ernst Gödl

 

 

Menschen.Machen.Morgen

Ernst Gödl ist Obmann des Instituts für Umwelt Friede und Entwicklung (IUFE).

 

 

 

 

 

>> Nachhaltigkeit bedeutet für mich...?

Nachhaltigkeit hat für mich große Bedeutung. Unter nachhaltiger Entwicklung verstehe ich, eine Balance zwischen ökologischen, ökonomischen und sozialen Interessen bei der Entwicklung einer Gesellschaft. Dabei spielt die Generationengerechtigkeit eine zentrale Rolle. Die Sustainable Development Goals bieten dafür eine gute Orientierung in Österreich und der Welt. Das ist mein persönlicher Ansporn, auch als Obmann des Instituts für Umwelt, Friede und Entwicklung.

>> Was macht die Aktionstage für Sie persönlich zu etwas besonderem?

Ich verfolge die Aktionstage bereits seit der erstmaligen Durchführung im Jahr 2013. Sich mit Themen wie etwa Klimaschutz in der Steiermark, Naturschutz in Vorarlberg oder regionalen Lebensmittel in Oberösterreich zu beschäftigen ist wichtig. Als Initiative für Menschen, die nachhaltig handeln, globale Fragen stellen und die Zukunft aktiv gestalten möchten, bieten die Aktionstage eine öffentlichkeitswirksame Plattform, um auf die vielfältigen Aktivitäten aufmerksam zu machen. Es ist schön zu sehen, wieviel engagierte Projekte es österreichweit gibt.

>> Was motiviert Sie, bei den Aktionstagen Nachhaltigkeit als Partnerin aktiv zu sein?

Das IUFE ist seit einigen Jahren Partner der Aktionstage. Als Institut arbeiten wir mit einem umwelt- und entwicklungspolitischen Fokus intensiv entlang der SDGs. Das verbindet uns mit vielen Akteuren. Die Vernetzung über Disziplinen und Gesellschaftsbereiche hinweg und die verstärkte Sichtbarmachung der Aktionen sind Motivation, dass das IUFE als Partner mit an Bord ist. Auch heuer gestalten wir mit unserer Fachtagung „Zukunftsrezept SDGs – Perspektiven für Entwicklungszusammenarbeit und Wirtschaft“ am 24. Mai in Wien das Programm mit. Ich freue mich auf spannende Aktionstage 2018!

 

Das IUFE (Institut für Umwelt, Friede und Entwicklung) ist ein österreichischer Verein mit Sitz in Wien, der sich als Think Tank im Sinne der nachhaltigen Entwicklung entlang der Sustainable Development Goals versteht. Zu den elementaren Aufgaben gehören die Wissensvermittlung und Bildungsarbeit in den Bereichen des Umweltschutzes, der Friedenssicherung und der Entwicklungszusammenarbeit.

http://www.iufe.at/

HLPF and SDGs – what’s that?

Eine Woche in New York voller Eindrücke, interessanter Aspekte, voll Lernen und Staunen.

Vom 10. bis 16. Juli fand in New York die erste Woche des High-Level Political Forums on Sustainable Development statt, das Treffen des hochrangigen politischen Forums für nachhaltige Entwicklung, das unter der Schirmherrschaft des ECOSOC, des Wirtschafts- und Sozialrats einberufen wird.

Ich durfte als Geschäftsführerin des burgenländischen Vereins UNSER DORF auf Einladung des BMLFUW und als Gewinner des Aktionstage Votings 2017 daran teilnehmen und als Aktionstage Nachhaltigkeits Botschafterin Mitglied der Österreichischen Delegation in New York sein.

Armut beseitigen und Wohlstand fördern!

Das diesjährige HLPF stand unter dem globalen Thema, Armut zu beseitigen und Wohlstand in einer sich verändernden Welt zu fördern. Dabei wurden relevante SDGs (Sustainable development goals) näher unter die Lupe genommen, deren Erreichung für mich auf den ersten Blick dem Wunschzettel eines unschuldigen Kindes an das Christkind gleicht: Die Armut in all ihren Formen überall zu beseitigen! Den Hunger zu beenden! Die Ernährungssicherheit zu erreichen! Sicheres gesundes Leben und Wohlbefinden für alle Altersgruppen, … und vieles mehr noch!

Doch wo sollte man anfangen, Veränderungen und Gutes in der Welt erreichen zu wollen, wenn nicht zu Beginn ein großer einheitlicher Gedanke vieler Staaten und ein gemeinsames Ziel stehen? Im Headquarter der Vereinten Nationen wurde zwei Wochen lang genau an diesen gemeinsamen Zielen gearbeitet und es war unglaublich beeindruckend für mich!

Sitzungssaal des High-Level Political Forum on Sustainable Development.

Das Herzstück des UN Gebäudes in New York City: Der Sitzungssaal für die Hauptversammlung der Vereinten Nationen.

Edle Ziele in einer sich stetig ändernden Welt

In diesem Jahr haben sich bereits 43 Länder freiwillig verpflichtet, ihre nationalen freiwilligen Überprüfungen dem HLPF vorzustellen und so ihr Engagement für die Erreichung der SDGs im Rahmen der Agenda 2030 zu präsentieren und zu diskutieren.

Abgesehen von den für mich interessanten Berichten, schaffen es die Mitglieder auf diese Art, die Brücke zwischen „think globally & act locally“ zu bauen und die Teilnehmer von ihren Erfahrungen und Lösungsansätzen profitieren zu lassen.

Ein Lichtblick für die Welt

Unzählige Organisationen, NGOS und Interessensvertretungen präsentierten im Rahmen von freiwilligen „Side Events“ ihre Aktivitäten und Initiativen zur praktischen Bewältigung der spezifischen Länderprobleme vor Ort, denn letztendlich kommt es nicht nur auf die übergeordneten SDGs an, sondern auch um das praktische Tun und das selbstverantwortliche Umsetzen vor Ort.

Ankündigung des österreichischen Side Events bei dem die Aktionstage Nachhaltigkeit und die Europäische Nachhaltigkeitswoche vorgestellt wurden.

Voller Saal während dem österreichischen Side Event.

MENSCHEN.MACHEN.MORGEN

Der Slogan der österreichweiten Aktionstage Nachhaltigkeit war beim HLPF mein stetiger geistiger Begleiter; denn obgleich es bereits unendlich viele theoretische Abhandlungen und gute Vorsätze zur nachhaltigeren Gestaltung und Verbesserung der Welt gibt, so sind es doch immer die Menschen per se, die mit ihren Aktionen dazu beitragen, die Welt auch tatsächlich ein kleines Stückchen besser zu machen und Verantwortung für sein eigenes Tun zu übernehmen.

… um niemanden zurück zu lassen Ich war das erste Mal in New York und diese Stadt besticht momentan durch seine Höhe, seine Schnelligkeit, seine Größe, seine Masse voll Glitzer, Glimmer und Schimmer und ad hoc fallen einem da der Times Square, der Broadway, die 5th Avenue, das Rockefeller Center, der Central Park und vieles mehr ein.

Doch geht man abseits der bekannten Hauptstraßen in Manhatten und gelangt in Richtung Harlem und Bronx, oder schaut auch nur einen kurzen Moment in den frühen Morgenstunden in die abgelegenen Straßenecken, sieht man auch hier in dieser modernen Metropole New Yorks, das Elend und Leid auf der Strasse und den Parkbänken liegen und schlafen.

Bei meinem morgendlichen Latte Macciato im Starbucks vor dem UN Headquarter am letzten Tag vor der Abreise zurück nach Österreich lese ich eine Schlagzeile in der NY Times „33.000 schulpflichtige Kinder in New York obdachlos – Zahl steigend!“ und muss an den Vorsatz des HLPF denken, der die Konferenz und alle Aktivitäten der Agenda 2030 überdacht:  

“To leave no one behind!“

In diesem Sinne, bedanke ich mich herzlich beim Lebensministerium für die Einladung zum HLPF und für all die lehrreichen Erfahrungen, die Horizonterweiterung und den interessanten Gedankenaustausch! Ich möchte ganz Österreich für die Aktionstage Nachhaltigkeit 2018 zu ihrer Teilnahme motivieren, denn eines ist gewiss …

WIR!
MACHEN. MORGEN

Ein Beitrag von:
Mag. Marlene Hrabanek-Bunyai, Bakk.techn.,MA.
Geschäftsführerin Verein UNSER DORF
Aktionstage Nachhaltigkeit Botschafterin 2017

Kreative Pfingsten – gemeinsam inspirieren, ausprobieren & kreieren!

Der Verein „Kreaktiv“ bot Interessierten am 3. und 4.Juni die Möglichkeit, beim Kreativen Pfingsten, verschiedenste Workshops zu besuchen und sich selber handwerklich zu betätigen. Die Veranstalter/innen und ihre zahlreichen Unterstützer/innen versuchten einen Rahmen zu schaffen, um dem stressigen Alltag zu entkommen und das eigene kreative Potential zu entdecken. Der Hagerhof in Laakirchen diente hierfür als Veranstaltungsort.

Dank des schönen Wetters am Samstag wurden die Workshops im Freien abgehalten.

Die verschiedenen Workshops fanden ganztägig statt, mit Ausnahme einer Mittagspause und wurden von den Künstler/innen und den Veranstalter/innen selbst betreut. Das schöne Wetter am Samstag wurde genutzt um die Workshops im Freien abzuhalten. Teil des umfangreichen Workshop Angebots waren unter anderem:

In der offenen Atmosphäre konnte jederzeit zwischen den Workshops gewechselt und ein neues Kunstwerk kreiert werden. Die Förderung von kreativem Umgang mit Materialien spielt auch in der Nachhaltigkeitsdebatte eine wesentliche Rolle und schafft Bewusstsein für einen verantwortungsvollen Umgang mit Ressourcen.

Auch viele Student/innen waren mit dabei.

Die Veranstalter/innen versuchten bewusst keine bestimmte Zielgruppe anzusprechen, da Kreativität keine Grenze bezüglich Alter oder Berufsstand kennt. Jede/r war willkommen, weswegen sowohl Kinder, Schüler/innen als auch Student/innen und Erwachsene zu den zahlreichen Besucher/innen gehörten.

Pura Vida bot vegane Speisen an.

Nicht nur soziale Nachhaltigkeit und das SDG „hochwertige Bildung“ standen im Fokus, es wurde auch großer Wert auf ökologische Nachhaltigkeit gelegt. Maßnahmen wie Mülltrennung, Upcycling (aus alten Putzfetzen wurden beispielsweise Blumenuntertöpfe gebastelt), Erwärmung von Wasser mit einem holzbefeuerten Ofen, Einsatz von gebrauchten Gegenständen zur Dekoration und ein bewusster Einsatz der Arbeitsmaterialien wurden angestrebt. Das vegane Wohnzimmer Pura Vida bot Speisen, serviert auf Geschirr aus nachwachsenden Rohstoffen an.

Waldstreben wird auf der Cajon begleitet.

Für die abendliche musikalische Untermalung sorgten am Samstag die Trommelgruppe OOTA und der Singer-Songwriter Waldstreben mit Unterstützung von einem Mitglied der Trommelgruppe. Am Sonntag zeigte Charlie Haidecker, was man alles aus einer Gitarre rausholen kann. Er bewegte mit seinem riesigen Repertoire von Liedern die meisten Besucher/innen zum Mittanzen. Zu späterer Stunde spielte die junge Band Eisl Walters.

Für das Festival wurde ein Unkostenbeitrag verlangt, wobei sämtliche selbst gestalteten Gegenstände von den Teilnehmer/innen ohne Aufpreis mit nach Hause genommen werden konnten. Dabei handelte es sich um kleine Postkarten, gebatikte T-Shirts aber auch um aufwendige Kunstwerke aus Filz, Ton oder Stein. Dank des ehrenamtlichen Einsatzes der Veranstalter/innen und ihrer Unterstützer/innen war die Veranstaltung für jede/n erschwinglich.

Kreative Pfingsten überzeugte mit einem sehr offenen und wertschätzenden Klima. Für den Wandel in eine nachhaltige Gesellschaft, ist ein respektvoller Umgang mit Mitmenschen und der Umwelt essentiell. Die Veranstaltung bot daher den idealen Rahmen, um sowohl das Umweltbewusstsein zu schärfen, als auch die Kommunikation der Teilnehmer/innen und das kreative Denken zu fördern.

Fotocredit: © Land OÖ/Oö. Zukunftsakademie

Ein Bericht von Aktionstage NH-Reporter David Dorfner.

Vortrag zur neoliberalen Transformation des Agrarsektors Neuseelands

Im Rahmen der Vortragsreihe „International Agri Food Lecutures“ des „Forschungszentrum Berglandschaft“ der Universität Innsbruck, war am 29. Mai der neuseeländische Agrarsoziologe Hugh Campbell Gastredner an der Sozial- und Wirtschaftswissenschaftlichen Fakultät (SoWi). Unter dem Titel „The Politics of Agricultural Sustainability under neoliberalism in New Zealand“ gab Herr Campbell Einblicke in die Funktionsweise des Agrarsektors Neuseelands unter besonderer Berücksichtigung der neoliberalen Reformpolitik der 1980er Jahre. Die Reihen im Hörsaal waren an diesem frühen Abend voll besetzt, überwiegend von Studierenden des Faches Soziologie.

Weltweit höchste Exportquote im Agrarsektor

Neuseeland verzeichnet weltweit die höchste Exportquote im Agrarbereich. Um die 90 Prozent der im Inland produzierten Agrargüter sind für den ausländischen Markt bestimmt, allen voran Europa, die USA, Japan und China. Grundlage für diese extreme Exportorientierung ist u.a. die seit Jahrhunderten praktizierte Abholzung weiter Flächen des Landes. Ursprünglich, noch vor Beginn der menschlichen Besiedelung ab dem 8. Jahrhundert, waren die Nord- und Südinsel des Landes größtenteils dicht bewaldet. Die ersten Bewohner des Landes, die Maori, haben mit Abholzmaßnahmen begonnen, die ab 1840, nachdem Neuseeland britische Kolonie geworden ist, im Zuge zunehmender Einwanderung intensiviert wurden. Vor allem in den 1880er Jahre kam es zu groß angelegten Flächenbränden, wovon eindrückliche Bildaufnahmen zeigten.

Neoliberale Wende

Historisch besteht in Neuseeland eine enge, auch finanzielle Beziehung zwischen der Bauernschaft und dem Staat. Doch angesichts budgetärer Krisenerscheinungen zu Beginn der 80er, sah sich die Regierung gezwungen, die bislang üppig geflossenen Subventionen in den Agrarsektor fast komplett einzustellen. Nachdem zuvor viele Bauern allein aufgrund der staatlichen Zuschüsse Landwirtschaft betrieben, haben sich in der Folge des Novums einer allein nachfrageseitigen Abhängigkeit, erhöhte Produktivitäts- und Effizienzraten in der gesamten Lieferkette ergeben. Eine weithin globale Ausrichtung nahm somit ihren Lauf. Damit etwa Agrarbetriebe heute für ihre Erzeugnisse die mit einem hohen Imagefaktor belegten „Öko-Labels“ erhalten, wie beispielsweise jenes von der privaten, in Köln ansässigen Organisation GlobalGAP (Good Agricultural Praxis), wurden Produktionsprozesse auf die Erfüllung europäischer Standards ausgerichtet und erweitert. Die Strenge des Kriterienkatalogs im Sozial- und Umweltbereich ist dabei jedoch umstritten.

Gegenbewegungen bilden sich

Derart intensivierte und expansive Produktionsabläufe, die seit den 80er Jahren Raum greifen, rufen mittlerweile aber auch starke Kritik im Inland hervor. So hat sich etwa seit der „Dirty dairing“-Kampagne von 2001, die den Blick auf die zunehmende Wasserverschmutzung durch große Molkereibetriebe gerichtet hat, immer öfter organisatorischer Widerstand formiert. Die Protestbekundungen haben dabei zur Gründung der Green Party im Jahr 2005 geführt. Auch bezüglich geltender Freihandelsverträge, etwa mit China seit 2008, besteht teilweise öffentlicher Dissens. Gegenwärtig richtet sich der Widerspruch verstärkt gegen die Ratifizierung des Freihandelsvertrags zur Transpazifischen Partnerschaft (TPP).

Ein Bericht von Nachhaltigkeits-Reporter Franz-Josef.

Fotocredit: © FJH

Youth4Future – Together Active for the Global Goals

Am 1. Juni lud ein engagiertes Zweigespann der „Generation Earth“ bereits zum zweiten Mal junge Erwachsene ein, direkt in der UNO-City mehr über die nachhaltigen Entwicklungsziele (Sustainable Development Goals = SDGs) zu erfahren. Nadine – eine junge Studentin – und Joel – ein 17-jähriger Schüler – organisieren diese Exkursionen in Namen der Jugendorganisation des WWF (World Wildlife Fund) mit dem Ziel, junge Menschen mit den entwicklungspolitischen Herausforderungen unserer Zeit und möglichen Lösungsansätzen zu konfrontieren. Nach der Führung reflektierten die 12 Teilnehmer dann in einem kleineren Rahmen über Möglichkeiten, im eigenen Leben Schritte zur Erfüllung der SDGs zu setzen – doch dazu später.

Beim Kennenlern-Spiel in der UNO-City fragten sich die Teilnehmer*innen über ihre Gewohnheiten und Haltungen aus.

Erste Hürden überwinden

Nachdem wir alle die Sicherheitskontrolle des Vienna International Center mehr oder weniger erfolgreich passiert hatten (nur ein Taschenmesser musste zurückgelassen werden), lernten wir uns bei einem interaktiven Aufwärmspiel erstmal kennen. Wir stellten uns Fragen zu unseren Gewohnheiten und Einstellungen bezüglich eines nachhaltigen Lebensstils und tauchten so gemeinsam in die Thematik ein. Dann – nachdem wir einen zweiten Schranken passiert hatten – startete die Tour mit Leonora, die uns in den nächsten eineinhalb Stunden durch das Gelände führen und uns dieses mit ihren Erklärungen näherbringen sollte.

Im imposanten Innenhof der UNO-City reihen sich alphabetisch geordnet die Flaggen der 193 Mitgliedsstaaten.

Hinter einem schalldichten Fenster begutachteten die Teilnehmer*innen von "Youtfh4Future" eine internationale Verhandlung.

Die UNO-City und die neuen Ziele

Die insgesamt 17 SDGs wurden von 193 UN-Mitgliedsstaaten in zahlreichen Konferenzen ausgehandelt, um schließlich am 1.1.2016 die bis dahin als Zielvision geltenden Millennium Development Goals (MDGs) abzulösen. Eine Besonderheit dieser neuen Ziele ist, dass nicht zwischen einem „reichen, entwickelten“ globalen Norden und einem „armen, hilfsbedürftigen“ globalen Süden unterschieden, sondern die Staatengemeinschaft als Ganzes verstanden wird, um ein menschen- als auch tierwürdiges Leben auf unserem Planeten zu fördern. Die UNO-City in Wien, deren Name auf die zahlreichen an eine städtische Infrastruktur erinnernden Dienstleistungen zurückgeht (mit Ausnahme von Unterkunftsmöglichkeiten) – beherbergt eine Vielzahl von UN-Organisationen sowie auch die International Atomic Energy Agency (IAEA), die wir alsbald erkunden sollten.

In einem Zelt des UNHCR lauschten wir Geschichten über das Leben und die Zustände in großen Flüchtlingscamps.

Unterwegs in den Tiefen der City

Wir schritten über lange Korridore und durch große Hallen, beobachteten Vertreter von über hundert Staaten bei einer Verhandlung, fühlten uns in das Leben in einem Zelt des Flüchtlingskommissariats (UNHCR) hinein, lauschten verschiedenen Maßnahmen der UN zur Erreichung der SDGs und genossen schließlich eine einschlägige kurze Filmvorführung in einem integrierten Kinosaal. Mit diesen diversen bunten Eindrücken genährt machten wir uns schließlich per U-Bahn vom Vienna International Center auf in den 2. Bezirk zum zweiten Teil der nachmittäglichen Aktion.

Let’s talk about SDGs & Lifestyles

Dort angekommen stärkten wir uns an einem kleinen aber feinen „nachhaltigen Buffet“ aus veganen Aufstrichen, Biogemüse-Stäbchen und gerettetem Brot von dem jungen Wiener Start-Up „Brotpiloten“. Nadine und Joel erläuterten die verschiedenen Handlungsfelder für nachhaltige Lebensweisen in Bereichen wie Ernährung, Mobilität, Wohnen und Konsum. Sie vergaßen auch nicht zu betonen, dass Minimalismus und Verzicht durchaus mehr Freude am Leben und Selbstwirksamkeit bedeuten können. Annemarie Miesbauer, die auch schon in der UNO-City mit dabei war, erzählte uns im Anschluss von den augenöffnenden Erfahrungen ihres Selbstversuchs, bei dem Sie ein Jahr lang versuchte, keinen Müll zu verursachen. Im ihrem Blog „Ein Jahr im Glas“, berichtet Sie von ihrer Motivation und den leicht nachahmbaren Ansätzen, der Wegwerfgesellschaft zu entkommen – vom Kakao- oder Zimtmake-up bis hin zum Ohrenschmalzentferner. Den Abschluss des erkenntnisreichen Nachmittags bildete eine finale Reflektionsrunde, bei der alle Teilnehmenden konkrete Ziele und Maßnahmen planten, um in Zukunft selbst zu dem ein oder anderen nachhaltigen Entwicklungsziel persönlich beizutragen.

Bei einem vegetarischen Buffet aus teils geretteten Lebensmitteln stärkten wir uns für den Workshop.

Die Köpfe der Aktion

Nadine und Joel – die „Youth4Future“ im Rahmen des „Action Leader Training“ der Generation Earth konzipierten – sehen ihre Aktion als hervorragende Gelegenheit, um jungen Menschen ihre Verantwortung im Bezug auf die Umsetzung der SDGs bewusst zu machen. In den SDGs sehen sie ein greifbares Zielkonstrukt, das den Weg in eine zukunftsfähige Welt einleiten kann. Zweifelsohne werden sich die beiden auch in Zukunft in diesem Sinne engagieren, denn – wie Joel nicht versäumt zu betonen: „eine bessere Welt ist möglich!“.

Ein Beitrag von Nachhaltigkeits-Reporter Hannes Reitberger.

Fotocredit: © MA 22